
1. Nesaea (Gurvipes) alpicola, 2. N. brevipalpis, 3. N. spectdbilis, 4. N. borealis, 5. N. pusilla, 6. N.
punctata, 7. N. alpina, 8. N. brevipes, 9. N. unguiculata, 10. Piona mira, 11. Arrenurus virens,
12. Arr. kjerrmanni, 13. Arr. forpicatus. 14. Arr. nobilis, 15. Arr. castaneus und 16. Limnesia mar-
morata N., von denen freilich die ersten sechs und Nr. 11 ungenügend charakterisiert sind und
infolgedessen bis auf weiteres in das Kontingent der unsicheren Arten verwiesen werden müssen.
Letzteres gilt auch von einer durch den Nordamerikaner Ch. Riley im Jah re 1878 beschriebenen
Hydrachna belostomae Riley (64).
Der italienische Acarinologe A. B e r l e s e h a t in seinem grossen Sammelwerke (5a.) 23
Süsswassermilben mit aufgenommen und bildlich dargestellt, von denen er einige Formen als neu
bezeichnet: 1. Arrenurus edentator B. (Heft 5, Tafel 7), 2. Pseudomarica longiseta B. (Heft 23,
Tafel 10), 3. Arr. abbreviator B. (Heft 51, Tafel 9), und 4. Arr. malleator B. (Heft 51, Tafel 4).
Letzterer ist indes synonym mit Arr. bruzelii Koenike. Was nun die übrigen Hydrachniden
anbelangt, so scheint es mir zunächst unzweifelhaft, dass Hydrachna globosa Berlese (Heft 5,
Tafel 8) eine selbständige A rt repräsentiert, was schon daraus geschlossen werden darf, dass dieselbe
nicht gerundete, sondern spitze Hautzapfen besitzt. Da auch sonst noch eigenartige Merkmale
vorliegen, die eine Identifizierung mit der De Geerschen oder einer ändern bekannten A rt
von vornherein ausschliessen, so benenne ich dieselbe Hydrachna, mucronifera mihi. — Ferner erweist
sich Nesaea coccinea Koch (Heft 1, Fig. 8) als eine Spielart von Gurvipes nodatus Müller
und Piona rufa (Heft 51, Tafel 7) als das Weibchen zu Piona latipes Müller. Endlich vertrete ich
noch die Ansicht, dass die von Berlese in Heft 29, Tafel 10 gekennzeichnete Hydrachnide wegen
der abweichenden Form der Palpen und der Fusskralle sowie des Hüftplattengebiets mit Unrecht
auf Lebertia insignis Neuman ( = L. tau-insignita Lebert) bezogen worden is t, wobei ich natürlich
voraussetze, dass die Abbildungen des genannten italienischen Forschers die thatsächlichen Verhältnisse
gut wiedergeben. Ich gestatte mir, dieselbe zu Ehren ihres Entdeckers Berlesia gracilis
zu nennen. Ausser den oben besprochenen Hydrachniden und einer Hydryphantes-A rt mit viel-
napfigem Geschlechtsfelde (Heft 30, Fig. 10), die Berlese aus kaum ersichtlichen Gründen mit
Hydrodroma punicea Koch identifiziert, gehören der Fauna Oberitaliens noch folgende Formen an:
1. Arrenurus globator Müller (Heft 2, Tafel 8),
2. Arr. tricuspidator Müller (H. 23, Fig. 8 = Arr. maximus Piersig),
3. Arrenurus sinuator Müller (H. 23, T. 10),
4. Arrenurus buccinator Müller (H. 51, T. 5),
5. Arrenurus maculator Müller (H. 52, T. 9), _
6. Atax crassipes Müller (H. 4, T. 7),
7. Atax limosus Koch (H. 30, Fig. 8) = ?Gochleophorus deltoides P.,
8. Nesaea fuscata Herrn. (H. 51, Fig. 6) = Gurvipes fuscatus Hermann,
9. Limnesia fulgida Koch (H. 28, T. 8) = Limn. histrionica Herrn.,
10. Hydrodroma rubra De Geer (H. 53, T. 5) = Hydryphantes ruber De Geer,
11. Hydrachna impressa Müller (H. 45, T. 9) = Hydrachna globosa De Geer oder
H. leegei Koen.,
12. Biplodontus flipes Dug6s (H. 3, T. 7) .;== Bipl. despiciens Müller,
13. Eylais extendens Müller (H. 9, T. 5),
14. Limnochares holosericea Latr. (H. 23, T. 2).
In einer kleineren Abhandlung über amerikanische Acariden (5 b.) führt Berlese unter
ändern auch eine aus der Umgegend von Buenos-Ayres stammende Süsswassermilbe an, die er
als eine Varietät von Eylais extendens Müller {var. protendens Berl.) betrachtet.
