nach aussen allmählich: in die Körperfarbe übergehenden, rostbraunen Flecken umsäumt. Palpen
und Beine zeigen, in ihren Grundgliedern eine bläuliche Färbung, die jedoch.nach den Endgliedern
hin durch ein entschiedenes. Braun verdrängt wird.
K ö r p e r d e c k e : Mit Ausnahme: der mit winzigen Öffnungen versehenen, auf der Ober,
fläche fein granulierten Hüftplatten, des Maxillarorgans und der Napffelder wird die dicke Panzerhaut
auf Kucken und Banch von ziemlich grossen Poren durchbrochen. Wie bei fast allen
Arrenurus-Arten kommunizieren die letzteren zu zwei und mehreren miteinander, eine Erscheinung
die sehon von Kramer vor langer Zeit konstatiert wurde. Der Rückenbogen-schliesst ein länglich*
rundes Panzerstück ein und greift an den Anhang über, ohne jedoch .dem Anschein nach den
Seitenrand desselben zu erreichen. Die steifen antenniformen Stirnborsten sind lang
(Fig. 93 b, Taf. XXXVI.
A u g e n : Die meist rotpigmentierten beiden Doppelaugen liegen etwas abgerückt hinter
dem oberen Stirnborstenpaar. Ih r Ban entspricht ganz den schon früher angegebenen Normen.
P a lp e n : Die kurzen, stämmigen Palpen haben an der Innenfläche des zweiten Gliedes
nahe der Beugseite und dem Vorderrande zwei steife Säbelborsten. Wie gewöhnlich ist: die dem,
Krallengliede gegenüberliegende, plattgedrückte Beugseitenecke des vierten Palpengliedes mit einer
Innenborste und zwei vorderrandständigen Tasthärohen ausgerüstet. Erstere rag t ein Stück über
den R and , des Gliedes hinaus, letztere sind gekniet und weisen mit ihren fein ausgezogenen Enden
nach dem Krallengrunde hm. Dem Knie gegenüber liegt eine stumpf vorspringende Verdickung
des ohnehin stämmigen Haarschaftes (Fig. 93 e, Taf. XXXVIf;
H ü f t p l a t t e n : Das Epimeralgebiet-beansprucht ungefähr zwei Drittel, der. ventralen
Rumpfflache. Es ist. ein Stück vom Vorderrunde des Körpers abgerückt: ,Das ¡erste Hüftplatten-
paur liegt mit seinen Innenrändern hinter der tiefen Maxillarbncht dicht aneinander. Die
dadurch gebildete, gradlinig nach hinten verlaufende Naht wird jedoch aller Wahrscheinlichkeit
nach im spateren Alter immer undeutlicher und verschwommener. An den hinteren Hüftplatten-
gruppen fällt besonders die Grösse der dritten Epimere auf, die nach innen: sogar breiter bleibt
als die in dieser. Richtung sich stark verjüngende vierte (Fig. 93 b, Taf. XXXVI). .
F u s s e : Die Gliedmassen sind von geringer lä n g e und unter den spitzen Aussenrand-
vorsprüngen. der Epimeren eingelenkt. Das erste Paar ist bei weitem kürzer als der Körper
(0,656 mm), selbst das letzte bleibt noch etwas hinter dessen Länge zurück. Diebeiden mittleren
Extremitäten besitzen annähernd gleiches Mass (0,724—0,736 mm). Die Ausstattung mit Borsten
und Schwimmhaaren kann man reichlich nennen. Nur die letzten drei.Füsse haben an dem
dritten, vierten und fünften Gliede Büschel von Schwimmhaaren, doch treten einzelne auch an
dem vordersten Paare auf. Ausserdem sind alle Gliedmassen mit kürzeren und längeren Borsten
besetzt. Dem vierten Gliede des letzten Ensses fehlt der Fortsatz oder Sporn.
G e s c h l e c h t s h o f : Das äussere Genitalorgan is t an der ventralen Grenze zwischen
Rumpf.und Anhang gelegen und besteht aus einer kurzen Schamspalte, die von schmalen,:.sichelförmigen
Lefzen verschlossen wird, und zwei seitlich gerichteten, langgezogenen, gleichbreiten
Napfplatten, die mit ihren abgerundeten Enden bis an den Seitenrand des Körpers heranreichen,
ohne jedoch auf denselben überzugreifen. Dem etwas ausgeschweiften .Vorderrande entspricht
ein konkaver Hinterrand.
