die Bauchseite der Tiere berücksichtigt) lassen deshalb in Bezug auf Klarheit und « " t h e r t
nur wenig zu wünschen übrig. Unter den von Bruzelius aufgeführten 19 Arten beendet sich
ausser einer Nymphe (Umnesia nndulata Müller) auch eine neue Spezies, die allerdings irrtümlicherweise
auf Nesaea cocemm C. L. Koch bezogen wurde. Letztere Form ist eine Abart von Cmmpis I
noäatus 0. F. Müller. - Mit vollem Rechte gliederte Bruzelius von — — Ü B B
das Genus Mdea ab, dessen'einzige Art, Mdea eUiptica (orbimlata) Müller sich besonders ^
eine abweichende, einfachere Palpehhildung charakterisiert.
A. B e r t y (B ll erwähnt eine von ihm zu vielen Hunderten m einem Wasserglase be-
obaehtete sechsbednige Milbe, diei dem Wasser entstieg und auf das Trockene lief. | g | g H |
Beschreibung zu urteilen, handelt es sich hier um die Larve von W U M Ë Mlldler od“
Diplodontus despioiens MüRer, von der wir wissen, dass dieselbe ohne Schwierigkeit und schnell
über die Wasseroberfläche läuft und an den glatten Glaswänden d e s Aguanums emporklettert.
Die zum Teil n u r flüchtigen Untersuchungen van Benedens über die Entwickelung und
Anatomie der in Muscheln zeitlebens schmarotzenden A ta -A rten wurden, in wahrhaft klassischer
Weise fortgesetzt, berichtigt und ausgebaut durch E d o u a r d C t a p a r e d jg l4 ) , der in seinen
Studien an Acariden“ ein für das Verständnis der Entwickelungsgeschichte (besonders J r
Hydrachniden) grundlegendes Werk geschaffen hat. ' Während van Beneden nur vier E n tw i c k lungsstufen
(einschliesslich der Umwandlung der La rve in das gesehlechteeife Tier) B |
vennag, unterscheidet Claparède deren fünf: 1. Entwickelung im Ei und Bildung des Deu^vum,
2. Entwickelung innerhalb des Deutovums,'«, erste Larvenförm 4,.Ruckkehr zu einem eiahn-
liehen Zustande und Bildung der zweiten Larvenform ( = der aehtfussigen Nymphe) 5. B _ g
des ausgebildeten Tieres. Das Stadium des Deutovum kennzeichnet sich dadurch, dass die
Weiterbildung der noch unfertigen Larve nach Sprengung der primitiven Eihulle sich me ^
würdigerweise innerhalb einer durchaus homogenen und strukturlosen Membran, dein po
Henkings entsprechend, bis zu dem Zeitpunkte ungestört vollzieht, an welchem die fertige Larve
ihre Hülle durchbricht. . , , • ■
Was die Erforschung der anatomischen Verhältnisse der Wassermilben, anbdangt» M B
Claparède, wie von Schaub nachgewiesen hat, besonders in der Deutung einzelner Organe nicht
immer frei von Irrtümern geblieben. So hält er I B. die bei den Atax-Arten auffaRenf star
ausgebildeten, dicht unter der Rüekenhant gelegenen und sich median berührenden Munddrusen
»Speicheldrüsen) für das Schlundganglion, welches die Stelle d e s Nervenzentmims vertmtt. Es ist
eine solche falsche Auffassung bestimmter Organe leicht erklärlich, wenn man bedenkt dass ^
Untersuchungen meist an lebenden Tieren oder an frischen Zerzupfpräparaten angestel t w d e n
Ausser der ausführlichen Beschreibung von Atax bo,m Clap., den Claparède put Um ec
für identisch mit Atax ypsilophoms van Beneden ( = Atax intermedms Koenike) halt, trotzdem
dieKraRenbüdung an den EndgUedern der Füsse auf zwei gesonderte Arten hinweist, verdanken
wir dem genannten Forscher auch noch genaue Angaben über die Artunterschiede innerhalb der
Gattung Atax (Atax bmsi Claparède, Atax ypsolaphorm Benz und Atax crasstpes Müller) und ube
die Lebweise dieser Milben. ■ -r , . i . m floss
Im Anschluss an die Untersuchungen Claparèdes konstatierte E m ile B e s s e l s (7), dass
er ebensowenig wie dieser u n d im Gegensätze'zu van Beneden „une vésicule germinative m den
frisch ahgesetzten Eiern von Atax ypdlophorus Bonz habe entdecken können. Andererseits is t er
jedoch in der Lage, über die A rt und Weise der Blastodermbüdnng berichten zu kennen, dass
sich dieselbe nicht zu gleicher Zeit an der gesamten Oberfläche des Eies vollzieht, sondern zunächst
in Gestalt kleiner verstreuter Inseln (ilots) bemerkbar wird. Nach der völligen Umschliessung
des Eidotters durch das Blastoderm scheidet sich die Zwischenhaut des Deutovums
(membrane embryonnaire) von dem eben genannten Gebilde ab. Bessels hält diese Haut für ein
Homologon der Larvenhaut der Crustaceen, die wiederum dem Amnion der Insekten entspricht.
