
gefässe. Ihre Zahl innerhalb der Maschen beträgt 2 bis 8. Die D o r s a 1 f a 11 e ist glatt und
glattrandig.
Der Darm l i e g t der Hauptsache nach an der Anheftungsfläche der Person, und zwar an
der linken Hälfte derselben. Hier bildet der Magen mit dem grösseren Theil des Mitteldarms eine
nach hinten geöflhete, ovale Schleife. Der rücklaufende Ast dieser Schleife legt sich ziemlich dicht
an den Magen an; die Enden beider Schleifenäste, der Oesophagus einerseits, der Enddarm andrerseits,
biegen sich nebeneinander nach oben und vorn zurück, um nicht weit voneinander zu münden,
der Oesophagus in den Kiemensack, der Enddarm in den Kloakalraum. Der Oe s o p h a g u s ist
kantig, scharf gebogen. Der Magen ist verhältnissmässig gross; er nimmt mehr als die Hälfte
des einen Astes der Darmschleife ein. Er hat die Gestalt eines abgestumpften Kegels mit gerundeten
Endkanten; sein Oesophagus-Ende ist schmäler als das Mitteldarm-Ende. Eine Längsnaht
verläuft an der Seite des Magens, die dem rücklaufenden Ast des Mitteldarms zugewendet ist. Nicht
weit vom Anfang des Mitteldarms entfernt steht ein kleiner, kolbenförmiger, gegen den Anfang des
Mitteldarms hin überhängender Blindsack auf der Naht des Magens. Die Magenwandung ist gefaltet.
Die Zahl der Falten beträgt ca. 18; die Falten entspringen zum Theil am Vorderrand des Magens,
zum Theil an der Naht. Der Mi t t e i d a rm ist anfangs weit, verengt sich jedoch sofort. Der
E n d darm bildet eine Verengung, bevor er ausmündet. Der Afterrand ist zurückgeschlagen und
durch zwei an den Schmalseiten des am Ausmündungsende etwas zusammengedrückten Enddarms
liegende Einkerbungen in zwei breite, kurze Lappen gespalten.
Der Geschlechtsapparat besteht aus vielen eingeschlechtlichen Polycarpen. Männliche
und weibliche Polycarpen stehen voneinander gesondert in unregelmässigen Gruppen, beide an der
Unterseite der Person, an der Ansatzfläche. Das Endostyl trennt diese beiden verschieden geschlechtlichen
Gruppen, so zwar, dass die männlichen den grösseren linksseitigen Raum, die weiblichen den
in Folge der starken Verschiebung des Endostyls' sehr schmalen rechtsseitigen Raum einnehmen.
Die mä n n l i c h e n Polycarpen bestehen aus einer einzigen, einfachen Hodenblase. Dieselbe ist
kugelig oder dick bimförmig, sehr kurz und eng gestielt und ragt frei in den Peribranchialraum
hinein. Ein deutlicher S ame n l e i t e r war nicht erkennbar (noch nicht ausgebildet? jawohl aber
trug der freie Pol der Hodenblasen häufig eine schwach warzenförmig erhabene Hervorragung. Das
grösste männliche Geschlechtssäckchen erwies sich als 0,33 mm dick; die Zahl der männlichen
Polycarpen betrug bei einer grossen Person 12. Die we i b l i c h e n Polycarpen sind eiförmig, sehr
verschieden gross. Ein E i l e i t e r war nirgends zu erkennen; doch schienen die Polycarpen nach
der verhältnissmässig geringen Grösse der grössten Eizellen noch nicht reif zu sein. Das grösste
zur Beobachtung gelangte weibliche Geschlechtssäckchen war 0,17 mm lang und 0,10 mm dick. Die
Zahl der weiblichen Polycarpen betrug bei der zur Untersuchung des Geschlechtsapparates benutzten
grossen Person 18.
Fundnotizen: Ma g a l h a e n s - S t r a s s e , Sa n J a g o Bay, na he d e r T r i t o n Bank,
8 Fd., an der Aussenseite einer Venus-Schale; W. M i c h a e l s e n leg. 1 4 . X. 9 2 .
A d m i r a l i t y S o u n d be i Rio Condor, 5 0 Fd., an Ascidia tenera\ A. Oh l in
leg. 26. II. 96.
S ü d - F e u e r 1 a n d , ü s c h u a i a , tiefster Ebbestrand, an Schalen lebender Cruci-
bulum sowie an Eutria-Schalen, in denen ein Paguride wohnte; W . Mic h a e l s en
leg. 14. X. 92 und 7. XI. 92.
F e u e r l ä n d i s c h e r A r c h i p e l ; I s o l a P i c t o n , B a n n e r Cove, 3 Fd.,
an Tangwurzeln; W. Michaelsen leg. 26. XII. 92.
