Das niedliche Thierchen, dessen Färbung in’s Grünliche übergeht, ist in der D a h l’schen
Sammlung von Ralum (zum Licht 25. Nov. 1896) vertreten, in der R ib b e ’schen von Kinigunang,
Neu-Pommern.
Gattung Thälassodes Guenee.
Die über Japan, die orientalische und australische Region verbreitete Gattung zeigt (Hamp-
son, I. M. III. p. 507):
„Palpen am zw eiten Glied mit Haaren bedeckt, d ie Spitze des k ur zen Stirnwulstes erreichend,
drittes Glied n a ck t und vorg e str e ck t; Fühler des qf gewöhnlich doppelt gekämmt bis zu 2/s L ä n g e ; Hintersch
ien en g ewöhnlich erweitert mit einer Falte, we lche ein en lang en Haarbüschel enthält. A u f den Vorderflügeln
sind die Adern 6, 7, 8, 9, 10 g e s tie lt oder 6 kommt v on der Zelle. D ie Hinterflügel haben den Ap ex
g ew in k e lt oder b e i Rippe 4 zu ein er S p itz e a u sg e zo g en .“
294. Thalassodes quadraria Guenee, Ur. et Phal. I. p. 360; Hampson, I. M. III. p. 507, f, 225
(cf): India, Ceylon, Burma, malayische Subregion und australische Region; Snellen,
Tijd. v .‘Ent. Bd. 24 p. 77 n. 11 (1881): Java, Sumatra, Celebes; A. Pagenstecher,
Jahrb. N. V. f. Nat. 1888, p. 87 n. 499: Amboina.
Thälassodes pilaria Guenee, Phal. I. p. 361, pl. 15 f. 2.
Diese von Walker noch mit 7 ändern Namen belegte Art ist in der D a h l’schen Sammlung
von Ralum (zum Licht 20. Juli 1896) vertreten; bei R ib b e von Kinigunang (Neu-Pommern).
„38 mm. Blaugrün, Stirn u nd Palpen roth; Scheitel des Kopfes weiss. D ie F lü g e l halb durch sieh tig
mit zahlreichen blassen Streifen. A u f den Vorderflügeln ist die Costa bi'äunlichgelb, antemediale und postmediale
unbestimmte b lasse g e r a d e Querlinien. Hinterflügel mit unbestimmter postmedialer Linie, b e i Rippe
3 zu einer S pitz e v o rg e zo g en u nd g ew in k elt; die Fransen beide r F lü g e l g elb lich an der S pitz e oder g a n z
gelblich. Un te rseite we isslich.“
Meyriek beschreibt Th. byrsopis von Neu-Guinea und Australia (Proc. L. S. N. S. Wales
1886) als Jodis byrsopis, unter welche Gattung er die Thälassodes-Arten einreiht; Druce (Proc.
Z. S. 1888, p. 577), Thal, opälina Butler und Th. patara Dr. von Aola. Eine weitere Art, von der
ich nicht mit Sicherheit bestimmen kann, ob sie bereits beschrieben ist "oder nicht, bezeichne ich als
295. Thälassodes älbolineata A. Pagenst. n. sp.
Sie ist in der Dahl'scken Sammlung von Ralum (zum Licht 10. August 1896), in der
R i b b e’schen von Neu-Pommern (Kinigunang) vertreten und war Herrn Snellen gleichfalls unbekannt.
Q 20 mm. Fühler fadenförmig, am Grunde weisslich, dann röthlich. Pa lpen röthlich, die Stirn,
Brust, Schulterdecken und Hinterleib oben grü n ; u nten sind sämmtliche Körpertheile bis a u f die weisslich-
grau en F lü g e l gelb lichw eiss mit röthlieher T in g iru ng . Fransen röthlichweiss. Eine schmale we isslieh e Querlin
ie durchzieht von 2/3 der Costa d ie Vorderflügel zu 2/8 des Innenrandes und se tz t sich a u f die Hinterflügel
fort. E ine schwächer a u sg ed rü ck te an temediale etwas sch ief v on inn en nach aussen nahe dem Grunde v e r laufen
de we isslich e Querlinie a u f den Vorderflügeln. Unbestimmte weissliche Atome bed eck en besonders den
Aussentheil d es F lüg e ls. U n te rseite g le ichm ä ssig grünlichwe iss mit g a n z unbestimmter A n deutun g der Querlinien.
D ie Fä rb u ng der Oberseite ist v ie l heller saftgrün, als bei q u a d r a ria , dev Aussenrand der Hinterflü
gel ist nur schwach gew in k elt.
Gattung Thälera Hübner.
