Mus. 1877, p. 134, Taf. VII, f. 11) in Anspruch genommen, was sie aber nicht sein kann, sowohl
der Abbildung nach, als der ausdrücklichen Bemerkung Kirscli’s wegen in der Beschreibung, dass
titania sich durch den Mangel aller Schräg- und Querbinden von allen beschriebenen Arten unterscheide,
während die vorliegende Art gerade sehr deutliche und stark entwickelte schwarzbraune
Querstreifen (4) der Vorderflügel und gelbliche der Hinterflügel hat.
Ich habe bisher diese Art nicht aufgeführt gefunden und erlaube mir daher hier eine Beschreibung
derselben als neuer Art zu geben.
40 mm cf (ungefähre Grösse von titania). Oberseite: Vorderflügel schneeweiss, mit vier
schwärzlich-braunen Querlinien, von denen die'- zwei ersten in der ersten Hälfte schief von der
Costa zum Innenrande in der Richtung von innen nach aussen parallel verlaufen, die zwei ändern
in der äussern Hälfte von der Costa zum Innenrande nahe am Aussenwinkel convergirend, aber
sich nicht berührend, verlaufen. Eine ganz feine submarginale bräunliche Linie. Die weissen
Fransen ganz schwach dunkler eingefasst. Hinterflügel mit gewelltem, bei Ader 3 zu einem stumpfen
Zahn vorspringenden Aussenrand, an dem Zahn und den beiden darunter liegenden Adern kräftige
schwarze Punkte; sonst linear schwärzlich eingefasst. Vom Vorderrande ziehen, zum Hinterwinkel
convergirend, vier hellgelblichbraune stärkere Querlinien und mehrere zarte ebenso gefärbte submarginale.
Palpen schwarz, Brust, Bauch und Beine weiss, Hinterleib oben leicht gelblieh, unten
weiss. Unterseite der Flügel weiss mit schwacher Andeutung der Querlinien, die besonders auf
den Vorderflügeln ausgesprochen.
244. Micronia interrupta A. Pagenst. n. sp.
In der Ribbe’schen Sammlung findet sich eine Herrn Sne 1 len unbekannte, von Neu-
Lauenburg stammende Art vertreten, welche ich unter dem obigen Namen, weil wohl noch unbeschrieben,
hier aufführe.
2 36 mm. Vorderflügel weiss, Costalraud und Apex mit kleinen schwarzen Punkten. Drei
parallele hellbräunliche Querlinien durchziehen den Flügel, die innere schmäler, die mittlere am
stärksten entwickelt. Zwischen der letzten und der schwarzen Fransenlinie laufen bräunliche
Streifchen in der Richtung von innen nach aussen von unter dem Apex bis zum Innenwinkel, eine
unterbrochene Linie bildend. Hinterflügel mit drei hellbraunen Streifen als Fortsetzung deren der
Vorderflügel, die äussere geschwungen. Zwischen ihr und der dunklen Fransenlinie ebenfalls eine
aus unterbrochenen Streifchen gebildete fast doppelte Querlinie. Vor dem Schwanzanhang in der
Mitte ein schwärzlicher Punkt.
Unterseite rauchbraun, weisslieh durchschimmernd mit undeutlichen Querlinien. Beine weiss,
wie die Unterseite des Hinterleibs. Brust weiss, Fühler gelblich, braun.
Die von Hampson, I. M. III. p. 118 zu den Uraniden gestellte Gattung Auzea Walker
(charakterisirt durch starke Winklung der Discocellularen und den Ausschnitt der Vorderflügel
unterhalb des Apex), welche in der Ribbe’schen Sammlung durch Auzea torridaria Moore (Proc.
Zool. Soc. 1887, p. 617) von den Shortlands-Inseln vertreten ist, gehört zu den Geometriden, da
bei ihr eine Haftborste vorhanden ist, wie Herr Snellen freundlichst bemerkt.
Fam. Epiplemidae.
Diese Familie enthält kleine, im indoaustralischen Gebiete verbreitete spannerähnliche
Schmetterlinge, welche folgende Merkmale nach Hampson, I. M. III. p. 121 zeigen:
„Zunge und Haftborste vorhanden, A u f den Vorderflügeln Ader la g etren n t von lb , l c fehlt;
5 kommt v on oder v on oberhalb der Mitte der Discoc ellularen, 7 ist w e it getr en n t von 8 und gewöhnlich
mit 6 g estie lt. Hinterflügel mit zw ei Innenrandsadern; Ader 5 v on oder von oberhalb der Mitte der D isco ce
llu laren; 8 frei v on der Basis. Raupen mit fü n f Bauchfusspaaren, sparsam mit Haaren bedeckt.“
Im Bismarck-Archipel ist die eine Gattung Epiplema Herr. Schäffer beobachtet, doch ist
es wahrscheinlich, dass auch die bis Australien von Indien her verbreitete Gattung Dirades dort
vorkommt.
