F ä r b u n g : In der Jugend bedeutend heller gefärbt als im Alter, wechselt auch je nach
dem Standorte der Ton der Grundfarbe. Diese schwankt zwischen einem lichten, durchscheinenden
Gelb und jenem lehmigen Hellbraun, das wir schon bei Atax ypsilophorus Bonz keimen gelernt
haben. Manchmal macht sich sogar ein grünlicher Ton bemerkbar. Die zusammenhängenden
Rüekenflecke haben meist die in der Zeichnung (Fig. 39 b, Taf. XV) wiedergegebene Gestalt
und umsäumen dicht den gelblichen Rückenstreifen, der nur nach vorn sich verbreitert und in
einer meist dreieckigen Fläche ausläuft. Beine, Palpen und Epimeren sehen bläulich aus. :
G e s t a l t : Der Körperumriss ähnelt in der Rückenlage demjenigen von Piona ornata P.
Von der Seite gesehen; erinnert derselbe an die Form einer Bohne, deren Contour nur unterbrochen
wird durch die hervörstehende Ecke des Maxillarorgans und die bogenförmige Wölbung
der Geschlechtskläppen. Der Körper selbst ist ziemlich hoch gewölbt.
H a u t : Die Körperdecke besteht aus einer dünnen, liniierten Epidermis und einem Unterhau
tzellge webe, dessen kleine, dicht aneinander gedrängte Zellen bei durchscheinendem Licht die
Liniaturzeichnung vollständig verwischen und den Eindruck hervorrufen, als ob die Haut eine
feine, netzartige (firinenartige) Struktur habe. Die anteriniformen,. 0,08 mm langen Borsten der
Stirnseite sind schief nach aussen und oben gekrümmt.
A u g e n : Die beiden kleinen, mit schwarzem Pigment ausgestatteten Doppelaugen liegen
nahe dem Vorderrande in einer gegenseitigen Entfernung von 0,37 mm. Sie haben die bei der
Atacidengruppe übliche Form und Zusammensetzung.
P a lp e n : Die Länge der Palpen schwankt je nach der Entwicklung des Leibes zwischen
einem Fünftel bis Viertel des grössten Körperdurchmessers (0,35 - 0,43 mm). Das Verhältnis der
einzelnen Glieder zu einander lässt sich, yom Basalgliede angefangen, durch die Zahlenreihe
2 : 7 : 4 : 9 :3 ausdrücken. Das auf eine^n. breiten Grundglied, aufsitzende zweite Segment ist'
zwar nicht das längste, aber, wie ein Blick sowohl von oben als auch von der Seite belehrt, das
massigste Glied. An seinem sonst von den gewöhnlichen Verhältnissen nicht abweichenden gefiederten
Haarbesatz fällt auf, dass die am vorderen Ende der Streckseite sitzende Borste ganz
wesentlich in ihrer Länge hinter den anderen zurücksteht. Das nächstfolgende kürzere und
schmälere Glied trä g t auf seiner Innenseite die. längste, aber doch ziemlich kurze Borste der
ganzen Palpe. Am vorletzten Gliede fehlen > auf der Beugseite jene mit Haaren gekrönten Höcker
nicht. Sie sind aber ziemlich dürftig entwickelt und liegen, besonders der äussere, dem vorderen
Ende mehr genähert als dem hinteren. Der an der inneren Seite vorn wahrzunehmende gerade
Zahn steht auf einer Erhöhung und reicht nicht ganz bis in die Mitte des Endgliedes. Letzteres
ist mit drei Krallen bewehrt, von welchen die beiden unteren dicht aneinander liegen. Die
letzten beiden Palpensegmente tragen eine Anzahl in der Länge verschiedener, sehr feiner Haare.
M a x il le n : Der kleine, längliche Kelch, welcher die Mundöffnung nahe dem Vorderrande
aufweist, is t lang gestielt. Die den Stiel bildenden hinteren Fortsätze teilen sich an ihren freien
Enden kaum merklich und bilden , nach der Seite hin winzige Spitzen.
