Die Gattungen der Cypridae.
1) Das letzte Glied der 2. Antenne etwa ebensolang wie die Klauen, welche es
trägt, mehr als viermal so lang als es an der Basis breit ist. -#|(Taf. 11 Fig. 16) Notodromas
— viel kürzer als die Klauen (ev. nur eine vorhanden), das Glied kurz und gedrungen,
höchstens zweimal so lang als es an der Basis breit ist. 2
2) Das letzte Glied des letzten Beinpaares (Putzfuss) sehr klein, von Fortsätzen des
vorletzten Gliedes mehr oder weniger vollständig umgeben, schnabel- oder knopfförmig verlängert
(Taf. 13 Fig. 10) 3
— cylindrisch, am Ende quer abgestutzt. (Taf. 1 Fig. 9, Taf. 10 Fig. 19). 4
3) Der erste Kaufortsatz der Maxille mit 6 starken, gezähnten Klauen, welche sich
durch ihre Form auffallend von den übrigen Maxillarborsten auszeichnen. (Taf. 12 Fig. 6). Cyprois
— mit zwei gezähnten oder ungezähnten durch Stärke vor den übrigen Borsten
ausgezeichneten Klauen, daneben noch schwächere (Taf. 13 Fig. 8) Cypris (nebst Untergattungen).
4) Taster der thoracalen Gliedmaasse beim § klein, kürzer als die Strahlen der
Athemplatte, aber deutlich dreigliedrig. (Taf. 19 Fig. 17). Iliocypris
— umfangreich, meist länger als die Strahlen der Athemplatte (soweit solche vorhanden),
ungegliedert. 5
5) Zweite Antenne mit wohl entwickelten Schwimmborsten 6
— ohne Schwimmborsten • . Candöna (und Untergattungen).
6) Das letzte Glied des Putzfusses kurz, kaum länger als breit ■ Cypria
---------- lang, wenigstens dreimal so lang wie breit. ~ Cyclocypris.
Ihrer natürlichen Yerwandschaft nach ordnen sich diese Gattungen in drei Unterfamilien.
1. Unterfamilie: C andonina e, sie umfasst die Gattungen Cyclocypris, Cypria und Candona.
2. Unterfamilie: Cyprinae umfasst die Gattungen Notodromas, Cyprois und Cypris (nebst
Untergattungen).
3. Unterfamilie: Ilio c y p rin a e umfasst nur die Gattung Iliocypris.
1. U n te rfam ilie Candoninae.
Die Schwimmborsten der zweiten Antenne fehlen entweder ganz, oder sind sehr lang, überragen
die Spitze der Klauen der zwei letzten Glieder wenigstens um die Länge der Klauen.
Das letzte Glied des letzten Beinpaares ist cylindrisch, nicht schnabel oder knopfförmig über
den Ursprung der Borsten hinaus verlängert; das Glied entspringt an der Spitze des vorletzten Gliedes,
nicht neben oder zwischen Fortsätzen desselben.
Der Ductus ejaculatorius trägt fünf (ausnahmsweise sechs) Kränze von Chitinstrahlen. ¿ sind
bei der grossen Mehrzahl der Arten stets vorhanden.
Die Unterfamilie gliedert sich scharf in zwei Abteilungen, von denen die erste die Gattung
Candona, die zweite die Gattungen Cyclocypris und Cypria umfasst. Beide unterscheiden sich ausser
anderen Merkmalen durch das Yorhandensein oder Fehlen wohl entwickelter Schwimmborsten, sowie
einer deutlichen Athemplatte an der ersten thoracalen Gliedmaasse. (Maxillarfuss).
Candona.
Schale durchweg weiss, perlmutterartig glänzend, durchsichtig oder durchscheinend, eine Eigen-
thümlichkeit, welche gestattet, diese Gattung sofort mit ziemlicher Sicherheit zu erkennen. (In Frage
können nur Darwinulä und einige Larven kommen). Die Yerwachsungslinie entfernt sich niemals weit
vom Rand, ebenso die Saumlinie; der Saum überragt den Schalenrand nicht oder nur unbedeutend.
Leberschläuche treten nicht in den Schalenraum ein. Eierstöcke und Hoden bilden einen nach hinten
und oben offenen Bogen.
Der zweiten Antenne fehlen die Schwimmborsten am Ende des ersten Gliedes des Innenastes
vollständig, selbst kleine Reste sind nicht nachweisbar. Gewöhnlich trägt die zweite Antenne sogen.
Männchenborsten, doch können dieselben auch fehlen. Die erste thoracale Gliedmaasse (Maxillarfuss)
ohne deutliche Athemplatte, gewöhnlich nur mit kleinen Borsten an ihrer Stelle, ausnahmsweise mit drei
wohl entwickelten Strahlen; beim 3 sind die beiden Glieder des Greiforgans mit einander verschmolzen.*)
Furcaläste stets wohl entwickelt. Der Ductus ejaculatorius ohne Erweiterung am Eingang und Ausgang.
(Taf. 9 Fig. 10).
Yon der Gattung sondern sich die beiden gut charakterisierten Untergattungen Candonopsis
und Paracandona; der Rest zerfällt in 3 Tribus, die ich bezeichnen will als candida, pupescens und
fabaeformis; Protzi schliest sich wohl am nächsten dem Tribus fabaeformis an, ohne deren auffallendsten
Charakter zu zeigen.
S c h lü s s e l z um B e s tim m e n d e r A rten .
1) Borste am Hinderrand der Furca fehlt (Taf. 6 Fig. 23). Candonopsis
— vorhanden. 2
2) Das 3. Glied des Putzfusses deutlich vom 4. gesondert, mit einer Borste
nahe seinem Ende. (Taf. 9 Fig. 4). Paracandona
—— ohne Borste. 3
3) Die Borste, welche an der medialen Seite des vorletzten Tastergliedes der
Mandibel entspringt, gefiedert (Taf. 1 Fig. 17). 4. (Grup. candida)
-------------- ungefiedert. 8
4) Yon oben gesehen bilden beim $ die Seiten flache Bogen, 5
-------------- stumpfe Winkel mit gerundeter Spitze und flach gebogenen Schenkeln,
die linke Schale überragt die rechte vorn und hinten bedeutend (Taf. 1 Fig. 5) angulata.
5) Yon oben gesehen ist das Tier hinten deutlich breiter als vorn, endet
hinten gerundet (Taf. 3 Fig. 13)
vorn und hinten etwa gleich breit, an beiden Enden zugespitzt.
6)------------- Dorsalrand beim $ gewölbt (Taf. 2 Fig. 1), $ gewöhnlich fehlend
-------------- gerade.
7) $ über 1 mm lang
weniger als 1 mm lang
Weltneri
6
candida
7
neglecta
Mülleri.
*) Die Grenze der beiden verschmolzenen Glieder (Stamm und Finger) wird markirt durch den Ursprung der
2 Borsten am Ventralrand. Für die Beschreibung halte ich die Unterscheidung in Stamm und Finger fest, betrachte
als Grenze den Ursprung der distalen Borste.
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