
aus, von denen die weiter hinten stehende die Länge des vierten und fünften Palpengliedes bei
weitem übertrifft (Fig. 4é, T. II). Ausserdem t r i t t am Vorderende der Beugseite des zweiten
Gliedes eine knöpf artige, chitinöse Verdickung auf.
E p im e r e n : Bei den vorderen Epimerengruppen fällt auf, dass die zweite Hliftplatte
nur mit ungefähr zwei Drittel ihrer Länge an die erste angelegt ist, während das äussere Drittel,
und mit ihm jene bekannte Chitinrinne, frei hervorragt. Die hinteren Hüftplatten entwickeln
auf Kosten der Länge eine grössere Breitendimension. Die Chitinfortsätze des Hinterrandes der
vierten Epimere werden ihre r geringen Entwicklung wegen leicht übersehen. Dasselbe geschieht
ebenso häufig mit denen der vorderen Coxalplattengruppen, da das derbe Gefüge der Körperdecke
jede Contur verwischt. Die auf winzigen Chitinhöckern eingefügten langen dünnen Haare treten
ziemlich zahlreich auf, besonders aber am Hinterrande, unmittelbar unterhalb der Einlenkungsstelle
des vierten Beinpaares.
F ü s s e : Sämtliche Beinpaare mit Ausnahme des dritten sind mehr oder weniger länger als
der Körper und haben eine im grossen und ganzen mit C. spinipes übereinstimmende Ausrüstung.
Die Krallen, deren Grösse an den Beinpaaren von vorn nach hinten zunimmt, sind einfach gebaut.
G e s c h l e c h t s f e ld : In Übereinstimmung mit den entsprechenden Verhältnissen bei C.
spinipes und C. deltoides lagert sich zu beiden Seiten der grossen, von breiten Schamlippen umgebenen
Geschlechtsspalte je eine Chitinplatte, die ungefähr 15—20 kleine Geschlechtsnäpfe trägt.
Wenn auch die Form von der schon früher gegebenen Beschreibung nicht abweicht, so steht doch
die Grösse insofern nach, als der Innenrand der Platten eben nur zureicht, die untere Hälfte der
gewölbten Geschlechtsklappen einzufassen. Die Lücke zwischen dem oberen Querriegel und dem
oberen Innenwinkel der Genitalplatte wird durch je vier feine, in die Haut gebettete-Haare aus-
gefüllt. Der Haarbesatz auf den Rändern der Chitinfelder ist reichlich und durch seine Länge
und Feinheit ausgezeichnet. Die benachbarten Abdominaldrüsenhöfe liegen in ziemlicher Entfernung
gleichweit abgerückt vom Geschlechtsfeld und dem hinteren Körperrande.
M ä n n c h e n :
G r ö s s e : Die Körperlänge beträgt 0,9—1,00 mm, die grösste Körperbreite (ungefähr in
der Höhe der Einlenkungsstelle des vierten Fusspaares) 0,70—0,78 mm.
G e s t a l t : Der Körperumriss nähert sich mehr einem allerdings sehr breiten Oval.
H ü f t p l a t t e n : Die vier Epimerengruppen sind dicht aneinander gerückt. Die dritte
P la tte fällt durch ihre ungewöhnliche Breite auf,' die von der vierten kaum um das Doppelte
übertroffen wird. Dabei erstrecken sich beide Platten auffallend weit nach den Seiten. Der
Hinterrand der letzten Epimeren verläuft in einen nach der Seite und nach vorn gerichteten
Bogen, so dass die Einlenkungsstelle des letzten Fusspaares ungefähr in die Mitte des seitlichen
Körperrandes fällt. Das ganze Hüftplattengebiet is t ebenfalls mit einer Summe sehr feiner und
langer Haare ausgestattet.
F ü s s e : Die Länge der Füsse, bei einer Körperlänge von 0,8 mm, wird durch folgende
Zahlen wiedergegeben:
II Fuss = 1,152 mm.
