„Flügel durchsichtig, die Vorderflügel an d er Costa am Innenrand, ein Querstreifen u nd der nach
inn en e in g esch n itten e Ausseurand schwarz; a u f den Hinterflügeln ein Streifen im D iscu s und der gesammte
schmale Rand schwarz. An der S e ite d ie Stirn weiss, Palpen schwarz, unten gelblich bestäubt, Thorax und
Hinterleib schwarz, mit bläulichen Atomen b edeckt, w e iss g e r in g e lt, die Vordertarsen g elb . Felder.
In der R ib b e ’schen Sammlung befindet sich ein Exemplar von Neu-Pommern, in der
D ah Eschen ein weiteres ( c f ) (Waldthal bei Ralum 22./XI. 96), sowie ein anderes in Spiritus aufbewahrt,
welche ich sämmtlich als zu der F e ld e r ’schen Art gehörig bezeichnen zu müssen glaube.
Da aber einige Verschiedenheiten, namentlich in dem Aderverlauf mit der F e ld e r’schen Abbildung
sich ergeben, so ziehe ich es vor, um eine etwaige anderweite Identificirung zu ermöglichen, hier
eine Beschreibung der mir vorliegenden Stücke zu geben.
D a s Exemplar v on Ralum hat 22 mm Ausmaass. D ie Palpen sind schwärzlich, u nten gelblich, aufwär
ts ger ichtet, das zw e ite Glied beschuppt, dick, das dritte kleiner, zug'espitzt. D ie Fühler sind schwarz,
fe in bewimpert, sich allmählich nach der S pitz e verdickend, wo s ie ein B üschelchen feiner Haare tragen.
K o p f schwarz, Halskragen gelblich, A u g e n we isslich e in gefasst. Thorax u nd Hinterleib schwarz, oben g e lb lich
, u nten weisslich g er ing e lt. Afterbüschel schwarz, stark, metallisch schimmernd. Vorderbeine an den
S ch en ke ln stark schwarz behaart. Hinterschienen gelblich behaart mit krä ftig en Mittel- und Endsporen.
A lle F lü g e l durchsichtig, le ich t gelblich schimmernd. D ie Vorderflügel mit schmalen schwarzen R ä n d e r n und
schwar zen Querstreifen, Adern schwarz bestäubt. D ie Hinterflügel haben schmale schwarze Ränder. Ader 3
u nd 4 sind nicht, w ie von H am p s o n für S c ia p te ro n a n g e g eb en u nd b e i F e l d e r g e z e ich n e t ist, aus dem
E nd e der Zelle, sondern g etren n t für sich entspringend (wie auch v on S n e l l e n für S c ia p te ro n an gegeb en ),
5 von der Mitte der Discocellularen.
Gattung Sesia Fabr.
Die Vorderflügel dieser Gattung sind in der Mittelzelle und der Wurzelhälfte des hintersten
Drittel unbeschuppt, die Palpen lang, mehr oder weniger geneigt; Ader 3 und 4 sind gestielt oder
kommen von einem Punkt. Der Analbüschel ist beim cf lang, die Fühler des d* bewimpert.
28. Sesia rubripes A. Pagenst. nov. spec. Von Kinigunang befindet sich in der Ribbe’schen
Sammlung eine Herrn Snellen und mir unbekannte Sesia-Art in zwei Exemplaren, die ich hieranführe.
22 mm. Fühler u nd Palpen röthliebgelb, Brust bräunlich, Hinterleib bräunlich und g e lb ger ing e lt.
B e in e lang, g e lb lichr o th ; S chienen e twas röthlich behaart. Vorderflügel an der Costa schwärzlich, gelblich
besch u pp t; ebenso a u f den Adern, den Discoc ellularen und am Innenrande g elb lich beschuppt, son st hyalin
schimmernd. Hinterflügel hyalin, die Adern gelblich, der Aussenrand schmal schwarz.
Die beiden Exemplare haben viel Aehnlichkeit mit Teinotarsina longipes Felder, Nov. Lep.
Taf. 75 f* 2, sind aber erheblich kleiner, auch ist das Aussendrittel nicht so dicht beschuppt, wie
auf der Abbildung angegeben. Ich muss sie als selbständige Art einstweilen betrachten.
29. Sesia spec. In der D a h l’schen Sammlung befindet sich eine weitere, leider schlecht
erhaltene kleine Sesia mit schwärzlich beschuppten Flügeln, blauschwarzem Hinterleib von Alovon
bei Ralum; gefangen im Juni 1896.
Die Gattung Sesia wird von Meyrick (Proc. Linn. Soc. of New South Wales 1886 Juli,
p. 688) mit drei Arten (tipuliformis und zwei weiteren) von Australien aufgeftthrt.
Fam. 5. Tinaegeriidae.
Hampson, Ind. Moths. I. p. 206; Walsingham, Tr. Ent. Soc. 1889, p. 1.
„Kleine, am T a g flieg end e Nachtfalter, meist mit brillanten Farben; Fühler dick, mit lang en Schuppen
ihrer g a n z en L ä n g e nach oder theilweise bedeckt. Palpen lan g , schlank, sichelförmig. F lü g e l lang,
zu g e sp itz t; Vorderflügel: Ader l b leicht g e g a b e lt oder einfach an der Basis, Ad er 7 u nd 8 gestie lt. Hinterflü
g e l mehr oder w en ig e r hyalin, drei Innenrandsadern, 8 frei von der Wurzel. Beine öfters b ed e ck t mit
la n g en Schuppen ü be r oder a u f den Sporen, we lche la n g sind. D ie Raupen leb en in Geweben.“ Hampson.
Die Familie, die hier keine dauernde Stellung behalten kann, da sie mit den Butalinen
(Tineiden) näher verwandt ist, ist im paläarctischen Gebiete nur durch eine Art vertreten und zerfällt
in drei Gattungen:
a) Fühler längs der ganzen Oberseite gefranst, auf den Vorderflügeln
Ader 2 vom Z e lle n d e ................................................................................Snellenia.
b) Fühler nur an den Mittelgliedern befranst; auf den Vorderflügeln Ader 2
vor dem Zellende.
a1) Auf den Vorderflügeln Ader 6 vorhanden; Mittelschienen mit befransten
S p o re n .................................................................................... Oedematopoda.
b1) Auf den Vorderflügeln Ader 6 fehlend. Hinterschienen ohne befranste
S poren....................................................................................................Eretmocera.
Snellenia und Eretmocera sind in Australien beobachtet.
In der R ibbe’schen Sammlung befindet sich ein Exemplar von den Shortlands-Inseln, eine
wohl zu Eretmocera zu rechnende Art. Es ist als höchst wahrscheinlich anzunehmen, dass diese
Gattung auch auf dem Bismarck-Archipel anzutreffen sein wird. Ich gehe daher auf dieselbe, wie
-die angegebene Art, hier ein.
Gattung Eretmocera Z.
(Exodomorpha Wik.; Castorura Meyr., Staintonia Stdgr.)
„Fühler a u f der ein en Seite dicht beschuppt mit allmählich an L ä n g e zunehmenden spitzen Fransen,
an der Spitz e nackt. Stirn abgerundet. Labialpalpen mässig, rückwärts gekrümmt, mit längerem spitzen,
dünnen Endglied. Zunge spiral. F lüg e l v e r läng e r t mit lan g en Fransen, a u f den Hinterflügeln fa st ohne
Analwinkel. Hinterleib sehr kurz, dick. B e in e stark; S chienen mit lan g en Sporen.“
Zeller, Vet. Ak. Handl. 1852, p. 96. Die Gattung ist in Afrika, Indien, Ceylon, Australien
und Andalusien beobachtet worden.
30. Eretmocera aurovittata A. Pagenst. n. sp.
Kopf gelblich, Brust schwarz. Hinterleib schwarz mit gelben Ringen. Vorderflügel schwarzbraun
glänzend mit golden schimmernden medialen, postmedialen und apicalen Querstreifen. Vor
dem letzteren am Apex zwei weitere kleine goldschimmernde Streifchen. Hinterflügel schwärzlich,
Fransen gelblich. Fühler und Beine schwärzlich. Hinterschienen mit grossen, unten gelblichen
Sporen. Ein Exemplar von den Shortlands-Inseln. — Eretmocera lunifera Zeller, Handl. Sc. Nat.
Ak. 1852, p. 100; Walker, Cat. 29, p. 707, von Afrika scheint nahe verwandt.
Fam. 6 . Syntomidae. (Vergl. auch Hampson, Cat. Synt. 1898.)
Die Syntomidae werden nach Hampson I. M. I. p. 209 eharakterisirt:
„Kleinere Nachtfalter, den T a g benutzend, mit kleinen, v o rg e stre ck ten Palpen, einfachen, gewim-
-per ten oder gekämmten Fühlern. D ie Sporen an den Schienen stets kurz oder fehlend. Vorderflügel: l b
an der Basis geg ab e lt, l c fehlend. A u f dem Hinterflügel Ader 8 fehlend, an ihrer Stelle e in e schwache Falte.
— Raupen kurz u nd cylindrisch, mit dicken, dichten oder g ethe ilten Haarbüscheln. D ie Pu pp en lie g en in
.-.seidenem, dichtem Cocon.“
Von den sieben aus dem indischen Gebiet bekannten Gattungen kommen 2, nämlich Eu-
chromia und Syntomis, im Bismarck-Archipel vor.
Gattung Syntomis Ochs.
Diese von Europa, Afrika und Asien, Borneo, Sumatra, Java, Australien bekannte Gattung
hat an den Mittelschienen ein Paar kleiner Sporen, an den Hinterschienen zwei Paare. Auf den
Vorderflügeln entspringt Ader 3 vor dem Zellende, 4, 5 vom Ende. Ader 6 der Hinterfiügel fehlt.