gefiederte Borsten. Erwähnenswert erscheint noch das Auftreten zweier Borsten auf dem Rücken
des ersten Gliedes.
H'l l f tp l a t t e n : Die zwei vorderen Hüftplattengruppen senden nach rückwärts je einen
Fortsatz aus. Dieser steht an der hintern Innenecke etwas vor und umgreift das Maxillarorgan
Der .Borstenbesatz ist nicht allzu reichlich.
■ B e in e ;; Von den Beinpaaren erlangt nnr das letzte annähernd die Körperlänge. Die
mittleren sind gleich lang. Der Borstenbesatz erinnert an Thyas thoracata Eiersig, An dem
ersten bis fünften .Glied häufen sich die Borsten an den distalen Enden, das sie .kranzartig
einfassen. Ein grösserer Teü davon ist grob gefledert. Die Fusskrallen sind klein unKsichel-
iormig gekrümmt. Sie entbehren der Nebenhaken,
G e sß h le c h tsh o f : Der Genitalhof besitzt eine ungewöhnliche Länge (0,24 mm). Seine
beiden Genitalklappen sind leistenartig schmal und hinten mässig verbreitert (Fig. 157, Tafel 49
nach Koenike). Die hintere Innenecke einer jeden Klappe ist kräftig ausgeschweift, die gegenüberliegende
Anssenecke dagegen abgerundet. Sowohl diese Verhältnisse als auch die .Gruppierung
der Genitalnapfe erinnern lebhaft an Thyas thoracata Eiersig. Wie bei dieser Form sind die
inneren Klappenränder mit feinen Borsten besetzt, die in der angegebenen Eckenausbiegung von.
massiger Lange sind, an dem übrigen Rande aber durch ihre ausserordentliche Kürze auffallen.
Sämtliche Napfe sind ungestielt. Die Genitalöffnung entspricht in der .Länge dem ganzen
äusseren Sexualorgan.
A f te r : Die Ausmnndungsstelle des Malpighisehen Gefässes (der sogenannten Rückendrüse)
liegt in der Mitte zwischen dem Genitalhof und dem hintern Körperrande.
M än n ch en unbekannt.
F u n d o r t: Canada (old marsh under moss, North Fock, Old Man River, in Rocky Mountains)
nnd Deutschland. (J. B. TyreU und Koenike.)
E n tw io k e lu n g s g a n g u n d -L eb en sw e ise unbekannt .
XXXI. Genus: Pa ni sus Koenike.
1896. Panisus Koenike in: Zwei neue Hydrachniden-Gattuugen nebst sechs unbekannten Arten,
Zool. Anzeiger No. 510.
Sehr nahe verwandt m it Thyas Koch, jedoeh o h n e u n p a a r e s -A u g e (Medianauge). Mit
mehr oder weniger entwickeltem Hautpanzer. Genitalklappen in der Regel schmal, median sich
nicht berührend und hinten mit einem inneren Fortsatz, seltener wie bei Thyas. Drei Arten
von denen zwei in Deutschland, resp. der Schweiz Vorkommen.
1. Mit .8 Randplatten auf dem Rücken ...................................... 1. Pmisus petrophilus.
Mit 10 R a n d p l a t t e n ............................................................ ^
2. Hinter dem grossen intraokularen Schilde d r e i E a a r kleine, rundliche Eanzerplatten
auf dem Mittelrücken . . ........ .........................,. ................ .................<4. oJ raSmsBusl micha■ eil. i. t
Hinter dem grossen -intraokularen Schilde f ü n f , wie .die Funkte auf einem Würfel
geordnete, rundliche Panzerplatten längs des Mittelrückens . . 3 . Panisus. tormiticuhs.
1. Panisus michaeli Koenike.1)
1896. Panisus michaeli Koenike, Zwei neue Hydrachniden-Gattungen nebst sechs unbekannten
Arten, Zool. Anzeiger No. 510.
W e ib c h en .
G rö s se : Die Körperlänge beträgt etwa 1,3 mm, die Breite 0,7 mm, die Höhe 0,5 mm.
G e s ta lt: Im Körperumriss gleicht Panisus michaeli der Thyas venusta Koch. Der verbreiterte,
stumpf ^vorspringende Vorderrand des Körpers geht unter Bildung von undeutlichen,
gerundeten Schulterecken in die Seitenränder über. Hinter den Schulterecken ist der Rumpf
seitlich etwas eingezogen. Der Hinterleib schliesst in breiter Rundung ab.
F ä r b u n g : Der Körper ist rötlich gefärbt. Die Beine und Palpen sehen bräunlich ans.
H a u t: Die Rückenpanzerung erinnert an Thyas thoracata Piersig. Hinter dem zwischen
den Augen gelegenen* scheibenförmigen, nach rückwärts schwach verjüngten, grosseh' Schilde
liegen längs des Mittelrückens drei Paar kleine rundliche Panzerplatten. Die Zahl der Randplatten,
die wesentlich grösser sind, beläuft sich auf zehn. Von diesen senden die jederseits des
vordem Mittelschildes gelagerten nach auswärts je einen das Doppelange teilweise umfassenden
Ausläufer aus. Die Hautpapillen sind rundlich.
A u g e n : Die Kapseln der beiden randständigen Doppelaugen sind völlig mit rotem Farbstoff
ausgefüllt. Infolgedessen tre ten die kleinen, schwarzen Pigmentkörperchen nur wenig hervor.
M u n d t e i l e : Das Maxillarorgan ist breit und kurz. Es läuft nach vorn in einen mässig
ausgezogenen Schnabelteil aus, der die Mundöffming trägt.
M a x i l l a r t a s t e r : Die Palpen sind der Gestalt und Gliederung nach echte Thyas-Palpen.
Das Grundglied ist ungemein stämmig gebaut. Die Borstenbewaffnung zeigt keine ins Auge
fallenden Abweichungen. Auf dem Rücken des zweiten Gliedes stehen sechs starke, gefiederte
Borsten, darunter zwei kurze dolchförmige, die etwas tiefer nach der Aussenseite eingelenkt sind.
H ü f t p l a t t e n : Bei den Epimeren ist zu erwähnen, dass das vierte Paar an der Innenkante
ein wenig ausgeschweift ist.
B e i n e : Sämtliche Gliedmassen tragen nur kurze Borsten. Das dritte Paar besitzt ausser
der kräftigen Sichelkralle eine lange, krallenartig gekrümmte Borste am Ende des Tarsus.
G e s c h l e c h t s h o f : Das Geschlechtsfeld liegt zwischen den hintern Hüftplattengruppen.
Es erhebt sich s tark wulstartig über die Bauchfläche. Seine Seitenklappen sind schmal und laufen
am Hinterrande in einen innern, am freien Ende verbreiterten, stark behaarten Fortsatz aus.
Vor und hinter dem letzteren liegt je ein grösser, runder Napf, ein d ritter befindet sich am
Vorderende der Napf platte.
Der A f t e r durchbricht etwa in der Mitte zwis<}Jien Geschlechtsfeld und Hinterrand des
Körpers die Bauchdecke.
F u n d o r t : A. D. Michael fand Panisus michaeli im Landwasser hei Davos am Platz.
G e o g r a p h i s c h e V e r b r e i t u n g : Mittleres Alpengebiet.
E n tw i c k e lu n g : Uber das Leben und die Entwickelung der vorliegenden A rt liegen
noch keine Beobachtungen vor.
') Da diese' Milbe dem deutschen Grenzgebiet angehört, führe ich sie hier mit auf. Der Beschreibung liegen
die Angaben Eoenikes zu Grunde.