s tattung lebhaft an die entsprechenden Gebilde der achtfüssigen Larve von Hygrobates longipalpis
Herrn, erinnern. Die untersuchten Exemplare hatten durchweg eine Länge von 0,48 mm und
eine Breite von 0,37 mm. Der Körperumriss is t ein reines Oval ohne jede Einbuchtung. Die
Körperhöhe beträgt 0,4 mm. Die Beine sind wie beim geschlechtsreifen Tiere gebaut, jedoch mit
einer geringeren. Anzahl von Borsten und Schwimmhaaren ausgestattet (Fig. 44 d, Taf. XVIII).
Die zweite Verpuppung findet an "Wasserpflanzen statt.
X. Genus: A t r a c t i d e s C. L. K o c h .-
Syn. 1842. Atractides C. L. Koch, Übersicht des Arachnidensystems, Heft HE.
1880. Megapus Neuman, Om Sveriges Hydrachn., Sv. Ak. Handl., Bd. 17, No. 3, p. 63—64.
Der Körper ist weichhäutig, rundlich und schwach gewölbt. Die antenniformen Borsten
der Stirnseite sind auffallend lang und sta rk nach oben gebogen. Die mittelgrossen, rotpigmentierten,
verschmolzenen Doppelaugen jeder Seite stehen etwas abgerückt vom Vorderrande des
Körpers. Das Maxillarorgan, das durch einen kaum wahrnehmbaren Zwischenraum von den
Innenrändern der ersten Epimeren geschieden is t, besitzt keine äusserlich sichtbaren, hinteren
Fortsätze. Die Mundöffnung liegt vorn und is t besonders an seiner Unterseite schnabelartig ausgezogen.
Die Palpen sind lang und dünner als das erste Beinpaar. Auffallenderweise übertrifft
das d ritte Palpenglied das zweite an Länge, ohne jedoch hierin das vorletzte zu erreichen. Die
beiden vorderen langen Hiiftplattengruppen sind hinter der Maxillenbucht in der Medianlinie
verwachsen. Die zweite Hüftplatte geht mit ihrem freien Hinterrande ohne sichtbare Grenzen
in die Körperdecke über und schliesst den benachbarten Drüsenhof mit ein. Die hintere Hüft-
plattengruppe jeder Seite besteht aus einer keilförmigen dritten Epimere, deren innere Spitze
weit nach hinten gezogen ist, und einer dreieckigen vierten, die an ihrem vorderen Rande, ungefähr
in der Mitte, eine Drüsenöffnung umschliesst. Der Hinterrand der letzten Epimere verläuft
winkelrecht zur Medianlinie des Körpers. Die beiden letzten Glieder des ersten Beinpaares,
das das nachfolgende an Länge übertrifft, haben eine eigentümliche Umbildung erfahren. Das
vorletzte Glied ist lang und nach vorn zu keulenförmig verdickt und trä g t am äusseren Ende
auf der Beugseite zwei kräftige Dornen. Das letzte Glied, das wie bei den ändern Extremitäten
den zwei vorangehenden Segmenten an Länge nachsteht, is t dünn und nach der Beugseite zu gekrümmt.
Es kann eingeschlagen werden und kommt in diesem Falle zwischen die beiden vorhin
erwähnten Degenborsten zu liegen. Es bildet also im Verein mit diesen eine A rt Greif- oder
Klammerorgan. Die Krallen nehmen vom ersten bis zum letzten Beinpaare an Grösse zu. Jede
derselben besteht aus einem blattförmig erweiterten Basalteil und einem schmalen spitzzulaufenden
Haupthaken, der auf seiner Aussenseite einen kurzen und auf seiner Innenseite einen fast
gleichlangen, spitzen Nebenzahn besitzt. Das grosse Geschlechtsfeld liegt ungefähr in der Mitte
zwischen dem Hinterrand der letzten Epimeren und dem hinteren Körperende. Die Geschlechtsöffnung
ist jederseits von drei auf einer P la tte vereinigten Geschlechtsnäpfen begrenzt. Nur eine
einzige Art.
Atractides spinipes G. L. Koch.
Syn. 1835—41. Atractides spinipes C. L. Koch, Deutschlands Crust. etc., Heft 11, Fig. 16.
„ Atractides spinipes Koch, Übersicht des Arach.-Syst., Heft II I, Taf. II, Fig. 10.
