erweitertem, etwas g elap pten Ende (Eileiter?) oder mit einfachem Ende (Samenleiter?), am Vorderrande des
Geschlechtsapparates entspringend.
Diese Art steht der P. gigantea nahe und ist vielleicht identisch mit Molgula hórrida
Herdman. Die fragliche Zugehörigkeit dieser letzteren zur Gattung Paramolgula ist oben, bei
P . gigantea erörtert worden. Da die Identitä t der hier zu beschreibenden Form mit Molgula
hórrida sich zur Zeit nicht sicher feststellen lässt, so beschreibe ich sie als neue Art. Eine spätere
Vereinigung mit jen e r HERDMAN’sehen Art wird keine Schwierigkeiten bereiten, wohl aber könnte eine
falsche Identificirung zu Ungelegenheiten führen. Mir liegen 9 Exemplare der Paramolgula patagónica
vor.
Aeusseres: Der Habi tus (Taf. II Fig. 10) ist der einer Kartoffel, die gleichmässig mit
einer feinen Sandkruste bedeckt ist. Die K ö r p e r g e s t a l t ist mehr oder weniger regelmässig
dick-eiförmig, an der Ansatzfläche in Folge der Konvexität des Ansatzmateriales mehr oder weniger
eingedrückt. Die Körperöffnungen sind sehr wenig erhaben. Die Thiere sitzen mit einer sehr
variablen Partie der Ventralseite an kleinen oder mittelgrossen Steinen. Das grösste Stück hat
eine Länge von 40 mm, bei einer Brei te von 35 mm und einer Höhe von 30 mm. Das kleinste
Stück ist nur 9 mm lang. Die Körperoberfläche ist im Allgemeinen glatt, in der Umgebung
der Ansatzfläche jedoch mit langen, sehr feinen Härchen besetzt. Die ganze Oberfläche ist mit
einer feinen, gleichmässigen Sandkruste bedeckt, die an den behaarten Partien eine bedeutende
Mächtigkeit annimmt und nur die unmittelbare Umgebung jeder Körperöffnung frei lässt. Die Thiere
haben in Folge dieser Bekleidung ein mausgraues Aussehen. Der Habitus der Thiere scheint von
dem Alter derselben unabhängig zu sein. Die kleinsten Stücke sehen genau so wie die grösseren
aus. Die Körperöffnungen sind kaum erhaben, durch die Nacktheit ihrer unmittelbaren Umgebung
jedoch sofort erkennbar. Sie liegen etwa 1/7 des Umfanges in der Medianebene von einander
entfernt. Die Ingestionsöffnung ist manchmal deutlich 6-lappig, die Egestionsöffnung 4-lappig. In
vielen Fällen sind die Lappen nicht deutlich erkennbar.
Innere Organisation: Der Cellulosemantel ist ziemlich dünn, bei den grössten
Stücken kaum 1 mm im Maximum dick, dabei weich lederartig, aber sehr zäh. Die Sandbekleidung
lässt ihn etwas steifer werden. Nach Entblössung von der Sandkruste ist er durchscheinend.
An der Innenfläche sowie an den Schnitten ist er hellgrau. Bei Molgula hórrida soll der Cellulosemantel
„thick, solid, and very stiff“ sein. Der I nnenkörper löst sich leicht vom Cellurösemantel
los. Er ist ziemlich dünn, mit einem feinen Netzwerk zarter Muskeln versehen. Ausser diesen
zarten Muskeln sieht man etwa 20 sehr starke Längsmuskelbänder von der Umgebung jeder Körperöffnung
ausstrahlen, die sich erst spalten und in jenes feine Netzwerk übergehen, nachdem sie mehr
als die halbe Körperlänge durchlaufen haben. Auch die Ringmuskeln sind im Umkreis der Körperöffnungen
etwas stärker und regelmässiger, jedoch bei Weitem nicht so stark wie jene Längsmuskeln.
Eine gestreckt bohnenförmige, mässig stark gebogene Niere hat sich an der rechtsseitigen
Hälfte des Innenkörpers gebildet. Sie liegt ziemlich weit hinten, nahe dem Endostyl, dem
sie ihre convexe Seite zuwendet. Sie ist an einem grösseren Stück 13 mm lang bei einer Breite
von fast 4 mm.
Der Tent akel kranz besteht anscheinend aus 12 zusammengesetzten Tentakeln, deren jeder
wie eine kleine, dicke, kurze Pennatula ohne Stiel aussieht. Die Tentakeln scheinen regelmässig
alternirend grösser und kleiner zu sein. Es liess sich nicht sicher entscheiden, ob zwischen diesen
Tentakeln erster und zweiter Ordnung noch kleinere einer dritten Ordnung stehen, oder ob die
betreffenden zur Beobachtung gelangten Gebilde nur als die untersten Fiedern der Tentakeln erster
Ordnung anzusehen seien. Bei beiden untersuchten Stücken waren die Tentakeln fest zusammen
gedrängt und bildeten einen die innere Ingestionsöffnung wie eine dicke, wollige Krause um-
gebenden Ring.
