
Diese weit verbreitete Art scheint auch im Bismarck-Archipel ausserordentlich häufig zu
sein. Professor D a h l brachte eine grosse Anzahl von Exemplaren mit, die er tlieils Abends am
Lieht in Ralum zu verschiedenen Zeiten, theils auch am Köder (todten Thieren, Bananen) gefangen
hatte. So fing er zahlreiche Stücke an einer Yogelleiche 10./V, 96 bis 17./V. 96, an Bananen
23./V. 96 bis 27./V. 96. R ib b e traf den Schmetterling nicht allein in Neu-Lauenburg (Mioko)
und in Neu-Pommern (Kinigunang), sondern auch auf den Shortlands-Inseln. Die Exemplare vari-
iren in hellerer oder dunklerer Färbung; die Fühler nach B u tle r je nach den Localitäten.
Die prägnante Boisduvarsche Diagnose für die Art lautet: „Alis anticis apiee truncatis
luteis, strigis ferrugineis fasciaque lata marginali obscuriori, posticis ferrugineis.“
Die mit drei Bauchfusspaaren versehene Raupe ist grasgrün mit dorsalen und lateralen
Reihen kleiner, weisser Flecke, die Beine röthlich. Futterpflanze: Hibiscus. Forsay e tk fand die
Raupe auf Ragal, einer Pflanze mit essbarer.Bliithe, die Puppe in einem Cöcon in einem theilweise
gerollten Blatt.
Gattung Arthisma Moore.
Hampson, I. M. II. p. 413, gibt von dieser in Burma und Singapora beobachteten Gattung
folgende Charakteristik:
„Palpen nackt, aufwärts g e k rüm m t, zw eites Glied den Scheitel erreichend, drittes Glied lang, Fühler
beim ( f fe in gewimpert. Thorax und Hinterleib g la tt beschuppt, Schienen nackt. Vorderflügel mit spitzem
A p ex ; der Aussenrand bei Ader 4 gew in k elt, dann sch ief u nd g ew e llt zum Aussenwinkel. Hinterflügel mit
tiefem Ausschnitt des Aussenrande s zwischen Ader l b und 2, Adern 3 und 4 g estie lt; 5 vom untern Z ellwinkel.“
172. Arthisma scissurcilis Moore, Pr. Z. S. 1883, p . 20; Waterhouse Aid II. p l. 150 f. 3;
Hampson, Ind. Moths. II. p. 414 f. 229: Rangoon, Rhäma, Singapora.
40 mm. Glänzend roth oder bräunlich ockergelb. Vorderflügel mit einem g e lb e n a ntemedialen
F leck u nter der Zelle; ein unbestimmter Fleck in der Zelle und einer a u f jedem Winkel; e in e schwach ausg
ed rü ck te Re ibe ge lb e r Möndchen u nter dem Zellende eingebuchtet. Hinterflügel mit Spuren e in e s medialen
gelblichen Bandes.“
Ein tief dunkelrothes Exemplar mit weissen Fransen aller Flügel und weisslichem Hinterrand
der Hinterflügel von Neu-Pommern (Kinigunang) in der R ib b e ’schen Sammlung.
Gattung Beara Walker.
Ist in Bombay, Nilgiris, Ceylon, Tenasserina, Java beobachtet und zeigt nach Hampson,
I. M. II. p: 427 und IV. 530:
„Palpen aufwärts gerichtet, über den Scheitel des Kopfes reichend, drittes Glied lang. Fühler heim
c f bis zur Hälfte doppelt gekämmt. Vorderflügel mit g eb o g en e r Costa, A p ex spitz, Aussenrand au sg e buchtet,
Ader 8 mit 9 u nd 10 zur Nebenz elle anastomosirend, welche sehr kle in ist. A u f den Hinterflügeln
Ader 3 u nd 4 g estie lt.“
173. Beara subrubra A. Pagenst. n. sp. Taf. II f. 35.
Eine zu dieser Gattung gehörige, Herrn Sn eilen unbekannte Art, findet sich in der Ri b besehen
Sammlung von Kinigunang und dürfte noch unbeschrieben sein.
20 mm. cf. Fühler fein bewimpert, hellbraun wie die aufwärts gekrümmten Palpen. Halskragen,
Schulterdecken, Brust und Hinterleib hellgelblich, braun, letzterer in den Segmenten heller.
Vorderflügel hell gelblichbraun mit dunklen Querlinien, einer leicht gewellten, antemedialen, einer
ebensolchen postmedialen, zwischen denen an Stelle der Makeln zwei übereinander gestellte schwarze
Punkte, und einer submarginalen, aus schwarzen Punkten bestehenden. Am Apex ein schwarzer
Wisch, hellbraune Fransenlinie, vor welcher schwarze Punkte, Fransen gelblichgrau. Hinterflügel
am Grunde gelblichgrau, die Adern und der Aussenrand röthlich angelaufen. Fransenlinie hell
gelblichgrau; zwischen ihr und den helleren Fransen schwarze Punkte, Unterseite der Vorderflügel
mit röthlich angelaufenen Adern am Grunde, heller Costa, Aussenrand und Innenrand. Auf den
Adern am Innenrand dunklere Punkte. Hinterflügel gelblichgrau, ebenso die Fransen, vor letzteren
auf den Adern dunkle Punkte. Beine gelblichgrau.
