Fundnotiz: Magalhaens-Strasse, Admiral ity Sount i b e i Rio Condor, 60 Fd.;'Schill-
grund; A. Ohlin leg. 26. II. 96.
Cynthia Paessleri n. sp.
Taf. II F ig . 6.
D i a g n o s e : Dick oval (30 mm la n g ) ; Körperöffnungen g a n z flach, u nge fäh r V7 des Körperumfanges
in der Mcdiaucbene von einander entfernt; Oberfläche rauh, borkenartig rissig, inkrustirt. Cellulosemantel
ziemlich dünn, sehr fe st lederartig. T entakeln 14, g rö sse r e und kle ine re u nr eg elmä ssig alternirend, sämmt-
lich zusammengesetzt, die g rö ssten mit F ied erun g zweifach er Ordnung. Dorsaltuberkel fast k u g e lig , ab g e schnürt,
mit en g geschlossener Flimmergrube, die einen % Kre isbogen, nach vorn offen, beschreibt. Kiemensack
jede rseits mit 6 Falten, deren 3 unterste stu fenw e ise etwas ver ringert sind; 2 0 - 6 L ä n g sg e fä sse auf,
2—5 zwischen den Fa lten; ca. je d e s achte Haup tq u erge fäss stark verbreitert, d ie ü br ig en ste llenwe ise alternirend
etwas ver sch ieden; secundäre Quergefässe g a n z ver ein zelt auftretend; Kiemenspalten schmal, lang
gestreckt, parallelrandig, bis zu 8 in ein e r Masche. Dorsalfalte e in e g ed rä n g te Re ih e schlank konischer
Züngelchen a u f firstförmiger, beide rseits sch arf gerippter Basis. Darm linksseitig, e in e la n g e , etwas klaffende
Schle ife bildend, die so g eb o g en ist, dass sie p arallel dem Endostyl verläuft; Magen nicht sch arf au sgep rägt,
mit 4 Leberdrüsen, 2 vorder en u n g e stie lten und 2 hinteren kurz und la n g gestie lten . J ed er seits 2 zw ittr ig e
Gonaden, d icke, sehr la n g g e str e ck te Polster, deren Seitenränder tie f gek e rbt und g eb u ck e lt sind; Ovarien
central, von den Hoden umwachsen; Gonaden am Hinterende in ein en cylindrischen Eileiter u nd einen
schlauchförmigen Samenleiter übe rgeh en d ; Eileiter an den Innenkörper, Samenleiter an die fr e ie S e ite des
Eileiters a n g eschmieg t; link er se its d ie e in e Gonade in, die andere ü be r der Darmschleife.
Diese neue Art, die nur in einem einzigen Exemplare vorliegt, mag Herrn Kapitain R ic h .
Paessler gewidmet sein.
Aensseres: Die Körperform (Taf. II Fig. 6) ist dick oval, der Kngelform genähert.
Die Körperöffmmgen liegen ganz flach, haben somit keinen Einfluss auf die Gestalt. Die Oberfläche
ist sehr rauh, borkenartig rissig und uneben, mit Sand,'4 kleinen Algen und anderen Fremdkörpern
massig stark besetzt. Das Thier ist mit dem grössten Theil der Hinterseite zwischen den Verästelungen
von Tangwurzeln befestigt. Die Körperöffnungen liegen ungefähr des Körperumfanges
in der Medianebene von einander entfernt, ganz flach. Die Ingestionsöffnung ist ein tiefer
Kreuzspalt. Die vier grossen Lappen zwischen den Kreuzästen sind etwas verdickt und sehen wie
Borkenschuppen aus. Die Egestionsöffnung ist ein feinerer Kreuzspalt in einer Einsenkung, die
zwischen unregelmässigen Erhabenheiten versteckt liegt. Die kleinen Lappen zwischen, den; Kreuzästen
sind nackt. Die kär bung der Thiere ist schmutzig braun. Es wurden folgende Dimens
i o n e n festgestellt: Länge 30 mm, Höhe 23 mm, Breite 22 mm; Entfernung der Körpevöffnungen
von einander 11 mm.
Innere Organisation: Der Cellulosemantel ist ziemlich- dünn, sehr fest lederartig.
In seine äussere Schicht sind zahlreiche Fremdkörper, grosse und kleine Sandkörner, Spongien-
nadeln n a., eingebettet; auch die Tangwurzelzweige, an denen das Thier sitzt," sind zum Theil
vollkommen von der Substanz des Cellulosemantels umhüllt. Die Innenseite des Cellulosemantels
zeigt sehr unregelmässige Ausbuchtungen und Vorwölbungen; zumal die Tangwurzelzweige verursachen
stark wulstige Erhabenheiten an derselben. Die Färbung der Innenseite ist fleckig, je nach
der Dicke der von Fremdkörpern freien inneren Schicht weisslich bis gelbbraun oder schieferig grau,
stark perlmutterglänzend. In der von Fremdkörpern freien, meist stark reducirten iuneren Schicht
verlaufen locker verzweigte, dünne Gefässe mit spärlichen kolbenförmigen Anhängen. Einzelne
dieser Gefässe dringen auch zwischen den eingebetteten Fremdkörpern hindurch in die äussere
Schicht ein.
