März bis Mai, ausnahmsweise noch im Juni. Später im Jahr habe ich die Art nie gefunden, an einer
Stelle war sie bereits Mitte Mai verschwunden, lang bevor der Graben austrocknete.
Sie ist durch das ganze Gebiet verbreitet.
S u b g e n u s C y p rin o tu s Brady.
(Sars, Yavra).
Rand der rechten Schale gezähnt. (Taf. 13 Fig. 13, 18, 19.)
Nach Vavra 1897 p. 20 ff. existiren auch Formen, bei denen der Rand der linken Schale
höckerig ist (Cyprinotus fossulatus). Claus 1890 p. 52 hat diese Untergattung, deren Berechtigung mir
sehr zweifelhaft ist, weiter gesondert in Cyprinotus und Heterocypris, hier wieder seine Neigung zur
Schaffung überflüssiger Gattungen bethätigt; die im folgenden beschriebenen Arten würden zur Gattung
Heterocypris gehören.
C y p rin o tu s s a lin a Brady.
Taf. 16 Fig. 1, 2, 10,12.
Cypris salina Brady 1866 p. 368 Taf. 26 Fig. 8—13.
Ich halte ebensowohl nach den Abbildungen, wie nach der Beschreibung der Färbung, welche
Fischer von seiner Cypris prasina (1855 p. 644 Taf. 19 Fig. 9—13) giebt, diese für nicht identisch
mit C. salina, eben so wenig die Cypris fretensis B rady und R o b e rtso n (1870 p. 13 Taf. 4 Fig. 7—9),
L in k e S chale des ?: Höhe zur Länge etwa 2:3; der höchste Punkt liegt wenig vor der
Mitte, der Dorsalrand bildet einen stumpfen Winkel mit breit gerundeter Spitze, dessen vorderer Schenkel
deutlich steiler abfällt als der hintere; beide Schenkel gehen ohne Andeutung einer Grenze in den breit
gerundeten Vorder- und Hinterrand über. Das Hinterende breiter gerundet als das vordere, der Ventralrand
gerade, er geht ohne Andeutung einer Grenze in den Vorder- und Hinterrand über. Der
Saum überragt am-vorderen und hinteren Körperende deutlich den Schalenrand, am Yorderrand und
in der vorderen Hälfte des Ventralrandes ist eine mässig breite verschmolzene Zone sichtbar, welche
von zahlreichen unverzweigten Porencanälen durchsetzt wird.
Die re c h te Schale der linken ähnlich, etwas niedriger, der Winkel des Dorsalrandes weniger
stark abgestumpft, der vordere und hintere Schenkel gleich stark abfallend, das hintere Ende nicht breiter
gerundet als das vordere. Der Schalenrand am Yorderrand und z. Th. am Ventralrand gezähnt. Der
Saum überragt am Yorderrand und am grösseren Theil des Yentralrandes den Schalenrand. Eine verschmolzene
Zone ist nur am Yentralrand in geringem Umfang erkennbar.
Beide Schalen sind mässig dicht mit ziemlich auffälligen Porencanälen bedeckt, die Behaarung
ist am Vorderrand ziemlich dicht, übrigens dünn, die einzelnen Haare ziemlich kurz und fein. Die
ganze Schale ist fein punktirt, die Punktirung ist bereits bei Zeiss A. A. sichtbar, wenn man die
Schale eines lebenden Thieres betrachtet, die frei, nicht im Wasser liegt.
F ä rb u n g : Ein Theil der Schale ist braun pigmentirt, die Färbung schwankt zwischen schön
dunkel kastanienbraun und hellbraun, folgende Theile sind pigmentirt: ein breiter, fast die ganze Schale
umziehender Streifen; derselbe lässt zwischen sich und dem Schalenrand einen schmalen, nur am höchsten
Punkt der Schale breiteren hellen Streifen. Der Streifen ist stets unterbrochen in der Augengegend,
ferner oft am Unterrand hinter den Schliessmuskelansätzen. Ferner finden wir ein braunes Band, das
die Eierstöcke und Leberschläuche ganz oder fast ganz bedeckt, schräg von vorn nach hinten absteigt,
wobei es sich den Schliessmuskelansätzen stark nähert; dasselbe verbindet den oberen und unteren
Schenkel des Randstreifens. Schliesslich haben wir einen dunklen, zweizipfligen Fleck unter dem Auge,
dessen vorderer grösserer Zipfel häufig mit dem Streifen des Yorderrandes verschmilzt. Die Streifen
beider Seiten verbinden sich in ‘einem dicht hinter dem Auge den Rücken überziehenden Streifen.
