in organische Gewebe oder möglicherweise auch in anorganische Substrate erleichtern, beziehungsweise
bewirken sollen. Man findet auch bei genauester und eingehendster Untersuchung kein
Gebilde, das auf jenen eigentümlichen Legeapparat morphologisch bezogen werden könnte. Ebensowenig
findet sich auf den Genitalnapfplatten jene mehr oder minder ausgebildete Querspalte.
Die hierher gehörenden deutschen Vertreter der neuen Gattung leben mit Vorliebe in
kleineren, mit Pflanzen bestandenen Teichen und Tümpeln mit trübem oder klarem Wasser, ohne
indes in der Uferzone grösserer Seen gänzlich zu fehlen. In ihren Bewegungen sind sie ziemlich
lebhaft. In den Aquarien halten sie sich auch unter den ungünstigsten Verhältnissen sehr lange.
Ih r Verhalten gegen andere Mitbewohner ihres nassen Elementes lässt sie als wenig raubgierig
erscheinen.
1. Genitalnapffelder mit den seitlichen Drüsenplatten nicht verwachsen . . . . . . . 2.
Genitalnapffelder mit den seitlichen Drüsenplatten verbunden Cochleophorus spinipes Müller.
2. Genitalnapfplatten mit zahlreichen kleinen, ungefähr gleich grossen N ä p fe n ...................... 3.
Genitalnapfplatten aussen mit zahlreichen (35—45) kleinen Näpfen noch mit zwei
grösseren am Aussenrande (Nymphe mit zusammen nur vier Geschlechtsnäpfen) . .
Cochleophorus deltoides Piersig.
3. Genitalnapffelder mit 15—28 kleinen Näpfen; cf mit verdicktem dritten Gliede am vierten
Eusspaare und einem Geschlechtshofe in der Gestalt einer quergestellten Ellipse
Cochleophorus vernalis Müller.
Genitalnapffelder des nur bekannten cf wie bei der vorigen A rt, doch das letzte
Fusspaar ohne verdicktes drittes Glied; Oberhaut dicht mit an der Spitze rückwärts
gekrümmten Haaren (Chitinspitzen) besetzt; Drüsenhöfe stark warzenartig gewölbt . .
Cochleophorus verrucosus Koenike.
Genitalnapffelder des nur bekannten Weibchens mit je 80—90 Näpfen, vom merklich
breiter als hinten, nach hinten konvergierend, fast bis an die Spitzen des dort gelegenen
Querriegels heranreichend; auf der Beugseite des vierten Palpengliedes nahe
dem distalen Ende ein kräftiger, fast rechtwinklig abstehender Zapfen mit Chitinstift;
Nymphe auf jeder dünnen Genitalplatte neue Näpfe . . . Cochleophorus ccdlosus Koenike.
1. Cochleophorus spinipes Müller.
Syn. 1776. Hydrachna spinipes Müller, Zool. Dan. Prodromus, p. 189, Nr. 2257.
1781. Hydrachna spinipes Müller, Hydrachnae quas etc., p. 44, tab. 4, Fig. 4 et 5.
1793. Trombidium spinipes J. C. Fabricius, Ent. syst. II. p. 404;
1805. Atax spinipes, Syst. Antliatorum, p. 370.
1835/41. „ freniger C. L. Koch, Deutschlands Crust., Myriapoden und Arachniden.
Heft 2. Fig. 22.
„ „ falcatus id. ibid. Heft 7. Fig. 9.
„ „ limosus id. ibid. Heft 7. Fig. 14. cf
„ „ fastuosus id. ibid. Heft 7. Fig. 15.
„ „ pictus id. ibid. Heft 7. Fig. 16. cf
„ „ hyalinus id. ibid. Heft 7. Fig. 17. cf
„ „ furcula id. ibid. Heft 11. Fig. 18/19 (Nymphe).
— 63 —
Syn. 1835/41. Atax bifasciatus, id. ibid. Heft 37. Fig. 16 (Nymphe).
1854. „ spinipes Bruzelius, Beskr. ö Hydrachn. som. förekommer i Skane, p. 13/14.
