Stammlänge, auch die Endklauen ziemlich kurz, die grössere erreicht nicht die halbe Länge des Stammes.
Die Greiforgane des 3 (Fig. 15, 16)' ziemlich kurz und gedrungen, etwa in der Mitte am breitesten,
rechts der Finger etwa sl3 so lang wie der Stamm, links der Finger kürzer.
P e n is (Taf. 2 Fig. 13): Der äussere Ast des äusseren Fortsatzes fast rechteckig, der mittlere
Fortsatz schlank, Sförmig gebogen, er liegt zwischen Stamm und innerem Fortsatz verborgen, überragt
gewöhnlich den Stamm nicht. Der innere Fortsatz stumpf gerundet, überragt den Stamm nur
wenig, an seinem inneren Rand trägt er (an Stelle des Dorns bei candida und Weltneri) einen kurzen,
stumpf gerundeten Fortsatz, der sich sehr deutlich abhebt, für die Erkennung der Art gute Dienste leistet.
Die Art gehört zu den häufigeren, wenn sie auch nicht so häufig ist, wie C. candida, besonders
nicht in so grösser Individuenzahl auftritt, so ist sie doch sehr verbreitet. Ich habe sie in
den Monaten Februar, März und April besonders an solchen Lokalitäten gefunden, welche im Sommer
austrocknen.
Die Variabilität in der Schalenform des 3 wird leicht zu dem Irrthum verführen, dass man
es mit verschiedenen Arten zu thun hat, doch wird die Untersuchung des Penis stets Gewissheit über
die Zugehörigkeit geben.
C a n d o n a a n g u la ta n. sp.
(Taf. 1 Fig. 1—17).
Candona candida B rady 1866 Taf. 25 Fig. 8, 9.
Schale des $ der von negleeta sehr ähnlich, von jener unterschieden durch das hintere Schalenende,
das links ziemlich spitz ausläuft, spitzer als bei allen Arten der Gruppe candida', bisweilen ist die
Spitze undeutlich zitzenartig abgesetzt. Rechts ist die hintere Ecke stumpf gerundet. (Taf. 1 Fig. 3 r S.)
Linke Schale des 3 (Fig. 1) ziemlich gestreckt, Höhe zur Länge etwa wie 1: 1,8; der höchste
Punkt liegt auf etwa 2/3. Der Dorsalrand bildet hier einen flachen Bogen, er fällt nach vorn stark ab,
so dass die Schale hinten viel breiter erscheint als vorn, er bildet einen sehr flachen Bogen, der sich
einer geraden Linie nähert, geht nach vorn ohne Grenze in das mässig breit gerundete Vorderende über.
Der Ventralrand ist tief eingebuchtet, er steigt^ von etwa 3U der Schalenlänge in einer fast
geraden Linie auf, bildet mit dem steil im flachen Bogen abfallenden Hinterrand eine deutliche Ecke
mit abgerundeter Spitze. Letztere ist bisweilen undeutlich zitzenartig abgesetzt. Rechts (Fig. 4) ist
die Ecke vollständig oder fast vollständig unterdrückt, das hintere Schalenende ist breit gerundet, bisweilen
mit Andeutung einer Ecke. Der Ventralrand ist rechts weniger tief ausgebuchtet. Die verschmolzene
Zone in beiden Geschlechtern ähnlich wie bei negleeta. Die Schale zeigt in ihrem hinteren
1U eine stets sehr deutliche, netzartige Zeichnung. Die Linien setzen sich zusammen aus meist undeutlichen
strichartigen kleinen Gruben, welche zur Richtung der Linie senkrecht stehen.
Von oben gesehen erscheint das 9 ziemlich stark comprimiert; die grösste Breite ist etwa
gleich 3/8 der Länge. Sie liegt etwa in der Mitte. Jede Seite bildet einen stumpfen "Winkel mit abgerundeter
Spitze und mit schwach gebogenen Schenkeln; vordere und hintere Hälfte annähernd symmetrisch,
die linke Schale überragt die rechte vorn und hinten sehr stark.
Länge 9 1,35—1,6
3 1,55—1,6
Furca des 9 weniger stark gebogen, als bei den anderen Arten; Greiforgane des 3 denen von
negleeta ähnlich.
Am Penis ist der innere Ast des äusseren Fortsatzes nicht breit, sondern ziemlich schlank, er
kann den Stamm überragen. Der Nebenast des inneren Fortsatzes endet nicht gerundet, sondern spitz,
im übrigen ist der Penis dem von negleeta sehr ähnlich.
