
Guérin (Voy. Coq. Atlas Ins. n. 19 f. 5) bildet eine Lithosia Arthus Bertrandi von Offak
ab, welche Sn eil en (Tijd. v. E. Bd. 22. p. 102, T. 8 f. 4) als Amerila Piepersi von Celebes
beschrieben und abgebildet hat, und welche er (Tijd. v. Ent. Bd. 28. p. 40) mit Ph. Astrus Bertrandi
Guérin identificirt (siehe auch Butler, Tr. Ent. Soc. 1880, p. 56). Das oben bemerkte cf
der Ribbe’schen Ausbeute entspricht auch dieser Abbildung. Indess erscheint mir weder der Cr am ersehe
melanthus, noch der Drury’-sclie astreus wesentlich verschieden von dieser Form von Offak und
von Celebes. Guérin identificirt auch 1. c. p. 285 die Drury’sche Sph. astreus mit Chelonia saucia
Boisduval, Voy. Astr. Lep. I. p. 244 und mit Lithosia Arthus Bertrandi, hält aber melanthus nur
für verwandt.
Subfam. Lithosiinae.
Sie stellen kleine Nachtfalter dar, vielfach am Tage oder in der Dämmerung fliegend. Die
Vorderflügel sind gewöhnlich lang und schmal.. Eine Zunge ist vorhanden. Die Mittelschienen
tragen ein Sporenpaar, die Hinterschienen gewöhnlich zwei. Auf beiden Flügelpaaren fehlen häufig
einige Adern. Die Raupen sind spindelförmig, mit behaarten Warzen und vier klammerfüssigen
Bauchfusspaaren. Sie fressen meist Flechten und weben ein leichtes Cocon (vergl. Hampson,
Ind. Moths. II. p. 39).
Für den Bismarck-Archipel kommen von den zahlreichen, im indoaustralischen Gebiet vorkommenden
Gattungen eine Anzahl in Betracht, welche in drei Hauptabtheilungen untergebracht
werden können.
a) Vorderflügel lang und breit, Aussenrand schief: Dilemera, Argina, Nyctemera (Ctimene (?).
b) Vorderfltigel lang und schmal, Aussenrand kurz: Deiopeia, Lithosia.
c) Vorderflügel kürzer, Aussenrand schief, gekrümmt: Eutane, Eugoa, Idopterum, Scaptesyle,
Nepita, Sphragidium, Miltochrista, Hemonia, Chamaita, Machaerophora.
Gattung Dilemera Hübner.
B e i dieser Gattung sind die „Palpen aufwärts gerichtet, das zw e ite Glied den Scheitel erreichend,
das dritte v orge stre ckt. Fühler bei beiden Geschlechtern gekämmt, beim $ die Kammzähne kurz. Schienen
mit kur zen Sporen. Vorderflügel mit leicht v o rg e zo g enem Ap ex, der Aussenrand gerade . Rippe 3 entspringt
vor der Zellecke, 5 ü be r ihr, 6 vom obern Winkel oder oberhalb d esselben. 7 und 10 von einer läng en
Nebenz elle, die durch Anastomose v on 8 u nd 9 g eb ilde t ist. A u f den Hinterflügeln entspringt Rippe 3 vor
der Zellecke, 5 oberhalb derselben, 6 und 7 sind g estie lt, 8 kommt v on hinten der Mitte der Zelle.“ Hampson.
76. Dilemera pellex Linné.
Ph. pellex Linné, Mus. Lud. Ulr. 338 (1764).
Leptosoma artemis Boisduval, Voy. Astr. Lep. I. p. 199 (1832); Butler, Pr. Zool. Soc. 1879,
p. 162: Neu-Island; Kirsch, Dresd. Mus. Mitth. 1877, p. 131: Neu-Guinea.
Leptosoma pellex Aurivillius, Sv. Ak. Handlingar XIX. 5 p. 161, pl. 1 f. 1 (1882); A. Pagenstecher,
Jahrb. Nass. Ver. f. Nat. 1888, p. 29 n. 245: Amboina.
Atasca pellex Swinhoe, East. Het. Oxf. Mus. p. 139 n. 650: Gilolo, Amboina, Batjan, Dorey,
Aru, Waigeu, Ceram.
Nyctemera pellex Meyrick, Tr. E. S. 1889, p. 466: Port Moresby, New Guinea.
„Vorder'flügel schwarz, e in e Parthie des Innenrandes, ein ver länge rte r Fleck an der Basis, ein
andrer grösser, gerundete r, discoidaler und drei g e g e n das Ende weiss. D ie Hinterflügel we iss mit ziemlich
breitem schwarzem Aussenrand mit zw ei we issen Flecken. Brust g’elb, schwarz gefle ck t.“ Boisduval.
Gattung Nyctemera Hübner.
{Leptosoma, Zonosoma, Petasila, Thrypheromera.)
