3. Hydryphantes octoporus Koenike.
Syn. 189C. Hydryphantes octoporus Koenike in : Zwei neue Hydrachniden-Gattungen nebst sechs
unbekannten -Arten, Zool. Anz. No. 510.
W e ib c h e n.
G rö s s e : Die Länge des ausgewachsenen Weibchens beträgt 1,0 mm.
G e s t a l t : Der mässig gewölbte Körper erscheint in der Rücken- oder Bauchlage lang
eiförmig. Die grösste Breitenachse befindet sich kurz hinter dem Geschlechtsfelde.
F ä r b u n g : In der Färbung stimmt die vorliegende A rt mit der vorangegangenen fast
völlig überein.
H a u t : Die Körperdecke ist dicht mit kleinen Papillen bedeckt und erscheint bei schwacher
Vergrösserung wie schwach beschuppt. Das Rückenschild weicht nur wenig von dem des Hydryphantes
dispar ab.
A u g e n : Der Abstand beider Doppelaugen reicht nicht über 0,37 mm hinaus. Die Lage
des Medianauges sowie die Gestalt der Augenkapsel is t die gewöhnliche.
P a lp e n und M a x i l l a r o r g a n : Der Rüsselfortsatz des Maxillarorgans erscheint kürzer
als bei Hydryphantes ruber de Geer. Das Grundglied der Mandibel ist auffallend schwach und
verhältnismässig kurz. Bei allem kräftigen Bau erweisen sich die Palpen als schwächer und
schlanker als bei den verwandten Arten.
H ü f t p l a t t e n : Das Epimeralgebiet bietet keine nennenswerten Abweichungen vom
typischen Bau. Die einzelnen Platten sind reich mit Borsten besetzt.
B e in e : Sämtliche Gliedmassen besitzen reichen Dornen- und Borstenbesatz.
G e s c h l e c h t s h o f : Das äussere Genitalorgan liegt zum grossenTeil zwischen den hintern
Hüftplattengruppen. Es ist auf jeder Pla tte vorn und am Innenrande mit je einem grossen
Napfe versehen, während der Hinterrand deren je zwei aufweist (Tafel 44, Fig. 133).
M ä n n c h e n : Die beiden Geschlechter unterscheiden sich äusserlich nur durch die geringere
Grösse des Männchen.
F u n d o r t : Vorliegende A rt wurde von 0. Leege auf der Nordseeinsel J u ist und von
Professor 0. Schneider auf Borkum aufgefunden. In der Umgegend von Bremen und Bautzen
sind niir einzelne Exemplare erbeutet worden.
G e o g r a p h i s c h e V e r b r e i t u n g : Bis jetzt nur in Deutschland beobachtet.
L e b e n sw e i s e : Die Milbe t r i t t häufiger im Frühjahr auf. Sie bevorzugt kleinere Tümpel.
4. Hydryphantes flexuosus Koenike.
Syn. 1885. Hydrodroma flexuosa, Koenike in: Einige neubenannte Hydrachniden, Abhandl. des
naturwissenschaftlichen Vereins zu Bremen, Bd. IX, p. 222.
1890. Hydryphantes flexuosus, Koenike in: Forschungsberichte aus der Biol. Stat. Plön, Bd. 4,
p. 226, Fig. 14 u. 15.
1896. Hydryphantes flexuosus Koenike, Zool. Anz. No. 510.
W e ib c h e n .
G rö s s e : Vorliegende A rt h a t ungefähr dieselbe Grösse wie Hydryphantes octoporus.
G e s t a l t : In der Körperform ähnelt sie dem Hydryphantes ruiber, doch ist der Umriss
in der Rückenansicht des Tieres länglicher.
F a r b e : Auch bei dieser Form herrscht ein sattes Rot entschieden vor. Schwärzlicher
oder metallischer Anflug wurde nicht beobachtet.
H a u t : Die Körperdecke ist dicht mit stumpfkegelförmigen Zapfen besetzt. Palpen,
Maxillarorgan, Beine, Epimeren und Genitalklappen sind stark chitinisiert und von zahlreichen
Poren durchbrochen. Das am Vorderende gelegene Rückenschild entspricht in der Hauptsache dem
entsprechenden Gebilde von Hydryphantes octoporus Koenike oder von Hydryphantes helveticus Haller.
A u g e n : Die beiden Doppelaugen sind ähnlich gelagert wie bei Hydryphantes octoporus.
M a x i l l a r o r g a n : Das Maxillarorgan ist nach vorn in eine mässig lange, die Mund-
öffnung tragende Spitze ausgezogen. Die Mandibeln stimmen in ihrer Form im Grossen und
Ganzen mit denen von Hydryphantes ruber überein. Das Grundglied zeigt sich jedoch weniger
schlank, wie denn auch das hyaline Häutchen an der Einlenkungsstelle des krallenartigen Voider-
gliedes merklich kürzer und breiter ist. Es endigt übrigens in zwei Spitzen.
P a lp e n : Die Maxillartaster sind kräftiger und stärker als bei Hydryphantes octoporus
und gleichen denjenigen von Hydryphantes ruber de Geer.
I l i i f t p l a t t e n : Die Epimeren weisen keine besonders auffällige Abweichungen vom
typischen Bau auf. In der vierten Hiiftplatte macht sich insofern eine Abänderung geltend, als
der Umriss derselben deutlich vierseitig ist, wobei die einzelnen Seiten mehr oder weniger ausgebogen
erscheinen.
B e in e : Die Füsse sind wie bei den Vergleichsarten reich mit Schwimmhaaren und
kräftigen Borsten besetzt.
G e s c h l e c h t s h o f : Der äussere Sexualhof besitzt auf jeder Pla tte vorn und am Innenrande
je einen Napf, während am Hinterende sich deren fünf befinden, von denen zwei unter
dem Plattenrande versteckt liegen (Tafel 44, Fig. 132).
M ä n n c h e n unbekannt.
E n tw i c k e l u n g : Über den Entwickelungsgang ist nichts bekannt.
F u n d o r t : Hydryphantes flexuosus Koenike wurde vom Lehrer Huntemann in einem Teiche
bei Jederberg (Oldenburg) zum erstenmal aufgefunden. Später gelang es Koenike, ein zweites
Weibchen bei Ruhleben in einem grossen Tümpel zu acquirieren.
G e o g r a p h i s c h e V e r b r e i t u n g : Deutschland.
5. Hydryphantes helveticus Haller.
1880. Hydrodroma helvética Haller in: Die Hydrachniden der Schweiz, Bern 1882, pag. 49,
Tafel III, Fig. 6, 8, u. 11.
Die vorliegende Form unterscheidet sich von allen bisher angeführten Arten durch die
Ausstattung des Geschlechtsfeldes. Jede Genitalplatte ist vorn und hinten gleich breit und an
beiden Seiten leicht zugerundet. Der flach konkav ausgeschnittene Innenrand trä g t eine einfache
Haarreihö- Am leicht konkaven Aussenrande, etwas hinter der Mitte, bemerkt man eine