
31. Syntomis ochreopunctata A. Pagenst. nov. spec.
In einem Exemplar in der Ribbe'schen Sammlung von Neu-Pommern vorhanden. Die Art
war auch Herrn Snellen unbekannt.
25 mm. Fühler schwarz. Stirn gelb. Brust schwarz mit grossem g e lb en Fleck. Hinterleib schwar z
mit 6 ge lb en F le ck en a u f dem Rück en und am Bauch u nd 6 Strichen an den Seiten. D e r Vorderflügel zerfä
llt in v ie r h y a lin e Parthieen, indem der Vorderrand, Aussenrand und Innenrand schwarz ein g e fa sst ist
u n d sich v on d er Hälfte des Costalrandes über d ie Discoc ellularen u nd v on da zum Innenrand über Ad er
2 u nd 3 e in breite r schwarzer Streifen erstreckt, der auch a u f d ie Adern 5 und 6 bis zum Aussenrand ü be rg
eh t. So ble ibt d ie Mittelzelle, d ie interno-mediane Parthie g a n z frei hyalin. D ie beiden ändern Parthieen
werden jed e durch e in e schwärzliche Ader gethe ilt. D ie k leinen Hinterflügel sind hyalin, mit breitem
schwarzen Aussenrande, in der Mitte der F lüg e l durch e in e schwarze Ad er getheilt.
Gattung Euchromia Hübner.
Bei dieser in der afrikanischen, indischen, malayischen und australischen Region verbreiteten
Gattung sind die Fühler bei beiden Geschlechtern doppelt gekämmt, beim kräftiger als
beim $ . Palpen lang. Mittel- und Hinterschienen mit kleinem Endsporenpaar. Hinterflügel ohne
Ader 2; 6 und 7 vor der Zellecke oder gestielt.
82. Euchromia isis Boisduval.
Glaucopis isis Boisduval, Voy. Astr. I. p. 193; A. Pagenstecher, Jahrb. Nass. Yer. f. Nat. 1894,
p. 78: Mioko; Hampson, Cat. Synt. coll. Br. Mus. 1898, p. 301, Taf. XI, f. 4: Duke
of York Isl.
„Flügel schwarz, die Vorderflügel haben sechs Glasflecken, einen an der Basis, zw e i u n g le ich e
g e g e n die Mitte nur durch e in e Ader getrennt, u nd drei läng lich e g e g e n das Ende h in ;, d ie Hinterflügel
z e ig en den Grund und einen F lecken durchscheinend, d ie se mit einem centralen blau en g länz en den Fleck,
je n e an der Ba sis und einem centralen F leck b lau : Halsk ragen und zw e i Hinte rleibsringe g e lb , vier oder
mehr R in g e g o ldigb lau.“ Boisd. 40 mm.
In der Dahl'schen Sammlung von Ralum Strand 23./IX. 96 und Mioko 16./XI. 96. Bei
R ib b e von Neu-Pommern und Neu-Lauenburg. Von Neu-Georgien eine etwas schmalfliigelige
kleine Form (35 mm), wobei Halskragen und hintere Hinterleibsringe purpurroth, ein Ring hinter dem
Thorax gelblich, die folgenden oben blau, wie der letzte Hinterleibsring, sind:. E. mathewi Butl.
Fam. 7. Zygaenidae.
„Nahe v e rw a n d t mit den S yn tom id en , aber ver sch ieden dadurch, dass Ader l c der Vorderflügel
vorhanden ist (mit ein er Ausnahme), Ader 8 der Hinterflügel mit 7 durch Querader verbunden, k le in e Neben adern
in den Zellen g ewöhnlich vorhanden, ebenso Haftboi*ste.“ H am p so n ..
Die Familie zerfällt in zwei Abtheilungen, je nachdem die Mundtheile vorhanden oder
fehlend sind. Nur die erstere wird im Bismarck-Archipel angetroffen. Sie zerfällt nach der Structur
der Fühler in Zygaeninae und Chalcosiinae.
Subfam. Zygaeninae.
Kleine Nachtfalter mit schmalen verlängerten Flügeln. Fühler einfach gewimpert oder
gekämmt. Palpen kurz, vorgestreckt. Beine nur mit stets kleinen oder fehlenden Sporen. Raupen
kurz, cylindriseh. Puppen in seidenem Cocon.
Gattung Procris Fabr. (Ino Leach.)
Die in Europa, Indien und Australien verbreitete Gattung hat nach Meyrick (Pr. Linn.
Soc. N. S. Wales 1886, p. 788) folgende Charaktere:
„Fühler beim <J doppeltgekämmt, S pitz e einfach, zuwe ilen beträchtlich verdickt, beim f durchaus
dick. Palpen kurz, v orge stre ckt, fadenförmig. Hinterschienen ohne Mittelsporen. Vorderfiügel: Ader 1 an
d e r Ba sis g eg a b e lt, 2 v on u n g e fäh r s/4, alle Adern getrennt. Hinte rflü gel: Ader 1 c vorhanden, 4 vorhanden
o d er fehlend, 3 selten g e stie lt mit 4 oder 5, 6 u nd 7 an der Basis genähert, 8 anastomosirend mit dem obern
Rand d er Zelle v on v o r b is ü be r d ie Mitte.“
33. Procris doloides A. Pagenst. n. sp.
In der Dahl'schen Sammlung ist ein Pärchen von Ralum, das ich als wohl neu so benenne.
