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a3) Vorderflügel beinahe stets mit erhabenen Wülsten oder
Schuppenlinien.
a4) Vorderflügel von nahe gleicher Breite an der Basis . ' Sarrhothripinae.
b4) Vorderflügel an Breite zunehmend, gewöhnlich lang und
sehmal; Hinterflügel gewöhnlich am Grunde durchsichtig Stictopterinae.
b8) Vorderflügel ohne erhabene Schuppenwülste nach dem
Iunenrand hin sieh vergrössernd; nicht hyalin am Grunde.
a4) Palpen am zweiten Glied mehr oder weniger verdickt.
Beschuppung gewöhnlich haarig ..............................Quadnfinae.
b1) Palpen sichelförmig, zweites Glied g e k rüm m t.........................Focillinae.
B. Schlank gebaute Nachtfalter. Die Beine, besonders die Tarsen lang
und schlank . . . ............................................... .... Deltoidinae.
Subfam. Trifinae.
Hampson, I. M. II. p. 162, charakterisirt diese wie folgt:
„Auf den Vorderfiügeln entspringt Rippe 6 v o n der obern Zellecke oder selten über ihr; Rippe 8
w ird v on 7 a b g eg eb en und anastomosirt mit 9, we lche v on 10 a b g eg eb en wird zur Bild un g einer Nebenz
e lle ; selten anastomosirt auch 7 .mit 9. A u f den Hinterflügeln kommen Rippe 3 und 4 vom Zellende oder
stehen selten a u f lang em Stiel, 5 kommt v on der Mitte der Discocellularen, ist selten am Ur sprun g leicht
gekrümmt, schlank und verkümmert, der Aussenrand au ihrem Ende nicht v o rg e zo g en ; Rippe 6 u nd 7 v on
der Zellecke oder selten g estie lt. W ie für d ie N o c tu id en überhaupt, so ist besonde rs für die T rifina e charakteristisch:
ein runder Fleck in der Zelle, e in n ierenförmiger ü be r ihm u nd ein zapfenförmiger oder v e r läng
e rte r Streifen unter der Zelle. D ie Raupen haben ein Paar B auehfiisse.“
Von den im indischen Gebiet sehr zahlreich vertretenen Gattungen ist bis jetzt nur ein geringer
Theil im Bismarck-Archipel beobachtet worden. Diese zerfallen in zwei Gruppen, a) mit
nackten Augen und b) mit haarigen. Zur ersten Gruppe gehören: Heliothis, Spodoptera, Callopi-
stria, Prodenia, Calogramma, Amyna (Toxocompa), Leocyma, Apsarasa; zur zweiten Gruppe
rechnen wir Leucania und Sesamia.
Gattung Heliothis Ochsenheimer.
D ie se allgeme in verbreitete Gattung hat n a ck te Augen, v o rg e stre ck te Palpen, deren zw eites Glied
g le ichm ä ssig mit lang en Haaren bekleidet, das dx'itte kurz, herab ged rü ck t ist. Vorderschienen mit einem
Paar schlanker Endsporen, Mittel- und Hinterschienen bedornt. A u f den Vorderflügeln entspringen Rippe 8
u nd 9 manchmal v om E nd e der Nebenz elle (H am p s o n , 1, c. p. 179).
121. Heliothis armigera Hbn.
Heliothis armigera Hübner, Sammlung europ. Schmetterl. Noct. II. pl. 79 f. 370; Möschler,
Verh. zool. bot. Ges. 1880, p. 296: Caffraria; A. Pagenstecher, Jahrb. N. V. f. N.
1888, p. 48 n. 343: Amboina; Hampson, 111. typ. Het. IX. pl. 176 f. 22 (Raupe);
Hampson, Ind. Moths. II. p. 174 f. 114 (cf): universell verbreitet; Forsayeth, Tr. E.
S. 1884, p. 410; Hudson, New Zealand Moths and Butherfl. p. 32,' T. 5 f. 40, 41;
Saalmüller, Madagascar Lep. p. 329.
»31—41 mm. Gelblich, in blassbraune, olivenfax*bige oder rothbraune Fä rb u ng übei'gehend. Vorderflü
gel mit unbestimmten g ew e llten , antemedialen L in ien , ein dunkler Fleck an S telle der Ringmakel; e in e
u nbestimmte g ekrümmte mediale L in ie; die Nierenmakel u nbestimmt; postmediale u nd submai’g in a le pax’al-
le le Linien, die F le cke zwischen ihnen etwas dunkler und mit einer Reihe blasser oder dunkler F le ck e auf
den A d e rn ; e in e marginale Reihe dunkler Flecke . Hinterflügel weiss, die Adern bräunlich, eixx bx-eite r
schwärzlicher Aussenrand gewöhnlich mit einem blassen submarginalen, centralen Fleck. A u f d er Unterse
ite der Vorderflügel d ie Kreismakel und Nierenixiakel deutlich schwarz; ein breites schwärzliches Band
ü be r der postmedialen L in ie ; die Spitzen beider F lüg e l und der Aussenx*and der Vordei’flügel röthlich.