H ü f t p l a t t e n : .D a s Epimeralgebiet ißt merklich vom Stirnrande des Körpers abgerückt
und reicht ungefähr bis in die Mitte der Bauchfläche. Seiner Form nach hat es eine ausgesprochene
Ähnlichkeit mit demjenigen von Piona ornata. Unter den Haargebilden der Hüftplatten
fällt durch ihre Entwicklung besonders die Borste auf; die am Innenrande der letzten Epimere
nicht weit .von der hinteren Ecke steht (Fig. 39 a, Taf. XV)
F ü s se :: Die Beinen nehmen vom ersten :bis zum letzten .Paare; an'Länge zu, ohne jedoch.
daher den grössten Körperdurchmesser m überschreiten: Das vorletzte Glied ist durchweg das
langst?. Uber die Ausstattung der dfüsseymit Borsten ;sei bemerkt, dass die letzteren an der
Streckseite meist viel kürzer .sind; als an der Beugseite., Ihre Ränder erscheinen ganz glatt, indessen
entdeckt man bei vielen - .m i t Hilfe einer starken Vergrösserung - eine ans zwei Reihen
überaus feiner Wimpern bestehende Befiederung. Tor allen gilt das von den mehf. oder weniger
langen Haaren der Streckseite und dem äusseren Ende jedes Gliedes. Die.Doppelkrallen an den
Ifüssen sind ?weizinkig, Und ähneln in. ihrer Form ganz genau denjenigen, die wir bei dw meisten
Arten von Curvipes und jHona antreffen.
G e s c h l e c h t s h o f : D ie -.0,19 mm lange (Jeschleohtsöflfnung beginnt schon in der durch
.die ausgezogenen Hinterränder der lgigj^i Epimeren gehildäBjm,Bucht. Nach vorn und hinten
zu findet dieselbe in einem chitinösep Endstück einen festen Halt. Dasigäprdere Verschlussstück
sendet nach .rechts und links und hinten je einen spitzzulaufenden Fortsatz aus und hat Ähnlichkeit
mit, einem Anker. Dem hinteren fehlen, an .den Seitenflügeln die ausgezogenen,- etwas- gebogenen
Spitzen. Die Schamlippen sind gewöhnlich so fest an einander gepresst, dass man die
.Schamspalte nur als eine einfache gerade Linie sieht. Sie bilden gemeinschaftlich ein gewölbtes
Oval, zu dessen beiden Langseiten die . fast dreieckigen Genitalplatten liegen. Jede dieser drei
Napfe tragenden .Platten h a t eine schmale Grundlinie, die,rechtwinklig zur Medianlinie in der
Höhe des hinteren Querriegels verläuft und zwei lange, ungleichmässige Schenkel, deren Scheitelpunkt
dodh.-noch ungefähr ein Drittel vom vorderen Ende der,;&eschlechtsöflhung entfernt ist.
Zur besseren Orientierung und um den Verlauf der Linien und, die gegenseitige Lagerung der
Napfe zu verdeutliche^| 1“* « ich «ine und; zwar für das Auge des Beschauers auf der Bauchseite
rechts gelegene Platte abgebildet. Ein Vergleich mit dem entsprechenden Gebilde bei Piona
mwta macht sofort klar, dass der äussere Napf noch weiter nach hinten gerückt ist: und gleich
dem benachbarten inneren der Basalseite unmittelbar anliegt. Der Zwischenraum zwischen die-
ßem und dem vorderen Napf ist dadurch grösser geworden (Fig. 39 i, Taf. XV).
M ä n n ö h e n :
G r ö s s e : Länge 0,56—0,60 mm, Breite 0,46—0,49 mm.
F ä r b u n g : Grundfarbe, Rückenflecke und Dorsalstreifen sijnd lichter als bei dein Weib-
qhen (Fig. 39 d, Taf. XV).
M a x i l l a r o r g a n : Es tr i t t auch hier dieselbe Erscheinung ein, die ich schon früher er-
wähnte; dass nämlich der Kelch wesentlich grösser erscheint:.;; Die hinteren Ecken des, Stiels
laufen.;,ebenfalls bogenförmig nach der Seite, und liegen mit ihren Spitzen unter den abgerundeten
hinteren Innenecken der ersten Epimeren.
P a lp e n : Die Maxillartaster, übrigens denjenigen, des Weibchens ähnlich, sind zwei Drittel
so, lang als der Körper. Von kräftiger Bauart, übeptrifft das ,zweite Glied die Stärke des .ersten
Beinpaares.
H ü f t p l a t t e n : Die hinteren B ü%lattengr,nppen sind, eng an. die.vorderen herangerückt,
dass nur ein: sehr schmaler Zwischenraum bleibt, gross genug, um ¡eben. Agi vorderen Yentrab
drüsenhöfen ihre Ausdehnung nicht zu verkümmern: Infolgedessen ragen die zahnartigen hinteren
Fortsätze der vereinigten ersten und zweiten Epimere unter den^orderrand der nachfolgenden.
Entsprechend , den ähnlichen Verhältnissen anderer Hydgaehnidenmännchen ist die letzte Hüft-
platte, nach beiden Dimensionen ungemsdn entwickelt: Der Hinterrand geht von der Innenrand