W e ib c h e n : Der 1,04 mm lange und 0,83 mm breite Körper des Weibchens ist eirund
ohne wirklich nennenswerte Ein- nnd Ausbuchtungen am Kopfende und an den Seiten. Auf dem
massig gewölbten Rücken kann man keine ins Auge fallenden Höcker und Wallbildungen beobachten.
Die Färbung stimmt mit der des Männchen überein. Auch die Palpenbildung weist
keine wesentlichen Abweichungen auf. Das Epimeralgebiet ist noch weiter vom Yorderrande des
Körpers abgerückt und reicht nach hinten nur wenig über die Hälfte der Ventralfläche hinaus.
Eigentümlicher Weise verengt sich die vierte Hüftplatte, die wie beim Männchen eine ganz
stumpfe, kaum vorspringende Hinterrandsecke besitzt, nach innen zu nicht so auffällig, wie es
hei dem ändern Geschlechte häufig der Fall ist. Sowohl bei der dritten als auch bei der vierten
Epimere sind die der Medianlinie zugekehrten Enden abgerundet. Sämtliche Beine entsprechen
in Bau und Ausstattung dem bei dem Weibchen auftretenden Gattungscharakter. Der Rückenbogen
wiederholt im kleinen den Leibesumriss und schliesst ein vom Yorderrande des Körpers
merkbar abgerücktes, ovales Rückenschild ein, dessen hinterer Grenzrand das Körperende fast
berührt. Beide Doppelaugen lassen einen Abstand von 0,380 mm zwischen sich. Bei ausgewachsenen
Exemplaren hält sich der Geschlechtshof gleichweit vom Epimeralgebiet und vom
hinteren Körperrande entfernt. Die Geschlechtsöffnung, die auch hier von halbkreisförmigen
Schamlefzen begrenzt wird, h a t eine Länge von 0,144 mm. In den vier Ecken der eben erwähnten,
plattenartigen Genitallippen sieht man kleine, dreieckige Chitinplättchen. Die beiden
lateral gerichteten Napfplatten umfassen mit ihren inneren Enden zangenartig den inneren Geschlechtshof.
Ihre schwach konkaven Yorderränder verlaufen nicht genau winkelrecht zur Mittellinie
des Körpers, sondern etwas schief nach hinten. Auf dem halben Wege zur Seitenkante des
Körpers biegen dieselben nach Bildung gerundeter Aussenecken in die Hinterränder ein. Diese
verlaufen von hier aus zunächst konvex, bilden aber schliesslich, ehe sie an die Schamlefzen
herankommen, je eine Einbuchtung. Die Genitalnäpfe sind sehr klein. Der Anus ist gleichweit
von dem .Geschlechtsfelde und dem Leibesende inseriert. Bezüglich der Randborsten verweise
ich auf die beigegebene Zeichnung (Fig. 93 c, Taf. XXXVI).
F u n d o r t : Arrenurus bifidicodulus Piersig wurde von mir im Spätsommer regelmässig in
jenen toten Pleissenarmen häufig aufgefunden, die das Leipziger Ratsholz durchziehen. Vereinzelte
Exemplare fing ich auch in den Lehmlachen’, rechts von dem Wiesenwege, der von Grosszschocher
nach der Schleussiger Brücke führt.
G e o g r a p h i s c h e V e r b r e i t u n g : Deutschland (Piersig).
E n tw i c k l u n g : Die Larven und Nymphen sind himbeerrot gefärbt.
36. Arrenurus integrator (Müller) 0. L. Koch.
Syn. 1781. Hydrachna integrator Müller, Hydrachnae quas etc., S. 38, No. 11, Tom. 3, Fig. 7.
1793. Trombidium integrator J. C. Fabricius, Syst. Ent. Tom. IE, S. 402, No. 17.
1805. Atax integrator id., Syst. Anti., S. 365.
1835/41. Arrenm'us integrator G. L. Koch, Deutschlands Crust, etc., Heft 13, Fig. 12 .
1887. Arrenurus integrator Barrois et Moniez, Catalogue des Hydrachnides, S. 25.
1894. Arrenurus integrator Koenike, Mitteldeutsche Hydrachniden, gesammelt durch Herrn
Dr. Ph. Made, Zool. Anzeiger No. 452, S. 260.
1895. Arrenurus integrator id., Nordamerikanische Hydrachniden, Abhandlungen des natur-
wissenschaftl. Vereins in Bremen, S. 178—182, Fig. 14 und 15, Taf. I.