
zende Linien treten. Die Hinterflügel sind meist dicht beschuppt, ungezeichnet, an der Wurzel von
Ader lb mit einem Haarbüschel auf der Oberseite. Die Vorderflügel haben 12 Adern. Ader 1 ist
an der Wurzel gegabelt, die Mittelzelle nimmt 2/s der Länge des Flügels ein und ist durch eine
in der Mitte gegen die Wurzel gebogene Querader geschlossen. Aus den Rändern der Mittelzelle
entspringen Ader 2 bis 11, von welchen 3 bis 10 beinahe in gleichem Abstand von einander entspringen
; nur 7 und 8 sind gestielt. Ader 11 ist meist lang und schief ; die Mittelzelle wird durch
ein Paar Längsadern getheilt. Auf den Hinterflügeln ist die Mittelzelle ähnlich der der Vorderflügel;
Ader 3 bis 5 und 6 bis 7 sind geschieden, Haftborste ist vorhanden. Die Beine sind lang,
gewöhnlich gespornt.
Die Thiere ruhen mit flachen übereinander, dicht gegen den Leib geschlagenen dachförmigen
Flügeln; sie fliegen meist bei Nacht. Die Raupen sind sechzehnfüssig, spindelförmig, kurz
behaart, sie bewegen sich schnell vorwärts und leben meist in Blättern oder Früchten eingesponnen.
Die Puppen haben einen kurzen Thorax und einen langen stumpfen, auf dem Rücken mit Querreihen
von Häkchen versehenen Hinterleib. Die Eier sind glatt.
Die Tortricinen theilen sich in zwei grössere Gruppen, je nachdem die hintere Mittelrippe
der Hinterflügel auf der Oberseite an der Wurzel kurz behaart ist oder nicht. Von den zahlreichen
Gattungen sind in den vorliegenden Ausbeuten aus' dem Bismarck-Archipel Grapholitha, Tortrix
und Peuthina vertreten.
Gattung Grapholitha Treitschke.
Diese Gattung zeigt die hintern Rippen der Hinterflügel an der Wurzel behaart, Ast 6 und
7 sind gestielt oder entspringen dicht an einander, saumwärts aus einander tretend. Mittelast der
Vorderflügel gesondert von Ast 4 entspringend. Die Fühler sind beim cf meist dicht bewimpert,
die Palpen an Länge wechselnd, öfters vorragend und dreieckig nach unten behaart oder kurz und
anliegend beschuppt. Vorderflügel wechseln in der Form. Die Zeichnung besteht aus dunklem
Wurzelfeld, hinter dem eine lichte, oft auf einen Fleck beschränkte Binde, denen eine dunkle
Schrägbinde aus der Mitte des Vorderrands in den Innenrand folgt.-. Am Vorderrande stehen leichte
Doppelhäkchen häufig mit lichten und metallischen Linien zur Einfassung eines Spiegels. Die
Hinterflügel sind meist grau. Es liegen mehrere Arten vor.
423. Grapholitha tristriatana A. Pagenst. n. sp.
Verwandt mit compositella, wird von Herrn Snellen für.neu gehalten; von Ralum (Strand
27. Juli 1896) in der Dahl’schen Sammlung mehrfach vorhanden.
12 mm. Vorderflügel dunke l schwarzbraun, der Vorderrand weisslich mit schwar zen Pu n k ten ; in
der Mitte des Innenrandes e in e hellere, v o n drei g'eraden, parallelen, sch ie f v on aussen u nd oben nach dem
Innenrande laufenden schwarzen Lin ien an der Flüge lmitte zum Innenrande durchsetzte Parthie. Hinterflügel
b raunschwarz. Unte rseite braunschwarz.
424. Grapholitha subsimplana A. Pagenst. n. sp.
Von Ralum 6. Februar 1897 liegt eine der vorigen ähnliche Art in der D a h l’schen
Sammlung und in der R ib b e ’schen von den Shortlands-Inseln vor; hellbraun, etwas marmorirt auf
den Vorderflügeln, welche eine hellere Costa mit einigen schwarzen Fleckchen haben. Die äussere
Flügelparthie ist etwas heller und am Aussenwinkel stehen zwei schiefe geschlängelte schwarze
Linien, welche eine heller gelbbraun gefärbte Parthie mit einer kürzeren schwarzen Linie in der
Mitte zwischen sich fassen. Darüber einige horizontale schwarze Streifen. Hinterflügel braun mit
Fellen Fransen.
Eine dritte Art, welche ebenfalls von Herrn Snellen für neu gehalten wird, ist in leider
abgeflogenem Zustande in Ribbe’s Sammlung vorhanden.
