
G e s c h l e c h t s k o f : In der wie bei Oxus fast glockenförmigen, vom Hinterrande des
Epimeralgebietes gebildeten Genitalbnohi liegt ein länglichrunder Geschlechtshof, dessen kleinere
Hälfte nach hinten über dieselbe hinansragt. Jede der beiden Schamlefzen ist mit drei langen,
schmalen, hintereinander liegenden Genitalnäpfen besetzt. Die Mündung des Malpighisohen Ge-
fässes, gewöhnlich After genannt, liegt unmittelbar hinter der Genitalöffnung.
M ä n n c h e n .
G rö s s e : Die Körperlänge beträgt 0,6 mm, die grösste Breite 0,32 mm und die Höhe
(Dicke) 0,4 mm.
G e s t a l t : Da sich das Vorderende des Rumpfes s tark verjüngt, so kann man bei Rücken-
l a p des Tieres sehr leicht die äusseren Ecken der Hüftplatten am vordem- Seitenrande des
Körpers wahrnehmen. Diese Eigentümlichkeit giebt ein gutes Unterscheidungsmerkmal ab. Die
schmale und tiefe Rückenfurche t r i t t beim Anblicke von oben als dreifache Linie auf.
H ü f t p l a t t e n : Das Epimeralgebiet zieht sich s tark an den Seitenflächen des Rumpfes
empor, doch is t es weniger umfangreich als bei Fran&poda musadata (Müller). Es lässt nicht nur
einen grösseren Teil des ventralen Hinterleibes frei, anch die dorsalwärts gerichteten Ränder
sind durch einen grösseren Abstand voneinander geschieden.
G e s o h l e c h t s h o f : Das äussere Sexnalorgan liegt in einem elliptischen, bis auf einen
unbedeutenden Abstand der Längsränder vollständig von dem Epimeralgebiete umgebenen Hofe.
Im Gegensätze zu der oben angezogenen Vergleichsart befindet sich die Ausführöfihung des Mal-
pighischen Gefässes nicht in einer Chitinplatte, sondern dnrohbricht die Körperdecke frei in der
Nähe des hinteren Körperrandes.
F u n d o r t : Koenike führt folgende Fundstellen an: S c h w e iz , Landshut, Bretterkinden
(Holzweiher, Fischweiher), gesammelt durch Dr. Th. Steck; S c h l e s i e n , kl. Koppenthich (gesammelt
durch Dr. 0 . Zacharias); Südvaranger, in einem Bach zwischen dem zweiten nnd dritten
Kirehwasser (gesammelt durch Sig. Thor, Christiania).
Geographische Ve r b r e i t u n g : Deutschland, die Schweiz nnd Norwegen.
E n tw i c k e lu n g : Über die Eiablage und das erste Entwickelungsstadinm ist nichts bekannt.
Die m ä n n lic h e Nymphe besitzt eine Körperlänge von' 0,4 mm, eine grösste Breite von
0,2 mm. Durch die starke Verjüngung des vorderen Körperrandes, sowie durch die vorstehenden
Eckfortsätze der Epimeren wird eine grosse Ähnlichkeit mit dem Männchen hervorgerufen. Das
vorletzte Glied des Tasters ist "wenig verdickt. Wie hei der Nymphe von Oxus strigatus (Müller)
bewirkt ein medianer Längsschnitt die Teilung des Epimeralgebietes in zwei symmetrische
Haliten. In der Form des Hinterrandes sowie der Genitalbuoht mit der Nymphe der Ver-
gleichsart ühereinstimmehd, unterscheidet sie sich von derselben dadurch, dass sich das Hüft-
plattengebiet weiter nach hinten' erstreckt. Die Vordereeke der ersten Epimere trä g t ebenfalls
em schwach blattartig verbreitertes, weiches Haargebilde, dem jedoch anscheinend nur eine lange
steife nnd krumme Borste zugesellt ist. Das vier Genitalnäpfe aufweisende Genitalfeld rag t
nicht ans der Gemtalbncht hervor. Die Öffnung des Malpighischen Gefässes (der sogenannten
Ruckendriise) ist nm mehr als die halbe Länge des Genitalhofes von dem letzteren abgerückt.