D ie Raupe hat ein en blassbraunen Dorsaltheil, ein laterales w e isse s Band; der Basaltheil ist blassgrün,
jed e s Glied mit ein ig en schwarzen Flecken, der Kopf rothbraun. Oder s ie ist grün mit einer dunkleix
dorsalen und zwei g elb en lateralen Linien, die T horaxringe braun und schwai’z gefleckt, 5. und 10. Leibes-
r in g mit seitlichen braunen Flecken, Analsegment mit einem u nr egelmässigen schwarzen, dorsalen Fleck.
S ie leb t an Rosenknospen. F o r s a y e t h fand s ie in den Blüthen v on Zinnia elegans, ohne d ie Blätter zu
bexdihren, die Puppe a u f dem Grunde; s ie is t licht gelblich k astanienbraun mit glattem Körper, am Schwanzen
d e mit zw e i Spitzen.
In der R i b b e’sehen Sammlung von Neu-Pommern (Kinigunang), in der D a h l’sclien von
Ralum (zum Licht 22./XI. 1896).
■ 122. Heliothis albistriata A. Pagenst. Taf. I f. 20 (cf).
Heliothis albistHata A. Pagenstecher, Jahrb. Nass. Ver. f. Naturk. 1888, p. 48 n. 348:
Amboina.
In der R i b b e’sehen Sammlung findet sich ein Exemplar von Neu-Pommern von dieser
niedlichen Art, welche ich von Amboina beschrieb.
35 mm. Palpen aufsteigend) hellbraun, zweites Glied dicht beschuppt, drittes Glied kurz,
pfriemenförmig. Fühler bewimpert. Stirn hellbraun, ebenso der starke Halskragen. Thorax vierkantig
mit dunkelbraunen Schulterdecken. Hinterleib schlank, am Grunde hell, zu beiden Seiten
dunkler, ebenso auf den Ringen, hinten mehr gelblichbraun. Unterseite der Brust weisslieh. Beine
weissliehgelb. Vorderflügel dreieckig, langgestreckt, hellolivenfarbig. Der Flügel wird getheilt durch
einen weisslichen, von nahe dem Apex ausgehenden, schief zur Mitte des Innenrandes gehenden
Streifen. Die Flügelwurzel ist weisslich mit fleischfarbenen Schuppenauflagerungen, und wird dieselbe
durch einen vom Grunde des Vorderrandes bis nahe dem erstgenannten weissen Querstreifen ziehenden,
gleichfalls weissen Streifen vom grünen Mittelfeld scharf abgesetzt. Im Mittelfeld ein dunkler Punkt
als Andeutung der Ringmakel und eine röthliclie Andeutung der Nierenmakel. Im Fransenfeld eine
leicht geschwungene Wellenlinie und an der Iflügelspitze dunklere, nach dem Innenrande^ |in
fleischfarbene Einlagerungen in grünem Grunde. Fransenlinien aus dunklen Punkten bestehend.
Fransen hellgrau. Die Hinterflügel am Grunde weisslichgrau, gegen den Aussenrand hin breit
dunkel beschattet, Fransen hellgrau, Unterseite aller Flügel weissgrau mit dunklen Flügelmittelpunkten
und dunkler Randbestäubung. Fransen heller grau.
Vielleicht kommen auch von den nächstverwandten Gattungen Chariclea (welche auf
Australien beobachtet wird), Agrotis und Hadena (Neu-Guinea) auch im Bismarck-Archipel Vertreter
vor, ebenso von Toxocompa, welche von Druce für die Salomons-Inseln aufgeführt wird.
Gattung Prodenia Guenee.
Diese im der nearctischen Region, der mediterraneen Subregion, sowie in den tropischen
und subtropischen Zonen vorkommendc Gattung zeigt Haarwülste am Metathorax; Beine etwas
haarig, leichte Abdominalwülste und beim cf bewimperte Fühler.
123. Prodenia littoralis Boisduval, Faune Ent. Mad. Lep. p. 91, pl. 13 f. 8; Moore, Lep. Ceyl.
III. pl. 146 f. 1 a, b (Raupe); Hampson, Ind. Moths. II. p. 247 f. 139: Mediterra-
nische Subregion und in den tropischen und subtropischen Zonen der alten Welt;
Snellen, Tijd. v. Ent. Bd. 23, p. 45: Celebes; A. Pagenstecher, Jahrb. N. V. f. Nat. 1888,
p. 45 n. 336: Amboina; 1886, p. 32: Aru, Philippinen; Saalmüller, Madag. Lep. p. 267.
Prodenia retina Gn. Forsayeth, Tr. Ent. Soc. 1884, p. 410: Raupe.