
Das hier angeführte Genus besitzt nach Karl Thons Angaben folgende Eigentümlichkeiten
: Der stark niedergedrückte, ovale Körper wird von einem aus sprödem Chitin bestehenden
Hautpanzer bedeckt, der wie bei der Gattung Ilrachypoda Lebert in ein Kücken- und Hauchscliild
zerfällt. Die Palpen sind k u rz ; das vierte Glied derselben ist schwach, etwas gebogen und trä g t
am innern Rande zwei feine und lange Borsten. Sämtliche Epimeren sind miteinander verwachsen.
Nach hinten geht das Epimeraischild ohne merkbare Grenzen in das Bauchschild über, das sich
bis an das am Hinterende der Ventral fläche gelegene Geschlechtsfeld erstreckt. Die Genital-
öffhung ist gross und breit und wird seitlich je von einer dreieckigen, breiten Genitalplatte begrenzt,
die mit zahlreichen, ziemlich grossen Geschlechtsnäpfen bedeckt ist. Kurze und dicke
Füsse tragen wenige, kurze Dornen und einige Schwimmhaare.
Albia stationis Thon.
1899. Albia stationis Thon, Zool. Anz. Bd. XXII, No. 581, pag. 101.
W e i b c h e n :
G rö s s e : Die Länge des Körpers beträgt 0,94 mm.
G e s t a l t : Von oben oder unten gesehen erscheint der Umriss des Rumpfes eiförmig.
Auffallende Einbuchtungen sind nicht vorhanden. Der Rücken und Bauch sind flach gedrückt.
H a u t : Der Hautpanzer zerfällt wie bei JBrachypoda versicolor (Müller) in ein grösseres
nach oben übergreifendes Bauch- und ein kleines Rückenschild. Beide sind durch eine schmale
Furche von einander geschieden.
A u g e n : Die beiden Doppelaugen stehen in grösserem Abstande nahe dem Vorderrande
des Körpers.
M u n d te i le : Das glockenförmig gebaute Capitulum (Maxillarorgan) sendet nach rückwärts
einen langen Fortsatz aus. Die Mundöffnung ist gross und breit.
P a lp e n : Die 0,22 mm langen Taster sind ziemlich kurz. Die zweiten und dritten
Glieder zeichnen sich durch ihre Stärke aus, auch sind sie am innern Rande mit einer deutlich
granulierten Hautdecke versehen. Das vierte Glied kommt dem zweiten annähernd an Länge
gleich. Es trä g t an der innern Seite zwei feine, lange Borsten.
H i i f t p l a t t e n : Das Epimeralgebiet bedeckt fast die ganze Bauchfläche. Das erste
Hüftplattenpaar ist von den übrigen durch eine deutliche Naht oder Furche abgegliedert. Letztere
trifft mit der gegenüberliegenden in der Mittellinie des Körpers zusammen und läuft bis zum
Geschlechtsfelde.
B e in e : Die vorletzten Glieder des zweiten bis vierten Beinpaares tragen einige Schwimmhaare.
Am Hinterfusse sind dieselben am kürzesten. Die Endkrallen gleichen der CWvipes-Kralle.
G e s c h l e c h t s h o f : Die gesamte Genitalgegend hat eine Breite von 0,323 mm. Die
lange Geschlechtsöffnung wird von Lefzen bedeckt, deren innerer Rand faltig erscheint. Die
Napfplatten sind dreieckig und tragen je etwa 30 .Genitalnäpfe.
Die sogenannte A n a lö f f n u n g ist sehr klein und liegt am Hinterrande der Bauchfläche.
M ä n n c h e n unbekannt.
F u n d o r t : Elbe bei Podebrad (Böhmen).
G e o g r a p h i s c h e V e r b r e i t u n g : Deutschböhmen (Karl Thon).
Literaturverzeichnis. ')
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*) Die im
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historischen Teile (pag. 1—31) hei den einzelnen Antoren in Klammem aufgeführten Zahlen haben
besseren und schnelleren Übersicht wegen das Litteraturverzeichnis nachträglich nach