3/6 so lang wie die Körperlängsachse, proximal etwas verdickt, gegen das Anheftungsende verjüngt.
Die Ob e r f l ä c h e erscheint bei Betrachtung mit unbewaffnetem Auge glatt; doch fühlt sie sich
etwas duff an. Bei mikroskopischer Vergrösserung erkennt man, dass sie von sehr kleinen, spitzen
Dornen mehr oder weniger dicht besetzt ist. Die Dornen sind jedoch sehr kurz, kaum länger, als
ihre Basis breit. Die Körper Öffnungen stehen auf mehr oder weniger stark erhabenen Buckeln;
die Entfernung zwischen ihnen kommt fast der Hälfte der Körperlängsachse gleich. Die Egestionsöffnung
steht dem hinteren Pol um ein Geringes näher als die Ingestionsöffnung dem vorderen.
Die Erhabenheit der Egestionsöffnung ist bei dem Stück von Dungeness Point nicht ganz so bedeutend
wie bei dem von C u n n in g h a m abgebildeten Stück, während die Erhabenheit der Ingestions-
Öffnung jener Abbildung entspricht. Bei dem Stück von der Possession Bay ist die Partie im Umkreis von
den Oeffnungen wie halb eingedrückt, wahrscheinlich in Folgevon Quetschung durch die Ankerkette,
mit der das Thier vom Grunde heraufgehoben wurde. (Der Körper des Thieres zeigt starke Verbeulungen.)
Die Ingestionsöffnung ist bei meinen Stücken einfach lochförmig; die Egestionsöffnung
erscheint bei ihnen als ein klaffender (Stück von der Dungenees Point) oder geschlossener (Stück
von der Possession Bay) Querschlitz mit gekerbten Rändern. Von einer Kreuzform, wie sie für die
Egestionsöffnung der typischen Form charakteristisch, ist bei diesen Stücken nichts zu erkennen.
Auch das abgebildete Stück C u n n in g h a m ’s scheint der Gestalt der Egestionsöffnung nach mit diesen
Stücken übereinzustimmen; doch scheint bei ihm die Oeffnung sehr erweitert zu sein.
Innere Organisation: Während das untersuchte Stück in der Form und Anordnung
der Tentakeln, der Gestalt des Dorsal tuberkels, der Regelmässigkeit und Einfachheit der
Kiemensack-Fal ten, wie auch in der feineren Struktur des Kiemensackes mit der typischen
Form ttbereinstimmt, weicht es in der Gestalt der Dorsal falte von derselben ab. Die Dorsalfalte
erscheint als breiter, glatter und glattrandiger Saum auf verbreiterter, beiderseits stark gerippter
Basis. Eine weitere Abweichung von der inneren Organisation war nicht festzustellen.
Fundnotizen: Magalhaens-Strasse, Possession Bay, 6 Fd., mit der Ankerkette heraufgehoben;
A. O h l i n leg. 19. XI. 95.
„ „ Dungeness Poi nt , am Strande im Bereiche der Brandungswellen;
W. Mic h a e l s e n leg. 1 5 . X. 9 2 (abgestorbenes,
ausgefressenes Stück).
B o lten ia g e o rg ia n a Michlsn.
Taf. II F ig . 5.
1898. B o lten ia g e o rg ia n a , Michaelsen: Tunic. Magalh. Süd-Georg., p. 364.
D i a g n o s e : Körper seitlich etwas abgeplattet, o v a l bis fast k u g e lig (bis 12 mm d ic k ); Körper-
öffnungeu a u f deutlichen, warzenförmigen Siphonen, % des Körperumfanges in der Medianebene von einander
entfernt; Stiel ca. 3 mal so lang w ie der g rö sste Körperdurchmesser, schlank, etwas näher d er Ingestionsöffnung
als d er Egestion söffn un g entsp rin gen d; Oberfläche dicht mit sehr feinen, ca. 0,04 mm lang en Borsten
b esetzt, p e lzig , g rau . Cellulosemantel fe st lederartig. Ten tak el 12 (13?), sämmtlich zusammengesetzt. Dorsaltuberkel
g ross, flach; Hörner der Flimmergrube sp ira lig g eg en e in a n d e r eingerollt. Schwellpolster fehlen.
Kiemensack rechterseits mit 7, linker se its mit 6 (?) stark erhabenen g la tten F a lte n ; bis 20 L ä n g sg e fä sse a u f
den Falten, 2 oder 3 in den Falten-Zwischenräumen; Kiemenspalten sehr kurz, elliptisch, in Querreihen;
Q üe rge fässe ca. 3 mal so breit w ie die Kiemenspalten lang. Dorsalfalte mit dicht g ed rän g t stehenden
schlanken Züngelchen. Darm linksseitig, mit langer, ziemlich en g e r Schle ife. Gonaden jede rseits e in e lä n g liche,
kompakte, g eb u ck e lte Masse, die d er link en S e ite in der Darmschleife.
