5. Hydrachna inermis Piersig.
1895. Hydrachna inermis Piersig, Eine neue Hydrachna'-Spezies, Zool. Anz. No. 481.
W e i b c h e n .
G rö s s e : Die eiertragenden Weibchen werden bis zu 5,5 mm gross.
G e s t a l t : Der fast kugelrunde Körper bietet in der Ansicht von oben oder unten einen
breitovalen, der Kreisform sich nähernden Umriss dar.
F ä r b u n g : Die allgemeine Körperfarbe is t ein sammetartiges, mehr oder minder dunkles
Rot, das auf dem Rücken nicht selten einen fast schwärzlichen Ton annimmt.
H a u t : Die reich chitinisierte Cuticula, die bei Quetschpräparaten wie siebartig durchlöchert
erscheint (Durchmesser der bis 0,02 mm auseinanderstehenden lochartigen Stellen 0,012 mm),
ist wie bei Hydrachna schneiden Koenike mit eng nebeneinander gestellten fast stachelspitzigen
0,012 mm hohen Papillen besetzt. Ausser den beiden kleinen, länglichen Haarplatten, die innerhalb
des Augenabstandes das mittelständige, punktförmige Sinnesorgan seitlich begrenzen und
den Innenrändern der randständigen Doppelaugen ziemlich genähert sind, findet man auf dem
Vorderrücken keine ins Auge fallenden Panzerbildungen vor.
A n g e n : Die ca. 0,196 mm langen und 0,162 mm breiten Doppelangen haben einen schwach
nierenförmigen Umriss und stimmen in ihrem Ban im grossen und ganzen mit den entsprechenden
Gebilden der vorhergehenden A rt überein. Das die Linsenanschwellungen tragende Innere derselben
wird von einem besonders an der vorderen Aussenhälfte merkbar verdickten Chitinrand
umschlossen. Zwischen den beiden Hanptsehorganen dehnt sich ein Abstand von 0,61 mm ans.
M u n d t e i l e : Die den Sangrüssel darstellenden, bis auf eine den Rücken entlang laufende
Furche vollständig verwachsenen Maxillen, beherbergen zwei ungefähr 2,25 mm lange, den für die
Gattung typischen Ban wiederholende Mandibeln, deren in ein verdicktes, schwach hakig gekrümmtes
Ende auslaufender Grundteil annähernd 0,63 mm tief in das Leibesinnere hineinragt.
P a lp e n : Bei dieser A rt weisen die 1,6 mm langen Palpen nur wenig über die Vorderspitze
des Rüssels hinaus. Auch das Längenverhältnis der Glieder unter sich zeigt keine ins
Auge springenden Abweichungen von der schon bei den vorhergehenden Arten festgelegten Norm.
Wie bei Hydrachna schneiden Koenike trä g t das vordere Streckseitenende des ersten Palpengliedes
zwei kurze kräftige Säbelborsten. Der höckerige Rücken des zweiten Gliedes ist verhältnismässig
dürftig mit kurzen Dornen bewehrt, auch findet man auf der Aussenseite nur eine einzige,
mässig lange Borste. Die Haarbewaffnung der nächsten Glieder kennzeichnet sich kaum durch
wirklich charakteristische Merkmale. Entsprechend den gleichen Verhältnissen der oben angezogenen
Vergleichsart reicht der schwach gekrümmte Zahnfortsatz am Aussenende des vorletzten Gliedes
fast bis an die Spitze des beweglichen Endgliedes heran.
H i i f t p l a t t e n : Bei den von mir untersuchten Exemplaren fiel mir durchgängig die
starke \erdickung der Hüftplattenränder auf; die vordere Innenecke der dritten Epimere läuft
in eine kurze keilförmige Spitze aus. Was die Form der letzten P la tte anbelangt, so gleicht sie
mit ihrer merkbar ansgezogenen, aber am Ende breit abgerundeten hintern Innenecke am meisten
derjenigen von Hydrachna scutata Piersig. Subkutane Randsäume und Vorsprüage treten auf>
doch sind sie bei den verschiedenen Individuen so ungleich entwickelt oder so reduziert, dass
eine allgemeingültige Beschreibung derselben nicht gegeben werden kann, ein Umstand freilich,
der auch bei den ändern Hydrachna-Arten voll und ganz zu beachten ist.
