reife Tier zeigt zunächst eine ähnliche Färbuflg. Beim Männchen ist das hintere Ende des
Körperanhanges mit seinen Höckern und Wülsten noch nicht »eil ausgebildet, doch erlangt das-
selbe innerhalb weniger Tage seine definitive Gestalt.
4. Arrenurus cylindratus Piersig.
189(5. Arrenurus cylindratus Piersig, Einige nene Hydrachniden-Formen, Zool. Anz. No. 515.
M ä n n c h e n :
G rö s s e : Die Körperlänge einschliesslich des Anhangs beträgt etwa 1,15 mm, wobei
auf den Anhang allein 0,43 mm kommen. Die grösste Breite (0,73(1 mm) und die grösste Höhe
(0,5(3 mrr|jJiegen in der Nähe der Aussenspitzen des dritten HUftplattenpaares. Der Anhang
besitzt an seiner basalen Einschnürung einen Querdurchmesser tö n 0;224 mm, in der bauchigen
Verdickung einen solchen von 0;26 mm, während der Hinterrand: u n g e fä h rfil9 2 mm breit i s t
Die entsprechenden Höhen des Anhangs sind gleich seiner Breite, ausgenommen hiervon ist nur
das Hinterende.
G r e s t a lt : Der Rumpf zeigt in der Dorsalansicht sowohl zwischen den antenniformen
Stirnborsten als auch in den Orbitalgegenden flache Einbuchtungen. E r gewinnt nach hinten zu
schnell seine grösste Breite (etwa kurz hinter dem vorderen Körperdrittel j l Von da ab tr i t t
.eine allmähliche Verjüngung des Körpers ein. Der Winkel zwischen der HinterrandsdeckSifc
Kumpfes und der eingeschniirten Anhangsbasis wird zum Teil von einer deutlich vorgewölbten
Wulst eingenommen, die von der Endung der Genitalnapfplatte hervorgerufen wird. Der Körper-
anhang erinnert seiner Gestalt nach sowohl in der Seiten- als auch Büekenansieht in vielen
Stücken an denjenigen von Arrenurus securiformis Piersig ö", doch ist die basale Einschnürung
■kräftiger als bei der eben genannten Vergleichsform. Auch erreicht der Hinterrand bei weitem
nicht die Breite der mittleren bauchigen Verdickung des Anhangs. Die gerundeten Hinterrandsecken
springen weniger deutlich hervor. Der Hinterrand selbst sendet nach rückwärts zwei
kleine, ca. 0,048 mm von einander entfernte, gerundete Vorsprünge (Zäpfchen) aus, die durch
eine mediane Einkerbung von einander geschieden sind. (Fig. 112b, Taf. XL). Der massig
gewölbte Rumpfrücken fällt nach hinten zu stetig ab. Wie bei der Vergleichsart erhebt sich
hinter der mittleren Anschwellung des Anhangs auf dessen Oberseite aus breiter Basis ein keilförmig
zugespitzter Höcker, der nach hinten zu sich teilend in die stark verkürzte Anhangsmulde
abfällt. Hinter und zwichen diesen Höckerbogen befindet sich eine Vertiefung, die nach rückwärts
durch zwei in der Medianlinie zusammenstossende Bogenstücke deutlich abgegrenzt ist.' Auf dem
vorderen Abfall der fast herzförmigen Vertiefung bemerkt man ein Borstenpaar, während am
Hinterende, einander mehr genähert, zwei Gebilde sich undeutlich abheben, die ich für Drüsenmündungen
halten möchte. Auch die eigentliche Anhangsmulde weist ein Borstenpaar auf. Bezüglich
der sonst noch auftretenden Haarbewaffnung verweise ich auf Fig. 112 b, Taf XL
F ä r b u n g : Die Grundfarbe des Körpers is t ein gelbliches, oft bläulich angehauchtes
Grün. Die Rückendrüse und die Mitte des Körperanhangs ist für gewöhnlich gelblich gefärbt
Die verschwommenen, undeutlich auftretenden Rückenflecken haben eine dunkelbräunliche Färbung’
desgleichen auch der bogenförmige Höcker auf dem Anhänge.