— f f f —
Diese Art steht der B. legumen L e s s o n sehr nahe, unterscheidet sich jedoch von derselben
durch einen wesentlichen Charakter der inneren Organisation. Drei Exemplare dieser Art finden sich
in der Ausbeute der Deutschen Polar-Station von Süd-Georgien.
Aeusseres. Die Gestal t (Taf. II Fig. o) der Stücke ist in geringem Maasse verschieden.
Der Körper der kleineren ist, wenn man von den Erhabenheiten der Körperöffnungen absieht,
schwach platt gedrückt kugelig, der des grössten schwach plattgedrückt, plump eiförmig. Bei
dem letzteren Stück liegt der breite Pol in der Mitte zwischen der Ingestionsöffnung und dem Stiel-
Ursprung. Die Körperöffnungen liegen fast */* Körperumfang, in der Medianebene gemessen,
von einander entfernt auf starken warzenförmigen Hervorragungen, deren Basis ungefähr halb so
breit wie der Körper des Thieres ist. Die Hervorragung der Egestionsöffnung ist etwas gegen die
Ingestionsöffnung hin geneigt. Der S t i e l entspringt an der convex gerundeten Ventralseite, ein
sehr Geringes näher der Ingestionsöffnung als der Egestionsöffnung. Er steht senkrecht auf der
Richtung der Ventralfläche an seiner Ursprungsstelle und ist scharf vom Körper abgesetzt., nicht
am proximalen Ende verdickt. Er ist ungefähr 3 mal so lang wie der grösste Durchmesser des
Körpers, dabei etwa 1/3 oder 1ji so dick wie jener Durchmesser, und zwar in ganzer Länge gleich
dick, wenn nicht gar in der Mitte um ein Geringes dicker. Er setzt sich mit unregelmässig saumartiger
Verbreiterung an Steinen, Alcyoniden oder Tangwurzeln an. Bei den grösseren Exemplaren
beschreibt der Stiel unregelmässige und enge Krümmungen, bei dem kleinsten ist er einfach gebogen.
Das grösste Stück zeigt folgende Din)ensionen: Grösster Körperdurchmesser 12 mm, kleinster
Körperdurchmesser in der Medianebene 9 l/2 mm, Körperbreite 8 mm, Länge des Stiels etwa 35 mm,
Dicke desselben 3 mm. Das kleinste Stück zeigt folgende Dimensionen: Körperdurchmesser in der
Medianebene 8 mm, Körperbreite 6 mm, Länge des Stiels etwa 23 mm, Dicke des Stiels 3 mm;
bei diesem Stück ist also der Stiel verhältnissmässig dicker und kürzer als bei dem grössten.
Das Aussehen der Thiere, bedingt durch die ungemein charakteristische Bewaffnung der
Oberfläche und den daran, haftenden grauen Schlick, ist das eines grauen Filzes. Die Oberfläche
ist dicht mit schlanken, gleichmässig verjüngten, scharf spitzigen Härchen besetzt, die zusammen
einen feinen Pelzbesatz bilden. Es sind zwei verschiedene Haarsorten vorhanden. Die grösseren
sind mit unbewaffnetem Auge erkennbar und verleihen dem Besatz das filz1 oder pelzartige Aussehen.
Diese Haare sind durchschnittlich 0,4 mm lang und an der Basis 0,04 mm dick. Die anderen
Haare sind viel kleiner und dementsprechend viel zahlreicher. Sie stehen zwar hauptsächlich
direkt auf der Körper-Oberfläche; einzelne aber sind auf die grösseren Haare erster Ordnung
hinaufgerückt, die dadurch zum Theil bedornt, mit einem oder einigen wenigen Dornen besetzt,
erscheinen. Die Grösse der Haare zweiter Ordnung schwankt zwischen folgenden Dimensionen:
Länge 0,06 mm, basale Dicke 0,015 mm und Länge 0,02 mm, basale Dicke 0,004 mm. Sie sind
bei weitem nicht so gleichmässig gross wie die Haare erster Ordnung. Die feineren Haare zweiter
Ordnung dienen besonders dazu, den Schlick festzuhalten, der dem Thiere die graue Färbung verleiht.
Eine regelrechte Dichotomie der Haare scheint nicht vorzukommen. Rückt ein Haar zweiter
Ordnung so hoch an einem Haare erster Ordnung hinauf, dass die über ihm stehende Spitze des
letzteren seiner Länge gleiehkommt, so kann freilich nahezu das Bild einer dichotomen Spitze gewonnen
werden. In einem Falle wurde ein ähnliches Bild dadurch erzielt, dass zwei Haare erster
Ordnung auf gemeinsamer Basis standen.
Innere Organisation: Der Gellulosemantel ist fest lederartig, elastisch, ungefähr
0 ,1 6 mm dick; seine Innenfläche ist perimutterglänzend; im Schnitt ist er weiss. Der I n ne n