engen Polen zusammenfliessenden Hodenbläschen bestehend, umwuchert das Ovar ium. Die
grössten, dotterreichen Eizellen sind ungefähr 0,15 mm dick. Die hintere Partie des Gonadentheils
ist etwas aufgebläht, mit deutlichem Lumen ausgestattet. Aus diesem Lumen entspringt ein schlauchförmiger
Au s f ü h r u n g s g a n g , der den Gonadentheil des Geschlechtsapparates hinten verlässt,
rechtwinklig gegen die Richtung des Gonadentheils nach oben geht und schliesslich in der. Nähe
der atrialen Körperöffnung ausmündet. Der in ganzer Länge fest an den Innenkörper angeheftete
Ansführungsgang ist ca. 6 mm lang und durchschnittlich 1 mm dick, gegen das Ausmündungsende
schwach verjüngt.
Fundnotizen: Magalhaens-Strasse, Gente Grande, 2—3 Fd., A. O h l i n leg. 25. XII. 95.
Süd-Atlantischer Ocean, 43°6/ südl. Br., 60° westl. Lg., 56 Fd., K o p h a m e l
leg. 1888.
Mo lg u la p u le h ra n. sp.
Taf. III F ig . 17 u . 18.
D i a g n o s e : Bis 15 mm lang, seitlich abg ep la ttet, oval b is kreisförmig, mit kuppelförmigen äusseren
Siphonen, die an der Basis aneinander stossen, Egestionssipho um die Hälfte lä n g e r als der Ing'estionssipho.
Zwischen den Hauptlappen der Körperöffnungen keilförmige Nebenlappen. Oberfläche nackt, fleckig’ rauchbraun
pigmentirt; P igmentirun g an den Siphonen regelmässiger , d ie Erhabenheiten der Haupt- und Nebenlapp
en einnehmend. Cellulosemantel ziemlich fe st knorpelig’, schwach durchscheinend. Niere bohnenförmig’.
T entakeln, ca. 60, v on ver schiedenster Grösse, oh ne d eutliche R e g el, w in z ig warzenförmig, stummelförmig
oder einfach fiederförmig, selten mit Anzeichen ein er F ied e ru n g zweiter Ordnung. Dorsaltuberkel mit ein facher,
viertelmondförmiger Flimmergrube, deren Concavität nach links gek eh r t ist. Kiemensack mit 7 Falten
jed e r se its; L ä n g sg e fä sse saumförmig, dorsal ü be rg eb o g en :
D - ( 0 )—I ( 3M 0 )—11(4)—(0)—111(4)—(0)—IV(4)—(Ö)—V(4)—(0)—VI(3)—(0)—VII(2)—( 0 ) -E .
In fundibula zahlreich, klein und rundlich. Kiemenspalten meist la n g g estreckt, ge r ad e oder g eb o g en , nur
n eb en dem Endostyl zu deutlichen Spiralen zusammengestellt. Dor salfalte gla tt und glattrandig. Darm mit
en g er , halbkreisförmig g eb o g en e r Schleife. Magen mit k ur zästigen Leberschläuchen und hinten deutlicher
geson d e r te r Leber. Afterrand krausenförmig, zerschlitzt. Jeder seits ein zwittrige r Geschlechtsapparat, der
der link en S e ite oberhalb d er Darmschleife, d ie selbe nicht berührend. Hode und Ovarium polsterförmig,
er ster e hinter letzterem g e le g en ; Ovarium oben in ein en kurzen, trichterförmigen, g e r ad en Eileiter überg
eh en d ; aus der Hode entspringt ein sehr langer, schlauchförmiger Samenleiter, der sich in vie len u nr eg elm
ä ssig en Windungen a u f die fr e ie S e ite des Ovariums leg t, und schliesslich durch ein en dickeren, stab-
förmigen , g e r a d e nach hinten g eh en d en A u sflihrun g sg ang ausmündet.
Diese in der Coll. v. d . S t e in e n durch mehrere Stücke vertretene Art steht der M. pyri-
formis H e r d m a n sehr nahe.
Aeusseres: Die I n d iv i d u e n (Taf. III Fig. 17) finden sich theils einzeln, theils zu
wenigen (3) aggregirt. Die einzelnen Stücke sind seitlich etwas abgeplattet. Ihr Profil ist oval
oder mehr kreisförmig. Die Körperöffnungen stehen stets auf deutlich ausgeprägten, scharf abgesetzten,
kuppelförmigen Siphonen, die mit ihrer Basis aneinander stossen. Der Egestionssipho ist
etwas grösser als der Ingestionssipho, ca. 1/8 so hoch wie die Länge des Hauptkörpers des Thieres.
Das grösste vorliegende Stück zeigt folgende Dimen s i one n : Die Länge des eigentlichen Körpers
beträgt 15 mm, die Höhe 13 mm und die Breite 11 mm. Der Egestionssipho ist 5 mm hoch und
4 mm breit; der Ingestionssipho ist 3x/2 mm hoch und 3x/2 mm breit. Die Thiere sind mit ihren
hinteren Hälften oder dem grössten Theil derselben (manchmal mehr rechtsseitig, manchmal mehr
linksseitig) an zart federförmigen Algen oder an Tunicaten-Stöcken (von Polyzoa pictonis var.
georgiana M i c h a e l s e n ) a n gew a ch s e n . Die freien vorderen Partien der Thiere sind nackt.
