Frontipoda musculus Müller.
Syn. 1776. Hydrachna musadm Müller, Zool. Dan. Prodr., pag. 191, No. 2288;/ '
1781. Sydrachna musculus id., Hydrachnae quas. etc., pag. 75, tabl X, Fig.
179® TromUdium musadm J. C. Fabrioins, Entom. syst. Tom. H, pag. 402.
1803. Atax musadm id., Syst. Äntliatorum, pag. 36'8.
183|/41. Marica musadm C. L. Koch, Deutschlands Crust. etc.' Heft 12, Fig. 5.
„ Marica Iqpida id. ibid.,'Heft 5, Fig. 24 (zweites Stadium).
‘ i; Marica virescens id. ibid., Heft 12, Fig. 6 (zweites Stadium).
„ Marica ovalis Koch, ibid., Heft 12, Fig. 8 (zweites Stadium),;
1879. Marica musculus Neuman, Om Sveriges Hydrachnider: Svenska Handlingar, pag
72 • 71, tab. X, Fig. 4.
’p?;1887. Marica musadm Barrois et Moniez, Catalognes des Hydrachniden,. pag. 21—22.
1892. Marica musadm Piersig, Beitrag zur Hydrachnidenkunde. Zool. Anz. No. f j | |
pag. 153 (zweites Larvenstadium).
1895. Frontipoda musadm Piersig, Beiträge zur Kenntnis der in- Saohsen einheimischen
Hydrachniden-Formen, Dissertation, Leipzig, S, 54.
1896. Frontipoda musculus Koenike, Holsteinische Hydrachniden; Forsehungsbericht IV der
Plöner hiol. Station, S. 228.
1896. Frontipoda musculus Pisarovic, Z u r Kenntnis der Hydrachniden Böhmens,' Sitznngs-
berichte der k. böhm. Ges. d. Wiss. Math.-nsturw. Classe, XVH, S ,% ’:
W e i b e b e n :
G r ö s s e : Die Körpcrlängo beträgt 0 ,9 - 1,0 mm, die Breite 0,5-4157 mm und d ie f fü h i
0,72—0,77 mm.
G e s t a l t : Bei Rücken- oder Bauchlage zeigt der Körper einen langovalen Umriss, der
nur vorn und hinten eine durch die Längsfurche verursachte, flache Einkerbung aufweist (Fig. 62 d,
Taf. XXIV). Der Anblick in der Seitenlage lässt erkennen, dass einer ziemlich flachen Bauchfläche
ein aussergewöhnlich stark gewölbter Rücken gegenüberliegt, sodass der ganze Körper
seitlich s tark zusammen gedrückt erscheint. Zwischen dem kräftig vorspringenden Stirnteile und
dem ersten Epimerenpaare, das in der Höhe der Abdominalfläche Hegt, macht sich eine tiefe Einsattelung
geltend, deren lateralen Ränder durch die freien Hüftplattenspitzen eingefasst werden.'
Die EinlenkungssteUen der Fusspaare, die sich in der Tiefe der eben erwähnten Einbueh-
tung befinden, sind infolge dessen nicht hintereinander, sondern in fast dorsoventraler Richtung
auf einander gelagert (Fig. 62 c, Taf. XXIV).
F ä r b u n g : Es treten constant zwei Farbenvarietäten auf, eine rote und eine grüne,
zwischen denen noch manche Abstufungen gemacht werden können. Die mediane Rücken- bezw.
Abdominalfurche ist gewöhnlich bedeutend heller. Das Augenpigment ist rötlich oder schwarz.
H a u t : Unter der fast glatten, hier und da eine feine Liniierung erkennen lassenden Epidermis
Hegt ein harter, spröder Hautpanzer, der von einer in Reihen gesteHten Anzahl kleiner,
aber deutlicher Drüsenöffnungen durchbrochen wird. Auch in der offenbar meist mit weicher
Haut ausgekleideten Längsfurche öffnen sich einige Hautdrüsen, von denen das unmittelbar hinter
dem Auge stehende Paar mit diesem jederseits durch eine dünne Chitinplatte verbunden ist
(Fig. 62 b, Taf. XXIV).
A u g e n : Zwischen den beiden mittelgrossen, weit nach vorn gelagerten Doppelaugen ist
nur ein Abstand, der ungefähr der grössten Augenbreite gleichkommt.
