Die Nymphe (2. Stad.) ähnelt dem geschlechtsreifen Tiere. Die schwächer bewehrten
Beine und Palpen erscheinen länger. Das Geschlechtsfeld zeigt in, Bezug auf die Näpfe eine
gewisse Übereinstimmung mit demjenigen der vorhergehenden Art, n u r ist dasselbe merklich vom
Hinterrand des Körpers abgerückt. Noch mehr Ähnlichkeit findet sich zwischen den Nymphen dieser
und der nachfolgenden Art, welch letztere in Fig. 2 e, tab. I von der Bauchseite abgebildet ist.
4. Atax crassipes O. F. Müller (Bruzelius).
Syn. 1776. Hyärachna crassipes Müller, Zool. Dan. Prodr., p. 189, Nr. 2254.
1781. Hyärachna crassipes, id., Hydrachnae quas etc.. p. 41, tab. 4, Fig. 1, 2.
1793. Trombidkm crassipes J. C. Fabricius, Entom. Syst. ü . , p. 400.
1805. Atax crassipes, id., Syst. Antliat., p. 366.
1835—41. Atax crassipes C. L. Koch, Deutschlands Crust., Myr. u. Adrachn., H. 7, Fig. 21.
„ elegans id. ibid., Heft 7, Fig. 12.
„ truncatus id. ibid., Heft 7, Fig. 22,
| albidus id. ibid., Heft 7, Fig. 23.
„ conflums id. ibid., Heft 7, Fig. 24 (Nymphe).
„ tnmcatelhis id. ibid., Heft 37, Fig. 17 (Nymphe),
1842. Atax crassipes C. L. Koch, Übersicht d. Arachnidensystems, Heft III, Taf. I, Fig 1.
1854. „ „ Bruzelius, Beskrifvning. ö. Hydr. som ctr. p. 8, Fig. 1 — 4.
1868. „ „ Claparède, Studien an Acariden, p. 471.
1875. „ „ Kramer, Beiträge zur Naturgesch. der Hydr. Wiegm. Arch., p. 293.
1879. „ /, Lebert, Bull. soc. vaud., vol. 16, Nr. 82, p. 368, tab. XI, Fig. 10 u. 10 a.
1880. „ „ C. Neuman, Om Sveriges Hydrachnider, Kongl. Sv. Yet. Akad. Handlingar,
Bd. 17, p. 21, tab. I, Fig. l a —h.
1881. „ „ Koenike, Über die Bedeutung der Steissdrüsen bei Atax crassipes,
Zool. Anzeiger, p. 356.
1882. „ „ Haller, Die Hydrachniden der Schweiz, pag. 76 — 77.
1882. „ „ Koenike, Über das Hydrachniden-Genus Atax Fabricius, Abhandlung
des Naturw. Vereins Bremen. Band VII, p. 267.
1884. „ „ Krendowskij, Travaux de la Société des naturalistes à l’Université
Impériale de Kharkow. Tom. XVIII, pag. 263—65.
1887. „ ,, Barrois et Moniez, Catalogue des Hydrachnides, p. 5.
1888. „ „ von Schaub, Über die Anatomie von Hyd/rod/roma. Sitzungsberichte
d. k. Akad. d. Wiss. Wien, Math, naturw. Klasse, Bd. XCVII,
Abt. I, p. 31, 38, 41, tab. 5, Fig. 6 und 7.
1882—94. Atax crassipes A. Berlese, Acari etc., Heft 4, Nr. 7.
W e ib ch en .
G ro s s e : Die Körperlänge beträgt durchschnittlich 1,25 mm. Doch findet man häufig
mit Eiern angefüllte Weibchen, die dieses Mass fa st um die Hälfte überschreiten. Der grösste
Breiten dur chmesser liegt in der Höhe der dritten Epimere (0,92 mm).
