Grade je nach der Form des Untergrundes, an dem die Thiere befestigt sind. Einige Stücke sind
fast kugelig, andere haben die Form eines regelmässig convexen, flachen Eissens, bei dem sich die
maximale Höhe zur. maximalen Länge der Ansatzfl&che wie 1 zu 4 verhält; noch andere - und
diese scheinen die regelmässigste, normale Gestalt zu repräsentiren — haben die Form eines kleinen,
hoehgewölbten Spatangiden, etwa eines Brissus unicolor, so zwar, dass die abgeflachte, mehr oder
weniger stark eingebenlte Ansatzfl&che der Aseidie der Oralfläche, die Ingestionsöffnung der Ascidie
dem apicalen Pol des Spatangiden entspricht, während die Egestionsflffnung der Ascidie auf den
von den Stacheln des Spatangiden gebildeten Wirbel in der Mittellinie zwischen den beiden hinteren
Ambulacren fallen würde. Betrachtet man die Thiere von der Seite, so bildet ihr freier Rand
eine mehr oder weniger hochgewölbte Cnrve, die entweder symmetrisch über dem basalen Rande
steht, oder in der vorderen Hälfte um ein Geringes flacher ist,- als in der hinteren Hälfte. ;i®ie
Ansatzfläche ist je nach der Beschaffenheit des Untergrundes unregelmässig umrandet und mehr
oder weniger stark ansgebeult — z. B. bei Thieren, die sieh an die breiteren Stengel und basalen
Blattspreiten von Florideen .angesetzt haben 9 oder regelmässig oval, der 'Kreisform mehr oder
weniger nahe kommend tcfi bei Thieren, die einem flachen oder flach convexen Untergrundes z. B.
Pecten-Schalen, aufsitzen^^. Am Rande der Ansatzfläche zieht sich der Cellulosemantel als schmaler
Saum über das Ansatzmaterial hin. Das grösste Stück hat folgende Dimensionen: Durchmesser
der Ansatzfläche in der Medianebene^^^zugleieh grösster Körperdurchmesser -M47 mm, Durchmesser
der Ansatzfläche in der Breite — zugleich grösste Breite — 40 mm, grösste Höhe des
Körpers über der Ansatzfläche 18 mm. Dieses Thier ist also verhältnissmässig schwach gewölbt,
wenngleich es noch bei weitem nicht das flachste ist. Ein fast kugeliges Thier hat einen durch,
schnittlichen Durchmesser von 35 mm. Ein besondere regelmässig gebildetes mittelgrosses Thier
hat folgende Dimensionen: Maximaler Körperdurchmesser, in der Medianebene parallel der hier
kleineren Ansatzfläche, 23 mm, maximale Köiperbreite 18 mm, maximale Höhe üb|r; der Arisatz-
fläche 16 mm. Als Ansatzmaterial dienten die verschiedensten - Objekte, die breiteren Stengel
und basalen Blattspreiten von Florideen, die Aussenseite lebender Muscheln (Peefeh), die Aussen-
oder Innenseite von Muschelschalen (Pccie», Venus),, todte Tangwurzeln, Kalkalgen und andere
Ascidien. Die Körperöffnungen,, feine, gleichästige, kreuzförmige Schlitze, stehen änf sehr
schwach erhabenen, flachen Polstern, die in den meisten Fällen noch durch eine ebenso schwach
erhabene, wallförmige Brücke miteinander verbunden sind. Sie liegen meist in der Symmetrie-
Ebene des Körpere, selten ein wenig zur Seite gerückt. Die Egest io ns Öffnung steht meist genau
senkrecht über der Mitte der Ansatzfläche. Die Ingestionsöffnung steht vor der Egestions-
öffnung, derselben meist etwas näher als dem vordersten Punkte der Ansatzfläche. Die Entfernung
zwischen den beiden Körperöffnungen beträgt ungefähr 1/7 des Körperumfanges in der Medianebene.
Die Oberfläche erscheint bei Betrachtung mit unbewaffnetem Auge zart duff.- Bei starker
Vergi össerung sieht man sie von einem Netz zarter Furchen, deren Maschenweite bei mittelgrossen
Thiei en etwa 0,3 mm beträgt, überspannt. Die kleinen schildchenförmigen Maschenzwischenräume
sind an den unverdickten Partieen des Cellulosemantels flach, zart und dicht vertieft-narbig punktirt.
Im Umkreis jeder Körperöffnung und vielleicht noch deutlicher gegen den Rand der Ansatzfläche
werden die Schildchen schwach erhaben, polsterförmig. Während sich zugleich die trennenden
Furchen verbreitern, geht der im Allgemeinen nnregelm&ssig polyedrische Umriss der Schildehen in
einen rundlichen Umriss über. Die Oberfläche ist meist sehr rein und zeigt nur sehr weitläufig
eingestreute und sehr zarte, punktförmige, schwarze oder bräunliche Fremdkörper. Die Stärke
dieser Verunreinigungen ist sowohl bei verschiedenen Individuen, wie auch an verschiedenen Stellen
eines Individuums verschieden; sic nimmt im Allgemeinein mit der Dicke des Cellulosemantels zu.