1 . D.le w e l b l l »ke Nymphe misst etwa 0,5 mm in der Länge und 0,31 mm in der Breite.
Wie bei dem adulten Weibchen ist das Vorderende des Rumpfes nur massig verjüngt und erscheint
fast breiter als bei diesem. Im Anblicke von oben ragen die Eckfortsätze der Epimeren
nicht über den seitlichen Vorderrand des Körpers hervor. Das Hüftplattengebiet bedeckt nur
wenig mehr als die vordere Hälfte der Bauchfläche, auch greift es nicht auf den Rücken über,
im übrigen aber gleicht es demjenigen der männlichen Nymphe. Der 0,052 mm lange Genitalhof
liegt nur mit der vordem Hälfte in der von dem Epimeralpanzer gebildeten Bucht. Die
Mündung des Malpighischen Gefässes is t um die reichliche Länge des Geschlechtshofes von diesem
entfernt.
19. Arrenurus tubulator (Müll.).
1895. Arrenurus tubulator (Müller) Koenike, Über bekannte und neue Wassermilben, Zool. Anz.
No. 485, pag. 380. (Ohne Beschreibung und Abbildung.)
M ä n n c h e n :
G rö s s e : Der Rumpf misst mit Einschluss des Schwanzanhanges 1,13 mm, ohne den
letzteren 0,72 mm. Die grösste Breite beträgt 0,65 mm. Der Schwanzanhang besitzt an der
schwach eingeschnürten Basis einen Querdurchmesser von 0,3 mm. In der Mitte tr i t t nur eine
unbedeutende Schwellung auf (0,312 mm). Am Hinterende macht sich eine geringe Verjüngung
des Anhanges geltend (Durchmesser 0,25 mm).
F ä r b u n g : Die Fä rbung-nähert sich derjenigen von Arrenurus globator (Müller), doch
lassen sich bestimmte Angaben nicht machen, weil das der Beschreibung zu Grunde liegende
Individuum konserviert und eingebettet war. Eine Verfärbung ist deshalb nicht ausgeschlossen.
A u g e n : Der gegenseitige Abstand der beiden schwarzpigmentierten, mittelgrossen Doppelaugen
beziffert sich auf 0,29 mm,
G e s t a l t : Der Rumpf besitzt am Hinterrande keine scharf vorspringenden Seitenecken.
Am Stirnrande bemerkt man eine nur flache Abstutzung, deren Breite zwischen den antenni-
formen Borsten etwa 0,16 mm beträgt. Über die Körpergestalt des von der Seite betrachteten
Tieres vermag ich keine Angaben zu machen, da das von Koenike freundlichst mir zur Verfügung
gestellte Exemplar nur als Präp a ra t beobachtet werden konnte. (Fig. 116 a, Tafel 40.)
H a u t : Der Rückenbogen ist ca. 0,16 mm vom Vorderrande des Rumpfes abgerückt. Er
ist nach hinten offen und greift mit seinen Enden auf die Seitenflächen des Körperanhanges über,
wo dieselben allmählich verschwinden.
P a lp e n : Die Maxillartaster weisen auf der Innenseite des zweiten Gliedes einige Borsten
auf. Im übrigen sind keine augenfälligen Merkmale zu verzeichnen.
H ü f t p l a t t e n und G e s c h l e c h t s h o f entsprechen dem bei der Gattung auftretenden
typischen Bau.
B e in e : Das drittletzte Glied des Hinterfusses trä g t einen Sporn. (Fig. 116 b, Tafel 40.)
. F u n d o r t : Teiche bei Schlaupitz in Schlesien.
G e o g r a p h i s c h e V e r b r e i t u n g : Deutschland (Knauthe).
XX X X . Genus: Albia Thon.
1899. Albia, K. Thon, Ein neues Hydrachnidengenus aus Böhmen, nebst einigen Bemerkungen
über böhmische Hydryphantes-Formen, Zool. Anz. Bd. XXII, No. 581, pag. 100.
Zoologica. Heft 22. E'g