G e s t a l t : Von oben oder unten gesehen zeichnet sich Atax crassipes durch seinen verkehrt
eiförmigen Umriss aus, der allerdings am Hinterende durch die stark hervortretenden
zapfenförmigen Ausmündungen der Steissdrüsen eine in das Auge fallende Abänderung erfährt
und infolgedessen dort breit abgestumpft erscheint. ; Bei durchscheinendem Licht kann man leicht
wahrnehmen, dass zu diesen winkelartig vorspringenden Drüsenhöfen von den Epimeren her je
ein schmaler, bandartiger Muskel geht, mit Hilfe dessen das Tier dieselben jederzeit mehr oder
weniger s tark einziehen kann.Äp dass | | dem Blicke, des Beobachters entschwinden und das
Hinterende dieselbe Rundung zeigt, wie bei Atax ßgwalis Koch. Die Steissdrüsen selbst sind
hoch entwickelt und von ansehnlicher G rö s se ,H a ch Claparbdes Angaben bestehen dieselben aus
einem areolären Gewebe, zusammengesetzt aus grossen, spindelförmigen, kernführenden Zellen mit
dazwischen liegenden, eine klare Flüssigkeit enthaltenden Räumen. Wie Koenike1) uberzeugend
nachgewiesen, ist die Milbe imstande^ aus diesen Drüsen .einen hellen Saft zu spritzen, der wohl
ähnlichen Zwecken dient als der in der Rückendrüse, abgesonderte.. ,
A u g e : Die dicht aneinander gelagerten grossen Doppeläugen ¡>0- jeder Seite der Dorsalfläche
sind dicht an den.Vorderrand gerücktyand haben „einen Abstand von 0,4 mm. In der
Jugend mehr ro t, dunkele das Pigment im Laufe der Zeit bedeutend nach. Bei längerer Beobachtung
fällt an den Augen «ine eigentümliche, zuckende Bewegung auf.
F ä r b u n g : T’nter allen Hydrachniden, die in totb unter das Vergrösserungsglas gebracht
werden können, is t keine so geeignet, einen Einblick in die inneren anatomischen Verhältnisse
zu gewähren als. gerade Atax crassipes, dessen Grundfarbe gewöhnlich ein bisizur völligen Farblosigkeit
sich abstufendes sehr lichtes, durchscheinendes Gelb oder. Blau B Q H I
sind bald lichtbraun, bald nähern sie sich mit allen Abstufungen einer fast
-Schwarzen Färbung. Auch die Palpen und Beine sind diesen Schwankungen m der Tingierung
unterworfen, wenn auch sehr oft, besonders bei den k räftig, gefärbten Individuen, ein lichtes Blau
vorherrschend ist. ~ . .
M u n d t e i l e : Das Maxillenorgan ähnelt im grossen und ganzen dem der anderen Ataciden.
Die kleinen TJhterschiede verdeutlichen am besten die b e ig e g eb « » Abbildungen (Taf. 3, Fig. 5 a)(,
P a lp e n : In der Bildung und den Grössenverhältnissent.der Maxillartaster von Atax
crassipes zu denen der nächst verwandten parasitischen Arten macht sich ein auffallender Gegensatz
bemerkbar. Wenn anch an sich diesen Greifwerkzeugen ein kräftiger Bau nicht aberkannt werden
kann, » b l e ib e n dieselben doch bedeutend hinter der kräftigen E n t^cS lung des ersten Beinpaares
zurück. Der Unterschied wird aberijnpeh. greif barer, wenn man an die'Betrachtung der einzelnen
Glieder geht. Das Grundglied, kurz und stämmig, entbehrt jeder Beborstung^ Das nachfolgende Glied,
hat einen Querdurchmesser von 0,092 mm und ist fünf- bis sechsmal länger.als das erste (0,16 mm).
Der Wölbung der Streckseite entspricht eine seichte K o n k av itä tjle r Beugseite. An das nicht
halb so lange dritte Glied, dessen Dicke merkbar abgenommen, schliesst sich ein viertes an, das
allgemein als das längste bezeichnet werden darf (0,192-0,260 mm), dessen Länge aber, bei. den
verschiedenen Individuen im Vergleich mit der Länge des zweiten Gliedes ganz bedeutende Differenzen
aufweist. Vor allem aber ist die Ausstattung des vorletzten Tastergliedej bemerkenswert.
Die dürftigen, kaum wahrnehmbarenlZäpfchen bei Atax ypsilophorus, Atax limm und Atax mter-
medius haben hier solchen von aussergewöhnlicher Länge weichen müssen. Von den beiden benachbarten,
mit Haaren ausgerüsteten, schief nach ausser, und vorn gerichteten Zapfen is t der der
Aussenseite mehr genäherte grösser und etwas weiter nach vorn gelagert. Auch der am innern
I) y . Koenike, tlb er die Bodentang der Steissdrüsen bei Atax crassipes, Zool. Anzeiger, 1881, S . jg f c