1875. „ coeruleus Kramer, Wiegmanns Archiv, p. 294. Tafel VIII. Fig. 5.
1875. „ loricatus Kramer, Wiegmanns Archiv, p. 295. Tafel VIII. Fig. 6.
1879. Neumania nigra Lebert, Bull. soc. vaud. p. 357. .tab. X. Fig. 5 u. 5 B.
1879. Neumania alba Lebert, Bull. soc. vaud. p. 359.
1879. Atax spinipes Neuman, Svenska Handl. p. 24.
1881. rect. Atax spinipes Koenike, Zeitschrift für wiss. Zoologie, p. 624.
1884. Atax coeruleus Krendowskij, Travaux de la Société des naturalistes à l’Uni--
versité Impériale de Kharkow. Tom. XVIII. pag. 265 — 66.
1887. „ spinipes, Barrois et Moniez, Catalogue des Hydrachnides, Lille, p. 5.
1893. „ spinipes Koenike, Die von Herrn Dr. F. Stuhlmann in Ostafrika gesammelten
Hydrachniden, p. 26/27.
W e i b c h e n :
G rö s s e ; Die durchschnittliche Körperlänge beträgt ca. 1,3 mm, die Breite 1,12 mm,
doch findet man auch zahlreiche, mit Eiern angefüllte Individuen, die diese Masse um die Hälfte
überschreiten.
H a u t : Die scheinbar glatte Oberhaut lässt bei stärkeren Vergrösserungen zahlreiche,
wenn auch äusserst winzige Höckerchen erkennen, deren gegenseitiger Abstand jedoch immer noch
das bis fünffache ihres Durchmessers beträgt. Das Unterhautgewebe schliesst in sich eine grosse
Menge runder Zellen (Höfe) ein, so dass bei durchscheinendem Lichte die Körperdecke tüpfelig
(maschig) erscheint. Die antenniformen Borsten sind kurz und dünn.
G e s t a l t : Der Körperumriss ist bei Rücken- oder Bauchlage eiförmig. (Fig. 8b, tab. V.)
Die grösste Breitenachse liegt in der Höhe der dritten Epimere. In der Seitenlage weist der .
hochgewölbte Rücken an seinem Vorderteile eine Einsattelung auf. (Fig. 8 g, tab. V.) Unterhalb
der Augen vertieft sich die Körperoberfläche noch einmal und bildet eine trennende Einbuchtung
zwischen dem Stirnteile und dem Maxillärorgan.
F ä r b u n g : Die Grundfarbe ist sehr unbeständig, bald ist sie ein lichtes, durchscheinendes
Gelb, bald ein helles Grün oder Blau. Die Rückenflecke wechseln oft in ihren Formen, der
vordere ist durch die Seitenzweige der Dorsaldrüse gewöhnlich von den verschmolzenen seitlichen
abgesondert. Die gelbe Rückendrüse gewinnt durch eine Gabelung seiner Lateraläste ein eigenartiges
Ansehen (Fig. 8 b u. 8 d, Tafel V). Die Epimeren und Palpen sind gewöhnlich bläulich
gefärbt.
A u g e n : Die mittelgrossen Doppelaugen zeigen nichts Auffälliges, sie haben einen gegenseitigen
Abstand von ca. 0,18 mm und liegen ganz nahe dem seitlichen Vorderrande des Körpers.
• M u n d t e i l e : Das Maxillarorgan besitzt einen zierlichen, nach hinten sich verschmälern-
den Fortsatz, dessen äusserstes Ende nicht, wie bei den meisten Ataxarten, in zwei seitliche
Spitzen ausgezogen ist. Die Mundöffnung is t ziemlich gross und wird von zwei Fortsätzen überragt,
die durch eine vom Munde nach vorn verlaufende Rinne von einander geschieden sind. Die
Seitenhörner springen nicht so kräftig vor wie bei den Ataciden.
P a lp e ii: Die Maxillartaster überragen um ein geringes ein Drittel der Körperlänge. In
der Lateralansicht (Fig. 8e, Tafel V) kennzeichnet sich das Grundglied als das kürzeste, doch