schlüpft nach vier bis sechs Wochen aus. Sie unterscheidet sich nur wenig von den anderen
ÖMiY’ijws-Larvcn gleichen Stadiums. Die 0,5 mm lange und 0,41 mm breite Nymphe nähert sich
ihrer ganzen Tracht nach dem geschlechtsreifen Weibchen. Die charakteristischsten Unterscheidungsmerkmale
treten uns in der Bildung des unfertigen Geschlechtshofes entgegen, der ein
Stück hinter dem Epimeralgebiet beginnt. Zunächst bemerken wir an der Stelle, wo bei dem
Imago das vordere Ende der Geschlechtsspalte liegt, einen dreieckigen Chitinfleck, der von einem
bedeutend kleineren, ungefähr 0,016 mm weiter nach vorn gelegenen begleitet wird. In fast
gleicher Höhe mit dem zuerst erwähnten grösseren Chitinstützkörper beginnen zwei nach hinten
divergierende Genitalplatten mit je drei runden Näpfen (im Durchmesser ca. 0,024 mm gross).
Der vordere Abstand der 0,088 mm langen und 0,035 mm breiten, unregelmässig umrandeten
Platten beträgt 0,056 mm, der hintere 0,16 mm (Fig. 20 g, Taf. IN).
11. Curvipes neumani Koenike.
1882. Nesaea neumani Koenike, Verzeichnis von im Harz gesammelten Hydrachniden, Abhandlungen
des naturwiss. Vereins zu Bremen, Bd. VIII, S. 35.
1893. Curvipes neumani Koenike, Weitere Anmerkungen zu Piersigs Beiträgen zur Hydrachniden-
kunde, Zool. Anzeiger No. 435, Fig. 1—3.
W e ib c h e n : Das Weibchen dieser verliegenden A rt gleicht nach Koenikes Versicherung
dem gleichen Geschlechte meines Curvipes thoradfer.
M ä n n c h e n : Das Männchen unterscheidet sich im Bau der Palpen, der Gestalt des Geschlechtsfeldes
und der Ausstattung des Sichelgliedes ganz wesentlich vom Männchen der Vergleichsart.
Was die Maxillartaster anbetrifft, so besitzt dasselbe auf der bauchig erhöhten Beugseite
des vierten Gliedes zahlreiche, mit je einem feinen Haare gekrönte Höcker und Höckerchen,
von denen aber im Gegensätze zu den entsprechenden Gebilden bei Curvipes thoradfer Piersig cT
die der Innenseite merkbar höher sind als die mehr nach aussen gerückten. Wie bei den meisten
Curvipes-Arten t r i t t bei beiden Geschlechtern am distalen Innenende des gleichen Gliedes ein eingelassener
Chitinstift auf. Das nach vorn sich verjüngende, schwach nach unten gekrümmte Endglied
trä g t drei spitze Nägel. Das Gesehlechtsfeld dehnt sich nicht so weit nach hinten und
den Seiten aus, wie bei der Vergleichsart, steht also nicht mit der Afterplatte und den dort
seitlich gelagerten Drüsenhöfen in Verbindung. Nach vorn zu is t es bis zu den Mündungshöfen
jener Hautdrüsen, die gewöhnlich unmittelbar neben dem inneren Teile des Hinterrandes der
letzten Epimeren gelegen sind, durch einen schmalen, aber deutlichen Zwischenraum vom Hüft-
plattengebiet geschieden, und nur an den hinteren Innenecken des letzteren h a t eine innige Verschmelzung
beider Regionen stattgefunden. Die Bauchseite mit ihren Erhärtungen gewährt infolgedessen
ein ähnliches Bild, wie es sich uns bei Curvipes fuscatus Herrn, cf, Curvipes rotundus
Kramer cf und Curvipes rufus C. L. Koch cf darbietet. Die Geschlechtstaschen Öffnung h a t einen
länglich runden, quer gestellten Umriss, nähert sich also in dieser Beziehung dem Curvipes alpinus
Neuman cf. Auf den beiden, vorn zusammenstossenden und hinter der Geschlechtstaschenöffnung
durch ein massig breites Chitinband mit einander verbundenen scheibenförmigen Genitalplatten
bemerkt man ungefähr je 12—16 Näpfe, von denen die meisten, dem Plattenrande entlang, einen
unvollkommenen Ring bilden, dessen Mitte 1 —3 Näpfe einschliesst. Erwähnenswert erscheint
noch, dass zu beiden Seiten der Geschlechtstaschenöflfnung je ein Napf plaziert ist (Fig. 21, Taf. IX).
