zahl dem Geschlechtsfeld an Länge gleichkommende, stabartige Gebilde im Innern des Abdomens
barg, die dasselbe in einzelnen Fällen bei der Abtötung aus der Geschlechtsöffnung herausstiesS.
Sämtliche Arten der Gattung Limnesia sind sehr geschickte, flinke Räuber, die sich über alles
hermachen, was sie bewältigen können. Im Aquarium muss man sie von allen anderen weichr
häutigen Hydrachniden getrennt halten.
Alle Limnesia-Arten benutzen beim Schwimmen sämtliche Beinpaare, beim Laufen jedoch
nur die drei vordersten, während mit dem letzten Paare beständig schwingende Bewegungen ausgeführt
werden, eine Gewohnheit, die man beim Stillsitzen des Tieres häufig beobachten kann
und vor allen Dingen dazu dient, das die Körperwandung umspielende Wasser beständig zu erneuern.
Fünf deutsche A rten :
1. Chitinstift auf der Beugseite des zweiten Palpengliedes, das annähernd so lang wie das
vierte ist, ohne Basalhöcker unmittelbar der Cutis eingelenkt; Maxillarorgan ungemein
breit; erstes Hüftplatteripaar an seinen Hinterenden sehr genähert, jedoch nicht verwachsen
: Grösse des Männchens 0,6 m m Limnesia connata -Koenike.
Chitinstift auf der Beugseite des zweiten Palpengliedes auf einem Höcker inseriert
................................................ 2.
2. Körperfarbe ro t mit schwärzlichen Rückenflecken . ■............................................. . . . 3.
Körperfarbe gelblich oder grünlich mit dunklen Rückenflecken . . . . . . 4.
3. Palpen klein, nicht stärker als das erste Beinpaar; Zapfen auf der Beugseite des
zweiten Palpengliedes mit schief nach hinten gerichtetem Chitinstift . . . . . .
Limnesia maculatä Müller.
Palpen viel stärker als das erste Beinpaar; Zapfen auf der Beugseite des
zweiten Palpengliedes mit schief nach vorn gerichtetem Chitinstift . . . . . . .
Limnesia histrionica Hermann.
4. Palpen klein, wenig stärker als das erste Beinpaar; Zapfen der Beugseite des zweiten
Palpengliedes mit schief nach hinten gerichtetem Chitinstift; Höcker umfangreich und
stumpf; Grösse des Weibchens 1,2 mm, des Männchens 0,8 mm Limnesia Tcoenikei Piersig.
Palpen groSs, viel stärker als das erste Beinpaar; Zapfen der Beugseite des
zweiten Palpengliedes mit schief nach vorn gerichtetem Chitinstift; Grösse des Weibchens
1,3—1,8 mm, des Männchens 0,9 m m ..........................................Limnesia undulata Müller.
NB. Koenike1) giebt neuerdings eine vielnapfige Hydrachnide aus Nordamerika bekannt,
die, von J. B. Tyrell in Ottawa entdeckt, dem Genus Limnesia eingeordnet wird. Ich erachte
jedoch dieselbe wegen ihrer zahlreichen Abweichungen vom Limnesia-Typus (Bildung des Geschlechtsfeldes,
der Krallen und der Epidermis) als den Vertreter einer besonderen Gattung, die
ein Mittelglied zwischen Limnesia .und Teutonia bildet. Um der nahen Verwandtschaft mit der
erstgenannten Gattung Ausdruck zu geben, bezeichne ich sie fernerhin mit dem Namen Lim-
nesiopsis anomald Koenike.
*) 1?. Koenike, Kordamerikanische Hydrachniden, S. 207, Tafel II, Fig. 49—53.
. 1. Limnesia histrionica Hermann.
Syn. 180'!. Hydrachna histrionica Hermann, Mém. aptérol. p. 55. No. 1 tab. II, Fig. 2.
