Sowohl in der Ri b b e ’sehen Sammlung findet sich von Neupommern, als in der Dahl’sclien
von Ralum (zum Licht: 6. Juli 1896, Pflanzung, 2. Aug. 1896, Lieht 7. Nov. 1896) eine Gram-
modes-Art, welche der Grammodes oculata Snellen, Tijd. voor Ent. Bd. 23, p. 103, T. 8, f. 6 von
Celebes = oculicola Walker 1446 von Neu-Guinea sehr nahe kommt, aber von ihr durch den Wegfall
des augenähnlichen dunklen Flecks am Hinterwinkel der Vorderflügel verschieden ist. Vorderflügel
schwarz mit zwei parallelen schiefen weissen Querbinden, welche am Hinterwinkel durch eine
mit der Costa parallele feine weisse Linie verbunden sind. Die Binden entspringen auf 1/3 und 2/3
der Costa und gehen hinter und vor den Hinterwinkel. Die grauen Hinterflügel haben einen
weissen, von der Mitte des Vorderrandes zum Hinterwinkel gehenden Streifen, der am Hiuterwinkel
schmaler wird. Fransen weiss, Unterseite graubraun, die Binden der Vorderflügel schwach entwickelt.
Gattung Entomögramma Guenee.
„In Indien, Ceylon, Burma, Andamans, Molukken, Neu-Guinea, Japan, Afrika verbreitet. Pa lpen mit
verdicktem zw eiten , den Scheitel erreichenden Glied, drittes Glied m ä ssig lang. Thorax und Hinterleib g la tt
beschuppt, Vorderschienen des e f mit lang en Haaren, Mittel- und Hinterschienen m ä ssig la n g behaart,
Mittelschienen bedornt. Vorderflügel la n g und breit, d ie Costa g e g e n den A p ex ge schw u n g en , der A u ssen -
rand in der Mitte au sg eb uehte t.“ Hampson.
201. Entomogramma radiata A. Pagenst. n. sp.
Diese, wie ich glaube, noch unbeschriebene Art ist in einem leider etwas verflogenen
Exemplare (Ralum zum Licht, 30. Oct. 1896) in der Dahl’sehen Ausbeute vertreten.
9 72 mm. Grau, schwärzlich bestäubt, die Adern gelblichweiss. Am Grunde der Vorderflügel
eine bis zur Mediana reichende gelbliche Querader. Ringmakel angedeutet. Nierenmakel
gross, gelblich umzogen. Ein nach aussen dunkelbrauner, nach innen gelblicher gerader Querstreifen
zieht von nahe dem Apex bis etwas vor den Hinterwinkel der Vorderflügel. Dunkle, nach
innen hell eingefasste Fransenlinie. Hinterflügel schwärzlichgrau mit etwas verwaschener, brauner,
nach aussen heller eingefassten Querbinde. Fransen dunkler, nach innen heller. Fühler fadenförmig,
Palpen .vorgestreckt, zweites Glied stark beschuppt, drittes Glied pfriemenförmig. Stirn,
Brust und Hinterleib grau. Unterseite gelbgrau, schwarz beschattet mit ganz undeutlicher Andeutung
der dunklen Querbinden.
\o n der nach Hampson, Ind. Moths II. p. 533 über die tropischen und subtropischen
Gegenden, wie über Japan verbreiteten Gattung Thermesia Hübner, welche sich durch aufwärts
gerichtete Palpen, unbedornte, mässig behaarte Schienen und mit stark gekrümmter Costa und
spitzem Apex versehene Vorderflügel auszeichnet, dürfte die in Indien, Java, Molukken und
Pacific-Inseln vorkommende Art: TTierrriesia rubricans Boisduval, Faune Madag. p. 186, pl. 16, f. 1
wohl auch im Bismarck-Archipel noch aufgefunden werden.
Gattung Oxyodes, Guenee.
„Sie ist ü be r China, Indien, J a v a , Molukken, Australien, Fiji verbr eite t und z e ig t nach H am p s o n ,
I. M. II. p. 544 aufwärts gekrümmte, g la tt b esch u pp te Palpen, d eren zw eites Glied den S ch eitel erreicht,
deren drittes Glied la n g ist. D ie Fühler sind beinahe einfach, Brust und Hinterleib g la tt beschuppt, schlank.
S chienen n icht bedornt, Vorderschienen haarig. D ie Vorderflügel sind am A p e x v o r g e z o g en u nd spitz, der
Au ssenrand leicht ausgeschnitten, d ie Fransen g ew e llt.“
202. Oxyodes scroliculata Fabr., Spec. Ins. II. p. 212; Moore, Lep. Ceyl. pl. 164 f. 1;
Hampson, I. M. II. p. 546, f. 308 c? : China, India, Ceylon, Burma, Java, Fiji.
Oxyodes clytia Cramer, P. E. IV. pl. 399 G. ; A. Pagenstecher, Jahrb. N. V. f. Nat. 1888,
p. 59, n. 393: Amboina; Kirsch, Dresd. Mus. Mitth. 1877, p. 133: Neu-Guinea.
