gewundenen Hauptzahn, und einen kürzeren, gleiohbreiten, an der Spitze abgerundeten Nebenzahn
(Fig. 661, Taf. XXVI). Die Ausrüstung der einzelnen Fussglieder mit auf der Streekseite
kurzen, auf der Beugseite ziemlich langen, zum Teü gefiederten Borsten ist reichlich. Am Ende
des vierten Fusses erkennt man an der Beugseite einen kleinen Zapfen, der ein feines Härchen
trägt. .Nur die vierten und fünften Glieder der letzten beiden Fusspaare besitzen an ihren vor-
deren Enden je einen Büschel sehr langer Schwimmhaare.
^ G e s c h l e c h t s h o f : Der grosse, ovale Genitalhof mit seiner 0,225 mm langen Schamspalte
und seinen auffallend breiten, gewölbten Schamlippen wird nach aussen von zwei 0,03:8—0,037 mm
breiten, sichelförmig gebogenen Platten begrenzt, die an ihren sich zugeneigten Enden sich nicht
berühren. Auf jeder Chitinsichel zählt man bis zu vierzehn reihweis hinter- und nebeneinander
stehender Genitalnäpfe, mit einem mittleren Durchmesser von 0,013 mm (Fig., 66 a, Taf. XXVI).
Der Anus liegt dem Hinterrande des Körpers näher als dem Geschleehtsfelde. '
M ä n n c h e n : Die geschlechtliche Auszeichnung des etwas kleineren ifidca-Männchen
(0,656 mm lang und 0,582 mm breit) beschränkt sich äusserlich auf eine Umbildung des Endgliedes
am dritten Beine und eine abweichende Gestaltung des Geschlechtshofes. Letzterer;-ungefähr
kreisrund, hebt sich wie beim Weibchen vor seiner-Umgehung durch eine hellere Färbung
ab. Sein Bau ist ziemlich verwickelt. Nicht nur, dass die vorn durch einen Querriegel abgeschlossene
Genitalspalte sich bei weitem nicht über die ganze Länge des Geschlechtsfeldes erstrockt,
auch die Schamlefzen haben eine ganz eigenartige, schwer Zu beschreibende Gestalt und Ausrüstung.
Auf dem vorderen Teile derselben bemerkt man vier Ms sechs ungefähr 0,015 mm im
Durchmesser haltende Näpfe. Der der Geschlechtsöffnung zngekehrte Saum einer jeden Lefze
ist hinten wulstig aufgeworfen und setzt sich an seinem vorderen Teile in -eine zipfelförmig
gebildete Klappe fort, die an ihrer Innenseite ebenfalls sechs etwas kleinere Genitalnäpfe aufweist.
Die Oberfläche des Klappenzipfels und dessen Fortsetzung nach hinten ist mit zahlreichen, auf
kleine Höckerchen eingelenkte Härchen besetzt. Dort, wo die Klappe allmählich in die hinter
der Geschlechtsöffnung liegende Aufwulstung der Schamlefzen umbiegt, fängt die letztere an, in
ihrem weiteren Verlaufe einen dichten Besatz saugnapfähnlicher Papillen zu zeigen, deren Durchmesser
0,005 mm selten überschreitet und auf denen je eine ziemlich lange Börste entspringt.
Auch auf den Aussenflächen des Geschlechtsfeldes, nahe der seitlichen Peripherie trifft man
kleinere Gruppen von mit Haaren gekrönten Höckerchen an. Hinsichtlich des--vermutlichen
Zweckes besonders jener zipfelförmig endigenden Klappen schliesse ich mich der Ansicht Koenikes
an, der da meint, dass dieselben ein besonders ausgehildeter, bei dem Akte der Begattung eine
Rolle spielender Saugapparat seien (Fig. 66 e, Taf. XXVI). Was nun die zweite geschlechtliche
Auszeichnung des Männchens betrifft, so is t darüber folgendes zu sagen: Der d ritte Fuss hat,
trotzdem er noch länger ist als der zweite, jedenfalls eine Verkürzung erfahren, wie ein Vergleich
mit den Langenverhältnissen der weiblichen Extremitäten unter sich sofort überzeugend darthut
Seine Glieder .sind ansserdem stämmiger. Wie das Greifglied der - CWjws-Männehen zeigt das
Endglied dieses Fusses an der Bengseite eine tiefe und lange Ausbuchtung. Hinter derselben
schwillt das freie Ende kolbig an und verliert sich schliesslich, in eine mehr oder weniger scharfe
Spitze, die anf ihrer Höhe eine kurze Borste trägt. Am basalen Rande der Bucht auf dem verbreiterten
Abhange derselben entspringen drei dolchartig verbreiterte Dornen, denen in der Tiefe
noch eine kleinere und dann eine ziemlich lange Borste folgen. Ihnen gegenüber, auf der Beugseite
der vorderen Gliederverdickung und der Konkavität zugekehrt sitzen zwei ungleiche Krallen,
von denen die eine,: aussergewohnlich kräftige, in ihrer Form an eine Katzenkralle erinnert. Sie ist
einfach gebaut und hat eine breite, massige Basis. Im Gegensätze hierzu steW; die kleine, äussere
Kralle; die, ziemlich dünn, in fast gleicher Stärke;bis nahe an ihre zweiteilige Spitze verläuft
(Fig. 66 h, Taf. XXVI).
