dem Vorderrande des Rückens. Dem mittelgrossén Maxillarorgan sitzen dorsalwärts zwei Palpen
auf, deren zweites Glied auf der Beugseite mit einem konisch zugespitzten', seitlich nach aussen
gerichteten Zapfen ausgerüstet ist, während das vierte und längste Glied an gleicher Stelle eine
breite, löffelförmige Ausbuchtung aufweist. Das Epimeralgebiet ist nach vorn zu durchbihen
tiefen Einschnitt vom Stirnteil des Körpers geschieden, nach hinten zu geht es ohne merkbare
Grenzen in das allgemeine Bauchschild über, welches sieh bis zum Gènitalhof erstreckt. Die
einzelnen H üftplatten zeigen nur an ihrem vorderen Ende eine deutliche Abgliederung. Die Beine
erreichen kaum die Körperlänge, die letzten drei Paare haben dünne Schwimmhaarbüschel am
fünften, bezw. vierten Gliede. Die an jedem Eusse doppelt auftretenden Endkrallen setzen sich
zusammen aus einem nur schwach verbreiterten Basalstück und einem langen, spitzen Hauptzahn,
der an . seiner äusseren und inneren Seite mit je einem kurzen, ebenfalls spitz zulaufenden Nebenzahn
ausgestattet ist. Das Männchen trä g t am vierten Gliede des letzten Beinpaares eine A iÎ p
Zeichnung. Die hinter dem Epimeralschilde beginnende Geschlechtsöffnung wird jederseits v H
drei Sexualnäpfen begrenzt, die bei beiden Geschlechtern eine verschiedene Anordnung erkennen
lassen. Die Gattung Brachypoda Lebert umfasst eine einzige Art.
Brachypoda versicolor O. F. Müller.
Syn. 1770. Hydmchna versicolor Müller, Zool. Dan. Prodr., p. 191, Nr. 2285.
1781. Hydrachna versicolor id., Hydrachnae quas etc., p. 77, tab. AH, Fig. 6, ;
1793. Tromhidmm versicolor J. C. Fabricins, Ent. syst., Tom. II, p. 400, Nr. 9.
1805. Ataec versicolor id., Syst. Antliatorum, p. 36% ; '
1835—41. Arrenurus versicolor C. L. Koch, Deutschlands Crust. etc., Heft 13, Fig. 16 »4:7.
» fA rram n a jaculator, id. ibid., Heft 13, Fig. 19 p ) : und 20 pp Stad.).
» ?Arrmurus vemstator, id. ibid., Heft 13, Fig. 21 (2. ShSö.i. i
1854. Arrenurus versicolor BruzeHus, Beskr. öfver Hydrachn. som. fö rek .H Skâne p 33
bis 34, tab. HI, Fig. 4.
1875. Axona viridis Kramer, Beiträge zur Natnrgesch. der Hydrachniden, Wiegm. Archiv
für Naturgesch., Bd. I, p. 310—311, tab. IX, Fig. 19 j Æ "
18791 Brachypoda paradoxa Lebert, Matériaux p. s. à l’étude de la faune profonde du lac
Léman, Bulletin soc. vaud., p. 3—4, tab. XI, Fig. 13 c?.
1879. Axona versicolor Neuman, Om Sveriges Hydrachnider, Kongl, Svenska Vét. Akad.
Handlingar, Bd. 17, Nr. 3, p. 74—75, tab. XI, Fig. 2.
1881. Axona versicolor Koenike, Rev. von H. Leberts Hydrachniden des Genfer Sees, Zeitq
sohrift f. wissensch. Zoologie, Bd. XXXV, p. 628, XTY
1881. Axona versicolor c? Kramer, Zeitsehr. für die ges. Naturwissenschaften, Bd. XLIV
p. 22, tab. 4, Fig. 5 - 6 .
1882. Axona versicolor Haller, Die Hydrachniden der Schweiz, p. 57, tab. I I I 13 und 14
tab. IV, Fig. 1 - 3 .
1884. Axona versicolor Krendowskij, Les acariens d’eau douce (Hydraohnides) de la Russie
méridionale:. Travaux de la Société des naturalistes à TUniversité Impériale dé
Kharkow (russisch), tom. XVIII, p. 311-^,314, tab. VU, Fig. 15.
