in den Winkeln der dreiseitigen Maschen häufig so weit, dass sie breit oval oder gar kreisrund,
lochförmig werden. In den breitesten (?) Maschen zählte ich 14 Kiemenspalten.
Die D o r s a 1 f a 11 e hat eine ziemlich breite, seitlich gerippte Basis und trägt an der freien
Kante unregelmässige, ziemlich schlanke Züngelchen.
Der Darm erweitert sich hinter dem kurzen Oe s o p h a g u s zu einem ovalen Magen.
Dieser Magen liegt an der hinteren Partie der Rückenseite. Der aus ihm entspringende Mi t t e l darm
bildet eine lange, schmale Schleife, die parallel der Medianlinie und etwas links von derselben
bis in die ventralen Partien in der Gegend des Stiel-Ursprunges reicht. Der E n d d a rm
verläuft hart neben dem Oesophagus, an dessen linker Seite, und mündet nach sehr schwacher Verengung
durch den ziemlich einfachen After aus; der Afterrand ist etwas zurückgeschlagen, durch
wenige, unregelmässige Kerbschnitte in einige unregelmässige Lippen zerspalten.
Die Go na de n bilden jederseits an der Innenseite des Innenkörpers dicke, unregelmässig
buckelige Massen von gelblichem Aussehen.
Fundnotiz: Magalhaens-Strasse, Dungeness Point, angeschwemmt am Strande im Bereich
der Brandungswellen; W. M i c h a e l s e n leg.- 15. X. 92.
Boltenia legumen Lesson v a r . Ohlini Michlsn.
T a fe l I I F ig . 2.
1898. B o lten ia legumen forma Ohlini, Michaelsen: Tunic. Magalh. Süd-Georg*., p. 364.
D ia g n o s e : Körper länglich ov a l; Stiel etwas läng e r als der Körper, in der Richtung der L ä n g sa
chse desselben; Körperöffnungen undeutlich kreuzförmig, mehr oder w en ig e r erhaben, Egestionsöffnung
dem hinteren Körperpol etwas näher als die In gestionsöffnung dem vorder en Körperpol; Oberfläche grob
duff, mit mikroskopisch kleinen, starren Borsten dicht besetzt. F alten des Kiemensackes g la tt und r e g e lmässig.
Dorsalfalte vorn g e schlän g e lt, in e in e Re ihe schlanker Züngelchen zerschlitzt.
Diese Form bildet in Hinsicht auf den Habitus ein Mittelglied zwischen der var. Delfini
und der typischen Form. Sie liegt mir in zwei Exemplaren vor, von denen das grössere (Taf. II
Fig. 2 a) in 100 Faden Tiefe auf der Martha Bank (Magalhaens-Strasse) gedredget wurde,
während das kleinere (Taf. II Fig. 2b) bei Dungeness Point am Strande aufgelesen ist. Das letztere,
kleine Stück war halb eingetrocknet, seitlich platt gedrückt und liess von der inneren Organisation
nur noch die Ebenheit der Kiemensack-Falten, sowie das Vorkommen von Schwellpolstern erkennen.
Aeusseres: Der Kö rp e r (Taf. II Fig. 2) ist bei dieser Form länglich oval. Der S t i e l
liegt in der Verlängerung der Körperlängsachse und ist ein sehr Geringes länger als der Körper
oder ebenso lang, proximal ziemlich dick, distal stark verjüngt. Die Kö r p e r Öffnungen sind
um die Hälfte der Körperlänge von einander entfernt; die Egestionsöffnung liegt dem hinteren
Körperpol etwas näher als die Ingestionsöffnung dem vorderen. Bei dem kleinen Stück stehen die
Körperöffnungen auf stark erhabenen Buckeln, bei dem grösseren sind sie nicht erhaben; doch lassen
hier einige starke, die Oeflfnungen ringförmig umkreisende Falten darauf schliessen, dass sie weiter
hervortreten konnten. Die Form der Körperöffnungen trat bei dem grösseren Stück der vielen
Runzeln wegen nicht deutlich hervor; doch mag sie mit der bei dem kleineren Stück übereinstimmen.
Bei dem letzteren sind die Körperöffnungen kreuzförmige Schlitze; aber bei der Egestionsöffnung
ist der Querschlitz sehr stark und lang, der Längssehlitz sehr kurz und zart, so dass dieses Stück
in Hinsicht auf diese Verhältnisse einen Uebergang zur var. Cunninghami repräsentirt. Die Oberfläche
ist stark runzelig und faltig. Bei Betrachtung mit blossem Auge erscheint sie nackt; doch
fühlt sie sich sehr rauh an. Bei Betrachtung unter dem Mikroskop erkennt man, dass sie dicht
mit sehr kurzep, starren Borsten besetzt ist; diese Borsten sind beträchtlich länger als die Dornen
bei den beiden Formen var. Cunninghami und var. Delfini, doch bei weitem nicht so gross wie
die Borsten der typischen Form.
