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 konnte  niemals  beobachten,  dass  er  raubgierig  über  andere  Hydrachniden  oder  seinesgleichen  
 hergefallen  wäre.  Dagegen  wurde  die  vorliegende  A rt  gleich  Eylais  extendens  häufig  die  Beute  
 von Limnesia-  und  Gurvipes-Arten.  Auf  das  trockene  gebracht,  ist  er  kaum  im  Stande,  sich  fortzubewegen. 
   Am  häufigsten  t r i t t   er  in  den  Sommermonaten  auf,  doch  findet  man  nicht  selten  
 schon  vorher  oder  später  vereinzelte  Exemplare. 
 XXVIII.  Genus:  E u p a t r a   Koenike. 
 1896.  Eupatra,  Koenike,  Zwei  neue  Hydrachniden-Qättnngen  nebst  sechs  unbekannten  -Arten,  
 Zool.  Anzeiger  Nr.  510. 
 Oberhaut  wie  bei Hydryphantes  und Diplodontus  mit  Z ä p f c h e n   (Papillen)  besetzt.  K ein  
 R ü c k e n s c h i ld .  M it  u n p a a r em   A u g e   in der Medianlinie des Vorderrückens.  Maxillarorgan  
 annähernd  wie  bei  Sperchon  gebaut,  mit  scheibenartiger  Mundöffnung  am Vorderende  des  mässig  
 ausgezogenen  Schnabelteils.  Mandibel  mit  sehr  langem  und  messerklingenartig  geradem Vorderglied 
   und  schwachem,  nicht  geknietem  Basalgliede.  Beine  wie  bei  Hydryphantes  mit  Schwimmhaaren  
 ausgestattet.  Geschlechtshof  zwischen  den  hintern  Hüftplattengruppen  gelegen,  m it  
 m e h r  o d e r   w e n ig e r   z a h l r e i c h e n   k l e in e n   N ä p f e n   auf  den Genitalklappen.  Kein äusser-  
 lich  wahrnehmbarer  Geschlechtsdimorphismus  vorhanden.  Nymphe  in  der  Regel  mit  v i e l -   
 n a p f ig em  Geschlechtshofe;  diese wie  hei  den Hydrachna-Nymphen  auf  zwei  getrennt  liegenden  
 Platten  gelagert.  Drei  bekannte  Arten,  eine  davon  im  deutschen  Grenzgebiet  vorkommend. 
 1.  Eupatra  scapularis  Dugès. 
 1834.  Diplodontus  scapularis  A.  Dugès,  Deuxième  Mémoire  sur  l’ordre  des  Acariens,  Annales  
 des  Sciences  naturelle,  Zool.,  2.  sér.,  tom.  I,  tab.  X,  Fig.  1—9. 
 1889.  Diplodontus  scapularis Barrois,  Notes Hydrachnologiques,  I,  Remarques  sur  le Diplodontus  
 scapularis  (Dugès),  Revue  Biologique  du  Nord  de  la  France,  1.  Année. 
 1896.  Eupatra  scapularis  Koenike,  Zwei  neue  Hydrachniden-Gattungen  nebst  sechs  unbekannten  
 Arten,  Zool.  Anzeiger,  No.  610. 
 W e i b c h e n : 
 G rö s s e :  Ausgewachsene  Weibchen  erlangen  nicht  selten  eine  Grösse  von  5  mm.  
 G e s t a l t :   In  der  Rücken-  oder  Bauchlage  erscheint  der  Körperumriss  breiteiförmig.  
 F ä r b u n g :   Die  Körperfarbe  ist  ein  dunkles,  intensives  Rot.  Auf  dem  Vorderrücken  
 t r i t t   sebr  häufig  ein  schwarzer  Fleck  auf,  der  sich  in  einem  medianen  Streifen  ziemlich  weit  
 nach  hinten  zieht.  Beine,  Palpen  und  Epimeren  sind  gewöhnlich  lichter  gefärbt. 
 H a u t :   Die  Oberhaut  ist  dicht  mit  konischen  Zäpfchen  besetzt,  weshalb  sie  unter  dem  
 Mikroskop  wie  chagriniert  erscheint. 
 A n  g en :  Im  Gegensätze  zu Diplodontus  despiciens  0. F. Müller  sind  die Augen  einer Seite  
 dicht  zusammengerückt  und  wie  bei  Hydryphantes  ruber  de  Geer  in  länglichrunden  Chitinkapseln  
 eingeschlossen. 
 M u n d te i le :  Das ziemlich breite Maxillarorgan ist nach vorn zu  in einen kurzen Schnabelteil  
 ausgezogen.  Die  Mundöffnung  wird  von  vier  Borsten  eingefasst.  Bezüglich  der  Mandibel  
 is t  zu  bemerken,  dass  dieselben  sehr  lang  und  spitz  sind.  Das  vordere  Glied  h a t  eine  rötliche  
 Farbe und ist fast gar nicht  gekrümmt.  Es trä g t  auf  den  Seiten  eine  deutliche Kannelierung  zur  
 Schau,  die  auf  der  Innenseite  in  der  Form  von  kleinen  Höckerchen  zum Ausdruck  kommt.  Das  
 Grundglied  zeigt  eine  schwaöh  s-förmige Krümmung.  Es  ist  dünn  und  trä g t  an  seinem Vorderende, 
   der  Einlenkungsstelle  des  Krallengliedes  gegenüber,  einen  hyalinen,  spitzen  Hautfortsatz,  
 der  etwa  bis  zur  Mitte  der  Mandibelklinge  reicht. 
