beweglich inartikuliert, mit einem zahnartigen Fortsatz des vierten Gliedes eine A rt Zange oder
Schere büdet. Die Hüftplatten verteilen sich auf vier Gruppen. Sämtliche Beinpaare sind mit
mannigfach geformten Borsten und Dornen besetzt; Schwimmhaare jedoch nicht immer vorhanden.
Die Geschlechtsöffnung wird seitlich von zwei Platten begrenzt, an oder auf denen
man je drei, vier oder auch zahlreiche Genitalnäpfe zählt. Die Nymphe ähnelt dem geschlechts-
reifen Tiere, doch bemerkt man zu beiden Seiten der noch geschlossenen, unentwickelten Geschlechtsspalte
nur je zwei Näpfe.
Bezüglich der sechsbeinigen Larve ergeben sich kurz folgende Eigentümlichkeiten:
Scheinköpfchen mehr oder weniger gross, dem Rumpfe beschränkt beweglich eingelenkt; Taster
fünfgliedrig, das fünfte Glied krallenförmig, das vierte mit einem borstenbesetzten, zapfenartigen
Fortsatz am äusseren Ende. Mundöffnung eine oben gespaltene, cylinderförmige Halbröhre; Man-
dibeln zweigliedrig, mit hakenförmigem Endgliede; Hüftplatten sämtlicher Füsse durch schmale
Zwischenräume geschieden; die sechsgliedrigen Gliedmassen ohne eigentliche Schwimmhaare. Die
Endbewaffnung derselben besteht aus einer sichelförmigen Mittelkralle, die von zwei gleichfalls gekrümmten
Haaren begleitet wird. Zahl der Augen wie bei den erwachsenen Tieren. Die rotgefärbte
Larve entsteigt dem Wasser und lebt bis zur nächsten Häutung parasitisch an Luftinsekten.
Von den hierhergehörigen sieben Gattungen Hydryphantes, Eupatra, Thyas C. L. Koch
{Dradybates Neuman und Zschokkea Koenike), Panisus, Partnunia, Protzia und Diplodontus bildet die
letzte gewissermassen eine Unterfamilie für sich, die, wie ein eingehender Vergleich der hier in
Frage kommenden Larvenformen beweist, ein brauchbares Bindeglied zwischen den Hydryphantiden
im engern Sinne und der nächstfolgenden Sippe (Eyldinae) darstellt.
1. M it Schwimmhaaren an den F ü s s e n ...................................................................................... 2.
O h n e S c hw im m h a a re ............................................................................................................ 4^
2. Mit zwei s e i t e n s t ä n d i g e n , je in eine Chitinkapsel eingeschlossenen D o p p e l-
a u g e n und einem unpaaren m e d ia n e n P u n k t a u g e auf dem Vorderrücken . . 3 .
Jederseits am Vorderrücken mit zwei w e i t auseinander gerückten E i n z e l a
u g e n , o h n e medianes Punktauge; Geschlechtsklappen mit zahlreichen Genitalnäpfen
......................................................................................................... Diplodontus Dugfes.
3. Ohne Rückenschild; mit zahlreichen Genitalnäpfen auf den Geschlechtsklappen EupatraKoen.
M it g r o s s em , d a s m e d ia n e P u n k t a u g e u m s c h l i e s s e n d e n R ü c k e n s
c h i ld e ; jede Geschlechtsklappe mit d r e i , v i e r , s i e b e n oder zahlreichen, oft
knopfartigen G e n ita ln ä p f e n ................................................................ Hydryphantes C. L. Koch.
4. Jederseits der Geschlechtsöffnung mit d r e i , den Geschlechtsklappen angelagerten,
oft k n o p f a r t i g e n Genitalnäpfen . . . . . .............................. ... . . . 5.
Mit z a h l r e i c h e n , durchweg oder zum Teil g e s t i e l t e n Genitalnäpfen . . 7.
5. M it unpaarem medianen A u g e Thyas C. L. Koch.
O h n e unpaares medianes A u g e ...................................................................................... ß.
6. Panzerbildungen auf dem Rücken porös wie bei A r r e n u r u s ........................... Panisus Koen.
Panzerbildungen hauptsächlich netz- oder g itte ra rtig , die Chitinleisten polygonale
Maschen um sch lies sen d .................................................................................Th/yopsis Piersig.
