gebildeten, breitsicbelförmigen, mit je drei oder zahlreichen grossen, nnregelmässigen Näpfen besetzten
Genitalplatten umgeben. Die zwei Augen einer Seite sind eng verschmolzen. Die Rückendrüse
fällt gewöhnlich durch ihre reiche Verästelung auf. Die Vertreter der Gattung Hygrobates,
von der in Deutschland vier Arten sicher bekannt sind, kommen in Teichen und Flüssen vor,
doch scheinen sie, im Flachlande wie im Gebirge, die fliessenden Gewässer allen anderen vorzuziehen.
Das Männchen unterscheidet sich äusserlich nur wenig von dem Weibchen. Es is t gewöhnlich
schlanker. Die Genitalplatten umschliessen die Geschlechtsöffnnng viel dichter, auch
stehen sie hinten und vorn im Zusammenhang. Ein Quetschpräparat belehrt uns, dass ein wohl-
ausgebildetes, inneres Penisgerüste vorhanden ist.
Neuerdings h a t Koenike drei nordamerikanische Hygrobates-Arten beschrieben (H. exilis,
H. decaporus und H. mültiporus), die von Harrington, Eletscher und Tyrell hei ihren Untersuchungen
kanadischer Gewässer entdeckt wurden. Die letzten beiden Arten haben, wie schon ihr
spezieller Name andeutet, auf jeder Genitalplatte nicht nur drei, sondern fünf bezw. zahlreiche
Näpfe. Vier deutsche Arten:
1. Beugseite des zweiten Tastergliedes o h n e Z a p f e n , doch daselbst und auf der
Beugseite des dritten Gliedes mit zahlreichen, deutlichen Zähnchen; d ritter Genital-
napf annähernd a n d e r I n n e n s e i t e des mittleren gelegen; vierte Hüftplatte und
e u t l i c h d r e i e c k ig ; Exkretionsdrüse s t a r k v e r z w e i g t
Hygrobates nigro-maculatus Lebert.
Beugseite des zweiten Tastergliedes m i t Z a p f e n ........................................................... 2.
2. Letze Hüftplatte annähernd d r e i e c k i g , mit nach innen gerichteter Spitze; letzter
Genitalnapf h i n t e r dem zweiten gelegen. Zähnelung der Beugseite des zweiten
und dritten Palpengliedes d ü r f t ig ...........................................Hygrobates trigonicus Koenike.
Letzte Hüftplatte annähernd f ü n f e c k ig , mit deutlichem Innenrande . . . . . 3.
3. Körperhaut mit f e i n e r L i n i i e r u n g ; Pälpenzapfen auf der Beugseite des zweiten :
Tastergliedes m ä s s ig lang; Haarhöcker der Beugseite des vorletzten Tastergliedes
fast n e b e n e in a n d e r g e l a g e r t ............................................Hygrobates longipalpis Hermann.
Körperhant mit f e i n e r M a s c h e n z e ic h n u n g ; Palpenzapfen auf der Beugseite
des zweiten Gliedes a u f f a l l e n d l a n g , Zähnelung ungemein r e i c h ; Haarhöcker
der Beugseite des vorletzten Palpengliedes w e i t h i n t e r e i n a n d e r gelagert
Hygrobates reticulatus Kramer.
Körperhäut durch lang ausgezogene, kräftige Chitinleistchen g r o b liniiert; Palpenzapfen
auf der Bengseite des zweiten Tastergliedes mittellang; Haarhöcker der Beugseite
des vorletzten Tastergliedes in m ä s s ig em A b s t a n d e h i n t e r e i n a n d e r
g e l a g e r t .................................................................................................Hygrobates calliger Piersig.
1. Hygrobates longipalpis Hermann.
Syn. 1804. Hydrarachna longipalpis Hermann, M6m. aptörolog., pag. 55, Tab. III, Fig. 1, Tab. IX,
Fig. P.
1835—41 Hygrobates rotundatus C. L. Koch, Deutschlands Crust. etc., Heft. 10, Fig. 15—16.
j, Hygrobates galbinus id., ibid., Heft 10, Fig. 14.
„ Hygrobates iconicus id., ibid., Heit 11, Fig. 22 u. 23.
1835—41. Hygrobates varians id., ibid., Heft 11, Fig. 24 (zweites Larvenstadium).
