offenen Rückenbogen umschlossen, dessen Enden auf den Anhang übertreten nnd schliesslich auf
den Seitenflächen der Gabelhörner verschwinden. Einzelne Hantdrüsenöffnungen sind von kleinen
lichten Höfen umgeben nnd daher leicht aufzuftnden.
A u g e n : Der gegenseitige Abstand der beiden Doppelaugen beträgt ca. 0,37 mm.
P a lp e n ; Die ziemlich kurzen, aber stämmigen Maxillartaster zeigen wenig Eigentümlichkeiten.
Die Innenfläche des zweiten Gliedes ist mit sechs Borsten besetzt, von denen drei vom
am Beugseitenrande, drei andere aber nebeneinander in der Nähe des Vord^rrandes stehen. Auch
auf dem Rücken sieht man zwdi lange Borsten. Wie bei den anderen A m m s -A r te n ist die
der Endkralle gegenüberliegende, abgeplattete Beugseitenecke des vierten Gliedes mit einer kräftigen,
schwach gebogenen Innenborste und zwei Vorderrandshärohen ausgestattet. Letztere beiden
sind gekniet, doch lässt sich nur an dem der Krallenbasis genäherten eine dem Knickungswinkel
gegenüberliegende Verdickung nachweisen, während die untere einfach gebrochen erscheint nnd
sich allmählich nach der Spitze verfeinert (Fig. 83 d, Taf. XXXII).
H ü f t p l a t t e n : Das Epimeralgebiet is t merkbar vom Vorderrande des Körpers abgerückt
und nimmt nach hinten den grössten Teil der ventralen Rumpffläche ein. Es zeigt im grossen
und ganzen die der Gattung eigentümliche Formung. Erwähnenswert erscheint mir, dass der
Hinterrand der letzten Hüftplatte sehr häufig sich undeutlich von der benachbarten Banchpartie
abhebt (Fig. 83 a, Taf. XXXII).
F ü s s e : Bei einer Körperlänge von 1,12 mm misst der erste Fuss 0,912 mm, der zweite
1,024 mm, der dritte 1,088 mm nnd der letzte 1,308 mm. Das vierte Glied der Endextremität
ist em halbmal länger als das vorhergehende und setzt sieh am äusseren Beugseitenende in einem
gekrümmten Sporn oder Zapfen fo rt, der auf seiner abgestumpften Spitze fünf bis sechs gebogene
Haare träg t. Sowohl das vom kenlig verdickte fünfte, als auch das Endglied lassen eine
nicht unwesentliche Verkürzung erkennen. Der Besatz mit Borsten und Schwimmhaaren gleicht
demjenigen der nächstverwandten Arrenurus-Arten (Fig. 83 a, Taf. XXXII).
G e s c h l e c h t s h o f : Der Geschlechtshof entspricht den Formen, die wir bei Arrenurus
neumani Piersig cf kennen gelernt haben. Hier wie dort sind die quergestellten, 1 auf die, (Seitenfläche
des Rumpfes übergreifenden Napfplatten an dem inneren Ende am breitesten und ver-
schmälern sieh allmählich nach aussen zu. Der Anus befindet sich auf der Unterseite des Körperanhanges
ein Stück abgerückt von der Einlenkungsstelle des Petiolus.
W e ib c h e n : Die 1,3 mm langen nnd in der Gegend zwischen Epimeralgebiet nnd Geschlechtsfeld
1 , 1 mm breiten Weibchen, die ich mit dem Männchen in der Kopulation beobachten
konnte, haben von oben oder unten gesehen einen Umriss wie das gleiche Geschlecht'bei Arrenurus
neumam Piersig. Am Vorderrande beobachtet man eine kaum 0,25ß mm breite, flache Einbuchtung.