7. Geschlechtshof zw is c h e n den beiden hinteren Epimerengruppen gelegen, mit in
die Haut gebetteten Genitalnäpfen g e w ö h n l i c h e r A r t längs des Lefzenrandes
und je einem Bündel l a n g ge s t i e l t e r Näpfe von länglichrunder Gestalt an den
hintern K la p p e n e n d e n ..................................................................... Partnunia Piersig.
Geschlechtshof v o r den weit nach rückwärts gerückten beiden hintern Hüft-
plattengruppen unmittelbar hinter den vorderen Epimeren, mit zahlreichen, längs
der Genitalöffnung verteilten mehr oder weniger lang gestielten, knopfförmigen
Näpfen .......................................... Protzia Piersig.
XXVII. Genus: D ip lo d o n tu s Dugès.
Diplodontus Dugès, Remarques sur la famille des Hydrachnés : Annales des Sciences
natur. Tom I, p. 144.
Diplodontus C. L. Koch, Übersicht des Arachnidensystems H. 3, S. 24.
Hydrodroma id., ibid., S. 32— 33.
Diplodontus Bruzelius, Beskr. ö. Hydr., som förek. in. Skâne. S. 44—45.
Diplodontus Neuman, Om Sveriges Hydrachnider, Kongl. Sv. Vet. Akad. Hand-
lingar, Bd. 17, H. 3* .S. 108.
Diplodontus Haller, Die Hydrachniden der Schweiz, S. 45—47, Taf. III, Fig. 1.
Diplodontus Krendowskij: Les acariens d’eau douce de la Russie méridionale. Travaux
de la Soc. d. natur. à l’Un. Imp- de Kharkow. Tom. XVIII, S. 330.
Syn. 1834.
1842.
1842.
1854.
1879.
1882.
1884.
Die äussere, weich chitinisierte Körperhülle des dorsoventrai ziemlich zusammengedrückten,
in der Dorsalansicht rundlich oder breit eiförmig erscheinenden Körpers" is t dicht
mit niedrigen, gerundeten Papillen besetzt. Im Gegensätze zu den entsprechenden Verhältnissen
der meisten ändern Hydrachnidengattungen sind" die Augen einer Seite nicht verschmolzen, sondern
durch einen breiten Zwischenraum voneinander geschieden. Jedes derselben liegt, ohne in
einer besonderen Chitinkapsel eingelagert zu sein, frei unter der Haut. Diese bildet vor dem
Auge eine dünne, homogene, schwach gewölbte Chitinschicht, die sich im grösseren Auge nach
innen als planconvexe, ovale Linse fortsetzt, deren Konvexität in den Augenbulbus hineinragt.
Derselbe Bau wiederholt sich im kleineren Auge, nur dass hier die Linse annähernd kreisförmig
ist. Das Maxillarorgan besitzt die Form eines kurzen Säugrüssels, dessen vorderes Ende die
Mundöffnung trägt. Die Mandibeln sind lang gestreckt und zweigliedrig. Jeder der beiden sehr
kurzen Maxillartaster kennzeichnet sich durch drei stämmige Grundglieder und ein nach vorn
zu sich verjüngendes, grösstes, viertes Glied, dessen langgestreckter, spitz zulaufender Fortsatz
im Verein mit dem ebenso gestellten, seitlich eingelenkten, schwach gebogenen Endgliede eine
auffallend langschenklige Schere darstellt, deren Klingen jedoch in der Ruhe so auf- oder an
einander liegen, dass sie mit einander verschmolzen zu sein scheinen. Die Hüftplatten sind auf
vier Gruppen verteilt, zwischen denen sich auffallend breite Abstände hinziehen. Sämtliche
dünn gebaute Gliedmassen besitzen eine nur mässige Länge, die sich jedoch vom ersten bis zum
letzten P aare stetig steigert. Am vierten und fünften Gliede der drei hintersten Füsse bemerkt
man mässig lange Schwimmhaare. Die ziemlich lange Geschlechtsöffnung liegt hinter dem letzten
Hüftplattenpaare und wird seitlich von zwei breit sichelförmigen Platten eingefasst, deren Oberfläche
zahlreiche Genitalnäpfe aufweist.