» Hygrobates V-brunnemiG. L. Koch, Deutschlands Crust. etc., Heft 37, Fig. 15 (2. L.-St.).
„ Hygrobates O-nigrum id. ibid., Heft 37, Eig. 14.
1835—42. Nesaea scapularis C. L. Koch, Deutschlands Crust. etc., Heft 5, Fig. 21.
1851. Hygrobates rotundatus Bruzelius, Beskrifning ö. Hydrachn., pag. 38—39, Tab. IV, Fig. 1.
1874. Campognatha Foreli Lebert, Bulletin de la Soc. vaud. des sciences nat., Tom. XIII.
pag. 61, Taf. I u. II.
1875. Nesaea dentata Kramer, Wiegm. Archiv für Naturg., pag. 304, Taf. VIII, Fig. 13.
1879. Nesaea lutescens Lebert, Bulletin de la Société vand. etc., Tom. XVI, tab. X, Fig. 9 b
(zweites Larvenstadium).
1879.? Campognatha Schneteleri Lebert, Bull, de la Soc. vaud. etc., Tom. XV, pag. 502
und Tom. XVI, pag. 341, tab. XI, Fig. 1.
„ Hygrobates rotundatus Neuman, Om Sveriges Hydrachnider: Svenska Handlingar,
Tom. 17, pag. 62—63.
„ Hygrobates impressus id., ibid., pag. 63, tab. IV, 4 (cf).
1881. Hygrobates longipalpis Koenike, Zeitschr. f. wiss. Zoologie Bd. XXXV, p. 617, Anm. 2.
1882. Hygrobates longipalpis Haller, Die Hydrachniden der Schweiz, pag. 66—67.
1884. Nesaea dentata Krendowskij, Travaux de la Société des naturalistes à l’Université
Impériale de Kbarkow, Tom. XVHI, 1884, pag. 281.
1887. Hygrobates longipalpis Barrois et Moniez, Catalogue des Hydrachnides, pag. 20.
1892. Hygrobates longipalpis Piersig, Beitrag zur Hydracbnidenkunde : Zool. Anz. No. 389,
pag. 154—155.
W e i b e h e n :
G r o s s e : Hygrobates longipalpis is t von beträchtlicher Grosse. Einzelne Individuen erlangen
eine Länge von 2,5 mm und eine Breite von ca. 2,1 mm.
G e s t a l t : In der Rücken- oder Bauchansicht stellt sich der Körperumriss als ein sehr
breites Oval v o r, das sich mehr oder weniger der Kreisform nähert. Zwischen den antenniformen
Borsten macht sich eine mit einer schwachen Einbuchtung verbundene Abstutzung des
vorderen Körperrandes bemerkbar. In der Seitenansicht zeigt sich der Rücken hoch gewölbt,
zuweilen mit einer seichten Einsattelung der Vorder hälfte.
F ä r b u n g : Die Grundfarbe, welche allerdings verhältnismässig wenig zur G eltung kommt,
is t ein schmutziges Lehmgelb. Die Magensäcke schimmern schwarzbraun durch die Haut. Sie
bilden äusserlich stark mit einander verschmolzene Flecke, die nur um die rotpigmentierten Angen
und an den Spitzen lichte Höfe bezw. Stellen frei lassen. Die ypsilonförmige, dunkelgelbe
Rückendrüse fällt besonders durch ihre reiche Verzweigung auf. Nicht n u r, dass der Mittelstreifen
kleinere wieder vielfach gespaltene Ästchen aussendet, auch die beiden Gabeläste setzen
sich nach vorn und nach der Seite, namentlich aber nach hinten zu in reicher Verzweigung fort
und gewähren ein Bild, wie es in Fig. 47 b, Taf. XIX wiedergegeben ist. Auch auf der Bauchseite
gehen vom Anus aus nach allen Seiten solche verästelte Blindsäcke der Exkretionsdrüse.
Epimeren, Palpen, Maxillen und Beinpaare sehen bräunlichgelb bis bläulich ans.
H a u t : Die 0,009 mm dicke Körperhaut erscheint g la tt, mit schwer wahrnehmbarer
Liniierung. Im Unterhautzellgewebe macht sich eine schwache Inselbildung bemerkbar. Das
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