Ich habe diese stattliche Art nur im Ryckfluss bei Greifswald und in den mit demselben zusammenhängenden
Gräben etc. gefunden und zwar in den Monaten Oktober, November und März.
Brady hat sie aus England unter dem Namen candida beschrieben.
C a n d o n a Mülleri Ha rtw ig
Taf. 3 Fig. 1, 2, 6—12.
Candona Mülleri Hartwig 1899, 1
Linke Schale des 9: Die Höhe ist deutlich grösser als die halbe Länge (etwa 11/20), der
höchste Punkt liegt etwa auf 3U der Länge. Der Dorsalrand bildet hier einen deutlichen Winkel mit
abgerundeter Ecke; der vordere Schenkel dieses Winkels fällt fast gradlinig deutlich nach vorn ab,
bildet auf etwa 1U der Länge in der Augengegend eine mehr oder weniger deutliche, stumpfe Ecke
mit dem Vörderrand. Der hintere Schenkel verläuft ebenfalls fast gradlinig, er fällt viel stärker ab. als
der vordere, geht ohne Andeutung einer Grenze in den Hinterrand über, Hinterende und Vorderende
ungefähr gleich breit gerundet. Der Ventralrand deutlich eingebuchtet, gegen Vorder- und Hinterrand
nicht abgegrenzt. Die rechte Schale der linken ähnlich, die Ecke in der Augengegend stets deutlicher,
der Schalenrand hier oft etwas eingedrückt. Beide Schalen besitzen eine schmale verschmolzene Zone,
dieselbe ist links wenig breiter wie rechts; sie sind mit ziemlich auffälligen Porencanälen bedeckt,
welche am vorderen Ende, besonders in der Mundgegend, ziemlich dicht, übrigens vereinzelt stehen.
Am . Hinterende zeigt die Schale eine polygonale Felderung, die Grenzen der Felder werden
gebildet durch strichförmige Gruben, welche senkrecht zum Verlauf der Linie stehen. Die Behaarung
ist dünn.
Die Schale des 3 unterscheidet sich von der des 9 in folgenden Punkten: Die Ecke, welche
der Dorsalrand bildet, ist stärker abgerundet, bisweilen ganz unterdrückt, der Dorsalrand gewölbt, der
hintere Schenkel des Winkels fällt stets weniger steil ab, ist mehr oder weniger stark gewölbt, am
Ventralrand tritt die Mundgegend als flache Warze hervor. Die Punktirung beschränkt sich fast ganz
auf die vordere Schalenhälfte, die Felderung der hinteren Schalenhälfte fehlt.
Von oben gesehen ist das 9 ziemlich stark comprimirt, die Breite beträgt ungefähr 2/s der
Länge, die grösste Breite liegt etwa in der Mitte. Die Seiten bilden flache Bogen, welche links ziemlich
gleichmässig bis zum vorderen und hinteren Ende verlaufen, rechts dicht vor beiden Enden stärker
umgebogen sind. Vorderes und hinteres Ende ähnlich gestaltet, besonders im Bereich der linken
Schale stark zugespitzt. Die linke Schale, überragt und umfasst an beiden Enden die rechte. Die
Schale des 3 sieht von oben etwas anders aus, sie ist irn Verhältnis etwas breiter; das hintere Ende
ist stumpf gerundet, das vordere weniger deutlich zugespitzt als beim 9, die linke Schale überragt
hinten die rechte nicht, muss sie sehr dicht umfassen (ein genaues Bild vom hinteren Verschluss konnte
ich mir nicht bilden)^-, ;
Länge: <J und 9 l,0 ~ |||l.
Innere Organe: Besonders charakteristisch sind die Greiforgane (Fig. 11, 12). Rechts ist der
Stamm, nach der Spitze hin verdickt, der dorsale Rand bildet eine leicht Sförmig geschwungene Linie,
über dem Ansatz des Fingers ist die Rückenlinie sehr stark gewölbt, an Stelle der einfachen Rundung
treten aber 4—6 stumpfe, zahnartige Gebilde. Der Ventralrand des Stammes ist ebenfalls schwach
Sförmig geschwungen, der Finger hier so wenig wie am Dorsalrand scharf abgesetzt, der Finger am
Ursprung so dick wie das Stammende, von da ab gleichmässig und rasch nach der Spitze hin verjüngt.
Rechts bildet der Dorsalrand am Ursprung des Fingers eine-mehr oder weniger deutliche Ecke, der
proximale Theil des Fingers ist rasch verjüngt, der distale etwa cylindrisch, fast senkrecht zur Richtung