Die Gattung Nyctemera enthält meist schwarz und weiss gefärbte, vielfach sich sehr
ähnlich sehende Arten, die sich in Afrika, Indien, der malayischen und australischen Region und
Neu-Seeland finden, und zeigt folgende Charaktere (Hampson H. p. 46).
„Palpen aufwärts gekrümmt, vorge stre ckt, Fühler b e i b eiden Geschlechtern doppelt gekämmt.
Rippe 3 der Vorderflügel entspringt vor der Zellecke. 5 über ihr, 6 v on der obern Ecke, 7 und 10 v on der
kur zen Nebenz elle, we lche durch Anastomosen von 8 u nd 9 g eb ilde t wird. A u f den Hinterflügeln entspringt
Ader 3 vor dem Zellende, 5 v on der Zellecke oder darüber, 6 und 7 sind g e stie lt oder kommen von der
obern E cke; 8 entspringt v o r der Zellmitte.“
77. Nyctemera lacticinia Cr.
Phal. lacticinia Cr., Pap. Exot. II. pl. 128 f. 2; Moore, Lep. Ceyl. II. pl. 99 f. 1, la
«f^wRaupe); Godman and Salvin, Pr. Zool ¿ . «Soc. 1877, p. 150: Duke of York Isl.;
Hampson, Ind. Moths. II. p. 47: China, India, Ceylon, Java, Ceram.
Godmarf and Salvin ftthren.Ässe Art an und erwähne ich sie deshalb hier, wiewohl ich
vermut!:«:, dass dii folgende Art gemeint ist |s« auch Butler, Tr. Ent. Soe. 1880, p. 55, welcher
beide Arten vereint.
Die Art ist nach Hampson charakterisirt:
„Kopf, Halskragen und Thorax gelblich we iss, schwarz gefleckt. Hinterleib weiss, am Ende g elb ,
d rei schwarze F le cke a u f den er sten S egm enten und leich te schwarze Binden a u f den nächsten sechs oben;
zw ei gep a a rte Reihen seitlicher schwarzer F lecke . Vorderflügel haarbraun; ein breiter we isse r Streifen an
der Basis d es Innenrandes, ein schiefes postmediales Band v o n fü n f weissen I* lecken. Hinterflügel weiss,
e in breites marginales Band mit unr eg elmä ssig gekrümmtem inneren Rande. 42 46—48 mm.“
78. Nyctemera latistriga Snellen.
Snellen, Tijd. v. Entom. Bd. 22. p. 72 pl. 6 f. 8: Celebes; A. Pagensteeher, Jahrb. Nass.
Ver. f. Nat. p. 29 n. 262: Amboina; Roeber, Tijd. v. Ent. Bd. 34. p. 34. p. 326:
Ceram, Goram.
Von dieser Art, welche nicht mit dev Walkeir’seben latistrig^mnconstäns Voll, identisch
ist, liegen zahlreiche Exemplare in der RibbeV.ben Sammlung vor von Neu-Pommern, den Short-
lands-Inseln, Neu-Georgien, Treasury Isl. Die Stücke von Neu-Éommern sind erheblich, kleiner als
solche von Treasury Island, bei welchen die weiJ|| Queybinde der Vorderflügel aucfcbreiter erscheint,
ebenso wie "poi d|n Sihcken von Neu-Georgieni Die Stücke von den' Shortlands-Inseln
haben eine verbreiterte Querbinde und die zum Grundeltjmfendenweisslichen Adern sind ebenfalls
theilweish^'Verbreitert. In der Dahl’schen Sammlung sind Stücke''von Miokd^fNeu-Lauenburg)
15,jXI. 915, von Ralum, der Raupe 11./VI. 96, von Ralum 3./VI. Üb und Pflanzung Ralum
99. V. 96. Sie entsprechen den Ri bl)«¡’sehen Stücken ypn Kinigunang.
Die Vorderflügel dieser local etwas variirenden Art sind bräunlichschwarz mit breiter, durch
die Adern in fünf Flecke getheilter weissen Querbinli die jlfbief von der Costa zum Innenrande
geht und weisslichen Adern am Grunde; die Hinterflügel sind weiss mit breiter, vor dem Hinterwinkel
mit kurzem Zahn vovspringénder, ''‘schwärzlijlbr Randbinde. Der Hinterleib ist gelb mit
schwarzen Ringen. Die mir vorliegenden Stücke wurden von Hi'.rra'Snelleu als für seine latistriga
in Anspruch genommen. Sie sind übrigens von Celebes- und Molukken-Stücken verschieden, besonders
durch ihre geringere Grösse i;und » jürch Schmalere, schwärzlichere Randhinde der Hinterflügel.
Exemplare von den Shörtlands-Inseln sind, wie bemerkt, meist grösser, sie haben die Adern der
Vorderflügel häufig stärker weisslieh bestäubt, die schwarze Randbinde der Hinterflügel etwas breiter