F a l k l a n d - I n s e l n , P o r t S t a n l e y , 1 Fd., an Tangwurzeln, W. Michaelsen
leg. 17. VII. 93.
A llo eo c a rp a in te rm e d ia n. sp.
T a fel II F ig . 18 b.
D ia g n o s e : Kolonie inkrustirend, au s g erun d et polsterförmigen Per sonen bestehend, d ie mit ihren
Rändern aneinander sto ssen oder etwas von einan d er entfernt stehen und nur durch dünne Partien des allg
em einen Cellulosemantels miteinander verbunden sind. Grösste Per son IV2 mm lang , 5^2 mm hoch und
4 mm breit. Körper Öffnungen ca. Vs des g rö ssten Durchmessers der Per son voneinander entfernt, ungelappt,
meist schlitzförmig’, quer g'estellt. Mund-Tentakeln, ca. 14, v on zw eier le i Grösse, r e g elmä ssig alternirend.
Dorsaltuberkel ein ovales Polster mit kurzem Schlitz. Kiemensack mit ca. 11 (10—12?) stark saumförmig
erhabenen L äng sg e fä ssen , d ie dorsal e twas dichter als ventral stehen. Maschen n eben D o rsa lfa lte und Endostyl
verbreitert, mit 4—6 Kiemenspalten, ü b r ig e Maschen höchstens mit 2. Hauptquergefässe gleich breit,
mit secundären Querg’efä ssen alternirend; ste llenwe ise tertiäre Quergefässe eingeschoben. Dorsalfalte glatt,
mit u nr eg elmä ssig w e llig em Rande. Darm mit h ufeisenförmige r Schleife; Magen mit einer Längsnaht, a u f
d er ein dick bimförmige r Blindsack entspringt, und mit ca. 14 Falten. <f Polycarpen, ca. 9, ventral an der
linken Körperseite, j e ein e e in z ig e Hodenblase, die durch 1—3 s e ich te K e rb s c h n itte ge the ilt ist und mit breiter
Ba sis dem Innenkörper anhaftet, während die fr e ie Kuppe einen kurzen, dünnen Samenleiter trägt. $ P o ly carpen,
ca. 12, eiförmig, am freien Ende in ein en blüthenförmigen Eileiter mit we it offenem, tie f e in g e schlitztem
Randsaum.
Diese Art beruht aut der Untersuchung eih%e&*s^e|®ii!,;Pecie)irSeha]e sitzender Kolonien
(Taf. II Fig. 18) »sowie einer auf einer Floridee sitzenden Kolonie.
A e u s s e r e s : Die Kolonien sind krustenförmig, dem Untergründe in ganzer Ausdehnung
fest angeheftet. |fe bestehen aus einer kleinen Anzahl von kreisrund- oder elliptiseh-polsterförmigen
Personen, däs nur mit dhn Rändern aneinanderstossen oder ganz gesondert stehen, ledig||häjurch
Schmale, dUnnc Partien des allgemeinen Gellulosemantels miteinander verbunden. Die grösste derartige.:
Kolonie besteht aus 7 grossen MuttepPersonen und einer kleinen Anzahl winziger Tochter-
Pers.onen am Rande der Kolonie. Die grossen Mutter-Personen sind etwa 21/, mm lang (Polster-
höhejs und. messen durchschnittlich 5; mm im DurchniesserlSr Ansatzfläche (Länge und Breite der
Person). Die Kö r p e r ö f f n u n g e n stehen ungefähr »/s des grössten Durchmessers der Person
(Höhe und Breite der Person) voneinander entfemtjKauf flachen oder schwach polsterförmig erhabenen,
kreisrunden, manchmal etwas heller gefärbten Höfen) sie.: sind einfach lochförmig oder erscheinen
als Querschlitze. Die O b e r f l ä c h e ist sehr zart gekörnelt; bei den jungen Tochter-
Personen ist sie ausserdem dicht und regelmässig mit bräunlichen Pigment-Pünktchen verziert; an
den' grossen Mutter-Personen ist dihse -Pigmentirung nur noch sehr unregelmässig erhalten geblieben,
fleckig und in grossen Gebieten ganz ausgelöscht.
Innere Organisationr Der Oe l l u l o s ema n t e l ist dünn, fest lederartig. Er ist an
den pigmentirten Stellen ivgn . einer gleichmässigen Schicht ellipsoidiseher bis kugeliger Pigmentzellen
durchsetzt, die meist ungefähr soweit voneinander entfernt stehen, wie ihr Durchmesser gross
ist, nämlich ca, 0,03 mm.
Der M u n d - T e n t a k e l k r a n z , besteht bei einer genauer untersuchten Person ans 14
Tentakeln von zweierlei Grösse, die. (regelmässig alterniren. Die 7 Tentakeln erster Ordnung. sind
ungefäb» :0,3 mm lang, nicht so lang wie der Radius des Tentakelkreises; die der zweiten Ordnung