
fehlte ein solches. Die Dicke dieses secundären Quergefässes beträgt ungefähr 0,008 mm. Der
E n d o s t y 1 beschreibt im Anfangstheil einige wenige flache Schlängelungen.
Die D o r s a 1 f a 11 e ist fast so lang wie der ganze Kiemensack. Sie hat die Gestalt eines
breiten, dünnen Saumes, der stellenweise eng und unregelmässig gefältelt, stellenweise mehr straff
ausgespannt ist. Sie ist ungerippt. Ihre Kante ist unregelmässig umgeschlagen und unregelmässig
gerandet, stellenweise gradlinig oder schwach wellig, stellenweise eng und ziemlich tief wellig. An
diesen letzteren Partien hat die Kante der Dorsalfalte fast das Aussehen, als sei sie mit einer Reihe
Züngelchen, die annähernd so lang wie an der Basis breit sind, besetzt. Es handelt sich hier jedoch
nicht um richtige Züngelchen, die zu Querrippen der Dorsalfalte und des Kiemensackes in
Beziehung stehen, und wie sie, wenn auch nur ausnahmsweise, auch bei Styeliden {Styela flava
Herdman) Vorkommen. Es sind Pseudozüngelchen.
Der Darm zeigt folgenden Verlauf: Die Mündung des Oesophagus liegt an der dorsalen
Kante des Kiemensackes ziemlich dicht vor dem hinteren Ende desselben. Der kurze Oesophagus
geht von hier in kurzem Bogen nach hinten und unten und in den breiten Pol des Magens über.
Der Magen liegt der Hauptmasse nach grad hinter dem Kiemensack; sein etwas verdünntes hinteres
Ende wendet sich jedoch schon nach der Unterseite desselben und bildet zusammen mit dem Anfangstheil
des Mitteldarms eine kurze, nach hinten weit offene Schleife, die nicht ganz bis zur
Mitte des Körpers nach vorn ragt und sieh an die untere und linke Seite des Kiemensackes anlegt.
Der rücklaufende Ast dieser Schleife wendet sich, nachdem er die Hinterseite des Körpers
links vom Magen wieder erreicht hat, nach oben und schliesslich nach vorn. Indem er noch eine
kurze Schlängelung beschreibt, mündet der Darm ungefähr in der Mitte des Körpers dicht hinter
der Egestionsöffnung durch den kurzen Enddarm aus.
Der Oe s o p h a g u s ist ungefähr 8 mm lang und 2 mm dick, kantig. Sein Lumen ist
durch Längsfaltung der Wandung verengt. Der Magen ist dick bimförmig, 8 mm lang und im
Maximum, vor der Mitte, 5 mm dick. Er erscheint äusserlich längsstreifig und lässt im Querschnitt
zahlreiche, ca. 20, tief in das Lumen hineinragende Längsfalten erkennen. Der Mi t t e l d a rm ist
ca. 40 mm lang und vorn 11/2, hinten 2 mm dick. Er zeigt in seiner vorderen Hälfte eine sehr
charakteristische Bildung, eine eigenartig gestaltete Typhlosolis. Schneidet man ihn der Länge
nach auf und faltet ihn auseinander, so erkennt man eine ca. 1,1 mm breite flache Furche,
in der zwei regelmässige Reihen niedriger, dünner Querfalten stehen. Die Falten spannen sich
jederseits zwischen dem Rande der Furche und ihrer Mittellinie aus und zwar alterniren die
Falten der beiden Reihen regelmässig mit einander, so zwar, dass eine Falte der linksseitigen
Reihe grad auf den Zwischenraum zwischen zwei Falten der rechtsseitigen Reihe hinweist und
umgekehrt. In der hinteren Hälfte des Mitteldarms wird diese Bildung durch eine einfachere,
engere Furche mit unregelmässig verdickten, zusammenschliessenden Rändern ersetzt. Der E n d d
a rm ist ca. 21/2 mm lang und anfangs 1 mm dick, weisslich. Seine Mündung erweitert sich
trichterförmig und der Rand ist durch tiefe Kerbschnitte in 8 Lippen zerspalten. Diese Lippen
sind ungleich gross, nach aussen zurückgebogen und stark verdickt.
Die Go n a d e n bilden eine Anzahl unregelmässig gekrümmte, wurstförmige, gelbliche
Massen von durchschnittlich 15 mm Länge und 1,4 mm Dicke. Es fanden sich bei dem vorliegenden
Stück linkerseits sieben, rechterseits 10 solcher Gonadenschläuche. Ihre kurzen, verdünnten, weiss-
lichen Mündungsenden liegen jederseits von der Egestionsöffnung, in verschiedenen Entfernungen
von derselben. Von hier aus ziehen sie sich nach vorn, unten und hinten und nehmen, sich theilweise
untereinander verschlängelnd, die ganzen. seitlichen Partien des Peribranchialraumes ein. Sie
sind nicht dem Innenkörper angelagert, sondern locker zwischen Innenkörper und Kiemensack
suspendirt. In jeder Gonaden-Masse finden sich die Ovarien als einseitiger, dicker Belag auf
den Hoden.
