über beide Flügel verlaufende Binde an; die äussere ist saumwärts von weissen, naeh anssen con-
caven Halbmöndehen begrenzt; die innere Binde, welche fleckig und nicht scharf begrenzt ist, wird
in der Mitte von einer feinen weissen Linie durchzogen, welche vom dritten- Vorderrandsfleek ausgebt.
Unter dem 5. Vorderrandsfleek steht ein verticaler beiderseits weiss eingefasster, dunkelbrauner
Strich; unter dem 6. Vorderrandsfleek ein eben solcher ovaler, horizontal stehender Fleck,
beides wie eine King- und Nierenmakel aussehend! Auf der Unterseite zeigen Sieh auch vom 5. und
6. Vorderrandsfleek dunkle braune Querbinden ausgehend, welche auf den Hinterflügeln nur angedeutet
sind. Diese Querbinden, sowie die der innern Binde der Otiefseite entsprechende Querbinde
sind wurzelwärts in unregelmässigen Flecken lebhaft gelb gesäumt.
Die Palpen sind lang, vorgestreckt, das zweite Glied hellgrau, unten locker beschuppt mit
an der Spitze etwas vorstehenden Schuppen, das dritte Glied etwas kürzer, als das zweite, anliegend
beschuppt, spitz dunkelbraun,“
468. Orneodes äofmamti A. Pagenst.
Ein 9 von Neu-Pommern (Kinigunang) in der E ib b e ’sehen Sammlung, über welches Herr
Hof mann wie folgt berichtet:
„Eine sehr auffallende Art, v on der Grösse ein er k le inen 0 . d e sm o d a c ty la , we iss mit b la ss, ockerg
elb en , nicht deutlich a b g eg renz ten Querbinden. D ie er ste F ed e r der VorderBiigel g a n z weiss: (wenn nicht
a b g e flo g en ); im Uebr ig en ist d ie Zeichnung die selbe w ie b e i unse ren europäischen Arten, nur fehlen die
schwar zen P u n k te au der S pitz e d er F edern und an den Bändern der Querbinden. L eib oben g e lb , unten
w e iss, F ü sse und Fü hler we iss. Palpen lang , v o rg e stre ck t, we issge lbüch, zw eites Glied dreimal so lang, als
d a s dritte.“
Die Art dürfte wohl noch unbeschrieben sein und wäre für sie in diesem Fall der Name
des Monographen der Orneodidae passend.
N achtrag.
Nachdem ich das aus der Ribbe’schen Sammlung als Daphnis hypothous Cr. (in etwas
vaiiiiender Form) aufgeführte Exemplar als die von Rothschild als Daphnis dohertyi R. beschriebene
Art erkannt habe, hat der auf Seite 14 unter 12 (9) beschriebene, bis jetzt aus dem Bismarck-
Archipel nicht bekannte Daphnis hypothous Cr. wegzufallen. An seiner Stelle ist zu setzen
12. (9) Daphnis dohertyi Rothschild.
Daphnis dohertyi Rothschild,. Nov. Zool. IV. p. 307 (1897): Kapaur, deutsch Neu-Guinea.
Doherty 1806.
Das umstehend ab g eb ild ete Exemplar der R ib b e ’sch en Sammlung v on K inigu nan g (Neu-Pommern),
entspricht der R o t h s c h i l d ’schen B eschre ibung. D a sse lb e (c fj hat 85 mm Ausmaass. Im allgeme inen Habitus
u nd der Färbung ähnelt e s D. h yp o th o u s Cr. u nd m a gnific a (g lo rio sa ), unterscheidet sich aber sofort, wie
d ie s auch R o t h s c h i ld angibt, durch d ie wesentlich ver sch iedene Form der g rü n en Mittelbinde (w ie ich dies
schon a u f S. 14 angab). D ie äu sse re Hälfte des F lüg e ls hat ähnliche Fä rb u ng und Zeichnung w ie h ypothou s
u nd magnifica, d ie inner e tritt durch die verschmälerte und ein g eb u ch te te Querbinde in ihrer weisslich g rü n lich
fleischfarben gem ischten Färbung stärker hervor. Der inn er e Rand der g rünen Querbinde ist g ra d lin ig
b egrenz t, der äu sse re bei Ader 4 und 5 tie f ausgeschnitten, d er entstehende Winkel v on der Costa an bis
zu r innern E ck e weisslich g erandet. A u f diesen tiefen spitzen Ausschnitt folgt, durch den zungenförmigen
Vorsprung d er g rü n en Binde getren n t, e in zweiter Ausschnitt mit mehr ab geru n de tem Winkel. Dan n tritt
d ie g rü n e Binde, durch hellere Querstreifen abgetheilt, bis nahe zum Innenwinkel. D ie äu sse r e Flüge lpar th ie
is t namentlich zwischen den zu n g en fö rm ig en Vorsprüngen fleischfarben; in der Mitte des F lü g e ls tritt in d er
Au sbu ch tu n g ein grünlicher, nach dem Aussen ran de hin sich verbreiternder Schatten auf, der in den dreie
c k ig en , am A p ex v on einem we issen Fleck begleitend en grünlichen Randfleck am obern Aussenrand überg
eh t. Neben dem Innenwinkel tritt ebenfalls mehr weissliche Färbung auf.