A u g e n : Der gegenseitige Abstand der mittelgrossen, dunkelpigmentierten, am seitlichen
Vorderrande des Rückens gelegenen Doppelaugen beträgt 0,256 mm.
H a u t : Der Rückenbogen ist. etwa®fl92 mm Vota Vorderrande des Körpers abgerückt
und verläuft ähnlich wie bei Arrmwrus eaudatus de Geer » Seine hinteren Endungen ziehen sich
an den Seiten des Anhangs herunter, um schliesslich zu verschwinden. Die antenniformen Borsten
sowie die Haare auf dem Rücken kennzeichnen sich durch ihre Länge.
P a lp e n : Die Palpen lassen in Gestalt und A usstattung keine nennenswerten Abweichungen
vom typischen Bau erkennen. Auf der Innenseite des zweiten Tastersegmentes zählt man zwei
bis drei Haare.
H ü f t p l f t t e n : Das Epimeralgebiet ist weniger scharf umschrieben als bei Arrmwrus
securiformis. Neben den feinen Poren treten besonders auf den hinteren Hüftplatten fast kreisrunde,
oft im Durchmesser 0,032 mm grosse Flecken und Unebenheiten auf, die an die nur halb
so grossen Hautporen erinnern.
J F ü s s e : Die Füsse haben folgende Länge:
1. Fuss — 0,776 mm, 3. Fuss H 0,928 mm,
2. F imbB m | , 848 mm, 4. J n » = j,08 mm.
Der Hinterfuss besitzt am distalen Ende seines drittletzten Glied.es einen verhältnismässig
kurzen Sporn oder Fortsatz. Sämtliche Beinpaare sind wie bei der Vergleichsart reich
mit Borsten besetzt.
G e s c h l e c h t s h o f : Der Genitalhof kennzeichnet sich durch seine deutlich umschriebenen,
wulstigen Napfplatten, die eine ähnliche Gestalt aufweisen wie diejenigen des Männchens von
Arrenurus conicus Piersig.
W e ib c h e n : Das ca. 1,04 mm grosse Weibchen zeigt in der Rückenansicht einen breiteiförmigen
Umriss. Am ungefähr 0,24 mm breiten Stirnrande und in den Orbitalgegenden macht sich
je eine Abflachung geltend. Auch der Hinterrand besitzt beiderseits eine kaum nennenswerte
Einbiegung. Die grösste Körperbreite liegt vor dem Geschlechtsfelde (0,864 mm). Die vom seitlichen
Vorderrande abgerückten Doppelaugen sind 0,272 mm von einander entfernt. Etwa 0,21 mm
vom Stirnrande abgerückt, reicht der geschlossene Rückenbogen bis zum hintern Körperende.
Die Hüftplatten sind meist deutlich umgrenzt und entbehren zum grössten Teil jener Inselbildungen,
die beim Männchen vorzufinden sind. In Übereinstimmung mit den bei ändern Arrenurus-
Weibchen auftretenden Verhältnissen bilden die beiden flachen Schamlefzen zusammen eine kreisförmige,
im Durchmesser 0,144 mm grosse Scheibe, an denen sich seitlich die ebenso breiten und
etwa 0,208 mm langen, am freien Ende schön gerundeten Napfplatten anschliessen (Fig 112 d
Taf. XL).
F u n d o r t : Ein einziges Männchen und zwei WeibcKen wurden in einem Wiesenteiche
im Plothenthale bei Ziegenrück erbeutet. Dr. Steck fand dieselbe Form in einem Fischweiher
bei Baetteskinden in der Schweiz.
G e o g r a p h i s c h e V e r b r e i t u n g : Deutschland und die Schweiz.
N a c h b em e r k u n g : F. Koenike bezieht die oben beschriebene A rt mit Unrecht auf
Arrenurus buccinator Koch. Bei dieser Form ist der Anhang am Ende genau so breit wie in der
verdickten Mitte, ein Umstand, der Beachtung verdient. Auch sind die Hinterrandsecken nicht
gerundet, sondern mit einer deutlichen Spitze versehen. Endlich ist die Form des Hinterrandes
wesentlich anders als bei Arrenurus cylindratus Piersig
Zoologica. Heft 22. 3 7