F ü s s e : Sämtliche Füsse kennzeichnen sich auch hier durch ihre geringe Länge. Bezüglich
der Verkürzung des dritten Gliedes der drei vordersten Beinpaare, sowie der Verdickung
des zweiten Gliedes \m zweiten und mehr noch am dritten Fusse, herrscht völlige Übereinstimmung
mit den ändern Hydrachna-Arten. Die Ausstattung mit Borsten und Haaren ist reich,
wenn auch nicht in demselben Masse wie bei Hydrachna schneiden Koenike. Während die Streck-
seite meist nur kürzere, schief nach vorn gekrümmte, säbelartige Haargebilde aufweist, besitzt
die Beugseite und der Vorderrand, namentlich der mittleren Glieder reihenweis angeordnete, mittellange
Borsten, welche beiderseits mit deutlicher Fiederung versehen sind. Der Schwimmhaarbesatz
h a t denselben Umfang und die gleiche Anordnung wie bei der vorhin angezogenen Vergleichsart.
G e s c h l e c h t s h o f : Wie wir aus Fig. 124a Taf. 42 ersehen können, besteht das äussere
Genitalorgan der Hauptsache nach aus zwei in der Mittellinie vollständig verwachsenen Napfplatten,
die zusammen eine ungefähr 0,42 mm lange und 0,64 mm breite, abgestumpft herzförmige
Chitinscheibe bilden, deren Oberfläche mit Ausnahme einer schmalen, median verlaufenden, flachen
Rinne zahlreiche kleine Genitalnäpfe trägt. Der zackig gebrochene, stark verhornte Hinterrand
dieser Doppelplatte bedeckt die Geschlechtsöffnung, zu deren Seiten eine Anzahl Borsten inseriert
sind. Der After hat die gewöhnliche Lage.
M ä n n c h e n : Das Männchen unterscheidet sich vom Weibchen in gleicherweise wie bei
Hydrachna scutata Piersig.
F u n d o r t : Vorliegende Spezies wurde von mir einzig und allein in den Teichen und
Lehmlachen in der näheren Umgebung Grosszschochers aufgefunden.
G e o g r a p h i s c h e V e r b r e i t u n g : Deutschland.
6 . Hydrachna scutata Piersig.
1897. Hydrachna scutata Piersig, Bemerkungen zur Hydrachnidenkunde, Zool. Anz. No. 525, p. 61.
W e i b c h e n.
G rö s s e : Die wenigen mir zur Beobachtung gekommenen Weibchen hatten durchgängig
eine Körperlänge von 2,8 mm.
G e s t a l t : Das Tier ist wie Hydrachna globosa de Geer geformt.
F ä r b u n g : Sämtliche in meinem Besitz befindlichen Exemplare weisen eine dunkelrote
Hautfarbe auf.
H a u t : Die Oberhaut ist ziemlieh dicht mit konisch zngespitzten 0,012 mm langen oft
schief gerichteten Papillen besetzt. An Stelle der beiden hinter den Augen gelegenen Chitinplatten
ist ein mittleres Chitinschild getreten, das zwischen den Augen bogenförmig vorspringt,
hinter denselben aber sich s tark verbreitert. Es umschliesst das unpaare mittelständige, im
Durchmesser 0,036 mm breite Sinnesorgan. (Fig. sl 25 a, Tafel 42.)
A u g e n : Jedes der beiden 0,128 mm langen und fast ebenso breiten Doppelangen weicht
nicht wesentlich von dem entsprechenden Gebilde der schon herangezogenen Vergleichsart ab.
Der gegenseitige Abstand ist verhältnismässig gering und beziffert sich auf 0,228 mm.
M u n d t e i l e : Der schwach gekrümmte Rüssel zeigt den für die Gattung typischen Bau.
Die 1,072 mm langen Mandibeln ragen ungefähr 0,3 mm über die Basis des Maxillarorgans in