Schliesslich weist der genannte Forscher experimentell nach, dass die Parasiten der Anodonten
unter Umständen auch in Unio und umgekehrt die Parasiten der letzteren in Anodonta schmarotzen.
Tamer-l-an T h o r e l l (75) beschrieb unter dem Namen Hygrobates Fabncii eine in Grönland
aufgefundene Hydrachnide, von der er meint, dass sie möglicherweise identisch sei mit dem
von Fabricius erwähnten Acams aquaticus. Dass man es bei dieser Milbe mit einem Vertreter
der Gattung Hygrobates C. L. Koch zu thnn haben dürfte, geht mit ziemlicher Sicherheit aus der
beigegebenen Diagnose hervor. Ebenso klar ist aber auch, dass sie, wie schon Neuman sagt,
keinesfalls auf die eben erwähnte ältere Form des Fabricius bezogen werden kann.
B,. G a r n e r (26) v e rtritt in einem kurzen Aufsätze die Meinung, dass ausnahmsweise die
Eier von Atax ypsilophoms Bonz zur Bildung von Perlen führen, wenn dieselben auf die äussere Mantelwand
des Weichtiers abgelegt werden. F ü r gewöhnlich seien aber Distomeen die Ursache hiervon.
Ähnliche Ansichten spricht auch C a r lo A u fo s s o (1) aus, der in seiner die Hydrachniden
kurz charakterisierenden Abhandlung ausserdem noch hinzufügt, dass schon die Alten
Kenntnis von in Muscheln schmarotzenden Süsswassermilben besessen hätten. Trotz eifrigen
Suchens in Plinius, Aristoteles und Isidorus Hispaliensis (Originum seu Etymologiarum libri XX)
is t es mir übrigens nicht gelungen, einen diesbezüglichen Vermerk zu finden. Vielleicht liegt eine
missverständliche Auffassung einer Stelle aus P l i n i u s (Historia naturalis IX, p. 142) zu Grunde.
Der Anfang der siebenziger Jahre brachte uns durch A. S. P a c k a r d (57) wieder einige
spärliche Nachrichten über nordamerikanische Wassermilben, von denen die eine, im Meere aufgefischte,
augenscheinlich eine Halacaride repräsentiert, irrtümlicherweise aber unter dem Namen
Thalassarachna verilli den Hydrachniden zugerechnet wurde. Eine zweite Form, Hydrachna tricolor
Pack, fand Prof. Verill in einem Flusse, doch ist ihre in einer Fussnote gegebene Beschreibung
viel zu dürftig, als dass sie nach Gattung und A rt bestimmt werden könnte.
H. L e b e r t veröffentlichte in den Jahren 1874—79 mehrere Arbeiten (45) über den
Hydrachnidenbestand des Genfer Sees. In dem ersten Aufsatz wurde eine angeblich neue Gattung
und A rt beschrieben, Campognätlia Foreli Leb., von der Kramer, Neuman und Koenike übereinstimmend
nachgewiesen haben, dass sie aus einer Verquickung von Hygrobates longipalpis Herrn,
mit einer unbekannten Limnesia-Art entstanden ist. Ein anderer Aufsatz aus derselben Zeit verbreitete
sich eingehend über den Wert und die Bereitung des Chitinskeletts der Arachniden für
mikroskopische Studien. Leider sind die ausgezeichneten Dauerpräparate (Chitinskelette von
Gampognatha Foreli), welche den interessanten Ausführungen zu Grunde gelegen haben, spurlos
verlören gegangen.
Vier Jahre später (1S78) erschien ein kurzer Bericht über einen neuen Vertreter der
von Lebert geschaffenen G attung: Gampognatha Sehnetäeri Leb., der in einer Tiefe von ca. 40 m
in ziemlicher Anzahl angetroffen wurde. Wie Koenike ganz richtig sagt, haben wir es hier
möglicherweise mit einer charakteristischen H ydrachnidenart zu thun, welche aber nach der Ge-
• stellt der H ü fte a tten und der Lagerung des Gesbhlechtsfeldes zu urteilen, sich nicht im zuständigen
Genus befindet. Sie dürfte jedoch so lange zu den zweifelhaften Spezies zu rechnen