: Der I n n e n k ö r p e r löst; Sich leicht vom Cellulosemantel ab. Er ist ziemlich dick und
mit einer sehr kräftigen Mu s k u l a t u r versehen, die im Allgemeinen ein unregelmässiges, ziemlich
engmaschiges Netzwerk bildet, im Umkreis der Körperöffnungen aber sich zu ungemein starken Ring-
und Längsmuskelsträngen - sondert.
Der T e n t a k e l k r a n z besteht aus 14 zusammengesetzten Tentakeln, die unregelmässig
alternirend grösser und kleiner sind. Die grössten Tentakeln sind ca. 3 mm lang. Die Achse der
Tentakeln ist seitlich stark abgeplattet, ebenso die Achse der grösseren, zweizeilig stehenden Fiederanhänge
erster Ordnung. Diese Abplattung erstreckt sich jedoch nicht immer bis auf das äusserste
Ende, welches in vielen Fällen fingerförmig, cylindrisch bleibt. Die Fiederanhänge erster Ordnung
sind vielfach noch mit cylindrischen, unregelmässig zweizeilig gestellten Fiederanhängen zweiter
Ordnung versehen. Die Länge dieser letzteren ist sehr verschieden. Die kleineren Tentakeln sind
einfacher.
'Der Do r s a l t u b e r k e l ist stark erhaben, basal etwas abgeschnürt, fast kugelig. Die
Ränder der Flimmergrube sind fest gegeneinander gepresst. Der geschlossene Flimmergruben-Spalt
bildet auf der Kuppe des Dorsaltuberkels einen 2/3-Kreisbogen. Die Oeffnung zwischen den beiden
etwas gegeneinander eingebogenen Hörnern ist grad nach vorn gerichtet.
Der Ki eme n s a c k trägt jederseits 6 Falten. Die 3 oberen jederseits sind sehr gross
und hängen dorsal über. Die drei folgenden Paare sind graduell kleiner. Die des vierten und
fünften Paares hängen noch dorsal über. Die untersten, dem Endostyl benachbarten Falten sind
nur schwach wallförmig erhaben, fast rudimentär zu nennen. Die Stärke der Falten ist proportional
der Zahl der auf ihnen verlaufenden Längsgefässe. An der linksseitigen Kiemensack-
Hälfte ergab sich folgendes Schema:
D—(3)—1(20)—(2)—11(20)—(2)—111(21)—(4)—IV (15)—(5)—V (11)—(5)—VI(6)—(0)—E.
Die Quergefässe zeigen mancherlei Unregelmässigkeiten... Jedes fünfte bis achte ist ungemein
stark verbreitert, meist noch deutlich breiter als die Maschen lang sind. Die übrigen Quergefässe
sind wenig verschieden; nur stellenweise scheinen etwas breitere mit wenig schmäleren zu alter-
niren. Ganz vereinzelt sind die Maschen durch secundäre Quergefässe balbirt. Meist erscheinen
diese eine einzige oder wenige Maschenbreiten durchlaufenden secundären Quergefässe als Verlängerungen
von unvollständigen, nicht durch die ganze Breite des Kiemensackes durebgeführten
Hauptquergefässen. Die Maschen sind in den Faltenzwischenräumen meist viel breiter als lang.
Die Ki eme n s p a l t e n sind meist schmal und lang gestreckt, parallelrandig, zum Theil länglich
oval, fast stets breiter als die sie trennenden feinsten Längsgefässe. Die grössten zur Beobachtung
gelangten Maschen enthalten 8 Kiemenspalten.
Die Do r s a l f a l t e ist in ganzer Länge gleichartig gestaltet, jedoch hinten etwas breiter
als vorn. Auf firstförmiger, beiderseits scharf gerippter Basis steht eine gedrängte Reihe schlank
konischer, langer Züngelchen, deren freie Enden meist nach der rechten Seite hinübergebogen sind.
Die Rippen der Basis entsprechen diesen Züngelchen. In der hinteren Region sind diese Züngelchen
etwa 0,65 mm lang und am dickeren Basalende 0,11 mm breit. Die Zahl der Züngelchen beträgt
mehr als 40.
Der Darm liegt an der linken Seite des ICiemensaekes. Er bildet im Ganzen eine um
etwa das Anderthalbfache der Darmdicke klaffende Schleife, die so gebogen ist, dass ihr unterer,
vorlaufender Ast, der Mageuast, neben dem Endostyl und parallel mit demselben ist. Die Schlundöffnung
liegt rechts neben der hinteren Partie der Dorsalfalte. Sie liegt in der Mitte eines