Die 0 b e r f 1 ä c h ebener nackten Partien ist fast ganz eben, nur von spärlichen, seichten Furchen
durchsetzt, etwas duff. Die K fi 1- p e röf fuung en stehdn gerade auf den Kuppen der Siphonen
Die Ingestionsöffnung ist 6-lappig, die Egestionsöffnung 4-lappig. Die Lappen der Körperöffnungen
sind die spitzen Enden schwach erhabener Längswülste. Zwischen die 6 bezw. 4 Hauptwülste
schieben sich keilförmig Nebenlängswülste, ein, deren Spitzen jedoch die Körperöffnungen nicht erreichen.
Die. nackten Körperpartien zeigen eine ranchbraune Pigmentirung. Auf dem eigene
liehen Körper ist dieselbe unregelmässig, fleckig. Zu einer exakten Zeichnung steigert sie sich an
den Siphonen, insofern nur die. erhabenen Partien der Haupt- und Nebenwttlste von ihr eingenommen
werden, während die Längsfurchen zwischen den regelmässigen Erhabenheiten pigmentlos bleiben
Innere Organisation: Der Cellulosemantel ist massig dick, ziemlich fest knorpelig,
schwach durchscheinend. . Dg p l n n e n k ö r p e f ist zart und haftet am Cellulosemantel in ganzer
Ausdehnung fest an. Von den beiden Körperöffnungen strahlen zahlreiche, ziemlich kräftige Längs-
müskelsträuge aus, die ungefähr die halbe Äperlänge in gteichbleibender Stärke durchziehen. In
einet verhältnisstuässig scharf begrenzten Zone lösen sich diese Längsmuskelslränge auf. Die King-
muskulatur ist an den Siphonen stark. Im Uebrigen isl'dje Muskulatur des Innenkörpers ziemlich
zart. Die Ni e r e ist bohnenförmij^bei dem grössten, 15 mm langen Stück 5 mm lang und l>/„ mm
breit. Sir-liegt ziemlich weit hinten au der rechten Seite neben der ventralen Medianlinie. * Sie
kehpjderselben ihre gewölbte Seite zu, jedoch nicht gleichmässig, da ihr vorderer Pol der Medianlinie
näher steht als ihr hinterer Pol. Die Concavseite der Niere ist nure|ehr seicht ausgeschnitten.
Der T e n t a k e l k r a n z besteht aiis einer sehr. grosseh Anzahl, c a .6®, Tentakeln ver-
jfchiedenster Gröfs| Eine einigermassen durehgeftthrte Kegel liess sich nicht feststellen, wie. aus
der folgende!* Keihe der nach Millimetern gemessenen Tentakeln eines Theiles des Kranzes ersichtlich
ist: 0 8^,7, W ^ 0 8 ^ 6 , 0 2 m 8 , k < » , l # Häufig sieht man, jedes Schema
zerstörend, zwei der winzigsten Tentakeln hebeneinandepgstehen. Die Zahl der* Tentakeln mag bei
dieser Art sehr variabel sein, da die winzigen Tentakeln bei dem untersuchten Stück, ca. die Hälfte
der ganzen Zahl ausmachend, meist so klein sind, dass sie ohne wesentliche Abänderung verschwinden
mögen. Die winzigen Tentakeln sind einfach, warzenförmig oderi;Stummelförmig; die
grösserep Tentakeln sind zusammengesetzt, meist*i:«infach fiederförmig. Die Stummel-ins fadenförmigen
Fiederanbänge stehen zweizeilig an der basal, schwach bauchig aufgetriebenen Achse. Nur
die grössten Tentakeln zeigen die Anfänge einer Fiederung zweiter Ordnung.
Der Do - r s a l tu b e r k e l ist eine unscharf umgrenzte, nach der rechten Seite hinüber geschobene
Erhabenheit iaiit einfacher, viertelmondförmig umrandeter Oeffnung. Die Convexität des
mondförmigen Randes ist nach der rechten: Seite, die Concavität gegen die Medianebene gekehrt.
Man kann sich diese Gestaltung der Flimmergrube aus der einfachsten Trichterform, wie sie bei
M. pyriformis auftritt, so entstanden denkiij, als wenn die linksseitige Trichterwand in das Lumen
des Trichters hineingedrUekt sei. Die Ne u r a l d r ü s e besteht aus zahlreichen, annähernd kugeligen
Läppchen, die traubig Zusammenhängen. Sie liegt der Hauptsache jach links vom Gängliou,
schiebt sich aber dorsal über dasselbe hinüber.
Der Ki eme n s a c k trägt jederseits 7 deutliche Falten, die annähernd so breit wie die
Zwischenräume zwischen ihnen sind. Auf den Falten verlaufen 2 bis 4 saumförmige, dorsal übergebogene
Längsgefässe, und zwar zeigen sie bei dem-untersuchten Stück linkerseits in der Reihe
der Falten von der Dorsalfalte nach dem Endostyl hin folgende Anordnung:
‘ D— (0) 1(3)— (0)—11(4)— (0)—111(4)— (0)— IY(4)-^(0)— V(4)—(0)—VI(3)—(0)—VII(2)—(0)—E.
Zoologica. Heft 81.