Die Zeichnung ist ziemlich constant, folgende Abweichungen mögen erwähnt werden: Der
Randstreifen kann, wie gesagt, am Yentralrand unterbrochen sein, eventuell auch nur verschmälert der
hintere Zipfel am Fleck unter dem Auge kann fehlen. Trotz der lebhaften Pigmentirung ist die Schale
durchscheinend, so dass man die Gliedmaassen beim lebenden Thier erkennen kann, doch spielen die
inneren Organe keine Rolle für das Aussehen des Thieres.
Von oben gesehen ist die Breite etwa gleich 6/n der Länge, die grösste Breite liegt deutlich
hinter der Mitte, die linke Seite bildet einen ziemlich starken, die rechte einen flacheren Bogen, der
linke verläuft annähernd gleichmässig bis zum vorderen und hinteren Ende, biegt erst nahe der Mitte
stärker um, der rechte ist nahe dem Vorderrand ziemlich stark eingedrückt. Eine ähnliche, doch flachere
Einbuchtung erscheint links, sobald wir die Schale ein wenig nach rechts neigen, womit sich überhaupt
die Symmetrieverhältnisse wesentlich ändern. Das hintere Ende ist breit gerundet, in der Mitte wird
die Rundung überragt von dem als Spitze vorstehenden Saum der linken Schale. Das vordere Ende
ist schmaler, überhaupt die Schale vorn schmaler als hinten; auch hier wird das abgerundete Ende von
dem linken Saum als Spitze überragt. Die linke Schale umfasst die rechte, überragt sie vorn und
hinten nur wenig.
Länge 1,2 mm.
Die Borsten der 2. Antenne überragen deutlich die Spitzen der Klauen. Maxille mit zwei
gezähnten Klauen. Furcaläste ziemlich kräftig, der Yorderrand fast gerade, der Hinterrand schwach
concav. Die Endklaue ziemlich schlank, mässig stark gebogen, etwa 3/s so lang wie der Yorderrand;
die untere Klaue schwach Sförmig gekrümmt (eine Andeutung einer Sförmigen Krümmung zeigt auch
die obere Klaue). Die Hinterrandsborste kräftig, sie entspringt in geringer Entfernung von der unteren
Klaue (lU Vs der Länge derselben). Der Hinterrand gliedert sich scharf in einen derberen distalen
und einen zarteren proximalen Theil, letzterer reicht bei weitem nicht bis zur halben Länge.
Die Thiere vermögen sehr wohl sich frei schwimmend vom Boden zu erheben, meist halten
sie sich in nächster Nähe des Grundes, gleiten über denselben hin.
Vorkommen: Ich habe die Art in der Umgebung von Greifswald häufig in flachen Gräben
gefunden, welche auch im Sommer mit Wasser gefüllt sind, ebenso in Lachen und Pfützen am Strande
der Ostsee. Sie findet sich besonders in schwach salzigen Gewässern, scheint aber auch in ganz süssem
Wasser vorzukommen. So weit meine Beobachtungen reichen, findet sie sich nur im Sommer und Herbst.
W e ite re F u n d o rte : Einmal nur in einem Exemplar von W. Hartwig bei Berlin gefunden.
(1893 p. 24), ferner in England.
Cypris in e o n g ru e n s Ramdohr.
Taf. 13 Fig. 12—22.
Cypris ineongruens Ramdohr 1808 p. 86 Taf.
---- aurantia B a ird 1850 p. 159 Taf. 19 Fi»1. 13.
&£_aurantia F isch e r 1855 p, 650 Taf. 1 Fig. 29—31, 60, 61.
— ineongruens B rady 1866 p. 362 Taf. 23 Fig. 16—22.
— Brady und Norman 1889 p. 73 Taf. 12 Fig. 8, 9.
— Vavra 1891 p. 95.
— C ro n eb e rg 1895 p. 304 Fig. 21.