M u n d te i le : Das kleine schmale Maxillarorgan (ca. 0,112 mm lang und 0,064 mm breit)
hat einen kurzen, schnabelartig ausgezogenen Mundkegel und schHesst nach hinten zu ohne sichtbare
Fortsätze ab. Es Hegt zwischen dem ersten Epimerenpaare in einer tief eingeschnittenen
Bucht und zeigt daher nur geringe Beweglichkeit.
P a lp e n : Die Maxillartaster erreichen annähernd den sechsten Teil der Körper länge und
sind bedeutend schwächer als die GrundgHeder der benachbarten Beinpaare. Die ersten drei
GHeder nehmen nach ihren distalen Enden zu an Stärke zu, das vorletzte und längste jedoch
zeigt nach der Mitte zu eine leichte AnschweUung und verjüngt sich dann allmählich. Das sehr
kurze Endglied ist auffaUend schwächer und läuft in eine Spitze aus, die bei stärkerer Ver-
grösserung zwei dicht aufeinander gelagerte Nägel erkennen lässt. Die besonders auf der Streck-
seite auftretende Beborstung der einzelnen Palpenglieder setzt sich zusammen ans kräftigen, aber
kürzeren Säbelborsten und einigen aussergewöhnHchen langen Haarborsten. Ausserdem finden
sich hier und da feine Härchen (Fig. 62 e, Taf. XXIV).
H ü f t p l a t t e n : Die nur in ihren nach vom gerichteten Spitzen abgegliederten Epimeren
Hegen, wenn man das Tier von unten betrachtet, schief unter und neben einander. Die keilförmigen
Vorsprünge des ersten Hüftplattenpaares, die das Maxillarorgan und die Grundglieder
der Palpen seitlich umfassen, sind am längsten und am Ende mit je zwei bis drei kurzen, zahnartigen
Haargebilden besetzt, die sich für gewöhnHch der MaxiHarbucht zuneigen (Fig. 62 a,
Taf. XXIV).
F ü s s e : Wie schon gesagt, sind die Beinpaare den seitlichen Innenrändern der subfrontalen
Bucht eingefügt, sodass es nur unter günstigen Umständen mögHch i s t, bei dem in toto
betrachteten Tiere die basalen Fussglieder zu betrachten (Fig. 62 b, Taf. XXIV). Im ganzen kurz
und stämmig gebaut, haben die Füsse bei ausgewachsenen Individuen folgende Längen:
1. Fuss = 0,416 mm.
2. Fuss ==lb,656 mm.
3. Fuss = 0,768 mm.
4. Fuss = 0,832 mm.
Das letzte Beinpaar bleibt also gewöhnHch noch hinter der Leibeslänge zurück. Wie
die Palpen, so sind auch die Fussglieder auf der Streckseite und besonders am Vorderende mit
einer reichen Zahl verschieden gestalteter und ungleich langer Borsten und Haare besetzt. Bei
stärkerer Vergrösserung lässt sich leicht eine Fiederung namentHch bei den starken und säbela
rtig gebogenen Borsten an dem Bengseitenende der mittleren GHeder nachweisen. Einzelne
Borsten erreichen hier annähernd die doppelte Länge ihres Gliedes. Schwimmhaarbüschel bemerkt
man nur an den vorletzten Gliedern der drei hinteren Fusspaare. Bezüglich der Fussbe-
waffnung stimmt Frontipoda musculus Müller in den meisten Stücken mit den verschiedenen Limnesia-
Arten überein, denn wie bei diesen sind die EndgHeder der drei vorderen Beinpaare mit Krallen
bewehrt, die ausser einem mittleren Hauptzahn auch noch einen kürzeren, aber ebenfaHs spitzen
Aussen- und einen gleichgestalteten Innenzahn besitzen. Das Basalstück ist wenig verbreitert.
Unterhalb der Einlenkungsstelle der doppelten FusskraUe am Ende der Beugseite des letzten
Gliedes sind zwei Chitinstachel eingelenkt, deren Grösse und Stärke vom 1. bis zum 3. Beinpaare
merklich zunimmt. Die letzte Extremität besitzt an Stelle der KraHen an seinem spitzzulaufen