Gattung Epiplema Herr. Schäffer.
(Erosia.)
D ie se Gattung wird nach Hampson, I. M. III. 125, in der neotropischen, aethiopischen, orientalischen
und australischen Region und in der paläarctischen (Süd-Russland, Amur u nd Japan) beobachtet.
S ie hat vorge stre ckte, über die Stirn re ich en de Palpen. A u f den Vorderflügeln kommt Ader 5 vom obern
Zellwinkel, 6 und 7 sind g e stie lt; 8 und 9 g e stie lt; 10 gewöhnlich von der Zelle, selten mit 8 und 9 gestielt.
A u f den Hinterflügeln kommen Ader 3 und 4 von der Zelleck e,-5 von der Mitte der Discocellularen; 6 und 7
vom obern Winkel.
245. Epiplema plicata Snellen.
Erosia plicata Snellen, Tijd. v. Ent. Bd. 20, p. 44, pl. 3 f. 23: Java; Tijd. v. Ent.
Bd. 24, p. 86: Celebes; A. Pagenstecher, Jahrb. N. V. f. Nat. 1888, p. 91 n. 520:
Amboina.
Die Art ist in der D a h l ’schen Ausbeute von Ralüin (Licht 6. Nov. 1896) vertreten, in
der R ib b e ’schen von Neu-Pommern (Kinigunang).
„ 9 23 mm. D ie Hinterflügel mit gew elltem, zwischen zwei spitzen Zähnen ausgeschnittenem Hinterrand.
Vorderflügel unge zahnt. Palpen und Gesicht schwarz. Fühler und Oberseite des L e ibe s w ie der
F lü g e l lich t aschgrau, die Vorderflügel fein dunkel bestäubt, am Hinterwinkel dichter, mit einer a lle in .in
der Mitte deutlichen, fe in en schwarzbraunen Querlinie a u f einem Drittel u nd ein er zweiten, ebenfalls hier
u nd da verwischten, die g e r ad e v o r dem zweiten Drittel des Vorderrandes b eginn t, einen kleinen Bogen,
dann einen Zahn a u f Ader 4 bildet und bei % des Vorderrandes ein w en ig nach hinten v on dem Ursprung
mit einem senkrechten, dick schwarzbraunen Streifchen endet. Zwischen Ader 4 bis 6 v o r dem Hinterrand
ein g-ebogenes, fransenwärts dunkelgrau beschattetes schwarzbraunes Streifchen mit einem dunkelgrauen
Fleckchen über ihm. Fransen etwas dunkler als d ie Flügel. D ie Hinterflügel haben a llein an der Spitze
und a u f einem u nr egelmässigen spitzen Streifen zwischen Ader 6 und 5 dunklere Bestäubung, welehS g eg en
den Vorderrand, scheinbar w ie ein Y rostgelb begrenz t is t und a u f welcher Färbung ein rothbrauner Mittel1
str eifen endet. S ie werden durchschnitten durch e in e fe in e, lichtgelbe, am Vorderrand mit einem schwarzen
Süppchen b eg inn en d e, hier und da scharf dunkel abgesetzte- Querlinie, we lche a u f Ad er 4 ein en spitzen
lan g en Zahn hat und a u f Ader lb einen k leineren, g e r a d e über dem letzteren steht ein wurzelwärts ab g e runde
ter dicker schwarzbrauner Halbmond in Zelle lc . Fransenlinie in der Ausschneidung- schwarzbraun,
ü be r dem untersten Zahn ein schwarzbraunes, durch ein gelb lichw eisses Streifchen begrenz tes Fleckchen.
Unterseite der Vorderflüg-el lichtgrau, die der Hinte rflügel grau we iss und bis a u f e in ig e braune Fleckchen
g e g e n den Hinterrand hin u n g e zeichh et.“ Snellen 1. c.
Von den Salomonsinseln wird Epiplema conflictaria Walker n Dirades parvula Moore
Dirades lilacina Moore (S. Hampson, I. M. III. p. 129 n. 3053) erwähnt, sowie
Epiplema instabilata Walker = Erosia insolita Walker = Dirades concliiferata Moore
(Hampson, I. M. III. p. 131, n. 3060).