
so lang als das zweite. Der dritte männliche Fnss besitzt ein eigentümlich umgebildetes
•ehrtes” viertes Glied. Wie bei den Gattungen Oumpes, Pirna u. a. setzt sieb die Fuss-
oppelt
ml bew
kralle aus einem blattartig erweiterten M M B zwei Zinken zusammen. Der Gesohlechts-
hof wird seitlich durch zwei je drei Genitalnäpfe tragende Chitinplatten begrenzt. Das Mann-
chen besitzt ausserdem noch zu Kopulationszwecken am Hinterrande des Körpers einen Petiolus,
dom auf jeder Seite ein bewegliches, winkelförmiges Chitingebilde anliegt.
Die Gattung Hydrochormtes, mit der später Koch eine andere, Namens Spio, vereinigte,
ursprünglich sechs A rte n ') (Hydr. [Spio] unguUm, H. ßipes, H.imfasste ursprünglich sechs Arten emeger, H. palpahs,
T. qlobulus und H. büobus). ..
Die knappen Beschreibungen, sowie die als Abbildungen beigegebenen, völlig ungenugenlen
farbigen Dorsalansichten machen es geradezu unmöglich, die aufgezählten Arten.wieder zu
»stimmen. Aller Wahrscheinlichkeit nach haben bei H. palpai* und globulus Nymphen volget
e l i . wenigstens berechtigt die Grössenamgabe zu diesem Schlüsse. C. Neuman,») der bekannte
md verdienstvolle schwedische Hydrachnidologe, der ein umfangreiches Gebiet ahgeforscht hat,
läklt nur drei vermeintliche Vertreter der in Frage stehenden Gattung auf, die jedoch, wie ich
in anderer Stelle schon nachgewiesen, nichts anderes darstellen als das mit einem Petiolus aus-
restattete Männchen und das Weibchen in zwei verschiedenen Altersstadien. Schon einige Jahre
corlier hatte Kramer“) eine Anzahl Hydrachnidenformen veröffentlicht, unter denen sich zwei
Wmnlien (Nesaea striata und K brachiata K.) befinden, die nach der Lange der Palpen äugen-
P e in lic h in die Gattung Hydrochormtes einzuordnen sind. Die allzu schematische, ungenaue Zeich-
nung des Geschlechtshofes beider Formen führt jedoch irre und verhindert eine sichere und
wissenschaftlich gerechtfertigte Bestimmung. Unzweifelhaft bleibt nur dass die-Abbildung von
Nesaea braci,M . im Hinblick auf die enge Nebeneinanderlegung des GescUechtshofes und des
le tz te n H ü ftp la tte n p a a re s die Ventralansicht einer eben erst ausgeschlüpften N ymphe wiedergiebt,
während Nesaea striata ein viel älteres, kurz vor der zweiten Verpuppung stehendes Individuimi
gleicher Entwickelungsstufe repräsentiert, bei dem das Grössenwachstum des Abdomens die merkbare
Abrückung des Genitalfeldes vom Epimeralgebiete bewirkt hat. Die Schwrengkei , _
Kramerschen Formen wieder zu erkennen, wird noch durch den Umstand gesteigert, dass es mir
infolge mehrjähriger Beobachtung und einer Reihe von exakten Zuchtuugsvo,-suchen gelungen ip ,
zwei wohlgetrennte Hydrochormtes-Arten naehzuweisen, deren Nymphenformen im G e sc h le ch ts* ^
eine überraschende Ähnlichkeit aufweisen. . .•
Während die geschlechtsreifen Weibchen beider Spezies mit Ausnahme geringer Abwei chungen
in der Färbung, Grösse und Ausstattung keine ins Auge fallende Unterschiede erkennen
lassen, charakterisieren sich die Männchen durch eine besondere Formung des ■ ■ ■
eigenartige Ausstattung des als Greiforgan dienenden vierten Gliedes am vorletzten Bempaare.
mit breit abgestutztem Mittelstück und zwei randständigen
S p i t z e n ........................................ ■ • I
mit schmalem, gekrümmtem, in der Tiefe einer Einkerbung
beginnendem Mittelstück und zwei rand-
ständigen S p i t z e n ......................................................