Das Endglied des dritten Fusses (der Samenüberträger) lässt neben einer leichten Biegung auch eine
nicht unwesentliche Verkürzung erkennen. Wie bei O. thoradfer Piersig cf ist die Doppelkralle desselben
insofern umgeändert, als sie der blattartigen Erweiterung des Krallengrundes entbehrt
und an Grösse denen der Vorderfüsse wesentlich nachsteht. Ausserdem sind die Zähne einer
jeden Kralle viel schwächer gekrümmt als diejenigen bei den normalen Fussklauen.
F u n d o r t u n d g e o g r a p h i s c h e V e r b r e i t u n g : Curvipes neumani Koenike wurde bis
jetzt nur in Deutschland und zwar bei Michaelstein (Harz) erbeutet.
12. Curvipes coactus Koenike.
1895. Curvipes coactus Koenike, Über bekannte und neue Wassermilben, Zool. Anzeiger Nr. 485,
S. 382, Fig. 7.
M ä n n c h e n :
G rö s s e : Die Körperlänge misst 0,45 mm.
G e s t a l t : In der Dorsalansicht besitzt der Körper eine breit eirunde Gestalt. Der Rücken
is t gewölbt.
F ä r b u n g : In der Färbung ähnelt die vorliegende A rt dem Curvipes conglobatus C. L. Koch;
die Fussspitzen sehen rötlichgelb aus.
M a x i l l a r o r g a n : Wie bei den meisten Männchen, so zeichnet sich auch hier das Maxillar-
organ durch seine auffallende Grösse aus. Der nach hinten gerichtete Doppelfortsatz ist breit
und fast zwei Drittel so lang als der von unten gesehene Mundkegel.
P a lp e n : Die Maxillartaster übertreflfen reichlich die halbe Körperlänge. Sie sind dicker
als die Grundglieder des benachbarten Beinpaares. Auf der Beugseite des vierten Palpengliedes
erheben sich wie bei Curvipes rotundus Kramer zwei Haarhöcker, doch liegt zwischen beiden ein
etwas grösserer Abstand. Ausserdem bemerkt man noch am gleichen Gliede einen am Innenrande
des distalen Endes situierten, kurzen und kräftigen Chitinstift. Das Endglied verjüngt sich ganz
merkbar und läuft in zwei winzige Chitinzähnchen aus.
H ü f t p l a t t e n : Das stark chitinisierte Hüftplattengebiet nimmt ungefähr die vordere
Hälfte der Bauchfläche ein. Das erste Epimerenpaar nähert sich mit seinen hinteren Innenenden
gegenseitig bis auf eine schmale Spalte, so dass an dieser Stelle der hintere Prozess des Maxillar-
organs teilweise verdeckt wird. Der gemeinschaftliche hintere Fortsatz einer jeden vorderen
Hüftplattengruppe ist keilförmig mit hakig nach aussen gebogener Spitze und erstreckt sich bis
r' unte r die Mitte der dritten Platte. Wie bei Curvipes thoradfer Piersig cf springen die Hinterrandsecken
der letzten Epimere annähernd rechtwinklig vor und formen im Verein mit den
konkav verlaufenden Plattenrändern, die sich zwischen ihnen und den Innenecken hinziehen, eine
nicht allzu tiefe Bucht, in der nur zum Teil der Geschlechtshof seinen Platz gefunden hat. Die
Oberfläche besonders der letzten Plattengruppe zeigt nach innen zu wellige Unebenheiten. Unter
den Börstchen, mit denen das Epimeralgebiet symmetrisch besetzt ist, fallen besonders diejenigen
drei auf, welche jederseits unterhalb der Einlenkungsstelle des Hinterfusses auf der vierten
P la tte in einer nach innen gerichteten Reihe nebeneinander stehen (Fig. 24, Taf. X».
F ü s s e : Die mässig behaarten Füsse lassen keine Abweichungen vom gewöhnlichen Bau