Syn. 1896. Arrenums Integrator id., Holsteinische Hydrachniden, IV. Forschungsbericht der Plöner
biol. Station, III, S.. 215, Fig. 2.
G rö s s e : Die Körperlänge.beträgt einscbliesslieb des Anbanges 0,8 nun, die giösste Breite
nnniittelbar vor der Basis de#'Anhangs 0,f>5 mm.
F ä r b u n g : Die Grundfarbe des Körpers stimmt annähernd mit der von Arrenums soliäus
Piersig überein.
G e s t a l t : Die Hinterrandsechen des Rumpfes, der am Stimrande ganz flach ausgebuehtet,
fast abgestumpft erscheint, sind gerundet, doch treten sie deutlich hervor. Der auf der Bauchseite
0,16 mm lange und am Grunde 0,33 mm breite Anhang besitzt auf jeder Seite zwei, in der
Tiefe winklig gebrochene Einkerbungen, die die einzelnen Bogenstueke desselben viel 'schärfer
markieren als bei Arrenums lifidicoäulus Piersig. Auch der mediane Einschnitt am Hinterende
ist breiter als bei der Vergleichsart, und die denselben einfassenden, gerundeten Vorsprünge ragen
weiter nach rückwärts. Der Hinterrand des Rumpfrückens fällt nach dem Anhänge steil ab.
In der Medianlinie der vom Rückenbogen eingeschlossenen Dorsalfläche erhebt sieh ein länglicher
Wall, der seitlich SjUon einer Senkung begleitet wird. Die grösste Höhe des Rumpfes liegt
ungefähr über dem Geschlechtshofe (0,45 mm). Auf der Oberseite scheidet sich der Rücken und
die Anhangsmulde durch eine gut sichtbare, leicht nach hinten vorgebogene Trennungslinie. Jeder
Randbogen des Anhangs zeigt ein Borstenpaar, von denen die hinteren je aus einer sehr langen
und einer auffallend kurzen Haarborste bestehen.
H a u t : Die Poren des Hautpanzers haben einen Durchmesser v b S tw ä 0,015 mm. In
einer Entfernung von ca. 0 ,1 mm vom Vorderrande des Körpers beginnt der Rückenbogen, desSen
freie Hinterenden auf die Seitenwülste des Anhangs übertreten. Das kräftige antenniforme Stirnborstenpaar
hat einen gegenseitigen Abstand von 0,26 mm. Auf dem Längswall des 'Dorsalschildes
erhebt sich ein steifes, rückwärts gerichtetes Borstenpaar.
A u g e n : Die beiden Doppeläugen liegen am seitlichen Vorderrande des Körpers in eiigr
gegenseitigen Entfernung von 0,25 mm
P a lp e n : Auf der Innenseite des zweiten Palpengliedes stehen nahe .dem Vorderrande
drei mittellange, steife Säbelborsten, von denen die oberste von den ändern abgerückt, nach Koenikes
Angaben allein gefiedert ist. Ausserdem befinden sich auf dem Rücken des gleichen Gliedes zwei
weit voneinander entfernte Haare. Das krallenartige Endglied läuft in zwei Spitzen aus.' Der
geradlinige Vorderrand des vorletzten Palpensegmentes trä g t zwei ungegabelte, nach oben umgebogene
Tasthärchen. Die weiter zurückstehende, kaum gebogene Schwertborste ra g t ein Stück
über das Gliedende hinaus.
H ü f t p l a t t e n : Die Hüftplatten gleichen im grossen und ganzen denen von Arrenums
solidus Piersig.
F ü s s e : Die Beinpaare in ihrer Reihenfolge haben folgende Längen:
1. Fuss = 0,64 mm.
2. Fuss = 0,69 mm.
^ 3. Fuss = 0,69 mm.
4. Fuss = 0,81 mm.
Die Borstenbewaffnung der einzelnen Glieder ist ähnlich wie bei der oben angezogenen Vergleichs-
art. Ein Fortsatz oder Sporn am vierten Gliede des Hinterfusses fehlt.