E i n d o r t : Der vorderste Ärnsdorfer Teich,’ der schwarze Teich an der langen Gasse
zwischen Altenberg und Zinnwald, der wüste Teich im Rehefelder Revier 0 0 1 . Ergebirge)C;.-L
. G e o g r a p h i s c h e V e r b r e i t u n g : Dänemark (Müller),-Schweden (Bruzelius, Neuman),
Deutschland (Koenike), Böhmen (Pisafovic), Frankreich (Barrois ctMoniez) und die Schweiz (Haller).
L e b e n sw e is e : Midea elliptica ffijgeipt sich- gern in der Nähe des Ufers und auf dem
Grunde aufzuhalten. Sie ist ziemlich träge und man hat selten Gelegenheit, sie unaufgestört
schwimmen zu sehen. Sie benutzi;; hierbei sämtliche Beinpaare. Die Nahrung scheint sich anf
ganz kleine Wassertierchen z« beschränken. Die meisten Individuen, Weibchen und Männchen, wurden
von mir im Spätsommer und Herbst erbeutet'. Ziemlich selten.
E n tw i c k l u n g : Die hellrotes,: runden, von einer gelatinösen Masse umhüllten Eier
werden in Haufen von drei bis -acht Stück an die Blätter untergetauchter Wasserpflanzen ab-
g e s e tz # Nach einigen (vier bis fünf) Wochen schlüpfen diö.seehsbeinigen, rötlichgelb gefärbten
Larven aus. Ih r 0,24 mm langer und 0,208 mm breiter Körper ist ebenfalls dorsoventral, m -
sammengepresst und hat in der Ansicht von oben oder unten einen breiteiförmigen Umriss. Bei
durchfallendem Lichte scheint der rotgefärhte Leibesinhalt durch, der slch'ftl® einer kuglichen
und körnigen Masse zusammensetzt, Eine Gabelung der weisslichen, undurchsichtigen Rücken-
pjjpüSe wurde niemals beobachtet. Ausser den beiden mittelgrcssen, sehwarzpigmentierten Doppelaugen
am seitlichen Vorderrande des Rückens gelang.es mir niemals, irgend ein Sehorgan aufzufinden
(Fig. 66 h, Taf. XXVI). Da der Stirnteil des Körpers stark vorgeschoben erscheint, so
ist das Kapitulum und seine Anhänge von oben her nicht gut sichtbar. Unter den Haarborsten,
die die Basis , des krallenförmigen Endgliedes der aufgeblasenen Palpen nmgeben, sind die zwei
hintersten am längsten. Ausser der ersten Epimere is t hier auch die zweite vollständig abgegliedert.
Sämtliche Beinpaare sind kurz und stämmig, das, letzte erreicht kaum das Maass der
Körperbreite. Die beiden letzten Glieder des zweiten und dritten Fusses haben neben einer Anzahl
kürzerer Borsten anf der Streokseite je ein Paar aussergewöhnlich lange Schwimmhaare.
Jedes letzte Fussglied trä g t eine dreifache Fusskralle, deren mittelste scharf hakenförmig gekrümmt
ist und die seitlich gestellten an Stämmigkeit und Stärke wesentlich übertrifft (Fig. 661,
Taf. XXVI). Das winzig kleine, 0,01 mm lange und 0,0126 mm breite Analfeld ist nach vorn
zu halbkreisförmig abgeschlossen, die hintere Grenzlinie desselben verläuft ^indes von den abgerundeten
'Seitenhömem der Platte aus zuerst fast winkelrecht zur Medianlinie des Körpers,
um dann nach hinten anszubiegen und eine mittlere Ausbuchtung wohlgerundet zu umfassen
(Fig. 66 k, Taf. XXVI). Von den beiden Borstenpaaren der Analplatte L a t das eine, am Vorderrande,
das andere anf den Seitenhörnern seinen Platz gefunden. Ganz auffällig ist die Entwicklung
der sogenannten Endborsten am Hinterrande des Körpers, bei aller Feinheit erreichen sie
doch fast die Körperlänge (Fig. 66 i, Taf. XXVI).
Die Nymphe, die sieh ans der ein kurzes Schmarotzerleben führenden und sich dann am
Wirte verpuppenden Larve entwickelt, misst in der Länge 0,48 mm, in der Breite 0,46 mm.
Sie ist nicht so lebhaft gefärbt als das geschlechtsreife Tier, sondern trä g t ein lichtbräunlich
gefärbtes Kleid, das quf dem Rücken dunkel gefleckt erscheint und einen länglichen, vorn breiten,