Nach hinten verbreitert sich der Körper ziemlich rasch. Die Hinterrandsecken sind nickt
so deutlich wie bei Arrenurus brwselii Koenike oder Arrenurus maeulator Müller, doch springen- sie
immer noch kräftiger hervor als bei Arrenurus albator Müller cf. Auf dem ziemlich hochgewölbten
Rucken treten zu beiden ¡Seiten der vorderen Hälfte des Dorsalschildes schwache Aufwölbungen
hervor; ein anderes Paar begrenzt seitlich den After. Der geschlossene Rückenbogen steht vom
Vorderrande des Körpers merklich ab nnd reicht bis an das hintere Körperende. Die Färbung
stimmt mit der des Männchens überein. Auch in Bezug auf die Bildung und Ausstattung der
Palpen lassen sich keine nennenswerten Abweichungen anführen.. Das Hüftplattengebiet nimmt
mehr als die Hälfte der Bauohfläche in Anspruch, doch bleibt nach vorn nnd den Seiten ein
mehr oder weniger breiter Sfreifen frei. Wie beim Männchen sind die vorderen Aussenrands-
ecken der beiden ersten Epimerenpaare keilförmig spitz ausgezogen. Die dritte Hüftplatte zeigt
dieselbe Erscheinung in etwas gemässigter Weise. An dem Hinterrande der letzten Hüftplatte,
die kaum doppelt so gross is t wie die vorgebende, macht sich eine deutliche Eckenbildung
bemerkbar. Die Beine nehmen nach hinten an Länge zu. Das erste Paar erreicht eine Länge
von 0,88 mm, das letzte von 1,35 mm. Die Ausstattung mit Borsten und Schwimmhaaren ist
die gewöhnliche. Das Gleiche gilt von dem Haarbesatz am Hinterrande und an den Seitenrändern
des Körpers. F a st unmittelbar hinter den letzten Epimeren und nur durch einen schmalen
Zwischenraum von denselben geschieden, dehnt sich der Geschlechtshof aus. Die 0,16 mm lange
Schamspalte wird auch hier von zwei platten Lefzen verschlossen, die, aneinandergefügt, eine
etwas länglichrunde Scheibe bilden, deren grösserer Querdurchmesser 0,208 mm beträgt. Dem
Lefzenwinkel liegen auffallend grosse Chitinplättchen auf, deren Form am besten die beigegebene
Zeichnung veranschaulicht. Die- flügelförmigen Genitalnapfplatten umfassen mittelst schmaler
Ausläufer meist vollständig, den inneren Geschlechtshof und ziehen in ihrem queren Verlauf nur
schwach nach hinten. Die gerundeten Aussenecken lassen jedoch eine schwache Biegung nach
vorn erkennen, sodass bei jeder Pla tte dem konvex geschwungenen Hinterrande ein mehr oder
weniger konkaver Vorderrand gegenübersteht (Fig. 105, Taf. XXXIX).
F u n d o r t : Vorliegende Milbe wurde von mir in Rohlandts Lehmlachen bei Grosszschocher
aufgefunden. Sie t r i t t besonders häufig im Spätsommer (Juli—September) auf.
G e o g r a p h i s c h e V e r b r e i t u n g : Deutschland.
19. Arrenurus crassipetiolatus Koenike.
Syn. 1879. Arrenurus virens Neuman, Om Sveriges Hydrachnider, Sv. Ak. Handl. Bd. 17 p. 81.
1885. Arrenurus crassipetiolatus Koenike, Einige neubenannte Hydrachniden, Abh. d. naturw.
Ver. Bremen, Bd. IX, S. 216—218.
1887. Arrenurus crassipetiolatus Barrois et Moniez, Catalogue des Hydrachnides, S. 26.
1894. Arrenurus crassipetiolatus Koenike, Mitteldeutsche Hydrachniden, gesammelt etc., Zool.
Anzeiger No. 452, S. 260.
1894. Arrenurus crassipetiolatus Koenike, Zur Hydrachniden - Synonymie, Zool. Anzeiger
No. 453, S. 276-277, Fig. 8.
1895/96. Arrenurus crassipetiolatus Piersig, Beiträge zur Kenntnis der in Sachsen etc.,
Dissertation, Leipzig, S. 60.
1896. Arrenurus crassipetiolatus Koenike, Holsteinische Hydrachniden, IV. Forschungsbericht
der Plöner Biol. Station, S. 223.
1897. Arrenurus virens Piersig, Zool. Anz. Nr. 541, p. 339.
M ä n n c h e n :
G r ö s s e : Mit Einschluss des Körperanhangs, jedoch ohne den Petiolus, misst ein ausgewachsenes
Tier 1,21 mm in der Länge und ca. 0,9 mm in der Breite. Die Höhe beträgt 0,8 mm.
G e s t a l t : Wie man ans der Rücken- und Bauchansicht ersehen kann, verjüngt sich
der Körper ziemlich auffallend nach vorn und bildet am Vorderende zwischen den Augen und
seitlich neben denselben deutliche, mehr oder weniger tiefe Einbuchtungen. Weiter nach hinten