1887. Axona versicolor Barrois et Moniez, Catalogue des Hydraohnides, p. 22.
1892. Axona. versicolor Piersig, Beitrag zur Hydrachnidenkunde , Zool. Anzeiger Nr. 389,
p. 153, Fig. 3 (2. Siad.).
1892. Axona versicolor. Koenike, Anmerkungen zu Piersigs Beitrag zur Hydrachnidenkunde,
Zool. Anzeiger Nr. 396.
1892. Axona versicolor Piersig, Beiträge zur Kenntnis der im Süsswasser lebenden Milben,
Zool. Anzeiger Nr. 400 und 401, Fig. 5 (1. Larv.-Stad.).
1895. Brachypoda versicolor Piersig , Beiträge zur Kenntnis der in Sachsen einheimischen
Hydrachniden-Formen, Dissertation, S. 55.
1895. Brachypoda versicolor Koenike, Holsteinische Hydrachniden, Forschungsber. der Plöner
Biol. Station* IV, S. 226.
1896. Brachypoda versicolor Pisarovic, Zur Kenntnis der Hydrachniden Böhmens, Sitzungsberichte
etc. S. 6 (Sep.-Abdr.).
W e ib c h e n :
G rö s s e : Die Länge ausgewachsener Individuen schwankt zwischen 0,5—0,55 mm, die
Breite zwischen 0,4—0,42 mm.
G e s t a l t : In der Ventral- oder Dorsalansicht bietet der Körper einen verkehrt eiförmigen
Umriss dar. Der Stirnrand ist breit abgestumpft, die Seiten gewöhnlich ohne Einbuchtungen.
In der Mitte des Hinterrands macht sieh eine Einkerbung bemerkbar, die durch die
Genitalspalte erzeugt wird. Dem flachen Rücken steht eine ebenso gebildete Bauchfläche gegenüber,
die nur nach vorn zu eine Erhöhung aufweist.
F ä r b u n g : Der Körper ist grünlichblau bis blau gefärbt mit undeutlichen, verschwommenen,
braunen Rückenflecken, die eine ypsilonförmig gegabelte, kurzarmige, weissschimmernde
Dorsaldrüse unvollkommen umschliessen. Die besonders nach dem Rande zu bläulichen Hüftplatten
zeigen dunkle Konturen. Um die Mundöffnung herum tr i t t beständig ein dunkelroter
Fleck auf. Die Palpen und Beine sehen bläulich oder bräunlichgelb aus.
H a u t : Der harte und dicke Chitinpanzer, der übrigens einen glasartigen Bruch mit
scharfen und zackigen Rändern aufweist, ist in seiner ganzen Ausdehnung von zahllosen, in
kleinen Gruppen vereinigten Poren von fast unmessbarer Kleinheit durchbrochen, die, wie Haller
ganz richtig vermutet, zur Erleichterung der Hautatmung dienen. Die Ausführungsgänge der
Hautdrüsen sind schwer wahrnehmbar, zumal ih r Chitinhof und das auf ihm entspringende Haar
dürftig entwickelt sind. Mit Ausnahme des kräftigen, schräg nach oben und aussen gebogenen
antenniformen Borstenpaares an der Stirnseite überragen nur noch am hinteren Körperende
.einige feine Härchen den Körperrand. Ungefähr am Anfang des hinteren Drittels der gesamten
.Körperlänge, gleichweit entfernt von der Mittellinie wie vom Seitenrande, zieht sich jederseits
auf dem Rücken eine schmale und kurze Chitinleiste h in , die mit ihrer schwachen Konkavität
nach innen gekehrt, ist.
A u g e n : Die dunkelrot pigmentierten Doppelaugen stehen ca. 0,17 mm von einander ab.
M u n d t e i l e : Das ziemlich langgestreckte Maxillarorgan, das nach hinten keine äusserlich
sichtbaren Fortsätze aussendet, verbreitert sich etwas nach vorn und umschliesst daselbst
eine auffallend grosse, rotgefärbte Mundöffnung.
P a lp e n : Die Maxillartaster, von ungefähr einem Drittel der Körperlänge, übertreffen
in_ ihren Mittelgliedern die Stärke des benachbarten Beinpaares. Besonders das vorletzte Glied