Der Dorsaltuberkel ist von elliptischem Umriss; die längere Achse der Ellipse fällt in
die Medianebene des Thieres. Die Gestalt der Flimmergruhe war bei den untersuchten Stücken
etwas verschieden. Bei dem einen waren die Ränder derselben fest aneinander gelegt und bildeten
zwei Hörner, die spiralig gegeneinander eingerollt sind. Jede Flimmergruben-Hälfte machte ungefähr
IV, Spiralwindung. Die Oeffnung zwischen den beiden Spiralen war gegen die rechte Seite
gekehrt. Bei dem anderen Exemplar waren die Ränder der Flimmergruhe nicht, aneinander gelegt,
sondern Hessen eine weit klaffende Einsenkung zwischen sich. Zugleich waren sie stark und
unregelmässig gefaltet, so. dass sie nicht ,zwei regelmässige Spiralwindungen, sondern unregel-
mässig gekräuselte Rosetten bildeten, die nur.>im Centrum eine Andeutung einer Spiralwindung
darboten.
Der Ki eme n s a e k bildet, jedörseits 7 kaum ¡Erhabene Lä n g s f a l t e ' n , deren jede ein
starkes, rippenförmig vorragendes L ä n g s g e f ä s s trägt. Diese Längsgefässe sind saumförmig,
ventral eingerollt. Die Felder zwischen ihnen sind kaum eingesehkt, fast ganz flach. Von der
kurzen Dorsalfalte, strahlen nach jeder Seite 5 dicke Ha u p t q u e r g e f ä s s e zum Endostyl hin.
Die dadurch gebildeten grossen Felder oder Maschen werdeh -von einem unregplmässigeh Netzwerk
von ziemlich dicken, in allen Riehtungeff verlaufenden Gefässen ausgefüllt. Zahlreiche verschieden
grosse, jifjs|gemlich kleine Infundibula zwischen diesen Gefässen führen zu der Aussen-
fläehe des Kiemehsäckes hin. Diese Aussenfläche ist von verschieden gestalteten Kiemenspal ten
dürehbrochegr Die Ki||enspalten sind meist länglich, oval oder noch häufiger von der Gestalt eines
Lemnisken-Durchschnittes. Sie liegen zum Tbeil regellos, zum Theil zu mehr-oder weniger regelmässigen,
meist uijdbutlichen Spiralen aneinander gereiht. Die Geritten der deutlicheren Spiralen liegen
gerade unter den grösseren Infundibulen. Die Dorsalfal te ist glatt und glattrandig, vorn ziemlich
schmal, hinten verbreitert und nach der rechten Seite hin eingerollt.1 ] j | Endostyl verläuft
in einfachem Bogen.
Der Darm liegt an der linken Seite des Kiemensackes. Er bildet eine Schleife, deren
beide Aeste fast im ganzen Verlauf fest aneinander gelegt sind und nur an der ümwendungsstelle
etwas voneinander weiöhen. Der äussere Ast dieser Schleife, von der Anfangshälfte des Darms
gebildet, verläuft in hufeisenförmiger Biegung parallel dem Endostyl. Nachdem dieser äussere Ast,
sich ventral nach vorn hin wendend, die Mitte der Körperlänge erreicht hat, biegt er sich zur
Bildung des inneren Astes zurück. Dieser innere Ast ist ebenfalls hufeisenförmig und füllt die Con-
cavität des äusseren Astes, sich an denselben fest anschmiegend, ganz aus. Dieser innere Ast ragt,
am Oesophagus wieder angelangt, nur noch eine sehr kurze Strecke weiter nach vorn. Der Oesophagus
ist sehr kurz,'schraubenförmig zusammengezogen. Der Magen ist nicht scharf abgesetzt.
Seine verdickte Wandung zeigt zahlreiche, unregelmässig elliptische, häufig zusammenfliessende
Leber-Höhlungen, die durch kaum verengte Oeffnungen mit dem Lumen communiciren. In der
vordersten Partie des Magens vergrössern und verdicken sich diese zusammenfliessenden Leber-
Höhlungen zu einer äusserlich buckelartig vorragenden Leber, die dem Magen wie eine dicke Platte
(mit eigenem Lumen?) aufliegt. Eine vorn breite, hinten schmälere wallförmige Typhlosolis zieht
sich an der concaven Seite des äusseren Darmastes, also durch den Magen und den Anfangstheil