ausgezogen. Sämtliche Hüftplatten, auf ih re r Oberfläche fein granuliert, besitzen s tark verdickte
Ränder. Die stumpfe Hinterrandsspitze sendet keinen nennenswerten unter der Haut befindlichen
Fortsatz aus (Fig. 20 a, Taf. IX).
B e in e : 1. Beinpaar = 0,72 mm.
2. Beinpaar — 0,80 mm.
3. Beinpaar = 0,85 mm.
4. Beinpaar 0,94 mm.
Die Extremitäten nehmen also von vorn nach hinten an Länge zu; jedoch'übertrifft das
letzte Beinpaar nur um ein Geringes die Leibeslänge. Wie man sich an Fig. 20 a Taf. IX überzeugen
kann, ist die Ausstattung der Füsse mit kurzen und mittellangen Borsten ziemlich reichlich.
Im Gegensätze hierzu steht der Schwimmhaarbesatz; man zählt an einem Gliede wohl nie
mehr als sechs Schwimmhaare an den dritt- und vorletzten Gliedern der letzten drei Fusspaare.
G e s c h l e c h t s f e ld : Die 0,16 mm lange Geschlechtsöffnung, vorn und hinten durch wohl-
ausgebildete Chitinriegel gestützt, wird durch zwei gewölbte, breite Schamlippen verschlossen.
Am Innenrande derselben, ungefähr in der Mitte, bemerkt man in der Tiefe auf jeder Seite einen
kleinen Chitinstützkörper, der zur Anheftung eines die Öffnung der Schamspalte bewirkenden
Muskels dient. Zu beiden Seiten der vorderen Hälfte des eigentlichen Geschlechtsteiles liegt je
eine kleine, länglichrunde, nach vorn zugespitzte Chitinplatte (0,064 mm lang und 0,028 mm breit),
die auf ihrem Hinterende einen Genitalnapf träg t, während die übrige Fläche mit fünf bis sechs
Borsten besetzt ist. Vom hinteren Ende der Genitalplatte aus geht dann weiter nach den beiden
Seiten je ein unregelmässiges, länglichrundes, bedeutend grösseres Chitinfeld aus, dessen Längsachse
senkrecht zur Mittellinie des Körpers steht. Jede Platte, deren innere Kante gewöhnlich
mit vier Borsten bewehrt is t, trä g t ca. zwanzig Näpfe mit einem mittleren Durchmesser von
0,02 mm. Bemerken wiM ich an dieser Stelle, dass der .Vorderrand der grösseren Napfplatte
nicht immer so verläuft, wie es auf der Zeichnung veranschaulicht wird, sondern sehr häufig
s ta tt der Ausbuchtung eine Einbuchtung aufweist oder beides vermissen lässt.
In geringer Entfernung hinter der Genitalöffnung liegt der 0,02mm grosse Anus, der
von einem unregelmässig berandeten breiten Chitinhof umgeben ist. Rechts und lin k s davon
sieht man je eine Haarplatte, hinter der wiederum ein Drüsenhof mit vergitterter Öffnung und
seitlicher Haarborste in mässiger Entfernung steht.
M ä n n c h e n :; Die mittlere Länge des Männchens beträgt 0,61 mm, die Breite 0,51 mm.
In Färbung und Gestalt herrscht Übereinstimmung mit dem Weibchen. Das Maxillarorgan erscheint
im Vergleich zur Flächenausdehnung der Beugseite grösser. Die Hüftplattengruppen
haben sich einander so weit genähert, dass nur ganz schmale Zwischenräume übrig bleiben.
Dabei nehmen sie, nur wenig vom Stirnrande des Körpers abgerückt ,: zwei D rittel der. Bauchfläche
ein. Die Verschmelzung der hinteren Innenfortsätze der ersten Epimeren is t zur Regel
geworden. Als besondere Auszeichnung macht sich geltend, dass das Hüftplattengebiet, dessen
Hinterrand besonders sta rk chitinisiert erscheint, mit dem Geschlechtsfelde, dem Anus nebst den
zugehörigen Haarplatten und den an den äusseren Basalseiten der letzten Epimeren gelegenen
Drüsenhöfen zu einer einzigen, ebenfalls s tark chitinisierten Pla tte verschmolzen is t, die noch
bis über die Einheftung des letzten Beinpaares an den Seiten herumgreift. Diese Verschmelzung
is t also noch umfangreicher als bei Curvipes pachydermis Kramer (C. conglobatus Koch cf). Hinter
der kleinen Geschlechtsöffnung, die unmittelbar hinter den. Inuenecken der letzten Hüftplatte
beginnt, bildet die Chitinplatte eine ziemlich tiefe Samentasche, deren Längsrichtung mit der
Mittellinie des Körpers zusammenfällt. Nach hinten zu erweitert sich dieselbe und geht allmählich,
ohne sichtbare Grenzen, in den Panzer über, der den Anus und die Analhaarplatten
mit dem Geschlechtsfelde verbindet. Auf jeder Seite zählt man zwanzig und mehr Genitalnäpfe,
von denen je ein grösserer, etwas nach vorn geschoben, in der Höhe der Geschlechtsöffnung liegt.
