F u n d o r t : Vorliegende Form wurde von mir in der Hohen Tatra (Ungarn) zuerst anf-
gefunden. Sie tr i t t jedoch auch in den südlichen Sudeten auf.
G e o g r a p h i s c h e V e r b r e i t u n g : Ungarn und Deutschland (Piersig).
11. Eylais undulosa Koenike.
1897. Eylais undulosa Koenike, Zur Systematik der Gattung Eylais LatreiUe, Abhandlungen des
naturwissenschaftlichen Vereins zu Bremen, Bd. 14, ;p. 288, Fig. 2 auf p. 295.
W e i b c li en.
G r ö s s e : Eylais undulosa Koenike h a t annähernd die GrBsse’vös Eylais extmdms Müller.
A u g e n : Die Augenbrüoke besitzt etwa die Breite wie bei Eylais extmdms. Der Vorderrand
derselben 'i s t wellenförmig, doch vermis-St man einen hervorragenden Mnskelansatzzapfen
Wie bei Eylais extendms Müller ist die vordere Augenlinse gestielt, während die hintere eine
langelliptische Form aufweist. (Fig. 160, Tafel 4 1 .)
M u n d t e i l e : Das am Vorderende ausgebuchtete, nicht winklig ausgeschnitteneMaxillar-
organ erinnert in seiner Bauart an dasjenige von Eylais mülleri Koenike, nur ist das vordere
Fortsatzpaar weiter nach vom gerückt und kürzer. Am freien Ende zeigt es |& e ähnliche Verbreiterung
wie die nachfolgende Art. Das zweite Fortsatzpaar erscheint kräftiger -als das entsprechende
Gebilde bei der zuletzt genannten Vergleichsart. Die Mundscheibe erreicht etwa die
Grösse wie bei Eylais extmclms Müller, doch ist sie nicht ganz zirkelrund, sondern am Vorder
rande dreimal stumpfwinklig gebrochen. Auf der Maxillarplatte treten nur dicht hinter der
Mundscheibe in geringer Ausdehnung grosse Poren auf. Der von oben betrachtete Pharynx g le ic h !
demjenigen von Eylais mülleri. E r ra g t jedoch nicht so weit über den Hinterrand der Maxillarplatte
hinaus. Die Luftkammern erstrecken sich bis an das Hinterende des Schlundkopfes. Das
am Hinterende breit abgerundete Mandibelpaar besitzt auf der Streckseite eine etwas vortretende
Ecke, gegen welche die gegenüberliegende, einen kleinen, abgerundeten Höcker tragende Ecke
wenig ins Auge fällt. Die zwei Öffnungen am Vorderende der Streekseite des Grundgliedes
sind annähernd von gleicher Grösse.
P a lp e n : Wie bei Eylais kmtilla Koenike trä g t das dritte Maxillartasterglied auf der
Beugseite einen starken Vorsprung, der mit zahlreichen ungefiederten Borsten besetzt ist. - Die
innere Borstenreihe auf der gleichen Seite des vierten Gliedes zählt drei kurze Dolchborsten,
von denen die am weitesten nach vorn gerückte innerhalb einer grösseren Anzahl kürzerer
Fiederborsten steht. Die äussere ßeihe besitzt sechs Degenborsten. Zwischen denselben und zwar
zwischen den beiden vordersten bemerkt man noch zwei kürzere Fiederborsten. Das fünfte ist
etwa so dick wie bei Eylais mülleri Koenike.
F u n d o r t : Koenike erbeutete diese A rt bei Walkenried im Harz.
G e o g r a p h i s c h e V e r b r e i t u n g : Deutschland (Koenike).
12. Eylais triarcuata Piersig.
1899. Eylais triarcuata, Piersig in: Zool. Anzeiger No. 579, pag. 66.
G r ö s s e : Die Länge schwankt zwischen 2,5 bis 4 mm.