F u n d n o tiz : Magalhaens-Strasse, Puerto Harris an der Dawson-Insel, 15 Fd., Schillgrund;
A. Ohlin leg. 11. III. 96.
S ty e la sp irife ra Michlsn.
Ta fel II F ig . 12.
1898 S ty e la s p ir if e r a , M i c h a e l s e n : Tunic. Magalh. Süd-Georg., p. 366.
Diagnose: Annähernd k u g e lig (6 5mm hoch), seitlich etwas abgeplattet; Körperöffnungen äusserlich
kaum auffindbar, ca. tye des Körperumfanges in der Medianebene voneinander entfernt; Oberfläche mit grossen
(ca. 10 mm breiten), polsterförmigen, war zigen Erhabenheiten, zwischen denen tiefe, schwarze Furchen,
ausserdem mit mikroskopisch kle inen Borsten besetzt. Cellulosemantel dick, fest knorpelig, undurchsichtig.
Mund-Tentakeln ca. 24, alternirend v erschieden gross. Hörner der schlitzförmigen Flimmergrube spiralig
g eg en e in an d e r eingerollt; dazu noch e in e k le ine Nebenspirale. Kiemensack mit wenigstens zum Theil stark
erhabenen Falten (4 jederseits?); Maschen sehr breit, mit zahlreichen Kiemenspalten (in einer Masche nahe
dem E nd ostyl 36 Kiemenspalten g efun d en ); Kiemenspalten lang gestreckt, p arallelrandig; secundäre Quer-
g e fä sse u n r eg e lm ä ssig , meist kur z, zum Theil nur w en ig e Kiemenspalten überbrückend, in der Mitte
saumartig. Dorsalfalte g la tt und glattrandig. Darm linksseitig, mit kurzer, weiter Schleife (?); Magen
äusserlich längsstreifig', innerlich mit ca. 25 Längsfalten, die nicht mit den äusseren Streifen zusammenfallen,
u nd mit zweiblättriger Typhlosolis. Jederseits e in e oder zw e i zw ittrige Gonaden, dick walzenförmige, un r
e g e lm ä ssig gekrümmte, in gan zer L ä n g e locker an den Innenkörper an geh eftete Schläuche; deren Hauptmasse
von Hodenbläschen g eb ilde t wird, während die Ovarien in dünner Schicht oberflächlich lieg en oder
in zerstreuten Partien tiefer in die Masse der Hodenbläschen e in g eb ettet sind.
Mir liegt ein einziges ausgewachsenes Exemplar dieser Art vor. Trotz der ungewöhnlichen
Dicke und Festigkeit des Cellulosemantels war dieses Exemplar leider stark beschädigt. Aus einem
weit klaffenden Riss hing die grösste Partie des Darms heraus. Das Stück muss sehr fest am
Untergründe gesessen haben, sonst hätte selbst ein ziemlich scharfkantiges Eisen beim Losreissen
nicht eine solche Zerfetzung verursachen können. Auch der Erhaltungszustand der inneren Organe
war ein ungünstiger. Dieselben zeigten bei starker Schrumpfung eine fast lederartige Erhärtung
und waren zum Theil stark verklebt. Es müssen in Folge dessen manche Verhältnisse der inneren
Organisation unaufgeklärt bleiben.
A eu s se re s : Die Ge s t a l t des Thieres (Taf. II Fig. 12 b) wird durch die Körperöffnungen
nicht beeinflusst; dagegen sind die Unebenheiten der Oberfläche so stark, dass sie kaum bei der
Erörterung der Gestalt unberücksichtigt bleiben können. Das Thier ist von den Seiten her etwas
abgeplattet; der Umriss bei Betrachtung von der Seite ist im Allgemeinen, d. h. abgesehen von den
Unebenheiten der Oberfläche, die ihn unregelmässig zackig erscheinen lassen, gerundet vierseitig,
fast kreisförmig. Das Thier ist mit einem verhältnissmässig kleinen Theil des Hinterendes, wahrscheinlich
auch mit geringen hinteren Partien der rechten Körperseite, am Untergründe befestigt
gewesen.^ Die Natur des Un t e r g r u n d e s liess sich nicht mehr mit Sicherheit feststellen. Die
D i m e n s i o n e n des Stückes sind für eine Styela enorm. Sie kommen denen des grössten bekannten
$i?/eZes-Exemplares, der St. grandis Herdman, nahe. Die Länge des Thieres beträgt 65 mm, die
Höhe 60 mm, die Breite 45 mm.
Die Ob e r f l ä c h e ist mit unregelmässigen, dicken, polsterförmigen und warzenförmigen
Hervorragungen dicht besetzt. Die grösseren Hervorragungen haben eine Breite von etwa 10 mm