D e r Hinterflügel is t ähnlich w ie b e i h yp o thou s und g lo r io sa gez eichnet, d ie Querbinde schmäler,
d ie Fransen heller.
D e r Halskragen ist vo rn grünlich, dann fleischfarben; d ie Schulterdecken grünlich, w ie die ersten
Abdominalringe. D ie hintern R in g e sind mehr g rau grü n , a u f dem vorle tzten sind a u f den Seiten, a u f dem
le tz ten in der Mitte, g rü n e Flecken, der Afterbüschel ist veilgrau .
D ie P a lpen sind u nten weisslich, w ie die Kehle, die Unte rseite der Brust weisslich und purpurroth
gemischt, d er Hinterleib purpurroth mit we issen Ringen und we isse r Mittellinie. — D ie Vorderflügel sind
grü n lich, röthlich beschuppt, der A p ex tr ä g t ein en weissen Fleck. D ie Hinterflügel sind innen purpurroth
mit w e isslich en Flecken am Vorderrand u nd we issem Flügelmittelpunkt, der Aussenrand ist mehr grünlich.
Wenn wir versuchen, uns aus dem Vorgetragenen ein allgemeines Bild über das Auftreten
und die geographische Verbreitung der im Bismarck-Archipel vorkommenden Nachtfalter zu machen,
so muss dies der Natur der Sache nach ein lückenhaftes bleiben. Unsere Kenntnisse bedürfen
noch vielfach einer Erweiterung und Vertiefung. Indess genügen sie doch zu einer allgemeinen
Orientirung.
Wie ich bereits im Eingänge der Erörterung der im Bismarck-Archipel vertretenen Arten
bemerkte, gliedert sich die Lepidopterenfauna dieses Gebiets in die papuanische Subregion der
Wallace’schen australischen Region. Entsprechend der gleichen geographischen Breite und den ähnlichen
Allgemeinverhältnissen sind es das westlich gelegene Neu-Guinea und die ihm benachbarten
Inselgruppen, sowie die östlich gelegenen Salomons-Inseln, welche in ihrer Fauna die grösste "Verwandtschaft
zeigen. Analog den dort vorkommenden Nachtfaltern finden wir im Bismarck-Archipel
Arten vertreten, welche ihre eigentliche Heimath mehr auf den Molukken, Celebes und Philippinen, ja
den weiterhin gelegenen Inselgruppen des malayischen Archipels und dem continentalen südlichen Asien
und weiterhin zu haben scheinen. Auf der ändern Seite verbreiten sich auch noch viele Formen
nach Australien, nach den Salomons-Inseln und manchen Inselgruppen im Pacific, wenn auch hier,
wie bei den Tagfaltern, nicht mehr eine Vergrösserung der allgemeinen Fauna, sondern vielmehr
eine allmähliche Verarmung sich geltend macht. Eine nicht unbedeutende Z.ahl der im Bismarck-
Archipel vorhandenen Nachtfalter findet sich auch im afrikanischen, im paläarctischen Gebiet, ja
selbst in Nord- und Süd-Amerika.
Von -den verschiedenen grösseren Gruppen, in welche wir die Nachtfalter gewöhnlich zu
zerlegen gewohnt sind, sind die Schwärmer und-Spinner im Bismarck-Archipel nicht reich vertreten;