A u g e n : Der Vorderrand der Augenbrücke ist durch' die vorspringenden Haarhöcker
und einer medianen Hervorwölbung in drei, annähernd gleiche, bogige Abschnitte zerlegt. Die
Augenkapseln sind 0,27 mm lang. Auch bei dieser A rt sitzt die vordere Augenlinse auf einem
kurzen Stiele. Die hintern Augenlinsen haben die gewöhnliche langelliptische Gestalt. (Fig.
162 a, Tafel 41.)
M a x i l l a r o r g a n : Vom Vorderrande der Mundscheibe bis zum mittleren Hinterrande
beträgt die Entfernung ca. 0,37 mm. Das Hinterende des gerundet abschliessenden Pharynx
rag t noch 0,19 mm darüber hinaus. Der Durchmesser der Mundhaarkrause ist 0,08 mm. Von
der Seite gesehen, messen die vordem Maxillarfortsätze ea. 0,22 mm. Sie ragen steil nach oben
und hinten. Die hintern Fortsätze lassen keine charakteristischen Abweichungen vom typischen
Bau erkennen.
P a l p e n : Der Beugeseiten-Vorsprung trä g t ungefähr 15 zum Teil schwach gefiederte
Dolchborsten. Die äussere Reihe auf der Unterseite des vierten Gliedes besteht aus sechs,
paarig nebeneinander gerückten Degenborsten, während die innere drei bis vier dergleichen und
noch fünf Fiederborsten aufweist. (Fig. 162 b und c, Tafel 41.)
F u n d o r t : Nur wenige Exemplare wurden in der Umgegend Leipzigs erbeutet.
G e o g r a p h i s c h e V e r b r e i t u n g : Deutschland (Piersig).
13. Eylais soari Piersig.*)
1899. Eylais Soari, Piersig in: Zool. Anzeiger, No. 579, pag. 67.
G r ö s s e : Die von mir erbeuteten Exemplare dieser Spezies sind 2,8—3,5 mm lang.
A u g e n : Der Vorderrand der Augenbrücke erinnert in mancher Beziehung an die entsprechenden
Verhältnisse von Eylais rimosa. Hier wie dort springen die Haarhöcker gerundet
vor, nur stehen sie weiter auseinander und werden durch eine kreisbogenförmig ausgeschnittene
Einbuchtung von einander geschieden. Die Augenkapseln sind ca. 0,24 mm lang und annähernd
halb so breit. In der Medianlinie beträgt die Entfernung des Vorderrandes der Augenbrücke
vom Hinterrande 0,04 mm. (Fig. 169 a, Tafel 41.)
M a x i l l a r o r g a n : Vom Vorderrande der Mundscheibe bis zum Ende des Pharynx beträ
g t die Entfernung 0,75 mm. Die Mundkrause besitzt einen Durchmesser von 0,128 mm.
P a l p e n : Von den ca. 15 Dolchborsten auf dem Beugeseiten-Vorsprunge des dritten
Gliedes zeigt ein Teil eine feine, undeutliche Fiederung. Die Aussenreihe des nächsten Palpensegmentes
zählt acht Degenborsten, von denen zwei am distalen Ende inseriert sind. Die Innenreihe
besteht aus fünf Degenborsten und vier Fiederborsten. Letztere sitzen ebenfalls am freien
Ende des Gliedes. (Fig. 169 b und c, Tafel 41.)
F u h d o r t : Ziegenrück in Thüringen und die Leipziger Umgebung.
G e o g r a p h i s c h e V e r b r e i t u n g : Deutschland (Piersig).
14. Eylais emarginata Piersig.
1899. Eylais emarginata Piersig in: Zool. Anzeiger No. 579, p. 63.
G r ö s s e : Die mittlere Länge beträgt 3—4 mm.
A u g e n : Die Augenbrücke ist ziemlich breit. Der Vorderrand besitzt eine breite,
mässig tiefe Ausbuchtung, über deren Form am schnellsten die beigegebene Abbildung (Tafel 41,
*) Benannnt zu Ehren des verdienstvollen englischen Hydrachnidologen S o a r .