
428. Tortrix rufostriatana A. Pagenst. n. sp.
Eine ähnliche, aber doch wohl selbständige Art befindet sich in der Dalil’schen Ausbeute
von Ralum (Lowon 20. Juni 1896 und zum Licht 4. August 1896), sowie in der Ribbe’schen von
Neu-Pommern und Shortlands-Inseln.
15 mm. Vorderflügel weisslichgelb glänzend und mit zwei röthlichen Querstreifen, einer
von nahe dem Apex bis oberhalb des Hinterwinkels laufend, ein zweiter medialer von der Mitte
der Costa bis etwas nach innen vom Aussenwinkel. Am Grunde in der Flügelmitte ein kurzer
röthlieher Streifen oder Fleck. Hinterflügel weisslich. Die Streifen sind viel schmäler, als bei der
vorigen Art und gradlinig.
Einige weitere Tortrix-Arten finden sich in der Ausbeute von Ribbe von Neu-Pommern,
die aber zur Beschreibung nicht geeignet sind. Einige andere gehören zur Gattung Penthina.
429. Penthina spec.
Von Neu-Pommern (Kinigunang) in der R ib b e ’schen Sammlung und von Ralum 22. Juli
1896 und 30. Januar 1897 in der Dahl’schen Sammlung, die beiden letztem sehr abgeflogen.
18 mm. Vorderflügel bräunlich, im Grunde und am Aussenrand weisslich schimmernd, mit
schwarzbraunen Flecken am Innenrand und schwarzbrauner Verdüsterung der Costa. Im helleren
Aussendrittel kleine horizontale schwarze Streifchen. Hinterflügel graubraun, Aussenrand dunkler.
Tineidae.
Die Familie der Tineiden umfasst eine sehr grosse Zahl von verschiedenartig gestalteten
Arten. Sie haben zumeist einen schwachen Bau, dünnen Körper und zarte Flügel. Die Vorderflügel
sind länglich, schmal, die Hinterflügel oval oder lanzettlich, öfters mit langen Fransen besetzt.
Die Schuppen der Flügel zeichnen sich, und dies namentlich bei den kleinsten Arten, durch besondere
Grösse aus. Während die Vorderflügel öfters lebhaft gezeichnet sind, sind die hintern meist
zeichnungslos und einfach grau. Die Beine sind lang und stark gespornt. Im Uebrigen ist der
Bau der Palpen, der Fühler, der Zunge sehr verschieden. Nebenaugen sind vorhanden oder fehlen.
Die Raupen dieser Familie leben meist verborgen im Innern von Pflanzentheilen, in Geweben
oder in Säcken, einsam oder gesellschaftlich. Sie sind meist 16füssig, zuweilen 14füssig;
einige haben unvollkommen ausgebildete Beine oder sind fusslos. Die Tineiden fliegen selten am
Tage, zumeist in der Dämmerung. Bis jetzt sind im Bismarck-Archipel, wie dies aus naheliegenden
Gründen zu verstehen ist, erst wenige Gattungen und Arten nachgewiesen.
Gattung Choregia Zeller.
Z e lle r in Horae Soc. Ent. Ross. 1877, p. 189; Snellen in Tijd. v. Ent. Bd. XVIII. p. 70;
Bd. 28 p. 15; Badera bei Felder und Rogenhofer, Reise Nov. Lep. II. 2, pl. 139.
„Fühler durch la n g e , g ed rä n g te Schuppen stark verdickt, am Ende kahl; Vorderflügel oblong;
Hinte rflü gel breit, k ur z gefran st, dreie ckig. T aster kurz, fast senkrecht aufgerichtet. Körper kurz, zierlich.
Vorderflügel: Subdorsalis mit grösse r Basalgab el. Mittelzelle schmal, b is zum Anfang des Enddrittels reichend.
Querader fehlt. Ader 2 kommt hinter der Mitte au s der Medianader, schwach g eb o g en mit Ader 3 conver-
g irend , we lche e n tw e d e r m i t 4 a u s e i n e m P u n k t e n t s p r i n g t oder a n ih r em U r s p r u n g v o n ih r
a b g e r ü c k t ist. Ad er 5, 6, 7 sind einander u nd 4 pax'allel, g eh en in den Hinterrand, 7 u nter der S pitze;
8, 9, 10 in den Vorderrand, 8 nahe d er F lüg e lspitz e, 9 und 10 aus einem P u n k t am obern E nd e d er Querader,
11 kommt v on 1/i d er Subcostale, n ahe b e i 10 mündend, 12 en d ig t u nge fäh r in der Hälfte d es Vorderrandes.
A u f den Hinterflügeln läuft Ader l a in den Innenrand oberhalb d es Innenwinkels, l b ist schwach
g eb o g en divergirend, an d er Wurzel mit k urzer Gabel. D ie w e it von l b entfernte Mediania hat drei Aeste
2, 3, 4, v on denen 2 b e i % entspringt. Adern 5 und 6 aus der schrägen Querader, 7 ist F ortsetzun g der
Subcostalis, endet in der F lüg e lspitz e, 8 ü be r derselben am Vorderrande.“ Zeller 1. c.
Nach S n e l l e n (1. c. p. 16) sind 3 und 4 der Hinterflügel kurz g e stie lt und sind weder Nebenaugen
n och Nebenpalpen vorhanden, die Palpen g la tt beschuppt, nicht g a n z so lang als d er Kopf.