1834. Aiax histrionicus Dugès, Remarques sur la famille des Hydrachnides : Annales des
Sciences nat. 2. sér. Tom. I, p. 146, planch. 10, Fig. 1 3 -1 6 .
1835—41. Limnesia fulgida C. L. Koch, Deutschlands Crust. etc. Heft 2, Fig. 19.
Linmesia histrionica Bruzelius, Beskr.. ö. Hydr. som förek. i. Skane. p. 40, tab. IV,
Fig. 2f—5.
Limnesia histrionica Neuman, Om Sveriges Hydrachnider ; Svënska Handlingar. p. 98
bis 99, tab. XIII, Fig. 1.
Limnesia fulgida Berlese, Acari etc. Heft 28, Fig.- 8.
Limnesia Mstrionica Haller, Die Hydrachniden der Schweiz, p. 63.
Limnesia maculata Krendowskij, Les acariens d’eau douce (Hydrachn.) de la Russie
méridionale: Travaux de la Soc. des natural, à l’Université Impériale de Kharkow.
Bd. XVIII, p. 304—307, tab. VH, Fig. 4 (<?), 7 (2. L.-St.) und 8 (1. L .-S ta dH B
(nach vorn gerichteter Zahn).
Limnesia histrionica Barrois et Moniez, Catalogue des Hydrachn. p. 34.
Limnesia histrionica Piersig, Eine neue Hydrachnidengattung aus dem sächs. Erzgeb.
Zool. Anz. No. 405, p. 419, (1. L.-St.)
Limnesia histrionica Koenike, Holsteinische Hydrachniden, Forschungsbericht IV der
Plöner Biol. Station, S. 228.
Limnesia histrionica Pisafovic, Zur Kenntnis der Hydrachniden Böhmens, Sitzungsberichte
der königl. böhm. Gesellsch. der Wissenschaften, math.-naturwiss. Klasse XVII, S. 7.
W e i,b c h e n.
1854.
1879.
1882.
1882.
1884.
1887.
1892.
1896.
1896.
G r ö s s e : Die Weibchen erlangen im ausgewachsenen Zustande eine Länge von 1,5 mm
bis 2 mm und eine Breite von 1,3—1,8 mm.
F ä r b u n g ; Die Grundfarbe des Körpers ist meist’ ein sattes R o t, doch finden sich
manchmal Farbenäbstufungen bis zu einem lehmigen Gelb oder schmutzigen Olivengrün. Auf
dem Vorderrücken zählt man drei dunkle Flecke, von denen der mittlere nach vorn und hinten
sich verbreitert. Die hinteren Seitenflecke legen sich S-förmig an die rote Rückendrüse, welche
nach hinten zu durch einen dreieckigen Fleck abgeschlossen wird. Hüftplatten, Maxillarorgan,
Palpen und Füsse sind in der Regel bläulich bis blaüschwarz gefärbt. Die hintere Venträlfläche
zeigt ebenfalls dunkle Flecke, die aber z. T . . durch eine mehr oder minder reiche Anzahl von
vielfach verästelten schmalen Auslâufërn der Dorsaldrüse verdrängt werden.
G e s t a l t : Der Körper zeigt von oben oder unten betrachtet in seinem Umriss ein
breites Oval, ohne Einbuchtungen am Vorderrande oder den Seiten. Der grösste Breitendurch-
messer liegt unmittelbar hinter dem Geschlechtsfelde. Der Rücken ist hochgewölbt. (Fig. 60 d,
Tafel XXHI.)
H a u t : Bei Anwendung schwacher Linsen erscheint die Kôrpèrdecke ganz g la tt, eine
stärkere Vergrösserung lässt aber schliesslich doch eine schwache Liniierung besonders der Bauchseite
erkennen. Nach dem Rücken zu scheint sich dieselbe zu verlieren, um ganz kleinen, kaum
bemerkbaren Chitinhöckerchen Platz zu machen. Die antenniformen Borsten sind sehr fein.