2. Fuss = 1,154 mm.
3. Fuss = 1,104 mm.
4. Fuss ==M 1,392 mm.
Das vierte Beinpaar hat eine Form angenommen, der wir bei keinem Männchen der verwandten
A rten bisher begegnet sind. Das zweite und d ritte Glied ist von ungewöhnlicher Dicke,
insonderheit das dritte, das im Querdurchmesser selbst nicht von dem stärksten Gliede des ersten
Beinpaares übertroffen wird. An der Beugseite des dritten bis letzten Gliedes fehlen auch die
kurzen, gefiederten Borsten nicht, die wir bei den Weibchen, sowie bei den anderen Cochleophorus-
Arten angetroffen haben. Die Ausstattung mit Schwimmhaaren is t dürftig.
G e s c h l e c h t s f e ld : Abweichend von den entsprechenden Verhältnissen bei anderen Coch-
leophorus-Männchen ist der Geschlechtshof in der Mitte zwischen dem Körperrande und dem Hinterrande
des Epimerengebiets gelegen. Die Geschlechtsöffnung selbst beginnt nicht weit hinter den
Innenecken der letzten Hüftpiatte und wird von zwei Geschlechtsklappen seitlich begrenzt, deren
Breite nach hinten zunimmt und die wieder von breiten Genitalplatten umschlossen sind. Letztere
bilden zusammen eine Ellipse, deren langer Durchmesser die in der Medianlinie gelegene
Geschlechtsspalte rechtwinklig durchschneidet, jede Platte trä g t ca. 20—30 Sexualnäpfe. Die
in reicher Anzahl zwischen dieselben eingefügten randständigen Haare zeichnen sich durch ihre
bemerkenswerte Länge und Feinheit aus (Fig. 4 b, T. II).
Der Anus liegt am äussersten Körper ende und tr i t t daselbst knopfartig hervor (Fig. 4 b,
Tafel II).
F u n d o r t : In einem toten Pleissenarm bei Connewitz (Leipziger Ratsholz) und in Roh-
landts Ziegellachen bei Grosszschocher.
G e o g r a p h i s c h e V e r b r e i t u n g : Bis jetzt ist sein Auftreten in Dänemark, Schweden,
Deutschland und Frankreich festgestellt.
E n tw i c k lu n g : Über die Entwicklungsphasen weiss ich nichts zu sagen, da ich bisher
nicht Gelegenheit genommen, auf Erforschung derselben abzielende Versuche zu machen.
4. Cochleophorus verrucosus Koenike.
1895. Atax verrucosus Koenike, Über bekannte und neue Wassermilben, Zoologischer
Anzeiger Nr. 486, XVIII. Jahrg., S. 390, Fig. 16.
M ä n n c h e n :
G rö s s e : Die Körperlänge beträgt 0,54 mm, die grösste Breite 0,48 mm.
G e s t a l t : Von oben oder unten betrachtet erscheint der Körper breit elliptisch; Der
Rücken ist gewölbt.
H a u t : Die Epidermis ist noch in viel reicherem Masse als bei Atax vernalis (M.) Koch
mit dicht stehenden haarartigen Chitinspitzchen bedeckt, welche eine ziemliche Länge besitzen
und eigentümlicher Weise an der Spitze nach rückwärts gekrümmt sind. Von ganz besonderer
Entwickelung erscheinen auch die Mündungshöfe der Hautdrüsen, deren Haarpapillen sich warzenartig
über die Haut erheben. Auch der Anus t r i t t zapfenartig über den Hinterrand des Körpers
hervor.
A u g e n : Im Vergleich zu Cochleophorus vernalis Koch sind die beiden Doppelaugen etwas
weiter vom Stirnrande des Körpers abgerückt, auch lassen sie einen grösseren Abstand
zwischen sich.
M a x i l l a r o r g a n : Entspricht in der Form demjenigen von der Vergleichsart; der hintere
Fortsatz ist äusserst schmal und zieht sich weit nach hinten.