Subfam. Quadrifinae.
Die Subfamilie der Quadrifinae umfasst eine sehr grosse Zahl von Noctuiden, welche sich
durch Grösse und besondere Zeichnungen auszeichnen und mit vielen Gattungen auch im Bismarck-
Archipel vorhanden sind. Vom indischen Gebiet führt Hampson 81 Gattungen an. Sie haben als
gemeinsame Charaktere (Hampson II. p. 428) aufzuweisen :
.P a lp en am zw eiten Glied mehr oder weniger verdickt, die B esehuppung etwas haarig. Schienen
sehr häufig bedornt und die Tarsalgllède r kurz. A u f den Vorderfliigelia anastomosiren d ie Adern 8 und 9
b einah e immer zu einer Nebenzelle. A u f den Hinterflügeln ist Ader 5 v o ll en tw icke lt und kommt v on oder
v on nahe dem untern Zellwinkel.
D ie Raupen b ew e g en s ich den Spannern äh n lich u nd haben entweder d ie v ie r Bauchfusspaare voll
entwickelt, o d e r d ie er sten oder d ie beiden ersten Pa a re sind zum T h e il oder gan z verkümmert.“
Gattung Nyctipao Hübner.
Diese aus meist sehr grossen Noctuiden bestehende, in der äthiopischen, orientalischen und
australischen Region verbreitete Gattung ist durch breite Vorderflügel, durch bedornte, beinahe
nackte Mittel- und Hinterschienen ausgezeichnet. Die Arten sind durch Augenflecke auf den
Vorderflügeln geschmückt und zeigen vielfach beim cf einen besondern Bau der Hinterflügel.
174. Nyctipao crepuscularis Linné, Syst. Nat. I. 2, p. 285; Cramer, pl. 159 f. A; Hampson,
Ind. Moths. II. p. 461 : Japan, China, India, Ceylon, Burma, Sumatra, Java, Borneo,
Philippinen IHNyctipao ephesperis Hübner, Verz. p. 272 und Nyctipao laetitia Butler,
Ul. Het. III. p. 26, pl. 47 f. 9; Guenee, Noet. III. p. 182; A. Pagenstecher, J. N.
V. f. Nat. 1888, p. 60 n. 401: Amboina.
„96—118 mm. Vorderflügel dunkelbraun mit unbestimmter, gebuchteter, antemedialer Linie, ein
Fleck am Zellende w ie ein „umgebogenes Comma“ g ez eich n et, braun mit schwarzen Rändern, der „Kopf“
le ich t zw eilapp ig mit ein ig en blauen Schuppen-,' e in e s chw arz e, stark gewinkelt^ L in ie über der Zelle, die
dann bis nahe der Basis des Innenrandes läuft, mit einem breiten gelblichbraunen oder we issen Band über
ihr ; e in e unbestimmte, geb u ch tete, postmediale L in ie und submarginale, u nr eg elmä ssig g erundete , schwarze
Lin ie, mit einze lnen w e isse n Flecken in ihr, der Fleck an der Costa g ewöhnlich g rö sse r; Aussenparthie grau
Übergossen, mit: A u sn a hm e eines grossen dreie ckigen Flecks an der Costa v o r dem Apex. Hinterflügel mit
blassem, basalen Band, mit schwarzer L in ie über ihr; e in e leicht gew e llte , mediale Linie, mit langem, weiss-
lichen Haar, über ihr; e in e u nr egelmässige, gèmondete, submarginale, schwarze Lin ie, einwärts g eb o g en
zwischen Adern 3 und 6, gewöhnlich mit weissen Flecken a u f ihr und einem F leck a u f der. Costa, die äussere
Parthie g elb br aun mit Ausnahme am Ap ex .“ Hampson.
Diese sehr verändeitishe Art, deren beide gewöhnlich aufgefttkrtenjjormen crepuscularis L.
und ephesperis Hb. Hampson vereinigt, ist in den mir vorliegenden Sammlungen in wechselnder
Gestalt vertreten. Es lassen sich vier verschiedëne Formen unterscheiden., Erstens Exemplare von
vorwiegend schwärzliehbrauner Färbung mit einzelnen submarginalen, weissliehen Flecken und ganz
sehwach äusgedrttekter weisslicher, steiler Querbinde;, eiförmig, schwarzbrauner Unterseite mit jveisser
Zickzacklinie von submarginalen Flecken, wetbhe>ifeh zu lencotaenia Guenée III. p. 184 (Cramer II.
pl. 160 A) und laetitia Butler (111. typ. Het. III. p. 26, pl. 47 f. ziehe. Diese sind ÿtm Neu-
Pommern und den Shortlands-Inseln vertreten. Zweitens liegen Exemplare;.yor von schwärzlich