Sehr stark verunreinigt waren einige Stücke von Puerto Condor, theiis durch einen dunklen
Schlick, der sieh fest an die Thiere wie an den Untergrund angesetzt hatte, theiis durch reichlichen
Aufwuchs von Hydrozoen und Ascidien. Besonders modifleirt erscheint die Oberfläche in der
Umgebung der beiden Körperöffnungen. Dieselben sind äusserlich vollkommen gleich gebildet. Es
sind feine, regelmässig kreuzförmige Schlii^. deren einer Doppelast mehr oder weniger genau in
die Medianebene des Körpers fällt, während der andere Doppelast senkrecht dazu steht. Der
innerste Hof der Körperöffnungen- ist dunkler als die Oberfläche im Allgemeinen und schwach
durchschimmernd, dabei nicht in Schilder zertheilt,: sondern radiär gefurcht. Es erreichen nur die
mittleren der zwischen zwei Kreuzästem liegenden Furchen das Centrum der Körperöffnungen; die
übrigen biegen sich vorher gegen den nächstliegenden Krenzast ein.
Die Fär bung der konservirten Thiefe ist, soweit-es sich um Spiritus-Material handelt,
an den dünneren Partien des Cellulosemantels hell silbergrau und geht an den dickeren Partien
also zumal in der Umgebung der Körperöffnungen und. gegen den Rand der Ansatzfläche, in einen
gelben oder gelbbraua|ps Ton über. Der weitere. Umkreis der Körperöffnungen, je eine ziemlich
scharf begrenzte Kreisscheibe; koncentrisch den inneren;, dunkleren Hof umgebend, ist etwas dunkler
bräunlichgrau. DieHh Formol konservirten Thiere sind mehr gelblich oder bräunlich. Die oben
erwähnten verunreinigten Stücke von Puerto Condor sind schwärzlich und dunked braungrau. Die
Färbung d'ST>-lebenden Thiere ist nach meiner Notiz über die in Puerto Bridges gesammelten Stücke
im Allgemeinen orange; nur die innersten Höfe der Körperöffnungen -|Wetzt durchscheinend
dunkelgrau — waren röthlich.
In n e re O rg a n is a tio n : Der Cellulosemantel ist im Allgemeinen dünn, bei mittelgrossen
Thieren 0,1 bis 0,15 mm dick, aber meist sehr fest lederartig, undurchsichtig, im Schnitt schnee-
weiss. Im Umkreis der Körperöffnungen verdickt er sich bedeutend, noch stärker am Rande der
Ansatzfläche. Bei einigen grossen Stücken erschien er etwas zarter und liess die inneren Organe,
so den Endostyl und die beiden Genitalstränge, schwach hindurchschimmern. Der I n n e n k ö r p e r
ist ziemlich dick und liegt auch bei konservirten Thieren in ganzer Ausdehnung dem Cellulosemantel
fest an. Die beiden sich in rechtem Winkel kreuzenden Muskelsysteme nehmen nur etwa
den siebten Theil der Dicke des Innenkörpers ein. An der Hinterseite des Thieres ragen viele
verschieden grosse Endocarpen in den Peribranchialraum hinein. An den Seiten und im Vorder-
theil des Thieres fehlen Endocarpen;
Der Mund-Tentakelkranz besteht aus ca. 44 einfachen, schlanken Tentakeln von sehr
verschiedener Grösse. Es alterniren regelmässig längere Tentakeln mit kürzeren; doch sind die
längeren nicht unter sich gleich gross, ebenso wenig wie die kürzeren unter sich gleich gross sind.
Die grösseren Tentakeln sind basal verdickt, senkrecht zur radiären Richtung abgeplattet, terminal
schlank verjüngt. Die kleineren Tentakeln sind etwas gleiehmässiger dick, mehr fadenförmig.
Der Dorsal tuberkel (Taf. III Fig. 3) ist ein kurzer, dicker, eylindrischer Zapfen. Die
Hörner der eng geschlossenen Flimmergrube sind einwärts gebogen und bilden zusammen entweder,
einen fast geschlossenen Kreis, oder ihre Enden sind noch schärfer eingebogen, in das Innere der
in diesem Falle weit geöffneten Kreisfigur hinein.
Der K iemensack (Taf. III Fig. 1) hat jederseits vier stark vorspringende Falten. Während
ungefähr 10 bis 12 an und in der Nähe der Firste besonders dicht stehende Längsgefässe an