Syn. 1875. Nesaea spinipes Kramer, Beiträge zur Naturg. der Hydrachniden. Wiegm. Archiv
für Naturg., Bd. I, pag. 297—298, Fig. 7 (zweites Larvenstadium), Taf. VIII.
1879. Megapus spinipes Neuman, Om Sveriges Hydrachniaer: Kongl. Sv. Vet.-Akad.
Handlingar. Bd. 17. No. 3, pag. 64, Fig. 4, tab. I.
1882. Atractides spinipes Koenike, Verzeichnis der im Harz gesammelten Hydrachniden:
Abhandl. des naturw. Vereins Bremen, Bd. VIII, pag. 32—33.
1882. Atractides ovalis Koenike, ibid., pag. 33 (zweites Larvenstadium).
1887. Atractides ovalis Barrois et Moniez, Catalogue des Hydrachnides, pag. 20.
1894. Atractides spinipes Piersig, Über Hydrachniden, Zool. Anz. Nr. 443—444, S. 114.
1894. Atractides spinipes id., Hydrachnologische Berichtigungen, Zool. Anzeiger Nr. 459,
S. 376, Fig. 1 (erstes Larvenstadium und Männchen).
1895. Atractides ovalis Koenike, Nordamerik. Hydrachniden, Abhandl. des naturwiss.
Vereins zu Bremen, XIII. Bd., 2. Heft, S. 211—212, Fig. 58 und 59, Taf. III.
Die Gattung Atractides wurde von Koch geschaffen und mehrere Arten darunter vereinigt,
von denen jedoch bis jetzt nur Atractides spinipes sicher wieder erkannt worden ist. Kramer,
der Entdecker des zweiten Larvenstadiums, th u t insofern einen Rückschritt, als er die neue
Gattung wieder aufhebt und mit dem Genus Nesaea (Gurvipes) vereinigt. Einen zweiten Fehler
beging Dr. C. J . Neuman, jener bekannte schwedische Hydrachnidologe, indem er unter Berücksichtigung
unwesentlicher, durch Alter und Entwicklungsstufe bedingter Abweichungen (Rundung
des Körpers, Länge der Palpen, Vorspringen des vorderen Epimeralgebietes über den Körperrand)
es für nötig hielt, für sein von ihm gefundenes Weibchen die Gattung Megapus zu schaffen.
W e i b c h e n.
G r ö s s e : Atractides spinipes gehört kaum noch zu den mittelgrossen Milben, doch erreichen
einzelne Weibchen eine Länge von 0,8 mm, eine Breite von 0,69 mm und eine Höhe von 0,51 mm.
(In neuester Zeit erbeutete ich in Gebirgsbächen [bei Ziegenrück an der Saale] zahlreiche Exemplare,
die 1,5—1,7 mm gross waren und infolge ihrer reich verzweigten Rückendrüse sehr leicht
mit den in ihrer Gesellschaft auftretenden gleich grossen Hygrobates-~Weibchen verwechselt werden
konnten.)
F ä r b u n g : Die Grundfarbe des Körpers is t ein lichtes, durchscheinendes Topasgelb, das
nach dem Stirnteile hin noch mehr verblasst. Die Rückenflecken sind dunkelkaffeebraun. Zwischen
dem tief in der Gabelbucht der Dorsaldrüse sitzenden, nach vorn schmäler werdenden,
seitlich eingebuchteten, vorderen Mittelfleck und den benachbarten Seitenflecken befinden sich
breite, fast ungefärbte Zwischenräume, die meist bis an die Furkaläste der ebengenannten Drüse
heranreichen. Auch die beiden hinteren Flecken einer Seite sind durch einen schön geschwungenen,
lichten Streifen von einander geschieden. Die Rückendrüse zeigt sich sowohl an ihren Gabelästen,
als auch auf der ventralen Abdominalfläche sehr verästelt. Gewöhnlich spaltet sich jeder
Seitenast in einen wiederum geteilten Vorder- und einen rückwärts gebogenen Hinterzweig. Der
verschmälerte Wurzelteil der Dorsaldrüse schliesst zwei fein gekörnte, fast wasserhelle, zur Seite
der Medianlinie gelagerte, länglichrunde Flecke ein, die von durchschimmernden Drüsen herrühren.
In unmittelbarer Nachbarschaft davon geht jederseits noch ein kleines, verzweigtes
Ästchen ab. Maxillarorgan, Palpen, Epimeren und Füsse sehen lichtbläulich aus.
H a u t : Die Epidermis ist zierlich liniiert. Das Unterhautgewebe lässt nur eine schwache