Thälera ist nach Hampson, I. M. III. p. 514 über Europa, Japan, Sikkim, Khasis und
Naga Hills, Canara, Nilgiris, Ceylon verbreitet und hat:
„Palpen kle in und kaum über d ie Stirn reichend, Fühler des c? doppelt gekämmt, gewöhnlich bis
zum Ap ex. A u f den Vorderflügeln entspringt Rippe 3 nahe der Zellecke, 7, 8, 9, 10 sind gestie lt, 11 mit 12
anastomosirend und dann-mit 10. D ie Hinterflügel sind ohne Haftborste, der Aussenrand bei Rippe 4 g e winkelt,
6 und 7 sind g e stie lt.“
296. Thälera pudica A. Pagenst. n. sp. Taf. II f. 7.
Diese in der Dahl'scben Sammlung in einem Exemplar (Herbertshöhe 15. Juli 1896) vorhandene,
mit Thälera aculeata Hampson, 111. typ. Het. VIII. p. 150 f. 5 (= Thälassodes acutissima
Walker) nahe verwandte Art glaube ich hier anführen zu sollen.
$ . 32 mm. Palpen röthlich, v o rg e s tr e c k t, Fühler? abgebrochen (die Stümpfe röthlich), Stirn, Brust,
Schulterdecken schmutzig dunkelgrün, w ie die Grundfärbung der Flügel. Hinterleib oben schmutziggrau
mit sehr starken braunröthlichen Rückenwülsten a u f den e in z e ln en Segmenten, unten we isslichgelb. Brust
unten gelblichweiss, ebenso die Beine . Hintersehienen doppelt gespornt. Vorderflügel schmutziggrün, Fransen
heller grü n g elb mit fe iner dunkler Fransenlinie. De r F lüg e lg ru nd weisslichgrün b is ü be r ein Drittel, im
tiefsten Grunde dunkler. A u f der helleren Costa e in ig e röthliche Flecken. E ine g e lb g rü n e schwache postmediale
Querlinie durchzieht d ie Vorderflügel und setzt sich a u f den am Grunde h e ilem Hinterflügeln zur
Hälfte des Hinterrandes fort. Unte rseite der F lüg e l we isslichgrün; am Vorderwinkel der Hinterflügel eine
dunklere Beschattung.
Fam. Pyralidae.
In der Erörterung dieser im indoaustralischen Gebiete und auch im speciellen im Bismarck-
Archipel sehr bedeutend vertretenen Familie folge ich ebenwohl den Ausführungen, welche Hampso
n , I. M. IV. über dieselbe gegeben hat, wenn man auch im Einzelnen an denselben Ausstellungen
machen könnte.
Meyriek (Trans. Ent. Soc. 1886, p. 189) hat (s. S. 3) auf das grosse Uebergewieht der
Botydidae in der Lepidopterenfauna der pacifischen Inseln aufmerksam gemacht, welche beinahe
die Hälfte der ganzen von ihm aufgeführten Artenzahl der Geometrinae und Microlepidoptera umfasst
und welche vielfach eine überaus weite Verbreitung haben vom malayischen Archipel und India
nach Süd-Afrika. Aehnlich-. hatte sich Meyriek (Tr. Ent. Soc. 1887, p. 29) über australische
Pyräliden ausgedrüekt, von denen viele von Süd-Afrika über Süd-Asien, den malayischen Archipel,
Australien und den Süd-Pacific, selbst nach Central-Amerika verbreitet sind, trotzdem sie nur einen
schwachen Flug haben, weder gross sind, noch in beträchtlicher Zahl erscheinen und keinen Wandertrieb
zeigen. Von 129 australischen Arten fand Meyriek 73 weit verbreitet: ein Verhältniss, das
wir auch für die Pyräliden des Bismarck-Archipels in ähnlicher Weise aufstellen 'können. Den
Grund der weiten Verbreitung glaubt Meyriek in der Nahrung der auf weit verbreiteten Pflanzen
lebenden Raupen oder in der Accommodationsfähigkeit derselben finden zu können.
Hampson statuirt folgende Charaktere der Familie:
„Zunge u nd Nebentaster g ewöhnlich entwickelt. A u f den Vorderflügeln Ader l a gewöhnlich frei,
zuwe ilen macht s ie e in e Gabel mit l b ; l c fehlt; Ader 5 kommt von nahe der untern Zellecke, 8, 9 ist meist
gestielt. A u f den Hinterflügeln kommt Ader 5 gewöhnlich v on nahe dem untern Zellwinkel, 8 nähert sich
7 oder- anastomosirt mit ihr unter dem Zellende; la , b, c ist vorhanden, eb en so d ie Haftborste.
D ie P y r ä lid e n sind Nachtfalter v on schlankem Bau, mit langen, dünnen Beinen. D ie Raupen haben
fü n f Abdominalfusspaare. D ie Puppen sind in den Segmenten 9 bis 11, zuwe ilen auch an 8 und 12 b ew e g lich.
Bei dem Ausschlüpfen treten s ie nicht aus dem Cocon hervor.“
Die Pyräliden der indischen Fauna, denen sich die des Bismarck-Archipels unmittelbar
anschliessen lassen, können nach Hampson, I. M. IV. p. 2 in nachfolgender Weise eingetheilt werden:
A. Medianader der Hinterflügel auf der Oberseite gekämmt,
a) Rippe 7 der Vorderflügel vorhanden.
a1) Maxillarpalpen nicht dreieckig b e s c h u p p t...................................Gälleriinae