Innere Organisation: In der inneren Organisation gleicht var. Ohlini fast vollkommen
der typischen Form. Der D o r s a l t u b e r k e l zeichnet sich durch regelmässige, elegante Randung
der Hörner aus. Die Fal ten des Kiemensackes sind glatt und gleichmässig; seine Maschen
und die Kiemenspal ten sind regelmässig. Die Dorsalfal te beschreibt in ihrer vorderen Hälfte
einige weite Schlängelungen und erinnert dadurch etwas an die der nahe verwandten Boltenia
georgiana. Die Dorsalfalte trägt, wie bei der typischen Form, eine Reihe schlanker Züngelchen.
Weitere Abweichungen von der Organisation der typischen Form konnten nicht eonstatirt werden.
Fundnotizen: Magalhaens-Strasse, Martha Bank, 100 Fd., Stein- und Kiesgrand; A. O h l i n
leg. 16. 9 96.
. n n Dungeness Point, angeschwemmt am Strande im Bereich
der Brandungswellen; W.M i c h a e l s e n leg. 15.X.96.
Boltenia legumen Lesson var. Cunninghami Michlsn.
T a fel II F ig . 3.
1871. B o lten ia legum en (?part.), C u n n in g h a m : Nat. Hist. Magellan, p. 111, 262, Taf. 4.
1871. B o lten ia legumen (?part.), Gu n n in g h a m : Notes Voy. Nassau, p. 489.
?1881. B o lten ia legumen (part.), H e r d m a n : Prel. Rep., p. 81.
?1882. B o lten ia legumen (part.), H e r d m a n : Tunic. I Challenger, p. 88.
1889. B o lten ia legumen forma C unninghami, Mic h a e l s e n : Tunic. Magalh. Süd-Georg., p. 364.
D ia g n o s e : Körper länglich oval; Stiel ca. s/5 so la n g wie der Körper, in der Richtung der L ängsa
ch se d esselben; Oberfläche zart duff, mit mikroskopisch k leinen Borsten besetzt; Körperöffnungen lochförmig
oder zu Querschlitzen geschlossen, nicht kreuzförmig, a u f erhabenen B ucke ln ; Egestionsöffnung dem
h inte ren Körperpol näher als die Ingestionsöffnung dem vorderen. Falten d es Kiemensackes glatt. Dorsalfa
lte glattraudig, ohne Züngelchen.
Das Exemplar, nach dem C u n n i n g h a m seine Skizze von B. legumen entworfen hat (Nat.
Hist. Magellan, Taf. 4), weicht, wie schon H e r d m a n erwähnt, seinem Habitus nach sehr stark von
der typischen B. legumen L e s s o n ab. Mir liegen zwei Stücke vor, die zweifellos mit jenem C u n -
NiNGHAM'schen Stück zusammengehören; eines derselben stammt von der Possession Bay, dem Fundort
des von C u n n i n g h a m abgebildeten Thieres, das audere von dem nicht weit davon gelegenen Dungeness
Point. Das letztere war augenscheinlich seit längerer Zeit abgestorben, ganz ausgefressen oder macerirt,
so dass nur der Cellulosemantel übrig geblieben. Das andere Stück von der Possession Bay war
sehr gut erhalten. Die Untersuchung desselben ergab, dass diese Form auch in einem wesentlichen
Punkte der inneren Organisation, in der Gestalt der Dorsalfalte, von der typischen Form abweicht.
Ob ausser dem erwähnten von C u n n i n g h a m abgebildeten Stück noch andere Untersuchungsobjekte
jenes Forschers dieser Varietät angehören, lässt sich nicht entscheiden; ein Theil derselben muss
vielleicht der typischen Form zugeordnet werden. Ich, lasse eine Erörterung über die hauptsächlichsten
abweichenden Charaktere der var. Cunninghami folgen.
Aeusseres: Der Kö r p e r (Taf. II Fig. 3) ist im Allgemeinen länglich oval und der Stiel
fällt in die Verlängerung der Körperachse; der Körper zeigt also nicht die für die typische Form
charakteristische Schrägstellung. Der St i e l ist bei allen sicher hierher gehörigen Stücken ungefähr