 P a lp e n :   Die Maxillartaster  haben  eine  nur  massige  Länge  (weniger  als  ein Viertel  der  
 Körperlänge).  Sie  sind  dick  und  massig.  Das  vorletzte  Glied  ist  am  längsten  und  endet  vorn  
 auf  der Streckseite  in  einem  kurzen,  schwachen  Zahn.  Letzterer  wird  nur  wenig  von  dem  beweglich  
 eingelenkten  Endgliede  überragt.  Der  Borstenbesatz  der  einzelnen  Glieder  ist  mässig  
 (Fig.  138 c,  Tafel  45). 
 H ü f t p l a t t e n :   Die auf vier Gruppen verteilten,  porösen Epimeren  sind  lang  und  schmal  
 und  erinnern  in  ihrer Form  an  die  gleichen Gebilde  bei den Hydryphantes-Äxten.  Ihre Oberfläche  
 trä g t  eine  grössere  Anzahl  feiner,  steifer  Borsten. 
 B e in e :  Die kräftig gebauten Gliedmassen nehmen vom ersten  bis vierten Paare  an Länge  
 zu.  Letzteres  ist  nur  wenig  länger  als  der Körper.  Ausser  zahlreichen Dornborsten  treten  an  
 den  drei  hintern  Fusspaaren  Schwimmhaare  auf.  Die  Fusskrallen  sind  einfach  sichelförmig  gekrümmt  
 und  entbehren  der  Nebenhaken. 
 G e s c h l e c h t s h o f :   Die  Genitalöffnung  befindet  sich  zwischen  den  hintern  Hüftplattengruppen. 
   Sie wird  seitlich von  zwei Genitalplatten begrenzt,  die  zusammen  eine breitherzförmige  
 ■mit  der  stumpfen Spitze  nach  vorn  gerichtete Figur  bilden.  Jede Pla tte   trä g t  zahlreiche  kleine  
 Genitalnäpfe,  die  jedoch  längs  des geraden Innenrandes  einen mässig  breiten Streifen  frei  lassen.  
 Dafür  besitzt  derselbe  eine  Reihe  kurzer,  steifer  Borsten,  die  nach  hinten  zu  durch  längere  
 Haare  ersetzt  werden  (Tafel  45,  Fig.  138b). 
 Die Ausfuhröffnung der  sogenannten Rückendrüse (des Malpighischen Gefässes) liegt gleichweit  
 vom Geschlechtshofe  und  dem Hinterrande  des Körpers  entfernt.  Sie  wird  von  einem  ziemlich  
 breiten Chitinhofe  umgeben.  Vor  der  soeben  beschriebenen Öffnung  bemerkt  man  noch  eine  
 dünne  Querspalte,  die  Barrois  als  den  eigentlichen  After  bezeichnet. 
 M ä n n c h e n :  Das Männchen  is t  wesentlich  kleiner  als  das Weibchen.  Es  erreicht  meist  
 nur  eine  Länge  von  2  mm  und  unterscheidet  sich  von  dem  letzteren  besonders  durch  eine  abweichende  
 Gestaltung  des  äusseren  Genitalhofes.  Die  Geschlechtsspalte  wird  zu  beiden  Seiten  
 von  je  einem Napffelde eingefasst,  das  einen konkaven Innenrand besitzt  und sich  nur am Vorder-  
 und Hinterende  stark  dem  gegenüberliegenden  nähert.  Nach  hinten  zu  verdickt  sich  der Innén-  
 rand  einer jeden P la tte  wulstartig  und  bildet  dadurch eine A rt rückwärts  gerichteten Vorsprung.  
 Mit Ausnahme  dieser Stelle  ist  die Plattenoberfläche  dicht  mit  Genitalnäpfen  besetzt.  Die Beine  
 sind aussergewöhnlich dick und gross, besonders das vierte Paar, das durch seine plumpe und starke  
 Bauart  ins Auge  fällt.  Der Körperumriss  ist  länglicher  als  bei dem Weibchen,  der Rücken mehr  
 abgeplattet.  Die  Körperfarbe  ist  lebhafter  (Tafel  45,  Fig.  138 a.) 
 F u n d o r t :   Eupatra  scapularis  Dugès  wurde  zuerst  bei Montpellier  aufgefunden.  Später  
 fand  sie  Barrois  bei  Groffliers  (Pas-de-Calais).  Lehrer  Johannes  Schmidt  in  Grosszschocher,  
 der  sich  seit  einigen  Jahren  mit  Hydrachniden  beschäftigt,  versicherte  mir,;  dass  er  diese 
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