Der Petiolus
am freien Ende
H. ungulatus Kocli.
II. lerameri Piersig.
>) C. L. Koch, Deutschlands Crustaccen, Myriapoden und Arachmden. Heft 5 ,1 * 17. ""d
■ 0. Heuman Om Sverlges Hydrachnider, K. Sy Vet. Akad. Handlmgar Bd. 17, Br 8 S. 68-61 T^IV I:,g. 1
aj Kramer, Beiträge z. Naturgesch. der Hydraehniden, Wiegm. Archiv für Natarg., 1876, Bd. I, Taf.«, Rg.
1. Hydrochoreutes ungulatus (Koch) Piersig.
Syn. 1885/41. Hydrochormtes ßipes C. L. Koch, Deutschland« etc., Heft 11, Fig. 14.
„ Hyckochormtes crucigcr id. ibid., Heft 11, Fig. 15.
n Spio ungulatus, id. ibid., Heft 5, Fig. 17.
n Hydrochoreutes palpdlis, id. ibid., Heft 11, Fig. 13 (Nymphe).
„ Hydrochoreutes globulus, id. ibid., Heft 11, Fig. 12 (Nymphe).
| Hydrochoreutes bilobus, id. ibid., Heft 11, Fig. 13 (Nymphe).
Nesaea hcmisphacrica, id. ibid., Heft 9, Fig. 11.
1842. Hydrochoreutes ungulatus, id., Übersicht des Arachnidensystems, Heft 3, »S. 17.
Tafel II, Fig. 6.
„ Hyckochormtes ßipes, id. ibid., Tafel II, Fig. 7.
1875. ? Nesaea skiatci Kramer, Beiträge z. Naturgeschichte der Hydraehniden, Wiegmanns
Archiv für Naturgeschichte I. Bd., S. 299/300, Taf. VIII, Fig. 9.
1879. ? Hyckochormtes ßipes Neuman, Om Sveriges Hydrachnider, Kongl. Svensk.
Veten. Akadem. Handlingar, Bd. 17, Nr. 3, S. 58, Fig. 3, Taf. IV.
? Hyckochormtes cruciger, id. ibid., S. 59, Taf. IV, Fig. 2.
„ ? Hyckochormtes ungulatus, id. ibid., S. 60—61, Taf. IV, Fig. 1.
1892. Hydrochormtes ungulatus et cruciger Piersig, Beitrag zur Hydraehnidenkunde,
Zool. Anzeiger, Nr. 389, S. 153.
1892. Hydrochormtes cruciger Piersig, Eine neue Hydrachnidengattung aus dem
sächsischen Erzgebirge, Zool. Anzeiger Nr. 405, S. 417—419 (erstes
und zweites Larvenstadium).
1893. Hydrochormtes cruciger Koenike, Hydrachnologische Berichtigungen, Zool. Anzeiger
Nr. 410.
1893. Hydrochormtes ungulatus Piersig, Beiträge zur Hydraehnidenkunde, Zool. Anzeiger
Nr. 431, S. 397—398.
1895. Hydrochormtes I Piersig, Beiträge zur Systematik und Entwickelungsgeschichte
der Süsswassermilben. Zool. Anzeiger Nr. 466, S. 19—25, Fig. 1—4.
V o r b em e r k u n g : Die von Neuman beschriebenen und abgebildeten Hydrochoreutes-Formen
lassen sich nicht mit Bestimmtheit auf die vorliegende A rt beziehen. I s t die Zeichnung der
vierten männlichen Extremität und des Petiolus genau, was allerdings im Hinblick auf den schematischen
Zug, der uns häufig in den bildlichen Darbietungen Neumans entgegentritt, mit Recht bezweifelt
werden könnte, dann h a t dem schwedischen Hvdrachnidologen ein d ritter Vertreter der
Gattung Hydrochormtes Koch Vorgelegen, den ich vorläufig bis zur Klarlegung des wirklichen
Sachverhalts mit dem Namen Hydr. incertus mihi bezeichnet wissen möchte. — Nesaea brachiata
Kramer (1. c. S. 300, Tafel VIII, Fig. 10) kennzeichnet sich als eine sehr jugendliche Hydrochormtes
Nymphe, deren allzu skizzenhafte Zeichnung eine sichere Bestimmung nicht znlässt.
W e i b c h e n :
G -rösse: Die im Erzgebirge anfgefundenen Individuen besassen im Durchschnitt eine
Länge von 1,7 mm und eine Breite von 1,3 mm.