G e s c h l e c h t s h o f : Die von den Lefzen ausgehenden, im Verlaufe nach aussen mit
ihren freien gerundeten Enden schwach rückwärts gebogenen Napfplatten erreichen nicht den
Seitenrand des Körpers (Fig. 115, Taf. XL).
F u n d o r t : Tümpel auf einer Moorwiese beim Steinberg unweit Plön und ein Graben
auf einer Moor wiese bei Gremsmühlen.
37. Arrenurus solidus Piersig.
Syn. 1894. Arrenums solidus Piersig, Über Hydrachniden, Zool. Anz. No. 443—444, S. 117, Fig. 4.
1895/96. Arrenums solidus id., Beiträge zur Kenntnis der in Sachsen einheimischen Hydrach-
niden-Formen, Dissertation, Leipzig, S. 62.
1896. Arrenums solidus Koenike, Holsteinische Hydrachniden, IV. Forschungsbericht der
Plöner Biol. Station, VI, S. 215.
1896. Arrenums solidus Pisarovic, Zur Kenntnis der Hydrachniden Böhmens, Sitzungsberichte
der königl. böhm. Gesellsch. der Wissensch., Math.-naturw. Klasse XVH,
S. 5 (Sep.-Abdr.).
M ä n n c h e n :
G rö s s e : Die Körperlänge einschliesslich des Anhangs beträgt 0,8 mm, die grösste Breite
hinter dem Epimeralgebiet 0,608 mm.
G e s t a l t : Arrenums solidus Piersig ist der Gestalt nach dem Arrenurus Ufidicodulus
Piersig cT sehr ähnlich und unterscheidet sich von diesem in der Hauptsache nur durch einen
etwas anders geformten Schwanzanhang. "Während bei der angezogenen Vergleichsart dieser Körperteil
in der Medianlinie eine Einkerbung träg t, bemerkt man bei der vorliegenden Spezies einen
nach hinten ragenden, bogenförmig vorspringenden Wulst ohne das erwähnte Kennzeichen. Im
Grunde der an den Seiten, aufgebogenen Anhangsmulde sah ich häufig einen nach hinten zugespitzten,
breiten Zapfen, den ich geneigt bin; für den Petiolus zu halten (Fig. 95 b, Taf. XXXVI).
Über demselben, am Hinterrande des Rumpfrückens, erhebt sich ebenfalls ein auf gemeinschaftlicher
Basis ruhendes, engverschmolzenes Höckerpaar, auf dessen Kuppen ein Borstenpaar steht.
Am Hinterende des Anhangs zählt man hier auf jeder Hälfte fünf Haare, von denen das innerste
am längsten ist.
F ä r b u n g : In der Färbung konnte ich einen Unterschied zwischen Arrenurus solidus
Piersig und Arrenums Ufidicodulus Piersig nicht erkennen (Fig. 95 f, Taf. XXXVI).
P a lp e n : Im Gegensätze zu der Vergleichsart ist die Innenfläche des zweiten Palpengliedes
an dem der Beugseite zugekehrten Vorderrande mit drei Borsten bewaffnet. Das vierte
Glied is t verhältnismässig kürzer, das Krallenglied jedoch länger und kräftiger gebaut. Am
Vorderrande der keilförmig vorspringenden, abgeplatteten ßeugseitenecke tr i t t eine Einbuchtung
auf. Die der abgeflachten Innenseite entspringende, gerade Borste ist wie gewöhnlich schief
nach vorn und einwärts gerichtet und ra g t mit ihrer feinen Spitze ein merkliches Stück über
das Vorderende des Gliedes hinaus. Die Tasthärchen scheinen fast gar nicht gebrochen zu sein,
doch kann auch beim Präparieren und Einbetten der Palpen eine Verschiebung stattgefunden
haben (Fig. 95 c, Taf. XXXVI).
H ü f t p l a t t e n : Der Abstand zwischen Epimeralgebiet und Vorderrand des Körpers ist
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