D ie Thier chen sind 12 mm g ross, mit schwarzen, b is n ahe zur Spitz e gekämmten Fühlern (<$), die
Spitz e nackt, w o die Kammzähne aufhören, weisslich. Palpen u nd Keh le weisslich. Kopf, Brust und Hinterleib
, w ie d ie F lü g e l oben schwärzlich, Hinterflügel in der Mitte etwas g la sa r tig durchscheinend. A u f der
Un te rseite heller grau. B e in e u nten weisslich. Nah e verwan dt mit
Procris dolens Walker Cat. I. l l ä . 1® ' (1854); Butler, 111. Hat. Br. Mus. I. 14. pl. VI.
i. 4; Meyrick, - Pr. Linn. Soc. N. S. Wales 1886, p. ©1 (Mount Macedon, Vietorie,
Campbelltown and Hobart, Tasmania, Mount Lofty, South Australia, Dezember, common).
m(j 5 13—14 mm. Kopf, Palpen, Fühler, Thorax, Abdomen u nd B eine tie f schwarzgrün oder schwärzlich
; Vorderflügel v e r länge rt, etwas erweitert, Costa m ä ssig gekrümmt, A p ex gerundet, Hinterrand schief
g e run d et; tie f schwarzgrün oder schwärzlich ind igo. Fransen dunkelgrau, d ie S pitzen blass. Hinterflügel
v e r län g e r t oval, schwärzlichgrau, dünn beschuppt, Ader 3 und 4 v on einem P u n k t oder la n g gestie lt. 5 entfernt.“
Meyrick.
Es is t n icht au sgesch lossen, dass auch d ie zw e ite Abtheilung* der Z y g a e n id a e , die Chalcosiinae, noch
im Bismarck-Archipel a u fg efun den we rden, zumal d ie Gattung H e te ro p an Walk, ausser in Indien auch
in Neu-Guinea u n d F iji bere its b eob ach tet wurde.
D ie Chalcosiin ae ze ich nen sich au s durch bei b eiden Geschlechtern bis zur S pitz e doppelt gekämmte
Fü hler (beim <f stärker, als beim ?). D ie P a lp en sind klein, vorgestreckt. A u f den Vorderflügeln e in e kleine
Ad e r in der Zelle mehr oder w en ig e r entwickelt. Mittel- und Hinterschienen mit k leinen Endsporen. D ie
Raupen sind k ur z u nd dick, mit Warzen, a u f denen k le ine Haare stehen, e in geschlo ssen es Cocon bildend.
Fam. 8. Psychidae. (Vergl. Hampson, Ind. Moths. I., 289.)
Das Charakteristische für diese Familie liegt in der Lebensweise der Raupen, welche sich
ein Wohngehätise aus vegetabilischen Stoffen anfertigen, das sie mit sich auf ihren Nahrungspflanzen
herumführen, und in welchem sie sich verpuppen, ja noch als entwickeltes Insect ( ? ) zum Aufenthaltsorte
und zur Eiablage benutzen. Die $ $ sind madenförmige Insecten ohne Beine, Flügel,
Fühler und Mundtheile mit hornigen Platten auf den drei Thorakalsegmenten. Bei einigen Psy-
chiden ist Fortpflanzung ohne Begattung nachgewiesen (Parthenogenesis). Die </ J' haben doppeltgekämmte
Fühler; Zunge, Palpen und Nebenaugen fehlen auch ihnen. Die Vorderflügel haben
zwei Innenrandsrippen, 1 b ist am Grunde gegabelt; in der Zelle ist eine kleine einfache oder gegabelte
Ader. Die Hinterflügel haben eine Haftborste und drei Innenrandsadern.
Von den im indischen Faunengebiete vorkommenden Psychiden scheinen zwei Subfamilien
im Bismarck-Archipel vertreten zu sein: Oiceticinae Herr. Sehäff und Psychinae Herr. Schäff.
Subfam. Oeceticinae Herr. Schäff.
Auf den Vorderflügeln anastomosirt Ader l c mit lb , welche einige Aeste zum Innenrand
schiebt. Auf beiden Flügeln eine gegabelte Ader in der Zelle.
A. Fühler doppeltgekämmt bis auf 2/3 ihrer Länge. Hinterleib lang.
Flügel lang, schmal...............................................................................Oeceticus Lansd.
B. Fühler doppeltgekämmt bis zur Spitze. Hinterleib kürzer, Flügel
breiter und kürzer.
Vorderschienen mit einem langen Do rn ........................................Clania Wik.
Vorderschienen ohne D o r n ............................. V ........................Amatissa Wik.
Zoologica. Heft 29. 4