Die nach vorn und innen gerichteten, spitzzulaufenden Fortsätze der Napfplatten tragen 3—4 winzige
Härchen (Fig. 20 b, Taf. IX). Die Palpen, ungefähr von halber Körperlänge, weisen in ihrem
gedrungenen Bau und besonders in der Formung und Ausstattung des vorletzten Gliedes eine
nicht zu verkennende Ähnlichkeit mit denen von C. conglobatus Koch (pachydermis Kramer) cf auf.
In Übereinstimmung mit diesem erheben sich die etwas zurückstehenden, mit seitlich eingelenkten
Härchen versehenen Höcker der Aussenseite höher als die zwei kleineren der Innenseite. Ausser
diesen Haupthöckern befinden sich noch auf jeder Seite je ein bezw. auch zwei kleinere Nebenhöcker,
die ebenfalls mit je einem Härchen versehen sind. Der am innern Aussenende plazierte
Chitinzapfen t r i t t deutlich hervor. Auf der Streckseite beobachtet man zwei lange, nach vorn
geneigte feine Haare (Fig. 20 d, Taf. IX). Sämtliche Beinpaare sind gewöhnlich länger als der
Körper. Bei einem 0,608 mm langen Individuum stellten sich folgende Beinlängen heraus:
1. Beinpaar = 0,644 mm.
2. Beinpaar = 0,704 mm.
3. Beinpaar = '0,702 mm.
4. Beinpaar == 0,768 mm.
Auffallend dabei ist, dass sich die Verkürzung des dritten Fusses, der nach der Gestaltung
und Umformung seiner beiden letzten Glieder sicherlich als Samenüberträger Verwendung
findet, obgleich derselbe niemals beim Schwimmen eingeschlagen getragen wird, als eine sehr unbedeutende
erweist. Am vorderen Ende der Beugseite des vorletzten Gliedes sind drei bis vier
kräftige Degenborsten eingelenkt, deren Länge nur wenig hinter der Länge des eigentlichen
Samenüberträgers zurücksteht. Weiter bemerkt man noch ausser einer Anzahl kurzer Borsten
ein einziges, ziemlich langes Schwimmhaar (Fig. 20f, Taf. IX). Das letzte Glied (der Samenüberträger)
t nur schwach gekrümmt und an seinem Aussenende kaum nennenswert kolbig verdickt,
besitzt eine kleine, stark gekrümmte Doppelkralle, deren innerer Zahn etwas schwächer
ist als der äussere. Der Basalteil is t insofern verkümmert, als er jede blattartige Verbreitung
vermissen .lässt. Erwähnenswert erscheint noch, dass am Grunde der Beugseite eine kräftige
Borste steht, die ungefähr zwei Drittel so lang ist wie das Endglied selbst. Das Klammerglied
des letzten Beinpaares ähnelt stark dem entsprechenden Gebilde von Curvipes conglobatus Koch cf
(Fig. 20 e, Taf. IX), doch sendet der in eine Spitze endende Hautfortsatz an der Innenseite des
äusseren Gliedendes nur zwei Schwimmhaare aus, während ein drittes in seiner Länge und Entwicklung
wesentlich zurückgeblieben ist.
F u n d o r t : Vorliegende A rt wurde ausschliesslich in dem wüsten (schwarzen) Teiche bei
Rehefeld aufgefunden (Erzgebirge).
G e o g r a p h i s c h e V e r b r e i t u n g : Bis jetzt nur in Deutschland (Piersig) und der
Schweiz (Steck) aufgefunden.
E n tw i c k l u n g : Das Weibchen legt seine wenigen gelbbräunlichen Eier mit Vorliebe
an die Blätter von untergetauchten Wasserpflanzen. Sie sind meistens in Kuchen von acht bis zwölf
Stück vereinigt. Die sechsfüssige, 0,28 mm lange und 0,16 mm breite, niedergedrückte Larve