Fa st gleichzeitig mit der eben genannten Arbeit veröffentlichte O. S t o ll (71) seine mir
leider noch nicht zugänglich gewesene Biologia Centrali-Americana, in welcher den Hydrachniden
ein Kapitel gewidmet ist. Unter den angeführten Arten befindet sich eine mir durch Koenike
bekannt gewordene Spezies „ Gurvipes guatemalensis Stoll“, deren Vorkommen in Nordamerika später
durch J. B. T y r e l l s Bemühungen festgestellt wurde.
Nicht unerwähnt sei gerade an dieser Stelle, dass J . Leidy schon im Jahre 1883 in
einer Sitzung der Akademie für Naturwissenschaften zu Philadelphia (47) über zwei Muschelschmarotzer
berichtete, die er auf Atax ypsilophorus Bonz und Atax bonzi Claparéde bezieht.
Die eine erhielt er noch lebend durch Y. Burke aus Anodonta fluviatilis und dürfte thatsächlich
mit der erstgenannten Form identisch sein. Ob auch Atax bonzi, der als solcher aus der knappen
Beschreibung nicht erkannt werden kann, wirklich der Fauna Nordamerikas angehört, bedarf
noch der weiteren Bestätigung.
A lb . D. M ic h a e l (53), der grosse englische Oribatidologe, berichtet in seinem Hauptwerke
kurz, dass er an den Augen der Libellulidenlarven die erste Jugendform von Hydrochoreutes
angehängt gefunden habe (1. c. S. 4—5), eine Angabe, deren Genauigkeit in Bezug auf die
Abstammung der gefundenen Hydrachnidenlarven bei der ungemein schwierigen Bestimmung derselben
wohl angezweifelt werden dürfte. Was die systematische Gliederung und Umgrenzung
der Süsswassermilben anbelangt, so nähert sich Michael der Ansicht Hallers, der die Halacariden
mit Unrecht für echte Hydrachniden erklärt. In seinem Werke über britische Oribatiden (1. c.
S. 4 9 ,1) sagt er darüber : „I have some doubt about my own correctness in including the Hala-
caridae among the Linmocaridae, but I think on the whole th a t they are fairly placed togethcr. “
Der allerjüngsten Zeit gehört eine anatomische Studie desselben Autors an (53 b.), in
welcher eine neue Thyas-A rt {Th. petrophilus Mich.) zum Gegenstand einer eingehenden Untersuchung
gemacht wird. In Übereinstimmung mit Croneberg und Henbing und im Gegensätze
zu von Schaub nimmt Michael mit Recht an, dass der Pharynx zwischen dem ersten und zweiten
Chitinbogen des Mundkegels nach hinten verläuft, nicht aber in der Gestalt einer feinen von
Ringmuskeln umgebenen Röhre über diesen beiden Gebilden. Ausser den schon von Croneberg
und von Schaub aufgefundenen drei Paar Speicheldrüsen fand der englische Forscher noch eine
unpaare, wurstförmige Drüse mitten im hintern Teile des Schnabels (1. c. S. 192, „there is an
azygous sausage-shaped gland [Fig. 23, asg.], pratically in the median line of the hind p a rt of
rostrum“). Eine Drüse ohne Ausfuhrgang nahe bei den innern Geschlechtsorganen und ein
schlauchartiges Gebilde in dem obern Teil des Schnabels und den Gliedern der Palpen (the Paipai
Organs) sind ebenfalls Dinge, die uns bei Thyas petrophilus zum erstenmale entgegentreten. Beim
Männchen t r i t t nur ein Hodenpaar auf.
Im letztverflossenen Jahrzehnt erschienen eine Reihe von Aufsätzen aus der Feder der
beiden französischen Forscher R. M o n ie z (54) und Th. B a r r o i s (4), in denen unsere Kenntnisse
über die Hydrachniden eine wesentliche Erweiterung erfuhren. Beide Autoren gaben im
J a h r 1887 gemeinschaftlich ein Hydrachniden Verzeichnis heraus, in welchem sie nicht weniger
als 72 auf 21 Gattungen verteilte Arten (exklusive Limnesia vitellina Koch) aufführen, eine Anzahl,
die meines Erachtens mindestens um 11 zu hoch gegriffen ist, was sich leicht aus folgender
Zusammenstellung ergeben dürfte: