
„Palpen gewöhnlich über d ie Stirn ragend, am zweiten Glied haarig. A u f den Vorderflügeln Ader
10 v on der Zelle oder mit 11 gestie lt, und gewöhnlich mit ein er einfachen oder doppelten Nebenz elle. Hinter-
flü gel mit g u t entwickelter Ader 5 ; Ad er 6, 7 g ewöhnlich g estie lt, 8 g ewöhnlich anastomosirend mit 7 bis
ü be r die Mitte der Zelle, aber öfters n ahe bei ihr ver laufend und mit ihr verbunden durch e in e schiefe
Querader ü be r der Mitte.“
Aus dem Bismarck-Archipel sind mir bis jetzt von den zahlreichen, hei Hampson als im
indischen Gebiet vertreten aufgeführten Gattungen nur drei, nämlich Sauris, Eupithecia und Cidaria
bekannt geworden.
Gattung Cidaria Treitschke.
Von dieser Gattung findet sich eine einzige Aft in den mir vorliegenden Sammlungen vertreten
und auch nur in einem einzigen Exemplar in der Dahl’schen Ausbeute.
Die überaus weit verbreitete Gattung zeigt nach Hampson’s Definition (I. M. III. p. 349)
die nachfolgenden Charaktere:
„Palpen haarig, ü be r den leich ten Stirnwulst reichend. Fühler d es cf b e i typischen Exemplaren
fe in g ezahn t und mit Wimperbüscheln, Hinterschienen mit zw e i Sporenpaaren. A u f den Vorderflügeln entsp
ringt Ader 3 von n ah e der Zellecke, 5 v on ü be r der Mitte der Discoc ellularen, 6 v on oder über dem obern
Winkel, 10 anastomosirt mit 11 und dann mit 8, 9 zu einer doppelten Nebenzelle. A u f den Hinterflügeln
entspringt Ader 3 von n ahe der Zellecke; d ie Discocellularen sind sch ie f und Ader 5 kommt v on oder von
ü be r der Mitte, 6, 7 sind g e stie lt.“
268. Cidaria sagittatoides A. Pagenst. n. sp. Taf. I f. 5.
Das einzige hierher gehörige Exemplar der Dahl’schen Sammlung stammt von Ralum (zum
Licht 14. Juni 1896). Es ist ein 2 einer unserer europäischen Cidaria sagittata sehr ähnlichen
Art.
O. 28 mm. Fühler fadenförmig, dunkelbraun. Kopf, Brust und Hinterleib yöthlich hellbraun, die
le tz te ren am Grunde heller. D ie Basis der Vorderflügel ist d unkelbraun u nd wird durch e in e weissliche
Q.uerlinie ab gesetzt. In der Mitte des Vorderrandes b is zur Mitte des F lü g e ls e in abgestumpfte r fast dreieck
ig e r Fleck, an der Costa breiter, t ie f dunkelbraun, we iss eingefasst. Am Innenrande ihm g e g en ü b e r ein
v ie l k leinerer, ebenfalls dunkelbrauner, weisslich e in g e fa sste r d reie ck ig e r Fleck, den obern n icht erreichend.
Etwas ü be r der Mitte des Aussenrandes ein halbmondförmiger dunkelbrauner, ebenfalls weisslich umzogener
Fleck, unter welchem sich die Mittelparthie d es F lü g e ls als ein etwas heller brauner S treifen zur braunen
Basalfärbung hinzieht. Gegen den A p ex und am Aussenwinkel we isslich e Färbung. Hinterflügel am Grunde
hell röthlichgrau, nach au ssen dunkler röthlichbraun, am Aussenrand u nd Hinterrand dunkler fleckenförmig
beschattet.U
nte rseite röthliehgelb mit schwärzlichen Stippchen, F lecken und Streifen. A u f den Vorderflügeln
An deutun g des obern dunklen Costalflecks und ' ein dunkler S treifen am Aussenwinkel. Hinte rflügel mit
A n deutun g einer inneren u nd äusse ren Querbinde, die letz te re durch An häu fu n g schwärzlicher Atome im
Hinterwinkel deutlicher.
Gattung Eupithecia Curtis.
Die allgemein, namentlich aber in der nördlichen Hemisphäre, besonders in Europa verbreitete
Gattung, hat nach Hampson, I. M. III. p. 398:
„Palpen über die Stirn h ervorragend, zw eites Glied mit Haaren bedeckt. Fühler des c f gewimpert.
Hinte rschienen mit zw e i Sporenpaaren. Hinterleib mit leichten Rückenschöpfen. A u f den Vorderflügeln
entspringt Ader 3 von n ahe d er Zellmitte, 5 v on der Mitte der Discocellularen, 6 vom obern Winkel, 10 und
11 sind gestie lt, 10 anastomosirt mit 7, 8, 9 zur Bild un g ein er Nebenzelle. A u f den Hinterflügeln entspringt
Ad er 3 von nahe dem Winkel der Zelle, 5 von der Mitte der Disco cellularen, 6, 7 sind g estie lt, 8 anastomosirt
mit 7 bis u nter die Zellmitte.“
Von dieser Gattung sind etwa vier bis fünf kleine (12—15 mm) unscheinbare Arten von
Neu-Lauenburg und Neu-Pommern in der Ribbe’schen Ausbeute, eine davon auch in der D a h lsehen
von Ralum. Es sind braungefärhte Exemplare mit dunkleren Querlinien und Punkten,
welche eine nähere Beschreibung sehr schwierig machen, weshalb ich nicht im Stande bin zu
entscheiden, ob dieselben bereits beschrieben oder neu sind. Ich beschreibe daher nur eine.
269. Eupithecia spec.
Von Neu-Pommern (Kinigunang) ist in der R i b b e’schen Ausbeute namentlich eine Art auffallend,
welche in einem 16 mm grossen 2 vertreten ist, und welche Herr Snellen gleichfalls
ohne Namen aus Java und Celebes besitzt.
Die se Art z e ig t ein sehr zie rliches Zeiehnungsmuster a u f den gelblichgrau erscheinenden Vorder-
und Hinterflügeln. Weissliche E in la g erun g en zwischen zahlreichen g ew ellten dunklen Querlinien, welche
wiederum mit zerstreuten schwärzlichen Schüppchen b ed eck t sind; dunkle F le cken an der Costa, e in e Fransenlinie
aus dunklen F lecken a u f den Adern bei hellern Fransen zeichnen die Oberseite aus; die Unterseite ist
einfacher gelblichbraun mit ein ze ln en mehr verwaschenen Querlinien. Fühler, Brust und Hinterleib, w ie die
B e in e gelblichbraun.
Ich vermag nicht zu sagen, ob die Art nicht schon unter den zahlreichen bekannten Arten
aus der Nachbarschaft beschrieben ist.
Gattung Sauris Guenee.
{Remodes Guenee.)V .
Nach Hampson (I. M. III. p. 408) zeigt diese über Süd-Afrika, Indien, Ceylon, Burma,
die malayische Subregion, sowie die australische verbreitete Gattung folgende Eigenschaften:
„Palpen vorge stre ckt, gewöhnlich dreimal so lang als der Kopf, zw eites Glied o b en mit Haaren
b edeckt. Fühler d es c f sehr v erdickt und abgeplattet, Hinterschienen des c f ohne Sporen, beim O mit einem
Paar; Hinterleib sehr lang. Vorderflügel sehr b reit: Rippe 3 entspringt v on der Zellecke, 5 v on der Mitte
d er Discoc ellularen; 6 vom obern Winkel, 10 u nd 11 sind gestie lt, 10 anastomosirt mit 8, 9 zur Bild un g der
Nebenz elle. A u f den Hinterflügeln des 2 kommt Ader 2 von nahe der Zellecke, 3, 4 sind g e stie lt oder
kommen v on dem Ende, 5 v o n der Mitte der Discocellularen, 6, 7 sind gestie lt, 8 anastomosirt mit 7 bis
nahe der Zellecke.“
270. Sauris äbortivatata Guenee, Ur. et Phal. p. 364, pl. 21 f. 9 (cf); Meyrick, Tr. E.
S. L. 1897, p. 69: S. E. Borneo; Remodes abortivata Gn., Snellen, T. v. E. Bd. 24
p. 94 n. 42: Celebes.
In der D a h l’sehen Ausbeute ist ein Exemplar (2) von 25 mm von Ralum (zum Licht
25. Februar 1897) vorhanden, sowie eins von Neu-Pommern (Kinigunang) in der R ib b e ’schen
Sammlung und eins von Neu-Lauenburg (Mioko).
„Die Art ze ichne t sich durch einen breiten violetten, etwas unter dem A p ex der Vorderflügel b e ginn
en d en , nach innen dunkler b eg renz ten Aussenrand der grünlichen, mit unbestimmten dunklen Querlinien
ver sehenen Vorderflügel aus; die Hinterflügel sind einfarbig dunke lgrau, eb en so die g esam m te Unte rseite
Brust und Hinterleib gelb lich.“
271. Saui'is eupitheciata Snellen.
Remodes eupitheciata Snellen, Tijd. v. Ent. Bd. 24 p, 94 n. 43, pl. 10 f. 7, 8: Celebes;
A. Pagenstecher, Jahrb. N. V. f. Nat. 1888, p. 97 n. 554: Amboina; 1894 p. 41: Java.
Diese Art ist in der R i b b e’schen Sammlung von Neu-Pommern vorhanden.
Snellen | | | c.) beschreibt dieselbe:
„ $ .2 0 mm, kle ine r als a b o rtiv a ta $ , we lche s 22—26 mm g ro ss ist, ferner sind die bei eupithec
ia ta a u f dem Rücken braungraue, von u nten rostbraune, bei der ändern Art gaanz kohlschwarze Fühler a u f
dem Rücken tie f eingeschnitten und das Mittelfeld der Vorderflügel fransenwärts durch eine sehr scharfe,
Z o o lo g ic a . H e f t. 29. 19