430. Choregia pronübana Snellen.
Simaethis pron. Snellen, Tijd. v. Ent. Bd. 20 p. 48, pl. 3 f. 25 (1876/77): Java, Celebes;
A. Pagenstecher, Jahrb. N. V. f. Nat. 1888, p. 120 n. 691: Amboina; A. Pagensteeher,
Jahrb. N. V. f. Nat. 1886, p. 77 n. 173: Aru.
Badera nobilis Felder und Rogenhofer, Reise Nov. Lep. II. 2, pl. 139 f. 9.
(?) Simaethis nobilis Snellen, Midd. Sum. p. 83.
S n e l l e n hält (Tijd. v . Ent. Bd. 28 p. 16) B a d e ra n o b ilis für wahrscheinlich synonym mit seiner
S im a e th is p ron ü b an a , macht aber a u f e in ig e Verschiedenheiten aufmerksam, we lche d ie Abbildung Felder’s
bietet. Bei B a d e r a n o b ilis sei der Grund der Vorderflügel zu 2/s g a n z schwarz, dann braungelb und z e ig t
der schwarze Wurzeltheil e in ig e lichtblaue Zeichnungen u nd dahinter zw e i g eb o g en e , brau nge lb e und lichtb
lau e Quei’linien, we lche letz te re zw e i Querlinien b e i p r o n ü b a n a feh len ; an ihrer Stelle sieht man nur eine
sehr schwache g erade , e twas lichter als der Grund g efä rb te Linie, während die Wurzelzeichnungen, obwohl
u ng e fäh r ebenso geformt, v ie l k ür zer sind und e in e g o ldg rün e Farb e haben, endlich der g a n z e Flüge lgrund
dunke l braungrau ist, mit einem dunkleren, ebenso w ie der letz te Theil des Flügels, purpurngold bestäubtes
Mittelband. Öb die ser Verschiedenheit ein Werth b e ig e le g t werden kann, erscheint mir fraglich.
B e i p ro n ü b a n a Sne llen ist der g a n z e Vorderflügel goldbraun mit drei kurzen, goldgx'ünen L än g slinien
aus der Wurzel, w o v on der mittelste hakexxförmig um g eb o g en ist, während die zw eite Flügelhälfte
dunke l pui'purgold bestäu bt ist ohne schwarze Längslinien. Ferner ist der Vorderrand der Hinterflügel bis
a u f die S pitz e g e lb gefärbt.
Ein die ser S nellen’schen Besch re ibu ng n ahe zu entsprechendes Exemplar (18 mm) befindet sich in
d er D a h l ’schen Sammlung* v o n Ralum (zum Licht 20. I. 97) und in der R ib b e ’schen mehrex'e v on Neu-Pommern
und v o n den Shortlandsinseln. Doch ist bei allen diesen Exemplaren das Gelb der Hinterflügel a u f
ein en schmalen Streifen am Costalrande reducirt u nd durchaus nicht so w e it in d ie F lü g e l h ereingehend, als
b e i Exemplaren v on Amboina, die mir v o rlieg en, u nd w ie a u f der Felder’schen Abbildung. Hierin gleich en sie
mehr der v o n Sne llenKa c. p. 18 v o n Celebes aufgeführten Art b a sa lis Sn., we lche sich in der Sammlung
Ribbe von den Shortlandsinseln findet.
431. Choregia basalis Snellen, Tijd. v. Ent. Bd. 28 p. 18: Celebes.
„16—18 mm. Pa lpen etwas stumpfer als b e i den anderen Arten, we iss mit schwarzem Oberdrittel.
K op f go ldg rün ; Fühler violettschwarz, glänz en d. Vor dem letzten Viertel ist die Spitz e braungelb, dann folgt
e in zweimal so breites, schwarz g ethe iltes und ein w e isse s Wurzelviertel. Bx'ust broncegold mit grünen
Schuppen, d ie Schulterdecken g a n z grün. F lü g e l w ie b e i p ro n ü b a n a g eb ilde t, indess das Vorderpaar mit
mehr rechtwinkliger Spitze und steilerem Hinterrand als bei str ia n a . Ihr Grund ist zu 4/s dunkel graubraun
mit g a n z dicht goldgrün bestäubtem Wurzeldrittel, we lche Bestäu b un g fransenwärts g e r a d e und sch arf b eg
renz t ist. Dann fo lg t e in e g a n z g erade , schai'fe, g o ldg rün e Querlinie, d arau f e in e schwarze schmälere,
wurzelwärts fe in lichtviolett ab g esetzte , während das U ebr ig e von dem F lü g e l dunkel purpurgold ist w ie bei
p ro n ü b a n a , aber mehr v io le tt in Fä rb u ng und g e g e n den Hinterrand mit ein ig en fe in schwarzen Längslinien
in der Zelle. Fransenlinie schwarz, Fransen grau. Hinterflügel w ie b e i s t r ia n a , aber das Ockergelb un sauberer,
der schwarze V orderrand ohne Zahn u nd d er dunklex'e Hinterrand u nd Innenrand blasser. Fx'ansen
grau , über Ader 3 schmu tz ig b le ich ockergelb. Unterseite, Leib und B e in e w ie bei str ia n a . B e i einer Var
ie tä t v on Celebes (auch J a v a ) is t die g rü n e Vorderflügelwurzel mehr gelblich, die zw eite Hälfte violett, mit
vie len g oldgrün en Schuppen.“ Snellen.
Diese Art dürfte wohl auch im Bismarck-Archipel vorhanden sein.
Gattung Brenthia.
432. Brenthia quadriflorella Zeller, Horae Soc. Ent. Ross. 1877, p. 170, pl. 2 f. 61: Neu-
Schottland.