16 mm. Palpen klein, bräunlich, Fühler fadenförmig. Vorderflügel bräunlichgrau in der Mitte, der
Costalrand mit dem Aussenrand verbreitert schwarzbraun, ebenso der Innenrand. In der äussern Hälfte der
Costa e in ig e hellblaue schiefe , nach dem Aussenwinkel ziehende Streifen. Ap ex silberglänzend weiss mit
zw ei schwarzen Strichelchen. Hinterflügel we iss, durchscheinend bläulich schimmernd. Vorderrand und
Vorderwinkel schwärzlich. Brust und Hinterleib braun.
jEccopsis Z.
„Alae posteriores elongatae, margine postico in mare ante angulum analem lato exciso, margine
abdominalis incrassato.“ Zeller, Micr. Caflr. p. 79. Paläarctisches, nearctisches, australisches Gebiet.
Die Gattung Eccopsis Z. ist ebenfalls durch ein, leider beschädigtes Exemplar von Neu-
Pommern in der Ribbe’schen Ausbeute vertreten. Das 15mm grosse Thierchen (426) hat hellgraue
Vorderflügel mit dunkelbraunen Flecken an der Costa, verdunkeltem Innendrittel und dunkelbraunem
Aussenrand und schmaler submarginaler bräunlicher Binde; die Hinterflügel sind dunkelgrau mit
schwärzlichem Aussenrande. Brust und die stark geradeaus vorstehenden Palpen dunkelbraun.
Die übrigen mir vorliegenden Arten sind zumeist zu rechnen zur
Gattung Tortrix.
Diese Gattung zeichnet sich dadurch aus, dass Rippe 2 der Vorderflügel aus dem mittleren
Drittel der hintern Mittelrippe kommt und 7 in den Saum mündet. Die Hinterflügel haben die
Rippe 4, 6 und 7 gestielt oder aus einem Punkt, die hintere Mittelrippe ist unbehaart. Die innern
Sporen der Hintersehienen sind länger als die äusseren. Die Fühler sind wenig länger als der
halbe Vorderrand, meist einfach und nur gewimpert. Die Palpen überragen in der Regel den Kopf
und sind nur bisweilen sehr kurz. Die Zeichnung besteht aus dunklem Wurzelfeld, gleichfarbiger
Binde in der Mitte des Vorderrandes in dem Innenwinkel und Vorderrandsfleck, der sich öfters
gegen den Innenwinkel fortsetzt oder mit der Mittelbinde vereinigt ist. Die Zeichnung verlöscht
bisweilen theilweise oder fast ganz. Von dieser Gattung sind mehrere Arten in den vorliegenden
Sammlungen vorhanden.
427. Tortrix templana A. Pagenst. n. sp.
In der Dahl’schen Sammlung von Ralum (im Hause 24. Mai 1896). Von Herrn Snellen
für unbeschrieben gehalten.
15 mm, Fühler, Brust und Hinterleib gelblich. Vorderflügel gelblich weisslichroth, etwas glänzend
mit dunkelbraunrothen Zeichnungen, d. h. zw ei breiten, b alkenartig den F lü g e ln durchziehenden Streifen,
ein en im Mittelfeld und ein en im Saumfeld, nach der Costa verbreitert. De r er ster e durchzieht den gan zen
F lü g e l in schiefer Richtung u nd verbreitert sich am Innenrande. Elleine braunrothe Pu nk te lie g en zwischen
ihnen, im Wurzelfelde horizontale Streifen derselben Färbung. Hinterflügel weisslichgelb. Unterseite der
Vorderflügel in der Mitte verdunkelt.
In der R ib b e ’schen Sammlung sind von Neu-Pommern (Kinigunang) und Shortlands-Inseln
ähnliche wohl zur gleichen Art gehörige Exemplare zahlreich vorhanden, bei welchen sich die balkenartigen
Streifen vereinigen oder mehr oder weniger verschwinden, oder es zeigen sich nur die
beiden ersten Streifen und feine bräunliche, mehrfach netzförmig vereinte Strichelchen. Ob einige
Exemplare, bei welchen die Querbalken zu einem Kranze zusammenfliessen, eine eigene Art darstellen,
lasse ich dahingestellt, da verschiedene Uebergänge Vorkommen. Von einem Exemplare mit
schwarzbraunen Hinterflügeln, aber ganz ähnlichen verwaschenen Zeichnungen der Vorderflügel scheint
es eher wahrscheinlich.
Z o o lo g ic a . H e f t 29. 29