Diese 64mm grosse Art, welche in der Ribbe’schen Sammlung sich von den Shortlands-
inseln findet, dürfte auch im Bismarck-Archipel Vorkommen. Die Vorderflügel sind gelblich mit
mehreren undeutlichen Querlinien, schwarz gerandeter und oftmals schwarz ausgefüllter Kreis- und
Nierenmakel. Die Hinterflügel sind gelb mit breiter schwarzer Binde am Vorderrand und zwei
postmedialen Linien und undeutlicher Reihe submarginaler Möndchen.
Gattung Hamodes Guenée.
Fühler fein bewimpert, Palpen aufgerichtet, drittes Glied klein. Vorderflügel gegen den
zugespitzten Apex stark gekrümmt. Schienen nicht haarig und ohne Dornen. Ueber Indien,
Burma, Andamans, New-lreland nach Hampson, I. M. II. p. 547 verbreitet.
Hierher ist zu zählen:
203. Hamodes propitia Guérin, Voy. Coq. II. pl. 285, Atlas pl. 19 f. 6: New-lreland.
Ophiusa propitia. Boisduval, Voy. Astr. p. 244; Guenée, Noct. p. 202, n. 1602.
„Alis luteis nigve scenti subconspersis line a communi subpostica fu sca ; anticis punctis tribus
quatuorve ftiscis, omnibus subtus v ir id e .lu te is fa sc ia p o stica str igisq ue duobus discoideis fu scis.“ Boisd.
'204. Hamodes hebraica Snellen, T. v. E. Bd. 23, p. 96, taf. 7 fig. 6 und 6a: Celebes.
Diese von Herrn Snellen recht gut (aber ohne Fühler) abgebildete Art findet sich in der
Rib b e ’schen Ausbeute von Neu-Pommern (Kinigunang). Sie hat, wie bereits bei bomoptera
(.Alamis) holzi bemerkt wurde, eine sehr grosse Aehnlichkeit mit dieser Art. Snellen glaubt die
Art mit Rücksicht auf Guenée’s Beschreibung (Noct. III. p. 202) der Palpen („Palpes très peu
ascendants, épais, le 2e article bicolore, comprimé intérieurement, un peu convexe extérieurement,
le troisième très-petit et presque nul.“) in die Gattung Hamodes setzen zu können. Seine Beschreibung
der Art lautet:
„Palpen sehr fremd geformt, löffelförmig, inn en hohl, auswärts dick, k issenar tig beschuppt, mit
recht grossem Wurzelglied, dreimal so langem, ab geru n de t d reieckigem Mittelglied u nd äu sse rst kleinem
Endglied. S ie sind zweimal so lang als der Kopf, dick behaart, die Innenseite im er sten Drittel der Aussen-
se ite v on Glied 2 graug'elb, Glied 2 dunkelbraun, 1 schwarzbraun. Dicht am K op f steht an letzterem noch
ein spitzes braunes Haarbüschelchen. Fühler fadenförmig1 (nach S n e l l e n nach dem bei seinem Exemplar
erhaltenen Reste, bei dem mir v o rlieg end en fe in bewimpert), g ra u g e lb . Schulterdecken lang, bräunlich
lehmgelb, w ie der Grund der Vorderflügel. Ueber diese laufen zw ei breite dun kle g raubraune Querstreifen,
we lche n ach inn en sich verlaufen, auswärts etwas au sg eh öhlt und sch arf begrenz t sind. Hinter der zweiten
läuft e in e in der Mitte etwas ausg-eb o g en e rostbraune L in ie und dahinter sieh t man an der F lüg e lspitz e und
dem Afterwinkel Spuren ein e r schwarzgrauen Wellenlinie. Vor den Fransen dicke schwarze Fleckchen.
Vor der Hälfte von Zelle l a sieht man ein dickes k ohlschwarzes Zeichen, beinahe w ie ein hebräisches Nun.
Hinte rflügel und L eib etwas grauer , als d ie Vorderflügel, a u f d en - ersteren ein wurzelwärts verstäubter
g raubraune r g erade r Mittelstreifen und solche B estäu b un g a n der Spitze. Un te rseite der F lü g e l u n g e zeichnet,
ein farb ig braungrau, dick behaart, mit S e ideng lan z . Brust u nd Vorderschienen dunkelbraun, das
U ebr ig e der B e in e und der Bauch lehmgelb. Schenkel und er stes T a rsen g lied mit lehmgelber Behaarung.
B e in e mit u ngedornton, g ewöhnlich gespornten Schienen. Ader 8 der Hinterflügel läuft b is zur Hälfte
parallel mit, doch erweite rt von der Mittelzelle, u nd wend et sich dann erst nach dem Vorderrand. Aderg
efle ch t son st wie bei den Quadrifiden., Celebes.“
Die höchst eigentümlichen Palpen und der auffallende schwarze Fleck am Hinterrande
der Vorderflügel charakterisiren diese Art, für die vielleicht eine besondere Gattung errichtet
werden könnte.